Vergessene norddeutsche Biere

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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TajHanson
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Vergessene norddeutsche Biere

#1

Beitrag von TajHanson »

Moin Moin,

seit ein paar Tagen/Wochen bin ich der Idee verfallen, mal ein Bier(Sorte egal) zu brauen, welches bereits das zeitliche gesegnet hat.
Ich habe jetzt ein ganze Weile erfolglos recherchiert. Am liebsten wäre mir ein Bier, das hier in meiner näheren Umgebung gebraut wurde, sprich Kiel/Schleswig-Holstein.

In Kiel gab es bis Ende der 70er die Brauerei „zur Eiche“, die beispielsweise ein saisonales Bier mit dem Namen „Kieliator“ gebraut hat. Sowas in der Art schwebt mir vor.
Das Internet gibt hierzu leider keinerlei Infos preis bzw. finde ich keine :redhead

Ich habe jetzt die Hoffnung, dass mir das Forum hier mit seiner Schwarmintelligenz unter die Arme greifen kann.
Hat hier jemand vielleicht mal ein Rezept gelesen, gebraut bzw. gefunden was zumindest in die Richtung meiner Idee geht?

Vielen Dank schon mal :thumbup
VG
Yannik
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#2

Beitrag von bwanapombe »

Dem Namen (richtig: Kiliator) nach zu urteilen, ein Doppelbock nach Art des Salvator, also untergärig, dunkel.

Da Schultheiß die Brauerei übernommen hat, gibt es sicher auch noch Belege, entweder bei Schultheiß selbst oder in der GGB-Bibliothek in Berlin.

Dirk
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TajHanson
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#3

Beitrag von TajHanson »

bwanapombe hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 16:55 Dem Namen (richtig: Kiliator) nach zu urteilen, ein Doppelbock nach Art des Salvator, also untergärig, dunkel.
Das mit der Schreibweise erklärt wohl auch, wieso ich nichts finden konnte. Hatte den Namen nur gehört und dachte die Schreibweise mit „e“ passt halt perfekt.

Vielen Dank, damit kann ich schon definitiv mehr anfangen.
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#4

Beitrag von emjay2812 »

Es gab mal vor etlichen Jahren "Jever Dark". Staubtrocken, extrem herb und röstig.
Ich mochte das sehr gerne, leider war ich anscheinend der einzige.
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#5

Beitrag von 0815flieger »

Haake Beck Dunkel gab es auch mal… fand ich auch sehr lecker.
Gibts leider auch nicht mehr. War aber nicht der Einzige, dem das gemundet hat. 😂🤣
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#6

Beitrag von der_Nordmunder »

Moin Yannik,
Vielleicht ist das ja genau das richtige Buch für dich:

Das Bier unserer Ahnen. Norddeutsche Braugeschichte mit Rezepturen
von
Holger Schmidt-Wiegers

scheint ganz interessant zu sein. :Wink
Gruß von der Nordsee
Nordsee. Viel Wind. Viel Wasser. Wenig Bier :puzz
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#7

Beitrag von Y-L »

emjay2812 hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 17:55 Es gab mal vor etlichen Jahren "Jever Dark". Staubtrocken, extrem herb und röstig.
Ich mochte das sehr gerne, leider war ich anscheinend der einzige.
Nein! Ich war dabei! Damals unser beliebteste Schwarzbier.
Hab sogar mal ne Torte im Jever Dark Kronkorken Design zum Geburtstag bekommen.
Ich hab sogar bei Jever nachgefragt, ob Die mir Tipps geben können; zum Nachbrauen...
Und ich hab sogar noch eine original Flasche!
Darauf steht aber, dass auch Hopfenextrakt verwendet wurde... :thumbdown
War einem damals aber aus purer Unwissenheit noch egal...

