IPA Entwicklung

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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cesc
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IPA Entwicklung

#1

Beitrag von cesc »

Hi zusammen,
ich habe jetzt länger nicht mehr gebraut (seit Januar) und würde gerne mal wieder ein IPA machen.
Es soll in die Richtung Westcoast gehen, ruhig etwas bitterer und Farbe dachte ich ca. 20 EBC und etwas Caramalz/Caramünch II. Ähnlich wie im SNPA.

Bereits letztes Jahr hatte ich mal folgenden Hopfen bestellt und seitdem im Gefrierer: Idaho7, Belma, Sabro, Strata
Ursprünglich wollte ich mal mit den Hopfen verschiedene Single Hop Biere brauen aber nachdem ich jetzt nicht mehr zum Brauen gekommen bin, weiß ich aktuell nicht wircklich was damit anzufangen.
Kann man die Hopfen bzw. einen davon in einem IPA west coast style unterbringen?
Könnte mir auch ein Hazy IPA vorstellen, das etwas bittere hat - also kein NEIPA.

Habt ihr eine Idee was ich mit meinen Hopfen anstellen kann?
Als "Support" hätte ich auch noch Citra, Mosaic, Galaxy und Columbus da.

danke und LG
Chris
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integrator
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Re: IPA Entwicklung

#2

Beitrag von integrator »

Moin Chris
und schön das du nach einer kleinen Auszeit wieder brauen willst.
Für ein IPA als SingleHop würde ich entweder den Idaho7 oder Galaxy nehmen. Ich kann mir aber auch vorstellen, da beide gut zur Kalthopfung geeignet sind, die beide zu kombinieren.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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coyote77
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Re: IPA Entwicklung

#3

Beitrag von coyote77 »

Schau mal hier: https://beermaverick.com/hops/hop-comparison-tool/
Da kann man Geschmacksprofile der Hopfen vergleichen.
Mit Citra, Mosaic und Galaxy kann man sicher ein solides IPA brauen, die anderen kenne ich nicht.
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
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Ladeberger
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Re: IPA Entwicklung

#4

Beitrag von Ladeberger »

Hi Chris,

Idaho7, Belma, Sabro, Strata sind Hopfen, die sehr man gerne in NEIPA-Blends nimmt. Idaho 7 passt m.E. noch am ehesten zu West Coast, im Blend untergeordnet sicher auch Strata und Belma. Sabro ist schon speziell. Bei deinen Support-Hopfen sieht es schon besser aus, alle vier sind eine solide Wahl für einen West Coast Blend.

Ich gehe West Coast normalerweise so an, dass ich auf ein "Basisprofil" mit ordentlich Zitrus und harzigen Aromen setze (Centennial, Simcoe, Chinook, Columbus, Cascade, Citra, Dr. Rudi). Obendrauf kommen dann Hopfen nach Lust und Laune. Da kann mal Zitrus noch stärker hervorgehoben werden (z.B. Motueka, Lemondrop, Galaxy, noch mehr C-Hops gehen auch immer), ein etwas tropisch-fruchtiges Profil dazukommen (Amarillo, Mosaic, El Dorado, Ekuanot, Eureka, Strata, u.v.m.), etwas in Richtung von roten Früchten und/oder Steinfrüchten (da sind z.B. deutsche Sorten recht stark: Callista, Ariana, Monroe, Solero, usw.) oder sogar sowas wie Nelson Sauvin oder (in Maßen!) Polaris.

Viele Sorten bedienen natürlich auch gleich mehrere Kategorien.

Mit deinem Bestand würde ich ehrlichgesagt lieber in Richtung Hazy IPA gehen. Mir fehlt da sowas wie Simcoe, Centennial oder Chinook.

Gruß
Andy
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#5

Beitrag von cesc »

integrator hat geschrieben: Mittwoch 26. Oktober 2022, 12:41 Moin Chris
und schön das du nach einer kleinen Auszeit wieder brauen willst.
Für ein IPA als SingleHop würde ich entweder den Idaho7 oder Galaxy nehmen. Ich kann mir aber auch vorstellen, da beide gut zur Kalthopfung geeignet sind, die beide zu kombinieren.
An den Idaho7 dachte ich auch noch am ehesten. Was würde denn deiner Meinung nach für eine Schüttung dazu passen? galaxy wird mir als single Hop leider nicht reichen
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#6

Beitrag von cesc »

coyote77 hat geschrieben: Mittwoch 26. Oktober 2022, 13:07 Schau mal hier: https://beermaverick.com/hops/hop-comparison-tool/
Da kann man Geschmacksprofile der Hopfen vergleichen.
Mit Citra, Mosaic und Galaxy kann man sicher ein solides IPA brauen, die anderen kenne ich nicht.
Ja mit den dreien sollte das aufjedenfall passen. Auch Richtung WestCoast meinst du?
Hast du ein Rezept in die Richtung? Danke dir
Das Hop Comparison Tool ist super, so hab ich gleich nochmal einen besseren Überblick
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#7

Beitrag von cesc »

Ladeberger hat geschrieben: Mittwoch 26. Oktober 2022, 13:17 Hi Chris,

Idaho7, Belma, Sabro, Strata sind Hopfen, die sehr man gerne in NEIPA-Blends nimmt. Idaho 7 passt m.E. noch am ehesten zu West Coast, im Blend untergeordnet sicher auch Strata und Belma. Sabro ist schon speziell. Bei deinen Support-Hopfen sieht es schon besser aus, alle vier sind eine solide Wahl für einen West Coast Blend.

