Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

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Happelbräu
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Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#1

Beitrag von Happelbräu »

Hallo erfahrene Bierfreunde,

bisher war ich hier noch nicht tätig und ich habe aktuell meinen zweiten Sud in Arbeit.

Ich bin noch ziemlich unerfahren im Bezug auf das Hobbybrauen und stehe gerade vor der Situation, dass ich am 19.10.22, meine auf 20°c abgekühlte Würze mit der Safale US05
(vorgelöst, gleiche Temperatur wie Würze) zur Hauptgärung geschickt habe.

Nun hat die Hauptgärung ganz normal gezündet und nach zwei Tagen wurde das ganze so heftig,dass sich die Kräuse bis zum Gärspund entwickelt hat.
(Was eventuell der Form des Gärbehälters geschuldet ist)

Naja, diesbezüglich habe ich mir keine Gedanken gemacht, da im Vorfeld wirklich alles mit chemipro oxi desinfiziert wurde.

Nun ist heute der 11.11.22 (23tage) und auf dem Sud befindet sich seit einiger Zeit keine Kräuse mehr, allerdings blubbert der Gärspund immer noch.
Zwar sehr langsam, aber er blubbert.

Ich bin mir jetzt irgendwie nicht sicher ob die Hauptgärung noch im Gange ist, oder ob ich den Sud nun Abfüllen kann.
Die Hefe hat sich weitestgehend am Boden abgesetzt.

Die Bierspindel zeigt einen Wert von 1014 SG an
(zweite Messung/2Tage/Sud=ca 14°c)
Vor der Gärung waren es ca. 1066 SG.

Das Jungbier schmeckt soweit gut, entsprechend bitter, ist nicht sauer und duftet nach Bier. ...soweit ich das beurteilen kann.

Da sich keine Kräuse mehr auf dem Sud befindet, es aber immer noch blubbert, bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob die Hauptgärung durch ist, oder noch nicht. ...oder ob im Gärbehälter irgendwas anderes Gase erzeugt ? (z.b. die Kräuse die sich am oberen Glasrand festgesetzt hat :Grübel )

Ich lade hier zusätzlich noch ein paar Bilder hoch und falls ich irgendwelche relevanten Infos vergessen habe, seht es mir nach.
Ich werde diese aber gerne nachreichen.

(Sorry für die Bilder im Querformat, ich habe noch nicht herausgefunden, wie man die beim erstellen vom Handy so drehen kann, dass es einen Sinn ergibt.)
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#2

Beitrag von ggansde »

Das Blubbern wird solange weiter gehen, bis sich bei der vorhandenen Temperatur ein Gleichgewicht des Drucks zwischen innen und außen eingestellt hat. Blubbern sagt nichts, miss den Extrakt.
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Michu
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#3

Beitrag von Michu »

Hallo HB,

Mit Deinen Werten komme ich auf einen EVG von 78%.

Bei der Hefe wird 78 bis 82% angegeben. Kommt ungefähr hin.

Allerdings wird eine Gärtemperatur von 18 bis 26°C empfohlen.

Warum ist Deiner bei 14°C? Könnte das der Grund für die lange Gärdauer sein?

Zum Schluss empfiehlt es sich, das Ganze wärmer zu stellen.

Abgefüllt wir normalerweise, wenn der Restextrakt 3 Tage keine Veränderung zeigt.

Die Blasen im Gärröhrchen sagen nichts über den fertigen Zustand.

Hast Du einen Flaschenmanometer?

Gruss, Michu
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#4

Beitrag von afri »

miss den Extrakt.
Und wenn er ein paar Tage in Folge unverändert bleibt, egal ob Blubber oder nicht, ist die HG vorbei.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Während der Gärung entsteht Kohlensäure die als CO2 ausgast. Ein Teil davon bindet sich aber in deinem Bier. Das gast jetzt ganz allmählich aus und deswegen blubbelts noch im Gärspund. Das Blubbern oder nicht blubbern ist ABSOLUT KEIN Indiz für eine laufende oder beendete Gärung. Hier hilft nur messen.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#6

Beitrag von Happelbräu »

Michu hat geschrieben: Freitag 11. November 2022, 20:56
Warum ist Deiner bei 14°C? Könnte das der Grund für die lange Gärdauer sein?