Falls sonst noch jemand steingraue Original-Flaschen über hat, her damit!
Bier ist eine flüssige & global gültige Sprache, die trotz weltweiter Regiolekte, Dialekte & Akzente überall verstanden wird.
Der Braulenzer...
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#8

Beitrag von Y-L »

Da fällt mir ein, dass damals das "Aecht PatzenHofer" stark im Landkreis RZ vertreten war.
In erster Linie ein Bier für die Gastronomie. Im örtlichen Getränkemarkt nicht vorhanden.
Glaube, dass Schultheiss damals dahinter steckte.
Bier ist eine flüssige & global gültige Sprache, die trotz weltweiter Regiolekte, Dialekte & Akzente überall verstanden wird.
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#9

Beitrag von TajHanson »

der_Nordmunder hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 19:55 Moin Yannik,
Vielleicht ist das ja genau das richtige Buch für dich:

Das Bier unserer Ahnen. Norddeutsche Braugeschichte mit Rezepturen
von
Holger Schmidt-Wiegers

scheint ganz interessant zu sein. :Wink
Gruß von der Nordsee
Kommt sofort auf die Einkaufsliste! Vielen Dank. :thumbsup
Gruß von der anderen Seite des schönsten Bundeslandes. :Drink
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#10

Beitrag von afri »

Y-L hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 20:27 Da fällt mir ein, dass damals das "Aecht PatzenHofer" stark im Landkreis RZ vertreten war.
In erster Linie ein Bier für die Gastronomie. Im örtlichen Getränkemarkt nicht vorhanden.
Glaube, dass Schultheiss damals dahinter steckte.
Same here, eine Wirtschaft im Ort hatte zuerst Schultheiss und dann das Patzenhofer, vermutlich steckten die Berliner dahinter. Ob das allerdings der Stil war, den Yannik im Sinn hat? In meiner Erinnerung war das ein StiNoMa Bier ohne Ecken. Was anderes bekam man hier "auf dem Land" so oder so kaum zu trinken, maximal ein Weizen aus der Flasche oder ein Alt aus einem Holzfass.
Achim
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#11

Beitrag von TajHanson »

afri hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 22:38 Same here, eine Wirtschaft im Ort hatte zuerst Schultheiss und dann das Patzenhofer, vermutlich steckten die Berliner dahinter. Ob das allerdings der Stil war, den Yannik im Sinn hat? In meiner Erinnerung war das ein StiNoMa Bier ohne Ecken. Was anderes bekam man hier "auf dem Land" so oder so kaum zu trinken, maximal ein Weizen aus der Flasche oder ein Alt aus einem Holzfass.
Achim
Grundlegend habe ich ja Interesse an „vergessenen“, sprich nicht mehr zu findenden, Bieren. Auf Grund meiner Herkunft ist das Interesse für lokale, norddeutsche Biere und Brauereien naturgemäß etwas stärker, aber es sind auch alle anderen Biere, die es nicht mehr gibt, hier willkommen :Bigsmile :Greets
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#12

Beitrag von bwanapombe »

Hallo Yannik,

hilf uns doch ein bischen auf die Sprünge und grenze es etwas ein. "Norddeutsch" ist ein weites Feld, "Bier" ein noch weiteres und "vergessenes" fast endlos.

Oder stöber ein bisschen hier https://braumagazin.de/article-categories/history/

Generell sind mit der Industriealisierung und dem Siegeszug des untergärigen Biers, besonders in Norddeutschland nahezu alle lokalen Biere verschwunden. Patzenhofer, Schultheiß, Kiliator und dergleichen sind ihrer Art nach bayrische Biere.

Vor der Industriealisierung gab es in Norddeutschland bedeutende Zentren z.B. Hamburg, Danzig, Lübeck. Die Biere dürften 1:1 aber schlecht nachzustellen sein, weil es keine Rezepte gibt oder die Rohstoffe und Hefen nicht mehr da sind. Man kann sich natürlich rantasten, besonders wenn es markante Zutaten gibt, wie beim Grutbier.

Wie gesagt, vielleicht etwas stöbern oder etwas eingrenzen in welche Richtung Du gehen willst. Dann kommt hier vielleicht etwas, was Deinen Vorstellungen entspricht.