Ich gehe West Coast normalerweise so an, dass ich auf ein "Basisprofil" mit ordentlich Zitrus und harzigen Aromen setze (Centennial, Simcoe, Chinook, Columbus, Cascade, Citra, Dr. Rudi). Obendrauf kommen dann Hopfen nach Lust und Laune. Da kann mal Zitrus noch stärker hervorgehoben werden (z.B. Motueka, Lemondrop, Galaxy, noch mehr C-Hops gehen auch immer), ein etwas tropisch-fruchtiges Profil dazukommen (Amarillo, Mosaic, El Dorado, Ekuanot, Eureka, Strata, u.v.m.), etwas in Richtung von roten Früchten und/oder Steinfrüchten (da sind z.B. deutsche Sorten recht stark: Callista, Ariana, Monroe, Solero, usw.) oder sogar sowas wie Nelson Sauvin oder (in Maßen!) Polaris.

Viele Sorten bedienen natürlich auch gleich mehrere Kategorien.

Mit deinem Bestand würde ich ehrlichgesagt lieber in Richtung Hazy IPA gehen. Mir fehlt da sowas wie Simcoe, Centennial oder Chinook.

Gruß
Andy
Moin Andy,
Danke für die detaillierte Antwort.
Das Hazy IPA liegt für mich irgendwo zwischen West Coast und NEIPA? Oder wie siehst du das?
Daran hab ich auch schon gedacht. Hast du sowas schon gebraut und ein Rezept?

Dein WestCoast Vorgehen hört sich super an. Hast du da ein paar mehr Details oder ein Rezept. Wie sieht bspw, deine Schüttung aus?
Wie das Hopfenschema? Ist das "obendrauf kommen" bei dir gleichbedeutend mit einer späteren Gabe und das Basisprofil wird durch frühe Gaben gebildet?
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integrator
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Re: IPA Entwicklung

#8

Beitrag von integrator »

cesc hat geschrieben: Mittwoch 26. Oktober 2022, 20:01
integrator hat geschrieben: Mittwoch 26. Oktober 2022, 12:41 Moin Chris
und schön das du nach einer kleinen Auszeit wieder brauen willst.
Für ein IPA als SingleHop würde ich entweder den Idaho7 oder Galaxy nehmen. Ich kann mir aber auch vorstellen, da beide gut zur Kalthopfung geeignet sind, die beide zu kombinieren.
An den Idaho7 dachte ich auch noch am ehesten. Was würde denn deiner Meinung nach für eine Schüttung dazu passen? galaxy wird mir als single Hop leider nicht reichen
Mein Tip ... mache kein SingleHop :Smile Nehme den Idaho7 zum Bittern, Flavour und Aroma beim kochen und dann deine restliche Menge Idaho7 und Galaxy zum stopfen für 3-5 Tage.

:Grübel Zur Schüttung ... ich habe ein sehr leckeres NEIPA und Pale Ale und WeizenIPA. Vielleicht kannst du laut der Beschreibung daraus was für dich ableiten.
Zuletzt geändert von integrator am Donnerstag 27. Oktober 2022, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: IPA Entwicklung

#9

Beitrag von Ladeberger »

@Chris

Hazy/Haze IPA, Juicy IPA und NEIPA sind im Grunde austauschbar. Wenn man so will ist Hazy IPA etwas allgemeiner gefasst, Brauer aus anderen Ecken der USA nennen ihre Biere eben ungern "New England ...", wenn das nicht sogar untersagt ist. Gab auch mal den "East Coast" Substil, aber ich glaube das hat sich nicht etabliert. Hier in Europa ist wohl New England IPA am verbreitesten für den allseits beliebten Hopfensmoothie.

Ich haue ungern fertge Rezepte raus, sondern gebe lieber Hilfestellungen, um das optimale Rezept für sich selbst zu finden. Daher hier ein Muster Hazy IPA:

Stw. 15 - 17 °P
Alc. 6 - 7 %vol
IBU N/A

Wasser:
  • Enthärtet, ideal VE-/Osmosewasser, aufhärten auf 50 - 70 mg/l Calcium, bevorzugt Calciumchlorid, Rest Calciumsulfat. Ziel-RA -5 bis 0 °dH, Maischesäuerung auf pH 5,4. Nachguss auch enthärtet.
Schüttung:
  • Meine Basis: 75 % Pilsener, 15% Weizen, 10 % Hafermalz (oder -flocken)
  • Variationsmöglichkeiten z.B.: Anteil an englischem Pale Malt (Maris Otter, Golden Promise) oder Wiener Malz; Carapils/Spitzmalz
  • für Farbe: Carahell ≤ 5 %, Caradunkel ≤ 1 %
Maischen:
  • Wie gewohnt, gibt hier m.E. keine besonderen Ansprüche. Bei viel Rohfrucht und schlechter gelösten Malzen ggf. 5 - 10 min bei 57 °C rasten.
Hopfen:
  • Bittergabe ca. 10 - 15 IBU, geht hier nur um die Unterstützung der Eiweißfällung.
  • Dann nur noch Whirlpoolgabe bei 70 - 80 °C, min. 30 min. Irgendwelche ölreichen, fruchtigen Übersseesorten wie sie auch zum Stopfen für Hazy IPA verwendet werden. In Summe gerne 5 - 10 g/l. Sorte ist hier nicht so entscheidend, es geht mehr um ein geschmacksstabiles Grundgerüst und Öle für die Biotransformation.
  • Stopfen mit 5 - 15 g/l in einer oder auf mehrere Gaben aufgeteilt, Kontaktzeit der Gaben nach Ende Hauptgärung max. 3 - 4 Tage. Frühe Gaben ermöglichen mehr Biotransformation, allerdings werden viele Öle auch mit dem Gärungs-CO2 ausgewaschen. Späte Gaben vice versa. Es gibt Weltklassebrauereien die nur frühe, nur späte oder beide (und mehr) Gaben machen. Hier muss man seinen eigenen Stil finden.
  • Sorten zum Stopfen: Bei mir ist immer Citra und/oder Mosaic drin. Reicht im Grunde auch, könnte man so verkaufen. Sehr gerne habe ich noch Galaxy, El Dorado, Idaho 7 oder Amarillo drin, für den Frischekick sind z.B. Motueka, Azacca oder Lemondrop schön. Zurückhalten würde ich mich mit zu harzigen Sorten, höchstens für etwas Komplexität.
  • Wer Hopfenqualitäten à la Cryo, Nectar, Lupomax & Co. auf Lager hat, findet hier einen optimalen Einsatzzweck. Gaben ggf. reduzieren.
  • Alle von dir genannten Sorten können gut eingesetzt werden, nur den Columbus würde ich ich aus vorgenanntem Grund auf die Grundbitterung beschränken. Könnte dann so aussehen: 10 IBU aus Columbus. Whirlpool 3 g/l Citra + 2 g/l Mosaic. Stopfen 5 g/l Mosaic + 5 g/l Galaxy + 3 g/l Idaho7 + 2 g/l Belma. Bei zwei Gaben die komplexeren Hopfen bzw., die Hopfen, deren spezieller Charakter rauskommen soll, in die zweite Gabe ziehen.
Gärung:
  • Es eingnen sich im Grunde alle Stämme, die eine gute Biotransformation aufweisen, gute Fruchtester (Steinfrucht, Zitrus) und nicht zu knochentrocken vergären.
  • Hefe flüssig: Klassiker ist WY1318. Außerdem z.B. Imperial Yeast A38 Juice Ale, WLP007, alles was Vermont und Conan im Namen hat. Gibt noch einige mehr.
  • Hefe trocken: Die Verdant IPA von Lallemand passt aromatisch gut, aber ich empfinde sie als zickig, hab da den Dreh noch nicht raus. New England IPA von Lallemand hatte für mich ebenfalls sehr durchwachsene Ergebnisse. Gibt auch Brauer, die super Ergebnisse mit einem 50/50 Blend aus S-04 und US-05 haben.
Sauerstoff:
  • DER Feind des Hazy IPA. Binsenweisheit: Wo viel drin ist, kann viel kaputt gehen.
  • Sauerstoffreie Atmosphäre in Gebinden ist hier Pflicht. Bei Transfers auch Leitungen und Armaturen spülen.
  • Zum Stopfen keine angebrochenen Beutel verwenden. Hopfen am besten via CO2-Schleuse geben.
Gruß
Andy
IronHosch
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Re: IPA Entwicklung

#10

Beitrag von IronHosch »

:goodpost:
Danke!
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Re: IPA Entwicklung

#11

Beitrag von Ladeberger »

cesc hat geschrieben: Mittwoch 26. Oktober 2022, 20:08 Hast du da ein paar mehr Details oder ein Rezept.
Moin Chris, sind noch irgendwelche Fragen offen geblieben?

Gruß
Andy
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#12

Beitrag von cesc »

Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 3. November 2022, 09:59
cesc hat geschrieben: Mittwoch 26. Oktober 2022, 20:08 Hast du da ein paar mehr Details oder ein Rezept.
Moin Chris, sind noch irgendwelche Fragen offen geblieben?

Gruß
Andy
Hi Andy,
Danke der Nachfrage.
Tatsächlich ist mir mal wieder der Alltag in die Quere gekommen und ich bin noch nicht weiter.

Deine Beschreibung zum Hazy IPA hab ich jedenfalls studiert und werde ich aufjedenfall berücksichtigen. Ich will im Frühjahr ein NEIPA brauen, die passenden Hopfen habe ich dazu ja auf Lager.

Jetzt für den Winter ist mir tatsächlich eher noch nach einem bitteren West Coast IPA. Da bin ich aber immer noch nicht weiter wie ich das am besten anstelle und welchen Hopfen ich nehme. Letzte Idee, die ich hatte war ein SMASH mit Wiener und Idaho. Kombirast und Hopfengaben bei Kochbeginn, 30min, 15min, Whirlpool und Stopfen - von wenig bis mehr zum Ende hin. Verdant Hefe hätte ich noch auf Lager wäre aber nicht stiltypisch. Da ich sowieso noch Malz bestellen muss, hätte ich noch die US05 dazubestellt. Allerdings habe ich jetzt aber in einem US Forum gelesen, dass der Idaho als Singlehop nicht so gut durchkommt - was mich wieder ins zweifeln gebracht hat und ich seitdem auch nicht wircklich weitegekommen bin.
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Re: IPA Entwicklung

#13

Beitrag von cesc »

http://scottjanish.com/hoppy-gy054-vermont-ipa/

Das gefällt mir ganz gut. Liest sich zumindest erstmal gut und iwi als Kompromiss zwischen Westcoast und NEIPA und 2 von den 3 Aromahopfen habe ich auf Lager.
Mit welchem Hopfen aus meinem Lager (Idaho7, Belma, Sabro, Strata, galaxy) könnte man denn den Simcoe ersetzen?
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dmtaylor
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Re: IPA Entwicklung

#14

Beitrag von dmtaylor »

Ihre besten Erfolgschancen haben Sie mit Galaxy, gefolgt von Strata und Idaho7, in dieser Reihenfolge. Belma und Sabro werden kein guter Ersatz für Simcoe sein. Galaxy ist definitiv am nächsten.
David

Die Welt wird ein viel angenehmerer Ort zum Leben werden, wenn jeder von uns erkennt, dass wir alle Idioten sind.
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Re: IPA Entwicklung

#15

Beitrag von Ladeberger »

Ja. Ich würde auch noch 0,5 - 1 g/l vom vorhandenen Columbus in die Mischung geben.