Hast Du einen Flaschenmanometer?

Gruss, Michu
Hallo, erstmal danke für die Antwort.

Der Gärbehälter stand ca. 18 Tage bei 19-20°c in der Speisekammer und ich habe in seit einigen Tagen in die Küche gestellt.
Die 14-15°c ist die Temperatur des Sud.
...zumindest zeigte das gestern meine Spindel an, welche ein integriertes Thermometer hat.

Ich werde definitiv morgen nochmal eine Messung machen und sollte der Wert immer noch bei 1.014 SG liegen dann wäre das drei Tage hintereinander der gleiche Wert.

Ich frage mich halt, in wie weit die nicht mehr vorhandene Kräuse ein Indikator für den Status der Gärung ist ?

Ja ich habe tatsächlich auch ein Flaschenmanometer hier.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#7

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Ich frage mich halt, in wie weit die nicht mehr vorhandene Kräuse ein Indikator für den Status der Gärung ist ?

[/quote]

Meine Erfahrung ist, dass es auch nach dem Zusammenfallen der Kräusen noch Extraktabbau gibt. Kann bis 0,5....1 °Plato sein.
Es hilft wirklich nur MESSEN!

Grüßle Dieter
Edit: Schreibfehler korrigiert.
Zuletzt geändert von schwarzwaldbrauer am Freitag 11. November 2022, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#8

Beitrag von Happelbräu »

Ok , ich werde mal schauen was die morgige Messung ergibt.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#9

Beitrag von Happelbräu »

So, nachdem die Messung auch am dritten Tag auch bei 1014 SG lag, also unverändert zu den letzten beiden Tagen, habe ich das ganze nun in Flaschen abgefüllt.
Vorsichtshalber mit einem Flaschenmanometer.

Bei wieviel BAR sollte man sich sorgen machen ?
bzw. wieviel Druck ist verhältnismäßig normal ?
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#10

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Happelbräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 07:33
Bei wieviel BAR sollte man sich sorgen machen ?
bzw. wieviel Druck ist verhältnismäßig normal ?
Am besten du beobachtest das 1x täglich. Irgendwann stellst du fest, dass die Drucksteigerung nur noch sehr wenig ist oder nicht mehr stattfindet.
Wenn du bei 3 Bar angekommen bist und es immer noch fleißig weitersteigt solltest du mal eine Flasche (nicht die mit dem Manometer) öffnen, Druck ablassen und wieder verschließen.
Richtig Sorgen machen würde ich mir, wenn es in Richtung 4 Bar gehen sollte.
Wichtig ist auch dass die Flaschengärung relativ warm stattfindet, also im Beteich 15°C bis Raumtemperatur. Dann geht die Flaschengärung zügig und du siehst täglich deutliche Unterschiede.

Grüßle Dieter
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#11

Beitrag von afri »

Happelbräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 07:33 bzw. wieviel Druck ist verhältnismäßig normal ?
Das kannst du bei Fabier z.B. ausrechnen lassen. Du hast ja vermutlich eine bestimmte Menge Zucker oder Speise gegeben, um eine bestimmte Carbo zu erreichen. Wenn du als Beispiel 5g CO2/l haben willst und die Berechnung deiner Speise stimmte, wirst du bei 20°C ungefähr 2bar Druck feststellen (vorausgesetzt das Jungbier war niemals vor der Abfüllung einer höheren Themperatur ausgesetzt).

Wenn du weit darüber bist, hast du zu früh abgefüllt oder den Zucker bzw. die Speise falsch dosiert (vielleicht die Zuckermenge pro Liter auf eine Halbliter-Flasche gegeben, das passiert verblüffend oft selbst alten Hasen).

Bleibst du weit drunter, ist die NG vielleicht noch nicht fertig oder die Dosage von Zucker stimmte wiederum nicht (könnte von in den Abfüllbehälter gegebenem kristallinem Zucker stammen, der sich nicht richtig aufgelöst hat oder es wurde nicht richtig vermischt nach der Gabe und und und). Die NG sollte eigentlich so lange wie die HG dauern, aber gelegentlich zieht sie sich hin aus verschiedenen Gründen. Da man es als Brauer aber in aller Regel nicht so eilig hat, kann man es abwarten wenn das Manometer mal eine Woche stehen bleibt und dann vielleicht doch noch klettert.