Dirk
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#13

Beitrag von §11 »

emjay2812 hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 17:55 Es gab mal vor etlichen Jahren "Jever Dark". Staubtrocken, extrem herb und röstig.
Ich mochte das sehr gerne, leider war ich anscheinend der einzige.
Nope, mochte ich auch. Damals hieß des noch dunkel und hopfig passt nicht zusammen
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#14

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

TajHanson hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 16:03
Grundlegend habe ich ja Interesse an „vergessenen“, sprich nicht mehr zu findenden, Bieren. Auf Grund meiner Herkunft ist das Interesse für lokale, norddeutsche Biere und Brauereien naturgemäß etwas stärker, aber es sind auch alle anderen Biere, die es nicht mehr gibt, hier willkommen :Bigsmile :Greets
Dann darf ich hierauf hinweisen: https://lostbeers.com/

Ein paar Einträge über deutsche Biergeschichte sind auch vorhanden, ziemlich lesenswerter Blog imo!
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#15

Beitrag von afri »

Soeben kam mir "Weser Pils" in den Sinn, irgendwo habe ich bestimmt auch noch einen Bierdeckel von denen. Das war in den 70ern durchaus ein gängiges Bier hier bei uns und inzwischen wurde der Name relaunched, aber natürlich nicht das alte Rezept. Vielleicht kann man bei dem Betrieb nach dem alten Bier fragen, aber ich fürchte, dass da nicht mehr viel zu holen sein wird.
Achim
https://www.weser-pils.de/index.php
https://www.mt.de/lokales/minden/334716 ... rueck.html
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#16

Beitrag von chaos-black »

Bei dem Thema bin ich immer noch interessiert am Hamburger Weißbier, was Hamburg zum Brauhaus der Hanse hat werden lassen und viele Nachahmer inspiriert haben soll. Leider findet man dazu nicht viele zuverlässige Infos und auch im Buch "Bier unsrer Ahnen" ist ein Rezept dazu vermerkt, das aber wohl wenig mit dem Original zu tun hat (verwendet den neugezüchteten Hallertauer Blanc und die englische S04 Hefe). So wie es aussieht wurde das Rezept auf der Basis eines einzigen(!) Zitates gebaut, in dem jmd dem Bier weinartige Qualitäten zuschreibt. Reicht mir ehrlich gesagt nicht.
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#17

Beitrag von emjay2812 »

Schön, wenn das Jever Dark noch in guter Erinnerung ist.
Gab es mal ein Rezept der Brauerei
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#18

Beitrag von Bier & Brot »

chaos-black hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 20:36 Bei dem Thema bin ich immer noch interessiert am Hamburger Weißbier, was Hamburg zum Brauhaus der Hanse hat werden lassen und viele Nachahmer inspiriert haben soll. Leider findet man dazu nicht viele zuverlässige Infos und auch im Buch "Bier unsrer Ahnen" ist ein Rezept dazu vermerkt, das aber wohl wenig mit dem Original zu tun hat (verwendet den neugezüchteten Hallertauer Blanc und die englische S04 Hefe). So wie es aussieht wurde das Rezept auf der Basis eines einzigen(!) Zitates gebaut, in dem jmd dem Bier weinartige Qualitäten zuschreibt. Reicht mir ehrlich gesagt nicht.
Vielleicht kann man dir in Stralsund weiterhelfen:
Kb.JPG
2016/17 gab es in Hamburg eine Ausstellung, zu deren Anlass das Bier gebraut wurde
https://shmh.de/de/hamburgwissen/dossie ... hne-alster
https://blog.brunnenbraeu.eu/?p=11082
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#19

Beitrag von §11 »

chaos-black hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 20:36 Bei dem Thema bin ich immer noch interessiert am Hamburger Weißbier, was Hamburg zum Brauhaus der Hanse hat werden lassen und viele Nachahmer inspiriert haben soll. Leider findet man dazu nicht viele zuverlässige Infos und auch im Buch "Bier unsrer Ahnen" ist ein Rezept dazu vermerkt, das aber wohl wenig mit dem Original zu tun hat (verwendet den neugezüchteten Hallertauer Blanc und die englische S04 Hefe). So wie es aussieht wurde das Rezept auf der Basis eines einzigen(!) Zitates gebaut, in dem jmd dem Bier weinartige Qualitäten zuschreibt. Reicht mir ehrlich gesagt nicht.
EIN historisches Rezept eines Bieres zu finden das über einen langen Zeitraum in einer Region gebraut wurde, ist nahezu unmöglich.

Ich bin für mein zweites Buch z.B. recht tief in die Recherche des Porters und des Grodziskie pivo, also des Grätzers eingestiegen. Letzteres ist heute bekannt als ein leicht rauchiges Bier aus 100% Weizenmalz. Es gab aber Zeiten da wurde es aus 100% Gerstenmalz gebraut und auch „Vitaldaten“ wie StW und Hopfenmenge waren über die Zeit gesehen alles andere als konstant.