Gruß
Andy
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#16

Beitrag von cesc »

dmtaylor hat geschrieben: Donnerstag 17. November 2022, 12:44 Ihre besten Erfolgschancen haben Sie mit Galaxy, gefolgt von Strata und Idaho7, in dieser Reihenfolge. Belma und Sabro werden kein guter Ersatz für Simcoe sein. Galaxy ist definitiv am nächsten.
:thumbsup

Dann wird es der Galaxy
Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 17. November 2022, 13:12 Ja. Ich würde auch noch 0,5 - 1 g/l vom vorhandenen Columbus in die Mischung geben.

Gruß
Andy
@Andy dein Ja war auch auf den Galaxy bezogen oder? :)
Den würde ich zum Bittern nehmen oder wann meinst du ? Bei Whirlpool und Stopfen?

Danke Euch für den input - ich hoffe ich komme jetzt auch bald zum Brauen.
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Ladeberger
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Re: IPA Entwicklung

#17

Beitrag von Ladeberger »

cesc hat geschrieben: Donnerstag 17. November 2022, 13:41 @Andy dein Ja war auch auf den Galaxy bezogen oder? :)
Genau, der passt aus deinem Bestand sicher am besten.
Den würde ich zum Bittern nehmen oder wann meinst du ? Bei Whirlpool und Stopfen?
Zum Bittern kannst du ihn sowieso nehmen. Ich meinte aber konkret stopfen. Columbus gibt schöne harzige Aromen und "dank", die einem Blend für West Coast IPA gut tun.

Gruß
Andy
DerDallmann

Re: IPA Entwicklung

#18

Beitrag von DerDallmann »

Columbus hab ich bei 2 IPLs Anfang des Jahres benutzt, jeweils ca. 0,8 von 2 g/l im WP und 0,75 von 5 g/l gestopft.
Das war geil, schön harzig. Als support in einem WC IPA auf jeden Fall ne Bank.
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#19

Beitrag von cesc »

So jetzt hab ich das oben genannte Scott Janish Rezept mal angepasst. Was meint Ihr - kann das was werden? Bin mir nicht sicher ob ich noch genug Citra habe. Da würde ich dann ggf. mit Idaho 7 einspringen. Gebraut wird im Braumeister. Rezept hab ich mit dem brewfather erstellt und übertrage es meist noch in den kbh.

Zielwerte Fertigbier:

Stammwürze: 15°P
Menge: 38,00 l
Bittere: 49 IBU
Farbe: 12,8 EBC
VG: 74,4 %
Alk.: 6 Vol.%

Schüttung:

9 kg(84 %) - Wiener Malz (9 EBC)
1 kg(10 %) - Haferflocken (2 EBC)
0,4 kg(4 %) - Sauermalz (3.5 EBC)
0,2 kg(2 %) - Weizenmalz (3.5 EBC)

Maischearbeit:
Kombirast bei 67° - 60min

Kochen/ Hopfenschema:
60min kochen

32g CTZ - 6min kochen (30IBU)
Whirlpoolhopfung:
70g Citra - 30min Hopstand @75°
70g Mosaic - 30min Hopstand @75°
56g Galaxy - 30min Hopstand @75°

Hopfenstopfen im Keg nach abgeschloßener Hauptgärung
(Da bin ich mir noch unschlüssig wie lange und bei welcher Temperatur. Im Rezept sind es 1 Tag bei ~24Grad. Kommt mir kurz und zu warm vor ?!
Sollte man nich eher bei kalten temperaturen stopfen?)

112g Citra - (1Tag - 24°C ??? -> tbc)
56g Mosaic - (1Tag - 24°C ??? -> tbc)
56g Galaxy - (1Tag - 24°C ??? -> tbc)

Hefe:
Lallemand Verdant IPA @18°C

Karbonisiert so auf 4,5g/L

Was meint ihr? Haut das so hin ?
Danke schonmal und Lg
Safari-Guide
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Re: IPA Entwicklung

#20

Beitrag von Safari-Guide »

Ich denke, das wird schon was grundsätzlich.

Ich bin mir allerdings nicht ganz klar, ob es eher Richtung klassisches IPA oder NEIPA gehen soll? Die Schüttung, Hopfengaben und die Hefe sprechen eher für ein NEIPA, dafür wären mir allerdings die IBUs zu Beginn des Kochens eher etwas zu hoch...

Falls es eher ein NEIPA sein soll, würde ich auch überlegen, das Wiener Malz durch Pale oder Pilsner Malz zu ersetzen, das passt dann farblich ggf. einen Tick besser (auch wenn mir das persönlich ziemlich egal ist)

Die Hopfenkombination ist sicherlich absolut in Ordnung, ich würde auf jeden Fall auch noch Idaho 7 mit reinnehmen und mir keine Gedanken über zu wenig Citra machen, kann dadurch nur etwas vielschichtiger werden.