Und eine letzte Ursache für zu geringen Druck könnte in einer ausgelutschten Dichtung am Manometer liegen; die dichtet bis vielleicht 1bar ab und bläst dann unbemerkt ab, damit steigt der angezeigte Druck natürlich auch nicht weiter.
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Happelbräu
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#12

Beitrag von Happelbräu »

Super , vielen dank für die nützlichen Info´s.

Die Flaschen haben jetzt nach 10 Tagen einen Druck von 1,2 Bar erreicht.
Dieser stieg bei 20°c Raumtemperatur bisher auch kontinuierlich an.

Da das gerade mal mein zweiter Sud ist, habe ich die Karbonisierung noch nicht haargenau ausgerechnet.
Ich arbeite bisher noch mit einfachen Karbonisierungs-Drops vom Hobbybrauversand, von denen dann je 2 Drops in eine 0,5er Hülse kommen.

Beim ersten Sud hat das eigentlich gut funktioniert und das Bier hatte eine angenehme Kohlensäure gebildet.
Für meinen Geschmack hätte es zwar ein ganz klein wenig mehr sein dürfen, aber für´s erste selbstgebraute Bier war das schon ok.
Ich werde das dann beim dritten Sud, denn ich bald angehen will, mal genauer ausrechnen und dann mit abgewogenem Traubenzucker Nachgären.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#13

Beitrag von FloW#52 »

Wollte als stiller Leser auch mal danke sagen für die vielen Tips.
Habe genau das oben genannte Thema und bin froh endlich eine passende Info zu lesen.

1. Sud
Irish Ale 1084
Stammwürze 15,5* P
Aktueller Restextrakt 8,8 (gestern)
Tilt zeigt seit 4 Tagen einen Werte von 3,1-3,3 Plato, ABV 6,6%
Werde, wenn die Werte jetzt so bleiben, am Samstag einen Cold Crash machen für 24h und danach abfüllen.

Ich habe 2l Speise abgefüllt die laut Rezept zu den 20l Jungbier kommen. Ich habe leider nur 19l Ausschlag aber schon eine Idee woran es liegt-> bessere Filtration nach Hopfenkochen durch Hopfensieb, sodass nicht so viel Trub vor dem Filter sitzt beim umfüllen.

Speise Menge muss ich nochmal neu berechnen bevor ich abfülle damit es keine Sauerei gibt.

Wie gesagt Danke! Und Kommentare sind herzlich willkommen

Florian
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#14

Beitrag von Boludo »

FloW#52 hat geschrieben: Donnerstag 8. Dezember 2022, 10:38 Ich habe leider nur 19l Ausschlag aber schon eine Idee woran es liegt-> bessere Filtration nach Hopfenkochen durch Hopfensieb, sodass nicht so viel Trub vor dem Filter sitzt beim umfüllen.
Welche Stammwürze wolltest du denn erreichen?
15,5°P scheint mir für ein Irish Ale doch recht viel. Da hättest du mit mehr Nachguss arbeiten sollen, dann hättest du auch mehr Würze raus bekommen. Nachgussmengen in Rezepten sind immer nur Anhaltspunkte. Du musst beim Läutern messen.
Die Menge der Würze ist eigentlich irrelevant, die Stammwürze entscheidet über den Charakter deines Bieres und sollte einigermaßen passen.
Und 10% Speise ist für ein Irish Ale garantiert zu viel.
FloW#52
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#15

Beitrag von FloW#52 »

So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber macht Sinn!
Ja, die Stammsitze ist definitiv nicht getroffen und muss beim nächsten mal auf 12 P runter.

Mit dem Thema Nachgärung/Carbonisierung muss ich mich heute Abend, spätestens morgen nochmal auseinandersetzen. Was wäre denn deine Empfehlung für ein IPA?

Viele Grüße

PS Rezept ist hier aus dem Forum IPA
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#16

Beitrag von jaulinho »

FloW#52 hat geschrieben: Freitag 9. Dezember 2022, 10:52 So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber macht Sinn!
Ja, die Stammsitze ist definitiv nicht getroffen und muss beim nächsten mal auf 12 P runter.