Ähnlich dürfte es beim Hamburger Weißbier gewesen sein. Auch hier finden sich historische Angaben die von Weizen in der Schüttung sprechen, während andere von einem Gerstenbier sprechen.

Das schwierigste ist aber überhaupt etwas über die Rohstoffe zu erfahren, denn oft wird in historischen Rezepten einfach nur von Malz und Hopfen gesprochen.

Gruß

Jan
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#20

Beitrag von §11 »

Wer kennt denn das Buch „Das Bier unserer Ahnen“? Ich hab bis jetzt nicht viel davon gehört und das was ich gehört habe war nicht gerade positiv. Vor allem soll der Inhalt etwas dünn sein und auch die Quellenlage nicht immer klar sein.

Hat das Buch jemand und kann mehr sagen? Mich würde vor allem interessieren ob es ein Quellenverzeichnis gibt.

Gruß

Jan
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#21

Beitrag von chaos-black »

§11 hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 09:03 Wer kennt denn das Buch „Das Bier unserer Ahnen“? Ich hab bis jetzt nicht viel davon gehört und das was ich gehört habe war nicht gerade positiv. Vor allem soll der Inhalt etwas dünn sein und auch die Quellenlage nicht immer klar sein.

Hat das Buch jemand und kann mehr sagen? Mich würde vor allem interessieren ob es ein Quellenverzeichnis gibt.

Jan
Ich hab es und es gibt ein Quellenverzeichnis. Die meisten Quellen sind etwa aus dem 19. Jahrhundert, aber es gibt auch einzelne ältere (z.B. Knausten(sic!), Heinrich aus 1574 mit Google Books Link - im Internet findet man nur Heinrich Knaust ohne -en am Ende.). Bin auch offen für PM, wenn du das näher besprechen willst.

Ich hab es mir ehrlich gesagt gekauft, weil ich auf der Suche nach dem Hamburger Weißbier bin. In der Hinsicht hat es mich enttäuscht. Die anderen Bereiche habe ich mir aber kaum angesehen und erlaube mir daher kein Urteil darüber.

Danke an Claus und Jan für die Hinweise zu dem Bier!

Beste Grüße,
Alex
Zuletzt geändert von chaos-black am Samstag 11. Dezember 2021, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#22

Beitrag von TajHanson »

§11 hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 09:03 Wer kennt denn das Buch „Das Bier unserer Ahnen“? Ich hab bis jetzt nicht viel davon gehört und das was ich gehört habe war nicht gerade positiv. Vor allem soll der Inhalt etwas dünn sein und auch die Quellenlage nicht immer klar sein.

Hat das Buch jemand und kann mehr sagen? Mich würde vor allem interessieren ob es ein Quellenverzeichnis gibt.

Gruß

Jan
Das Buch wäre für mich auch sehr interessant.
Eventuell findet sich ja hier jemand, der da tiefgründig Feedback geben kann :Greets

Gruss
Yannik
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#23

Beitrag von flying »

chaos-black hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 20:36 Bei dem Thema bin ich immer noch interessiert am Hamburger Weißbier, was Hamburg zum Brauhaus der Hanse hat werden lassen und viele Nachahmer inspiriert haben soll. Leider findet man dazu nicht viele zuverlässige Infos und auch im Buch "Bier unsrer Ahnen" ist ein Rezept dazu vermerkt, das aber wohl wenig mit dem Original zu tun hat (verwendet den neugezüchteten Hallertauer Blanc und die englische S04 Hefe). So wie es aussieht wurde das Rezept auf der Basis eines einzigen(!) Zitates gebaut, in dem jmd dem Bier weinartige Qualitäten zuschreibt. Reicht mir ehrlich gesagt nicht.
Original Rezepte des Hamburger Weißbiers wird es nicht geben weil es ein Exportschlager der Hanse war. Man wachte schon eifersüchtig auf "Kopierschutz". Es gab aber Nachahmer und Nachfolger von denen heute vielleicht noch Broihan, Gose, Lichtenhainer und Berliner Weisse bekannt sind. "Weinig" dürfte jedenfalls überwiegend sauer bedeuten.
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#24