Zur Hefe: meiner Erinnerung nach ist das untere Temperatur-Limit 18°C, ggf. kannst du auch auf 19°C an Anfang gehen, um ggf. keine Probleme mit dem Ankommen zu haben. Am Ende der HG würde ich auch noch die Temperatur langsam erhöhen auf 21-22°C.

Stopfen würde ich bei den Mengen ggf. zweimal je 2 Tage bei 16 - 18°C.

Hoffe, das hilft?
Erik
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Ladeberger
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Re: IPA Entwicklung

#21

Beitrag von Ladeberger »

Das "angepasste" Rezept ist jetzt noch weiter von West Coast entfernt als das Ursprungsrezept von Scott Janish. Ich verstehe hier gar nichts mehr :puzz

Gruß
Andy
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#22

Beitrag von cesc »

Hey Erik und Andy,
Danke schonmal für Euren Input.

Tatsächlich wollte ich zuerst ein WestCoast IPA brauen, da mir im Winter nicht so nach Hopfensmoothie ist :) - hab dann aber auch dank der Tips hier festgestellt, dass es wohl mit meinen Hopfen, die ich noch auf Lager habe nichts wird.
2018 ware ich in den USA und habe dort in San Francisco "Hazy IPAs" getrunken die mMn iwo zwischen NEIPA und West Coast waren. Sowas würde ich jetzt gerne nachbrauen. Da bin ich dann auf das Rezept von Scott Janish gestoßen, was ja bitterer ist als ein NEIPA aber nicht die klassischen WC Hopfen und auch keine Chico Hefe verwendet.
Aus dem Rezept von Scott Janish habe ich dann nur noch das Pilsner Malz durch Wiener ersetzt (da ich das einfach gerne mag), Weizenmalz gebe ich gerne immer etwas dazu und Sauermalz aufgrund meiner etablierten Wasseraufbereitung. Da ich noch Verdant Trockenhefe habe, werde ich die verwenden. Wie oben schon geschrieben bzw. gefragt fehlt mir auch der Simcoe - der wurde - wie empfohlen wurde - durch Galaxy ersetzt.
@Andy Dass es jetzt kein West Coast mehr ist, ist mir klar oder wie meinst du das mit "noch weiter von West Coast entfernt"

Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins dunkle bringen und bin trotzdem nicht komplett auf dem Holzweg :)

@Erik: Stopfen aufteilen ist ein guter Punkt. Werde ich machen. Dann einmal während und einmal nach der Hauptgärung oder beidesmal danach?
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#23

Beitrag von cesc »

Ladeberger hat geschrieben: Dienstag 29. November 2022, 11:39 Das "angepasste" Rezept ist jetzt noch weiter von West Coast entfernt als das Ursprungsrezept von Scott Janish. Ich verstehe hier gar nichts mehr :puzz

Gruß
Andy
Hey Andy,
Ich hab die Woche noch einmal über mein Bier und auch deine Punkte WC oder NEIPA nachgedacht und etwas recherchiert. In den USA gibts es tatsächlich einige Brauereine die „Hybride“ machen. Vielleicht hab ich damals davon einen erwischt.

Ich hatte heute auch das Columbus DDH von Fürst Wiacek im Glas.
https://www.fuerstwiacek.com/buy/fresh ... s-ddh-ipa/
Als was würdest du das denn einsortieren ? Das geht nämlich voll in die Richtung was ich machen möchte.
Grasig, bitterer als ein NEIPA aber trotzdem trüb und fruchtig in der Nase.
Wircklich ein sehr leckeres Bier.
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Re: IPA Entwicklung

#24

Beitrag von Ladeberger »

DDH hat stilistisch mehr Freiheiten, der Kunde erwartet hier tendenziell "fett gehopft" auf Basis eines Hazy IPA, aber es muss/soll sich nicht nur in der eng abgesteckten Tropi-Frutti-Stilistik von NEIPA bewegen. Daher auch ideales Betätigungsfeld für Single Hop Serien, brandneue und exotische Hopfensorten. Man kann daher m.E. auch nicht sagen, dass es ein Mittelding zwischen West Coast und NEIPA wäre, weil es am Ende eben an den Hopfensorten bzw. der konkreten Vorstellung des Brauers hängt.

Dass Columbus in dein Anforderungsprofil passt, überrascht jetzt nicht so richtig, das haben Johst und ich schon am 17. November gesagt... :Wink

Gruß
Andy
cesc
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Re: IPA Entwicklung

#25

Beitrag von cesc »

Ja genau Andy - wegen Euch beiden wurde das auch mitbestellt :)

Wenn du sagst bei DDH gibt es mir Freiheiten, sieht dann aber das Vorgehen aber bei diesen Bieren auch wie von dir in #9 beschrieben?
Wasser/Schüttung/Maischen würde ich ja sagen ja.
Und bei der Hopfung?
- Auch 10-15IBU einstellen oder dann mehr?
- Stopfen nach der Hauptgärung? Länger als 3-4-Tage (da sollen ja dann eher grasige Noten rauskommen) ?
- Und DDH steht dann aber für zweimal Stopfen oder?
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Re: IPA Entwicklung

#26

Beitrag von Ladeberger »

cesc hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 08:30 Ja genau Andy - wegen Euch beiden wurde das auch mitbestellt :)

