W2782 arbeitet zu langsam
- schwarzwaldbrauer
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W2782 arbeitet zu langsam
Habe folgendes Problem:
Soll ein Lagerbier werden.
Pilsner Malz 60%
Wiener Malz 25%
Münchner Malz 10%
Cara Pils 5%
64°C 10 Min.
68°C 10 Min.
72° C 20 Min. , war jodnormal.
4l Dünnmaische kurz aufgekocht und wieder zugegeben.
Nach dem Kochen 20l Würze mit 9°C aus dem Gegenstromkühler in den Gärbottich laufen lassen. Stw. auf von 16°P auf 13°P mit 3l Wasser verdünnt.
W 2782 Staro Prague Lager mit 8°C angestellt.
Die Hefe stammte aus einem Ecoflac eines Braukollegen. Hatte diese in einem 3-stufigen Starter mit abgekochter Würze auf ca. 1,5 l innerhalb von 4 Tagen hochgepäppelt.
Die Hefe kam bei 9°C Umgebungstemperatur sehr schnell an. Nach 3..4 Tagen schien das Blubbern im Gärrohr nachzulassen. Bin dann langsam auf 14°C hochgegangen. Nach 10 Tagen habe ich deshalb zum ersten Mal gespindelt: War bei bescheidenen 42% SVEG. Nach 14 Tagen 54%, heute nach 15 Tagen 58%. Es ist eine dünne, helle Schaumdecke da, noch keine Brandhefe am Rand.
Überlege gerade, wie ich am besten eingreifen soll.
1. Hefe vom Boden aufrühren, oder
2. Etwas Hefe vom Boden mit Schöpflöffel aufnehmen, diese in abgekochter Würze "nachstarten" und wieder zugeben?
Was meint ihr?
Danke schon im Voraus für eure Anregungen.
Grüßle Dieter
Soll ein Lagerbier werden.
Pilsner Malz 60%
Wiener Malz 25%
Münchner Malz 10%
Cara Pils 5%
64°C 10 Min.
68°C 10 Min.
72° C 20 Min. , war jodnormal.
4l Dünnmaische kurz aufgekocht und wieder zugegeben.
Nach dem Kochen 20l Würze mit 9°C aus dem Gegenstromkühler in den Gärbottich laufen lassen. Stw. auf von 16°P auf 13°P mit 3l Wasser verdünnt.
W 2782 Staro Prague Lager mit 8°C angestellt.
Die Hefe stammte aus einem Ecoflac eines Braukollegen. Hatte diese in einem 3-stufigen Starter mit abgekochter Würze auf ca. 1,5 l innerhalb von 4 Tagen hochgepäppelt.
Die Hefe kam bei 9°C Umgebungstemperatur sehr schnell an. Nach 3..4 Tagen schien das Blubbern im Gärrohr nachzulassen. Bin dann langsam auf 14°C hochgegangen. Nach 10 Tagen habe ich deshalb zum ersten Mal gespindelt: War bei bescheidenen 42% SVEG. Nach 14 Tagen 54%, heute nach 15 Tagen 58%. Es ist eine dünne, helle Schaumdecke da, noch keine Brandhefe am Rand.
Überlege gerade, wie ich am besten eingreifen soll.
1. Hefe vom Boden aufrühren, oder
2. Etwas Hefe vom Boden mit Schöpflöffel aufnehmen, diese in abgekochter Würze "nachstarten" und wieder zugeben?
Was meint ihr?
Danke schon im Voraus für eure Anregungen.
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
- schwarzwaldbrauer
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Heute ist Tag 16, SEVG 60%.
Habe nun etwas Hefe vom Boden herausgeschöpft und diese mit Würze auf dem Magnetrührer.
Den Rest habe ich gut durchgerührt, das ganze steht bei 14°C und ich hoffe dass die Gärung wieder in Schwung kommt.
Nun ist die Frage nur noch ob es Sinn macht, den Starter nach einiger Zeit auch dazu zu geben?
Grüßle Dieter
Habe nun etwas Hefe vom Boden herausgeschöpft und diese mit Würze auf dem Magnetrührer.
Den Rest habe ich gut durchgerührt, das ganze steht bei 14°C und ich hoffe dass die Gärung wieder in Schwung kommt.