Beitrag von Sebasstian »

flying hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 12:26
chaos-black hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 20:36 Bei dem Thema bin ich immer noch interessiert am Hamburger Weißbier, was Hamburg zum Brauhaus der Hanse hat werden lassen und viele Nachahmer inspiriert haben soll. Leider findet man dazu nicht viele zuverlässige Infos und auch im Buch "Bier unsrer Ahnen" ist ein Rezept dazu vermerkt, das aber wohl wenig mit dem Original zu tun hat (verwendet den neugezüchteten Hallertauer Blanc und die englische S04 Hefe). So wie es aussieht wurde das Rezept auf der Basis eines einzigen(!) Zitates gebaut, in dem jmd dem Bier weinartige Qualitäten zuschreibt. Reicht mir ehrlich gesagt nicht.
Original Rezepte des Hamburger Weißbiers wird es nicht geben weil es ein Exportschlager der Hanse war. Man wachte schon eifersüchtig auf "Kopierschutz". Es gab aber Nachahmer und Nachfolger von denen heute vielleicht noch Broihan, Gose, Lichtenhainer und Berliner Weisse bekannt sind. "Weinig" dürfte jedenfalls überwiegend sauer bedeuten.
Zum Thema Lichtenhainer bin ich z.B. seit einiger Zeit am Suchen, Sammeln, Recherchieren. Ich kann anhand einiger historischer Quellen dazu nur voll unterstreichen was Jan oben geschrieben hat. Es gibt zu einem hist. Bierstil nicht nur das eine Rezept, sonder zahllose Variationen und Unterschiede über die Zeit aber auch über bereits kurze Entfernungen d.h. bereits von Brauerei zu Brauerei oder Dorf zu Dorf. Auch das Lichtenhainer wurde mal mit Gerste und mal mit Weizen gebraut, war mal rauchig und auch mal nicht rauchig.
Das wird im Norden nicht anders gewesen sein.
Grüße,
Sebastian
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#25

Beitrag von flying »

Ich finde die ausgestorbenen, historischen Biere ja auch sehr spannend, denke allerdings dass der Threadersteller eher verblichene, untergärige Biermarken ab den 70-igern meint?

Historisch ist noch mal ein ganz anderes Thema wenn man bedenkt, dass es um 1700 in Preußen ca. 20.000 obergärige Braustätten gab...
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#26

Beitrag von §11 »

chaos-black hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 10:02
§11 hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 09:03 Wer kennt denn das Buch „Das Bier unserer Ahnen“? Ich hab bis jetzt nicht viel davon gehört und das was ich gehört habe war nicht gerade positiv. Vor allem soll der Inhalt etwas dünn sein und auch die Quellenlage nicht immer klar sein.

Hat das Buch jemand und kann mehr sagen? Mich würde vor allem interessieren ob es ein Quellenverzeichnis gibt.

Jan
Ich hab es und es gibt ein Quellenverzeichnis. Die meisten Quellen sind etwa aus dem 19. Jahrhundert, aber es gibt auch einzelne ältere (z.B. Knausten(sic!), Heinrich aus 1574 mit Google Books Link - im Internet findet man nur Heinrich Knaust ohne -en am Ende.). Bin auch offen für PM, wenn du das näher besprechen willst.

Ich hab es mir ehrlich gesagt gekauft, weil ich auf der Suche nach dem Hamburger Weißbier bin. In der Hinsicht hat es mich enttäuscht. Die anderen Bereiche habe ich mir aber kaum angesehen und erlaube mir daher kein Urteil darüber.

Danke an Claus und Jan für die Hinweise zu dem Bier!

Beste Grüße,
Alex
Danke für dein Feedback.

Ich bin gerade noch in Deutschland „gestrandet“, komme aber (hoffentlich) Anfang nächster Woche wieder heim. Ich schau dann mal in mein Archiv. Dank anderer Urheberrechte kann ich in USA sehr viele digitalisierte historische Bücher runterladen, die es in Deutschland nur als Ansichtsexemplare/ Handexemplare in speziellen Bibliotheken gibt. Ich such mal nach Hamburger Weißbier und schick dir was ich habe. Falls in besagtem Buch, im Quellenverzeichnis interessante Quellen stehen, lass es mich wissen, ich kann checken ob ich die in USA online einsehen kann.

Gruß

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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#27

Beitrag von bwanapombe »

chaos-black hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 10:02 ...