Wenn du sagst bei DDH gibt es mir Freiheiten, sieht dann aber das Vorgehen aber bei diesen Bieren auch wie von dir in #9 beschrieben?
Wasser/Schüttung/Maischen würde ich ja sagen ja.
Ja, kann man so angehen. Diese Art von Schüttung bietet einfach eine gute "Leinwand" für den Hopfen.
- Auch 10-15IBU einstellen oder dann mehr?
Da sind wir wieder bei Stilistik. Bei den superfruchtigen Hopfen würde ich nicht unbedingt viel mehr nehmen, bei einem Simcoe DDH können es vielleicht ein paar IBU mehr in Richtung 30 - 40 sein, damit die harzigen Aromen etwas Halt finden. Was man als Hobbybrauer treibt, steht wieder auf einem anderen Blatt. Wenn man gerne das Gefühl hat an einer Dolde zu lutschen, dann kommt man mit 40 IBU eben nicht weit und nimmt mehr.
- Und DDH steht dann aber für zweimal Stopfen oder?
Tjo, das ist eine gute Frage, es gibt hier keinen Konsens in der Branche. Die einen sagen zwei Gaben (-> Komplexität), die anderen sagen doppelte Hopfenmenge (das Doppelte von was eigentlich?). Am Ende eine müßige Debatte, denn der Konsument dürfte recht wenig an der Verfahrenstechnik interessiert sein, sondern erwartet schlichtweg viel Hopfen und toleriert m.E. auch paar mehr Ecken und Kanten als bei einem NEIPA.
- Stopfen nach der Hauptgärung? Länger als 3-4-Tage (da sollen ja dann eher grasige Noten rauskommen) ?
Ganz ehrlich? Ich würde an deiner Stelle keine zwei Stopfgaben machen, wenn du dir nicht sicher bist, dass du im üblichen Zeitrahmen von 5 - 7 Tagen durch die Gärung kommst. Bitte nicht falsch verstehen, aber meine Wahrnehmung hier im Forum ist, dass Obergärungen mehrheitlich 14 Tage geführt werden, schon alleine weil sich nur die Wochenende für Brau- und Abfülltage anbieten. In so einem Szenario hat das Bier dann 12 - 13 Tage Kontakt zum Hopfen der ersten Gabe. Da kommt nichts Gescheites bei raus.

Bleib lieber bei dem Plan, den Grundstock an Aroma im Whirlpool zu erzeugen und dann mit einer kurzen Gabe vor dem Abfüllen (2-3 Tage) um etwas Komplexität zu ergänzen.

Das Rezept in #19 ist ja auch nicht schlecht und kann so gebraut werden. Mir war nur nicht klar, wie das eine Anpassung in Richtung West Coast gewesen sein soll.

Gruß
Andy
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Re: IPA Entwicklung

#27

Beitrag von cesc »

Hey Andy,
ja - wie gesagt vom West Coast habe ich mich dann etwas entfernt. Aber das mit dem DDH Style gefällt mir jetzt ganz gut ("Ecken und Kanten").
Danke auch nochmal für deine Tipps. Ich werde dann mal bei der einen Gabe vor dem Abfüllen bleiben.

Am Wochenende wird dann hoffentlich gebraut - ich halte Euch auf dem Laufenden.
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Re: IPA Entwicklung

#28

Beitrag von cesc »

Hey zusammen,
ich wollte Euch hier nochmal ein Update zu meinem Bier geben.

Gebraut habe ich es dann nach den Rezept aus Post #19.

Wasser profil habe ich eingestellt auf :
Ca: 100 Mg: 11 Na:19 CL:129 SO:93 HCO:77

Schüttung/Maischen und Hopfen wie gehabt - allerdings war die Temperatur beim Stopfen 18°C.
Nach 10 Tagen habe ich die Gärung für beendet befunden und mich ans dry-hopping gemacht.
Gestopft habe über einen Hop-Dropper am KEG und der Hopfen war dann drei Tage im Bier danach habe ich in ein anderes Keg umdegrückt. Das KEG wurde zuvor mit Wasser gefüllt und dann mit CO2 leergedrückt. Das hat alles super geklappt und das Bier wird mittlerweile seit gut zwei Wochen auch schon getrunken.

Ich bin mega zufrieden und finde es sehr lecker. Hat sich gelohnt, nach langer Zeit mal wieder zu brauen.
Das Bier ist schön fruchtig hat aber auch noch etwas Bitterness und dist nicht der totale Saft. Die Hopfenkombi mag ich auch sehr. Das nächste mal würde ich vielleicht sogar noch etwas mehr zum Stopfen nehmen, dass noch mehr Aroma reinkommt.

Danke für Eure Tipps hat mir wircklich geholfen !
IPA12.22.jpg
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rakader
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Re: IPA Entwicklung

#29

Beitrag von rakader »

Liebe Leute - ich habe hier interessiert mitgelesen, insbesondere die Tips von Andy geben mir nach all den Jahren immer noch wertvollen Input. Der Begriff DDH taucht 9x auf und niemand erklärt ihn - und somit gehe ich davon aus, dass noch andere Mitleser hier rätseln: Doppelgestopft. Mache ich bei meinem Pliny-Derivat seit Jahren, wäre aber nie auf die Idee gekommen, es so zu nennen.

Liebe Grüße Radulph

Edit: Columbus: klar - und auch Galaxy sowie mancher NZ-Hopfen sind immer eine gute Idee.
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Re: IPA Entwicklung

#30

Beitrag von brauflo »

Lieber Radulph,

mir ging es genau so.....
..... bis ich in den hippen Kreuzberger Craft Beer Bars alle Nase lang über diese Abkürzung gestolpert bin...

