Ist die W34/70 eingeschlafen?
Ist die W34/70 eingeschlafen?
Hallo zusammen,
habe ein Märzen gebraut und mit der W34/70 (vor zwei Wochen geerntet und kalt gestellt) angesetzt bei 13,1 Plato. Nach drei Tagen ist der Sud bei 11,9 Plato angekommen. Das erscheint mir sehr behäbig, so ein Problem habe ich mit der Hefe noch nie gehabt. Es haben sich auch keine Kräusen gebildet, die Hefe liegt am Boden des Gäreimers.
Gibt es eurerseits Tipps, die Hefe wieder ans Arbeiten zu bringen? Oder kann ich den Sud aufgeben?
LG Mats
habe ein Märzen gebraut und mit der W34/70 (vor zwei Wochen geerntet und kalt gestellt) angesetzt bei 13,1 Plato. Nach drei Tagen ist der Sud bei 11,9 Plato angekommen. Das erscheint mir sehr behäbig, so ein Problem habe ich mit der Hefe noch nie gehabt. Es haben sich auch keine Kräusen gebildet, die Hefe liegt am Boden des Gäreimers.
Gibt es eurerseits Tipps, die Hefe wieder ans Arbeiten zu bringen? Oder kann ich den Sud aufgeben?
LG Mats
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Wie ist denn die Temperatur?
Ich würde umgehend eine andere Hefe nachpitchen.
Ich würde umgehend eine andere Hefe nachpitchen.
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Wie viel Hefe auf wie viel Würze? Trockenhefe (wie angestellt?) oder Flüssighefe (belüftet?)
VG, Markus
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"Durst ist schlimmer als Heimweh"
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
200 ml Flüssigkeit auf 20 Liter...belüftet
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Was heißt "Flüssigkeit"? Schaue ich mal in einen Heferechner, benötigst du für dein Vorhaben etwa 500 ml Erntehefe (kommt natürlich auf die genaue Zellzahl an). Also wirst du vermutlich zu wenig Hefe eingesetzt haben .
VG, Markus
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Hallo,
Jan Brücklmeier hatte hier neulich diese Publikation erwähnt. (Dissertation aus Weihenstephan)
Sven Schönenberg; 2010; Der physiologische Zustand und der Sauerstoffbedarf von Bierhefen unter brautechnologischen Bedingungen; Optimierung der Propagations- und Anstelltechnologie in Hinblick auf die Gäreigenschaften und die Bierqualität
Der Autor stellt unter anderem fest, dass die Angärzeit deutlich zunimmt, je länger die Erntehefe gelagert wird. Bei 14 Tagen Lagerung wäre das schon mal eine Möglichkeit für eine stark verzögerte Gärung, zumal die 34/70 im Vergleich z.B zur 34/78 sowieso längere Angärzeiten hat.
(Übrigens enthält die Arbeit einen sehr ausführlichen Zusammenfassung zur Hefe in der Brauerei, Stand 2012, fand ich sehr lesenswert)
Grüße
Michael K.
Jan Brücklmeier hatte hier neulich diese Publikation erwähnt. (Dissertation aus Weihenstephan)
Sven Schönenberg; 2010; Der physiologische Zustand und der Sauerstoffbedarf von Bierhefen unter brautechnologischen Bedingungen; Optimierung der Propagations- und Anstelltechnologie in Hinblick auf die Gäreigenschaften und die Bierqualität
Der Autor stellt unter anderem fest, dass die Angärzeit deutlich zunimmt, je länger die Erntehefe gelagert wird. Bei 14 Tagen Lagerung wäre das schon mal eine Möglichkeit für eine stark verzögerte Gärung, zumal die 34/70 im Vergleich z.B zur 34/78 sowieso längere Angärzeiten hat.
(Übrigens enthält die Arbeit einen sehr ausführlichen Zusammenfassung zur Hefe in der Brauerei, Stand 2012, fand ich sehr lesenswert)
Grüße
Michael K.
- Commander8x
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Auch das Lagermedium und die Temperatur spielen eine Rolle. Wenn du sagst, dass sich viel Hefe abgesetzt hat, dann müssen im Jungbier erst ausreichend viele neue Zellen wachsen. Die sedimentierten weckt man idR nicht mehr auf.
Wie hast du denn den Extrakt bestimmt?
Und generell sollte man bei einer untergärigen Gärung etwas Geduld mitbringen.
Gruß Matthias
Wie hast du denn den Extrakt bestimmt?
Und generell sollte man bei einer untergärigen Gärung etwas Geduld mitbringen.
Gruß Matthias
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Illegitimis non carborundum.
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Den habe ich mit einem Tilt bestimmt
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
War der "geeicht"?
VG, Markus
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Der war kalibriert
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Bei einer Differenz von 1.2%% wird die Änderung der Neigung vom Tilt im niedrigen zehntel-Bereich liegen (abhängig vom Polynom). Das kann nicht so gut als Messwert genutzt werden. Kannst Du eine Probe spindeln?
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Ich verwende den Tilt auch nur für die Bestimmung von Verläufen.
VG, Markus
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Das verstehe ich jetzt nicht so wirklich. Soll das heißen, dass der Tilt zum Messen des Restextrakts nicht geeignet ist?
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Die iSpindel ist kein Messinstrument. Es wird ein Extraktabbau über ein Zeitintervall dargestellt. Dabei ist der Verlauf ein gutes Hilfsmittel, einzelne Messwert geben nur eine Richtung an. Eine Abweichung von 0,5-1%% gegenüber einem Messgerät wie Easydens sind möglich. Dein Extraktabbau könnte irgendwo zwischen 2 und 0%% liegen.