Ich hab es und es gibt ein Quellenverzeichnis. Die meisten Quellen sind etwa aus dem 19. Jahrhundert, aber es gibt auch einzelne ältere (z.B. Knausten(sic!), Heinrich aus 1574 mit Google Books Link - im Internet findet man nur Heinrich Knaust ohne -en am Ende.). Bin auch offen für PM, wenn du das näher besprechen willst.
...
Der gute Mann heißt Knaust. Zu seiner Zeit wurden Namen im Deutschen auch gern mal gebeugt. Und dann ist Knaust im Akkusativ Knausten. Z.B. wenn man sagt, zusammengestellt durch H. Knausten

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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#28

Beitrag von §11 »

Das Originalwerk ist ja auch so bezeichnet. Kenne ich mich jetzt nicht aus ob dann die Quelle „ungebeugt“ angegeben werden sollte?
009E127B-D1C3-42BE-A54D-C279C6107785.jpeg
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#29

Beitrag von bwanapombe »

Im Quellenverzeichnis sollten die Autoren schon im Nominativ (Nennform) aufgeführt werden. So werden sie auch den Lexika geführt z.B. hier

https://www.deutsche-biographie.de/pnd119011743.html

Bei heutigen Publikationen ist das kein Thema mehr, weil kein Verlag seine Drucke mehr so starten würde:

Ein Buch über das Verstehen von Bier ... erstmals aufs sorgfältigste gegründet und zusammengetragen durch Herrn J. Brücklmeiern ...

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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#30

Beitrag von flying »

Wir sind hier nicht im Neuhochdeutschen. Knaust war ein Zeitgenosse und Wegbegleiter Luthers und Melanchthons. Im Frühneuhochdeutschen wurden Namen wohl noch mit "überstabilen Markern" dekliniert. Diese Marker wandelten sich über die Endung "en/n" in "ens" zu "s". In den ostmitteldeutschen Mundarten (der Heimat Luthers) ist das manchmal heute noch so. Insbesondere für die Femina. Also die Frau Knaust ist "die Knausten" und die Frau Brücklmeier wäre die "die Brücklmeiern"...
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#31

Beitrag von Fe2O3 »

oder - als wahrscheinlich eines der letzten Artefakte im heutigen Sprachgebrauch: Futtern wie bei MutterN
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#32

Beitrag von §11 »

bwanapombe hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 23:23 Im Quellenverzeichnis sollten die Autoren schon im Nominativ (Nennform) aufgeführt werden. So werden sie auch den Lexika geführt z.B. hier

https://www.deutsche-biographie.de/pnd119011743.html

Bei heutigen Publikationen ist das kein Thema mehr, weil kein Verlag seine Drucke mehr so starten würde:

Ein Buch über das Verstehen von Bier ... erstmals aufs sorgfältigste gegründet und zusammengetragen durch Herrn J. Brücklmeiern ...

Dirk
Schade eigentlich.

Das klingt wie der Text auf meiner Pilotenlizenz: Jan Bruecklmeier has been found properly qualified to exercise the privileges of private pilot :thumbsup
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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ggansde
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#33

Beitrag von ggansde »

Moin Yannik,
schau mal, es gibt neues Infos. Der Kiliator hatte eine Stammwürze von 19 °P und eine sehr dunkle Farbe. Untergärig. Hopfentechnisch weiß ich noch nichts.
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#34

Beitrag von TajHanson »

ggansde hat geschrieben: Sonntag 12. Dezember 2021, 12:46 Moin Yannik,
schau mal, es gibt neues Infos. Der Kiliator hatte eine Stammwürze von 19 °P und eine sehr dunkle Farbe. Untergärig. Hopfentechnisch weiß ich noch nichts.
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VG, Markus
Moin Markus,

super, vielen Dank! Das ist ja auf jeden Fall schon mal ein Schritt nach vorne. :thumbup
Ich versuche aktuell auch an alle möglichen Infos zu gelangen, gebe dann gerne auch direkt hier Feedback.

VG
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Durst wird durch Bier erst schön. :Drink
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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#35

Beitrag von braunsbruch »

TajHanson hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 10:19
§11 hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 09:03 Wer kennt denn das Buch „Das Bier unserer Ahnen“? Ich hab bis jetzt nicht viel davon gehört und das was ich gehört habe war nicht gerade positiv. Vor allem soll der Inhalt etwas dünn sein und auch die Quellenlage nicht immer klar sein.