Mit dem Thema Nachgärung/Carbonisierung muss ich mich heute Abend, spätestens morgen nochmal auseinandersetzen. Was wäre denn deine Empfehlung für ein IPA?

Viele Grüße

PS Rezept ist hier aus dem Forum IPA
Hi,

Karbonisierung ist abhängig a) vom Stil des Bieres und b) vom Geschmack desjenigen, der das Bier nachher trinkt.

Für a) kannst Du Dich bspw. im Wiki hier unter wiki/doku.php/co2-gehalt_verschiedener_biersorten schlau machen.

Zum Faktor b) musst Du dich selbst fragen, ob Du eher eine höhere Rezenz - also mehr CO2 - oder eher eine niedrigere bevorzugst.

Ich mag es prickelnder, mir ist die Stilvorgabe daher eher egal, z.B. spunde ich gerade einen Doppelbock auf 6g CO2/l versus Stilvorgabe max. 5.0g/l.

Konkret zu Deiner Frage nach der IPA Karbonisierung - soweit ich weiß gibt es dafür im Stilguide keine konkrete Vorgabe. Wenn du es eher prickelnd magst, dann geht so auf 5.8-6.0g CO2/l, andernfalls auf 5.0-5.3g CO2/l.

Gruß
Tom
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#17

Beitrag von Boludo »

FloW#52 hat geschrieben: Freitag 9. Dezember 2022, 10:52 So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber macht Sinn!
Ja, die Stammsitze ist definitiv nicht getroffen und muss beim nächsten mal auf 12 P runter.
Du kannst das immer noch verdünnen. Am besten mit abgekochtem Wasser um Sauerstoff zu vermeiden.
Oder nächstes Mal halt mehr Nachguss. Das erhöht die Ausbeute im Gegensatz zum Wasser verdünnen.
FloW#52
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#18

Beitrag von FloW#52 »

Mühsam nährt sich das Eichhorn...

Nochmal vielen Dank für eure Tips. Für die Zukunft:

1. Ich benötige Bierspindeln: Läuterspindel etc. Der Messung mit Refraktometer traue ich nicht im Jungbier. Es mach keinen Sinn, dass es nach Korrekturberechnung noch 8,2°P sind. Das kalibrierte Tilt zeigt sein 1 Woche 3,1- 3,3 abhängig von der Temperatur (niemals 3,2 als wenn es diesen Wert nicht gäbe...). Beim CC ist der Wert nochmal auf 3,1 gesunken. Beides Mist! Aber bei konstanter Temp. zumindest keine Änderungen mehr.

2. Ich werde künftig vor allem ein Hopfensieb zum kochen nutzen um weniger trüb vor dem Filter zu haben und den Ausschlag zu erhöhen. Und vor allem vorher messen und ggf. nachkochen oder Nachguss erhöhen.

3. Eiweiß bei/nach Würzebruch abschöpfen. Welches Fehlaroma kann entstehen

4. Anstelltemperatur eher im unteren Temperaturbereich bei 19°C zu Beginn der HG. Hatte etwas Schwierigkeiten zu Beginn zu starten und habe gedacht ich bin schlau und feure ein wenig an bei 21°C. Bisher für mich kein "buttriges" Fehlaroma zu schmecken aber sicher ist sicher.

5. Am Besten an Brau- und Abfülltagen auswandern um externe Einflüsse und Verzögerungen zu minimieren!!! :-D

Geschmacksprobe war super. Fruchtig, herb, lecker! Ich habe mich dazu entschieden dem Rezept zu folgen und habe 10% Speise gegeben und müsste so auf ca. 5,5g/l kommen. Sicher bin ich erst beim nächsten Mal wenn ich besser Messen kann. Das hat mich echt genervt. Gibt nichts schlimmeres als unzureichendes Werkzeug.
Jetzt 10 Tage NG bei 20°C und anschließend jede Woche Geschmacksproben nehmen :-) Ich bin echt begeistert


Danke!
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#19

Beitrag von afri »

FloW#52 hat geschrieben: Samstag 10. Dezember 2022, 21:53 3. Eiweiß bei/nach Würzebruch abschöpfen. Welches Fehlaroma kann entstehen
Von Fehlaromen weiß ich nichts, aber ich habe irgendwo gehört oder gelesen dass es die schaumbildenden Komponenten sind, die du damit aus dem Bier entfernst und das willst du vermutlich nicht.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#20