Nun ist die Frage nur noch ob es Sinn macht, den Starter nach einiger Zeit auch dazu zu geben?
Grüßle Dieter
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Hallo Dieter,schwarzwaldbrauer hat geschrieben: ↑Sonntag 30. Januar 2022, 12:25 Heute ist Tag 16, SEVG 60%.
Habe nun etwas Hefe vom Boden herausgeschöpft und diese mit Würze auf dem Magnetrührer.
Den Rest habe ich gut durchgerührt, das ganze steht bei 14°C und ich hoffe dass die Gärung wieder in Schwung kommt.
Nun ist die Frage nur noch ob es Sinn macht, den Starter nach einiger Zeit auch dazu zu geben?
Grüßle Dieter
wie ging die Geschichte denn aus und welche Erfahrungen hast Du gemacht bezüglich der Gärtemperatur? Dank Markus habe ich ja auch ein Ecoflac mit der Hefe bekommen. Wyeast gibt ja einen Temperaturbereich von 10°-14°C an. Mein Plan ist, bei 9°C anzustellen, auf 11°C kommen zu lassen und die ersten paar Tage bis sEVG 50% dabei zu bleiben, danach etwas hochgehen auf 13°C.
Danke und Grüße
Martin
Mein Lieblingstier ist der Zapfhahn.
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Hallo Martin,
die Temperatur ist nur eine Stellschraube.
Ich würde auf die Zellzahl beim Anstellen schauen. Zellzahl x 2 wäre zu gewährleisten. Hierzu kannst Du einen Starter rechnen.
Hefe ohne Nährstoffe (FAN und/ oder Nutrient Hefenahrung) wird auch keinen vernünftigen sEVG bringen.
Für Flüssighefen gibt es unter Brewer´s Friends einen guten Online-Rechner. Bitte unter Werkzeuge schauen.
Gruß Stephen
Nachtrag:
Hab gerade auf das Eingangsrezept geschaut. Hier würde eine Proteinrast bei 50/55°C FAN bringen....dann mit den angegebenen Temperaturen weiter machen.
die Temperatur ist nur eine Stellschraube.
Ich würde auf die Zellzahl beim Anstellen schauen. Zellzahl x 2 wäre zu gewährleisten. Hierzu kannst Du einen Starter rechnen.
Hefe ohne Nährstoffe (FAN und/ oder Nutrient Hefenahrung) wird auch keinen vernünftigen sEVG bringen.
Für Flüssighefen gibt es unter Brewer´s Friends einen guten Online-Rechner. Bitte unter Werkzeuge schauen.
Gruß Stephen
Nachtrag:
Hab gerade auf das Eingangsrezept geschaut. Hier würde eine Proteinrast bei 50/55°C FAN bringen....dann mit den angegebenen Temperaturen weiter machen.
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Hi Stephen,
danke für Deine Antwort. Starter ist in Arbeit, werde 1:6 anstellen, sollte passen.
Grüße
Martin
danke für Deine Antwort. Starter ist in Arbeit, werde 1:6 anstellen, sollte passen.
Grüße
Martin
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- Johnny H
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Für den Threadersteller ist es jetzt zu spät (ich sehe diesen Thread leider erst jetzt), aber ich habe vor einiger Zeit meine Erfahrungen mit der Wyeast Staro Prague hier in diesem eigenen Thread zu diesem Stamm zusammengefasst. 1,5l Starter auf 20l sind in meiner Erfahrung auf jeden Fall zu wenig.
Ausschnitte aus meinen Erfahrungen aus insgesamt sechs Suden:
Ausschnitte aus meinen Erfahrungen aus insgesamt sechs Suden:
Bei den Starterführungen und Anstellraten gab es insgesamt sehr große Unterschiede (von 1:6,5 zu etwa 1:9), [...]
Angestellt wurde bei 8-10°C mit Hauptgärung 1-2°C über Anstelltemperatur, zum Schluss dann 12-14°C. Klärung und geschmackliche Abrundung haben teilweise etwas gedauert.
Das hört sich schon besser an.Zoigl Jehovas hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. November 2023, 23:11 [...] Starter ist in Arbeit, werde 1:6 anstellen, sollte passen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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- schwarzwaldbrauer
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Hallo Martin,Zoigl Jehovas hat geschrieben: ↑Donnerstag 23. November 2023, 22:30Hallo Dieter,schwarzwaldbrauer hat geschrieben: ↑Sonntag 30. Januar 2022, 12:25 Heute ist Tag 16, SEVG 60%.