Hat das Buch jemand und kann mehr sagen? Mich würde vor allem interessieren ob es ein Quellenverzeichnis gibt.

Gruß

Jan
Das Buch wäre für mich auch sehr interessant.
Eventuell findet sich ja hier jemand, der da tiefgründig Feedback geben kann :Greets

Gruss
Yannik
Ich besitze das Buch und habe es auch vollständig gelesen. Ich finde es in der Tat sehr dünn.

Es gibt zahlreiche Punkte, die dazu beitragen, dass der Gesamteindruck des Buches eher schlecht ist:
- Schlechte Formatierung und mutmaßlich kein Lektorat; zahlreiche Rechtschreib-, Tipp- oder Grammatikfehler
- Ungeschickter Grundaufbau, es wird teils stark zwischen Themenbereichen hin und her gependelt
- Zum Teil völlig unbrauchbare Grafiken und ungeeignete Diagramme
- Zitate und eigene Texte gehen scheinbar fließend ineinander über
- Die Rezepte wirken zum Teil ziemlich an den Haaren herbeigezogen
- Rezepte nur auf den Braumeister ausgelegt, keine Angaben zu IBU oder Bierfarbe und teilweise schwierig für andere Anlagen zu "übersetzen"

Das Buch zeigte mir tatsächlich auch ein paar interessante Fakten auf, die ich so noch nicht kannte, aber es wäre mit etwas mehr Aufwand und fachkundiger (!) Beratung deutlich mehr drin gewesen. Für mich völlig unverständlich, dass ein Verlag das in dieser Form herausgibt.
Beste Grüße, Daniel

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Re: Vergessene norddeutsche Biere

#36

Beitrag von §11 »

braunsbruch hat geschrieben: Freitag 17. Dezember 2021, 10:46
TajHanson hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 10:19
§11 hat geschrieben: Samstag 11. Dezember 2021, 09:03 Wer kennt denn das Buch „Das Bier unserer Ahnen“? Ich hab bis jetzt nicht viel davon gehört und das was ich gehört habe war nicht gerade positiv. Vor allem soll der Inhalt etwas dünn sein und auch die Quellenlage nicht immer klar sein.

Hat das Buch jemand und kann mehr sagen? Mich würde vor allem interessieren ob es ein Quellenverzeichnis gibt.

Gruß

Jan
Das Buch wäre für mich auch sehr interessant.
Eventuell findet sich ja hier jemand, der da tiefgründig Feedback geben kann :Greets

Gruss
Yannik
Ich besitze das Buch und habe es auch vollständig gelesen. Ich finde es in der Tat sehr dünn.

Es gibt zahlreiche Punkte, die dazu beitragen, dass der Gesamteindruck des Buches eher schlecht ist:
- Schlechte Formatierung und mutmaßlich kein Lektorat; zahlreiche Rechtschreib-, Tipp- oder Grammatikfehler
- Ungeschickter Grundaufbau, es wird teils stark zwischen Themenbereichen hin und her gependelt
- Zum Teil völlig unbrauchbare Grafiken und ungeeignete Diagramme
- Zitate und eigene Texte gehen scheinbar fließend ineinander über
- Die Rezepte wirken zum Teil ziemlich an den Haaren herbeigezogen
- Rezepte nur auf den Braumeister ausgelegt, keine Angaben zu IBU oder Bierfarbe und teilweise schwierig für andere Anlagen zu "übersetzen"

Das Buch zeigte mir tatsächlich auch ein paar interessante Fakten auf, die ich so noch nicht kannte, aber es wäre mit etwas mehr Aufwand und fachkundiger (!) Beratung deutlich mehr drin gewesen. Für mich völlig unverständlich, dass ein Verlag das in dieser Form herausgibt.
Man muss bei Verlagen unterscheiden. Der Diplomica Verlag ist ein Verlag für das Selfpublishing, z.B. von Dissertationen. Scheinbar verlegt er zwar auch manchmal „traditionelle“ Bücher, es ist aber schwierig zu sagen wie dieses Buch an den Verlag gekommen ist, aber es kann durchaus sein das sich der Autor um Alles gekümmert hat und es im Diplomica- Verlag praktisch „Self-publiziert“ hat. Damit entfallen jegliche Beratung oder Lektorat.

Gruß

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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