Dort tauchte der Begriff so oft auf, daß ich recherchierte - und bestellte.
was serviert wurde waren NEIPAs, sehr saftig, kaum bitter und mit unmäßig viel Hopfenaroma.
und das meint auch DDH:
"Double Dry Hopped"
wobei das nichta über den Prozess aussagt:
ob jetzt zu einem Zeitpunkt die "doppelte" Menge Hopfen gestopft wurde -
oder - wie bei NEIPAs gängige Praxis - zweizeitig, geht nicht daraus hervor.
dementsprechend tauchen aich
"DDH IPA" oder auch "DDH DIPA" auf - nicht aber "DDH NEIPA"..
...Soweit zumindest meine vielleicht etwas alkoholgetrübte Erinnerung...
Da verwischt sich fur mich die Differenzierung, die ich immer noch innerlich bei Pale Ales auf dem amerikanischen Kontinent vornehme: IPA (eher WestCoast) im Ggs zu (East Coast) NEIPA.

g@@gle spuckt dazu reichlich aus.
einen ganz schönen Artikel hab ixh beispielsweise hier gefunden:

https://draftmag.com/ddh-ipa/

Viele Grüße

Florian
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Re: IPA Entwicklung

#31

Beitrag von cesc »

Hey zusammen,
habe gerade nochmal geschaut, das DDH habe tatsächlich ich in den Post gebracht ohne näher darauf einzugehen als ich das Fürst Wiacek getrunken hatte. Ich fand die erklärung von Andy aus Post #24 und #26 super. In früheren Recherchen zu DDH bin ich da auch nicht wircklich auf eine definition bzw. Differenzierung gekommen bzw. nur auf den Punkt, der auch im von brauflo verlinkten Artikel steht "dry hopping a brew at two stages OR with a double quantity of hops". Also wie Andy sagte, stilistisch etwas mehr Freiheiten :) Aber für mich hat es dann perfekt für das Bier gepasst, das ich brauen wollte. Den Unteschied zum NEIPA würde ich dann dahingehend ziehen, dass es nicht ganz so "saftig" ist.
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Re: IPA Entwicklung

#32

Beitrag von rakader »

Der von Florian eingeführte Artikel im Draftmag genügt mir für dieses Thema - habe allerdings noch nie eine Brauseite gesehen, die mit Werbung so überladen war. Mein Ansatz bei solchen Trends ist dann immer eine neuseeländische Varianten herauszuarbeiten - der spezifischen Aromen der NZ hops wegen, geschuldet dem Mikroklima. Wer jemals den neuseeländischen Cascade, den Taiheke, probiert hat, weiß was ich meine.

Grüße
Radulph
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Re: IPA Entwicklung

#33

Beitrag von brauflo »

Hi Radulph,
Jap, ging mir genauso - was die Werbung angeht...
War auch nur eine Schnellsuche zwischen Tür und Angel.
Mit etwas intensiverer Recherche sind bestimmt auch weniger überladene Seiten zu finden..

Aber ist doch fein, daß es zumindest den Zweck erfüllt hat..

Viele Grüße
Florian
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... wollte ich immer schon mal machen...


Meine Vorstellung:
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Re: IPA Entwicklung

#34

Beitrag von cesc »

rakader hat geschrieben: Montag 9. Januar 2023, 17:47 Der von Florian eingeführte Artikel im Draftmag genügt mir für dieses Thema - habe allerdings noch nie eine Brauseite gesehen, die mit Werbung so überladen war. Mein Ansatz bei solchen Trends ist dann immer eine neuseeländische Varianten herauszuarbeiten - der spezifischen Aromen der NZ hops wegen, geschuldet dem Mikroklima. Wer jemals den neuseeländischen Cascade, den Taiheke, probiert hat, weiß was ich meine.

Grüße
Radulph
Hey Radulph,
Was meinst du denn mit neuseeländische Varianten herausarbeiten ? Hast du da ein spezielles Vorgehen oder Rezepte? Und Welches Hopfen Schema verwendest du für deine neuseeländischen (IPA)-Varianten?

Ist zwar jetzt etwas off-topic aber mein nächster Sud soll ein NZ-Pils mit Nelson Sauvin als Single Hop werden. Hast du da noch Tipps? Gerne dann weiter auch als PN dann kapern wir das IPA Thema hier nicht
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Re: IPA Entwicklung

#35

Beitrag von rakader »

Hi cesc oder wie auch immer Du heißt,

Nelson ist schon mal ein guter Ansatz. Er ist für mich der Königshopfen. Ich habe bei Moa und vor allem bei Renaissance in Blenheim auf der Südinsel bei Andy Duchars (der kalifornische Brauer, der in NZ die meisten Preise abgeräumt hat) einige Wochen gelernt. Das bedeutet ganz einfach immer die Überlegung welche einheimische Sorte könnte als Substitute passen? Heraus kommen dann Cuvees eben mit einem neuseeländischen Touch. Ist schwer zu beschreiben, muss man getrunken haben. Mit neusseländischen Weinen bestimmte Lagen verhält es sich ähnlich, z.B. Waiheke.

Ich bin seinerzeit einfach in Nelson (City) in eine Drogerie und habe alle einheimischen Hopfen mit nach Deutschland genommen (und noch mehr, wo es dann beim australischen Zoll zu Stress kam). Brauzutaten gibt es in Neuseeland in Drogerien, weit verbreitet. Hierzulande hat Hopfen der Welt das beste Angebot.

Gruß
Radulph
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Re: IPA Entwicklung

#36

Beitrag von Stefan_B »

:thumbup
Hallo Andy, das ist ein sehr anregender Post [#9].
M.E. gut zusammengestellt mit hilfreichen Tipps. Gut gegliedert mit vielen Details. Zähle mich zu den IPA-Fans, habe ein paar schöne Anregungen zB zu den Hopfenvarianten und -kombinationsmöglichkeiten mitgenommen! Danke!

Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 27. Oktober 2022, 12:59 @Chris

Hazy/Haze IPA, Juicy IPA und NEIPA sind im Grunde austauschbar. Wenn man so will ist Hazy IPA etwas allgemeiner gefasst, Brauer aus anderen Ecken der USA nennen ihre Biere eben ungern "New England ...", wenn das nicht sogar untersagt ist. Gab auch mal den "East Coast" Substil, aber ich glaube das hat sich nicht etabliert. Hier in Europa ist wohl New England IPA am verbreitesten für den allseits beliebten Hopfensmoothie.

Ich haue ungern fertge Rezepte raus, sondern gebe lieber Hilfestellungen, um das optimale Rezept für sich selbst zu finden. Daher hier ein Muster Hazy IPA:

Stw. 15 - 17 °P
Alc. 6 - 7 %vol
IBU N/A

Wasser:
  • Enthärtet, ideal VE-/Osmosewasser, aufhärten auf 50 - 70 mg/l Calcium, bevorzugt Calciumchlorid, Rest Calciumsulfat. Ziel-RA -5 bis 0 °dH, Maischesäuerung auf pH 5,4. Nachguss auch enthärtet.
Schüttung:
  • Meine Basis: 75 % Pilsener, 15% Weizen, 10 % Hafermalz (oder -flocken)
  • Variationsmöglichkeiten z.B.: Anteil an englischem Pale Malt (Maris Otter, Golden Promise) oder Wiener Malz; Carapils/Spitzmalz
  • für Farbe: Carahell ≤ 5 %, Caradunkel ≤ 1 %
Maischen:
  • Wie gewohnt, gibt hier m.E. keine besonderen Ansprüche. Bei viel Rohfrucht und schlechter gelösten Malzen ggf. 5 - 10 min bei 57 °C rasten.
Hopfen:
  • Bittergabe ca. 10 - 15 IBU, geht hier nur um die Unterstützung der Eiweißfällung.
  • Dann nur noch Whirlpoolgabe bei 70 - 80 °C, min. 30 min. Irgendwelche ölreichen, fruchtigen Übersseesorten wie sie auch zum Stopfen für Hazy IPA verwendet werden. In Summe gerne 5 - 10 g/l. Sorte ist hier nicht so entscheidend, es geht mehr um ein geschmacksstabiles Grundgerüst und Öle für die Biotransformation.
  • Stopfen mit 5 - 15 g/l in einer oder auf mehrere Gaben aufgeteilt, Kontaktzeit der Gaben nach Ende Hauptgärung max. 3 - 4 Tage. Frühe Gaben ermöglichen mehr Biotransformation, allerdings werden viele Öle auch mit dem Gärungs-CO2 ausgewaschen. Späte Gaben vice versa. Es gibt Weltklassebrauereien die nur frühe, nur späte oder beide (und mehr) Gaben machen. Hier muss man seinen eigenen Stil finden.
  • Sorten zum Stopfen: Bei mir ist immer Citra und/oder Mosaic drin. Reicht im Grunde auch, könnte man so verkaufen. Sehr gerne habe ich noch Galaxy, El Dorado, Idaho 7 oder Amarillo drin, für den Frischekick sind z.B. Motueka, Azacca oder Lemondrop schön. Zurückhalten würde ich mich mit zu harzigen Sorten, höchstens für etwas Komplexität.
  • Wer Hopfenqualitäten à la Cryo, Nectar, Lupomax & Co. auf Lager hat, findet hier einen optimalen Einsatzzweck. Gaben ggf. reduzieren.
  • Alle von dir genannten Sorten können gut eingesetzt werden, nur den Columbus würde ich ich aus vorgenanntem Grund auf die Grundbitterung beschränken. Könnte dann so aussehen: 10 IBU aus Columbus. Whirlpool 3 g/l Citra + 2 g/l Mosaic. Stopfen 5 g/l Mosaic + 5 g/l Galaxy + 3 g/l Idaho7 + 2 g/l Belma. Bei zwei Gaben die komplexeren Hopfen bzw., die Hopfen, deren spezieller Charakter rauskommen soll, in die zweite Gabe ziehen.
Gärung:
  • Es eingnen sich im Grunde alle Stämme, die eine gute Biotransformation aufweisen, gute Fruchtester (Steinfrucht, Zitrus) und nicht zu knochentrocken vergären.
  • Hefe flüssig: Klassiker ist WY1318. Außerdem z.B. Imperial Yeast A38 Juice Ale, WLP007, alles was Vermont und Conan im Namen hat. Gibt noch einige mehr.
  • Hefe trocken: Die Verdant IPA von Lallemand passt aromatisch gut, aber ich empfinde sie als zickig, hab da den Dreh noch nicht raus. New England IPA von Lallemand hatte für mich ebenfalls sehr durchwachsene Ergebnisse. Gibt auch Brauer, die super Ergebnisse mit einem 50/50 Blend aus S-04 und US-05 haben.
Sauerstoff:
  • DER Feind des Hazy IPA. Binsenweisheit: Wo viel drin ist, kann viel kaputt gehen.
  • Sauerstoffreie Atmosphäre in Gebinden ist hier Pflicht. Bei Transfers auch Leitungen und Armaturen spülen.
  • Zum Stopfen keine angebrochenen Beutel verwenden. Hopfen am besten via CO2-Schleuse geben.
Gruß
Andy
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