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Danke für die Antwort, aber leider habe ich sie nicht so wirklich verstanden. Wenn ich beispielsweise meine Würze mit 12 Grad Plato zur Gärung anstelle und am Ende einen Restextrakt von 2,5 Grad Plato habe, gebe ich diese Werte in den Rechner bei fabier.de ein. Fabier weist mit dann einen Alkoholgehalt von 5 % aus. Heißt das also, ich kann mich auf diese Werte nicht verlassen? Wie müsste ich denn ansonsten vorgehen?Innuendo hat geschrieben: ↑Sonntag 13. November 2022, 08:24 Die iSpindel ist kein Messinstrument. Es wird ein Extraktabbau über ein Zeitintervall dargestellt. Dabei ist der Verlauf ein gutes Hilfsmittel, einzelne Messwert geben nur eine Richtung an. Eine Abweichung von 0,5-1%% gegenüber einem Messgerät wie Easydens sind möglich. Dein Extraktabbau könnte irgendwo zwischen 2 und 0%% liegen.
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Was Innuendo meinte:
Die iSpindel ist zwar ein Messinstrument, aber sie ist zu ungenau, hat einen zu hohen Messfehler für verlässlich berechenbare Werte.
Das was man in Fachkreisen ein "Schätzeisen" nennt ;)
Sie ist aber sehr gut geeignet um den Verlauf der Gärung zu sehen, und abzuschätzen wann der richtige Zeitpunkt für "echte" Messungen ist.
Das Verfahren ist schon korrekt, Stammwürze und Restextrakt im Jungbier aufnehmen und daraus berechnen lassen.
(Und nicht wundern, gleich kommen wieder Leute und meckern, weil fabier bei Jungbier die Einheit°Plato nennt ;))
Die iSpindel ist zwar ein Messinstrument, aber sie ist zu ungenau, hat einen zu hohen Messfehler für verlässlich berechenbare Werte.
Das was man in Fachkreisen ein "Schätzeisen" nennt ;)
Sie ist aber sehr gut geeignet um den Verlauf der Gärung zu sehen, und abzuschätzen wann der richtige Zeitpunkt für "echte" Messungen ist.
Das Verfahren ist schon korrekt, Stammwürze und Restextrakt im Jungbier aufnehmen und daraus berechnen lassen.
(Und nicht wundern, gleich kommen wieder Leute und meckern, weil fabier bei Jungbier die Einheit°Plato nennt ;))
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Die ganzen Tilts messen ja „von hinten durch die Brust ins Auge“. Da gibt es viel zuviele Ungenauigkeiten. Schönes Spielzeug, aber kein zuverlässiges Messgerät. Selbst beim Refraktometer (Temperatur) und bei der Spindel (Schaum, Temperaturkompensation) ist es schon nicht so einfach. Aber eine Spindel oder ein Refraktometer und sauber temperierte Proben sind schon eine ganz gute Referenz.
Viele Grüße
Björn
Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Björn
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Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Naja, ich kalibriere meinen Tilt immer nach der Zugabe, dann ist der schon ausreichend genau, um zumindest festzustellen, wie die Gärung voranschreitet und wann sich nichts mehr tut… (Die Stammwürze vor dem Anstellen habe ich allerdings auch mit dem Easydens gemessen).
Der Endwert ist nicht ganz so genau, manchmal kleben auch nach der Gärung Hefe und / oder Hopfenharze an der Außenseite und verfälschen den „wahren“ Endwert.
In meinen Augen ist ein Tilt etc. immer noch besser, als „ständig“ den Gärbehälter zu öffnen und zu schauen / messen…
Erik
Der Endwert ist nicht ganz so genau, manchmal kleben auch nach der Gärung Hefe und / oder Hopfenharze an der Außenseite und verfälschen den „wahren“ Endwert.
In meinen Augen ist ein Tilt etc. immer noch besser, als „ständig“ den Gärbehälter zu öffnen und zu schauen / messen…
Erik
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
yo, so ist das.Safari-Guide hat geschrieben: ↑Mittwoch 16. November 2022, 14:19 ... um zumindest festzustellen, wie die Gärung voranschreitet und wann sich nichts mehr tut…
In meinen Augen ist ein Tilt etc. immer noch besser, als „ständig“ den Gärbehälter zu öffnen und zu schauen / messen…
Die Genauigkeit vom Tilt hängt der Anzahl der Messpunkte und damit vom Grad des Polynoms ab. Die iSpindel ist eine prima Hilfe im Gärprozess. In der Diskussion hier wird Messwert und "feststellen, ob die Gärung voranschreitet" mit der iSpindel gleich gesetzt. Und das ist es nicht. Wenn der Themenstarter bspw. nur eine 2-Punkte Gerade als Polynom zur Kalibrierung verwendet hat, ist die Streuung ober- und unterhalb des Polynoms viel größer, als ein (Zufalls-) Treffer auf der Linie
Aber was macht denn nun die W34/70? Ruhet sie in Frieden?
Re: Ist die W34/70 eingeschlafen?
Dem Themenstarter ist mangels mathematischer Grundkenntnisse die Antwort mal wieder nicht so wirklich verständlich....
Aber ich habe mit einer weiteren 34/70 nachgepitcht und nun ist sie angesprungen und voll in der Gärung angekommen..
Aber ich habe mit einer weiteren 34/70 nachgepitcht und nun ist sie angesprungen und voll in der Gärung angekommen..