Habe nun etwas Hefe vom Boden herausgeschöpft und diese mit Würze auf dem Magnetrührer.
Den Rest habe ich gut durchgerührt, das ganze steht bei 14°C und ich hoffe dass die Gärung wieder in Schwung kommt.
Nun ist die Frage nur noch ob es Sinn macht, den Starter nach einiger Zeit auch dazu zu geben?
Grüßle Dieter
wie ging die Geschichte denn aus
Habe die alten Aufzeichnungen angeschaut. Dar Sud damals hat dann noch einen sEVG von 69% erreicht und das Bier wurde gut.
Habe vor kurzem ebenfalls von Markus diese Hefe im Ecoflac bekommen und schon 3x eingesetzt.
Beim ersten Mal in einem 5-stufigen Starter auf 2,7 l hochgezogen, erreichte 68%.
Das dann geerntet 360 ml angestellt und wieder 68% erreicht.
Das wiederum geerntet, 350 ml angestellt, heute vormittag abgefüllt, 66% erreicht.
War jedes Mal ungefähr das gleiche:
Angestellt bei 9°C, kommen lassen wie du das auch schreibst.
Stw. war immer um die 12°P.
Die ersten beiden Biere sind auch schon mit der Nachgärung fertig, beide gut geworden wie erwartet. Komischerweise ist die 2. Charge schon wesentlich klarer als die ältere erste.
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Hallo Dieter,
ich vermute, dass sich Deine Hefe auf das Nahrungsangebot eingestellt hat und die Zellen entsprechend umgebaut sind.
Beim zweiten Einsatz ist die Hefe schon "vorprogrammiert" und weiß was sie erwartet.
Eine lange Lagerung in NaCl Lösung kann diese "Programmierung" wieder zurücksetzen...die Erfahrungen habe ich bei der W120 gemacht.
Gruß Stephen
ich vermute, dass sich Deine Hefe auf das Nahrungsangebot eingestellt hat und die Zellen entsprechend umgebaut sind.
Beim zweiten Einsatz ist die Hefe schon "vorprogrammiert" und weiß was sie erwartet.
Eine lange Lagerung in NaCl Lösung kann diese "Programmierung" wieder zurücksetzen...die Erfahrungen habe ich bei der W120 gemacht.
Gruß Stephen
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Habe aus einem Ecoflac von Dieter einen 2,8 Liter Starter in 5 Stufen hergestellt und damit 25 Liter Wiener Lager angestellt (Stw 11,2°). Gärung war schnell angekommen und dauerhaft ist Bewegung im Fass…
Heute ist Tag 8 und ich bin bei 58% SEVG, Kräusen ist deutlich zurückgegangen
Temperaturführung:
- 9° Anstelltemperatur
- 10° für 5 Tage
- seither jeden Tag 0,5° mehr…
Mäcki
Heute ist Tag 8 und ich bin bei 58% SEVG, Kräusen ist deutlich zurückgegangen
Temperaturführung:
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Danke Euch allen für die Antworten und explizit an dieser Stelle nochmal danke an Markus!
Grüße
Martin
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Martin
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- maecki-maecki
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Re: W2782 arbeitet zu langsam
Update: Tag 12maecki-maecki hat geschrieben: ↑Freitag 24. November 2023, 17:53 Habe aus einem Ecoflac von Dieter einen 2,8 Liter Starter in 5 Stufen hergestellt und damit 25 Liter Wiener Lager angestellt (Stw 11,2°). Gärung war schnell angekommen und dauerhaft ist Bewegung im Fass…
Heute ist Tag 8 und ich bin bei 58% SEVG, Kräusen ist deutlich zurückgegangen
Temperaturführung:
- 9° Anstelltemperatur
- 10° für 5 Tage
- seither jeden Tag 0,5° mehr…
bin inzwischen hoch auf 12,5° Celsius und habe einen sEVG von 70% erreicht.
Hatte in der Zwischenzeit ein paar mal die Hefe/den Bodensatz im Fass aufgeschüttelt.
Also bei meinem Wiener Lager sieht das ganz gut aus…
Mäcki