Beitrag von afri »

FloW#52 hat geschrieben: Samstag 10. Dezember 2022, 21:53 2. Ich werde künftig vor allem ein Hopfensieb zum kochen nutzen um weniger trüb vor dem Filter zu haben und den Ausschlag zu erhöhen. Und vor allem vorher messen und ggf. nachkochen oder Nachguss erhöhen.
Der Hopfen ist vom Volumen her gar nicht so viel, wie beispielsweise die Eiweißflocken. Das Sieb kannst du nehmen, aber wenn du es nicht nimmst wird sich dein Schlotz vor dem Ausschlagen nicht nennenswert vermehren. Damit kannst du es auch weglassen.

Generell würde ich weniger Filtern, mehr Zeit gibt den Dingen die Gelegenheit von allein nach unten zu sinken und wenn man dann von oben abzieht, hat man auch ohne Filter eine relativ klare Anstellwürze.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#21

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

afri hat geschrieben: Samstag 10. Dezember 2022, 22:20
FloW#52 hat geschrieben: Samstag 10. Dezember 2022, 21:53 3. Eiweiß bei/nach Würzebruch abschöpfen. Welches Fehlaroma kann entstehen
Von Fehlaromen weiß ich nichts, aber ich habe irgendwo gehört oder gelesen dass es die schaumbildenden Komponenten sind, die du damit aus dem Bier entfernst und das willst du vermutlich nicht.
Darauf wurde hier auch schon hingewiesen:
Niemals den Schaum beim Eiweissbruch abschöpfen.

Dieter
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#22

Beitrag von FloW#52 »

Das mit der Zeit ist ein valider Punkt. Nur bin ich mit dem GF 30 unterwegs und mit der Pumpe ist dass dann alles so eine Sache. Ein Kritikpunkt gegenüber diesem Malzrohr mit dem ich recht unzufrieden bin.
Das mit dem Eiweiß ist so eine Sache. Ich habe bei vielen Dingen jetzt konträre Infos gelesen.Heimbrauen, Hagen Rudolph s.45:“Eiweißschicht zu Kochbeginn entfernen“7.Aufl.2022
Zuletzt geändert von FloW#52 am Sonntag 11. Dezember 2022, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#23

Beitrag von FloW#52 »

Vgl. Jan Brückelmeier, Bier verstehen, S.146 „ kann zu einer kratzigen Eiweißbitteren führen wenn nicht richtig ausgefällt oder abgeschöpft wird.“

Ich werde den direkten Vergleich anstellen und schauen ob ich für mich einen Unterschied schmecke.
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#24

Beitrag von BummlerD »

Jan schreibt in seinem ersten Buch (S. 180 ) aber auch "Auf der anderen Seite wirken sich hochmolekulare Peptide positiv auf den Schaum aus und sorgen für vollmundigere Biere" .

Filtern beim Umschlauchen und das Abschöpfen des Eiweißes ist an der Stelle zumindest etwas redundant.

Ein "Hopfensieb"/Hop Spider kann die Ausbeute des Hopfens verringern.

Deine Skepsis bzgl. des Refraktometers verstehe ich nicht ganz. Hast du auch einen Refraktometer-Rechner benutzt und nicht nur die Brix-Werte in GG% umgerechnet und wie mit Spindelwerten gerechnet? Was sind denn die abgelesenen Werte deines Refraktometers und was zeigt es bei destillierten Wasser an?
(°P gibt es nur bei der Stammwürze - bei den Messwerten im Jungbier handelt es sich ggf. um Brix oder GG%)

Die Nachgärung hört nicht schlagweise am 11. Tag auf. Ein Flaschenmanometer kann hier für zukünftige Sude Abhilfe schaffen.
Gruß Matthias
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#25

Beitrag von FloW#52 »

Ein Für und Wider… ausprobieren, oder?

Das Jungbier habe ich mit 8,6%mas Sacch umgerechnet und u.a. den Rechner hier benutzt. https://www.maischemalzundmehr.de/index ... fgbrix=8.6

Ich möchte einfach ein besseres Gefühl bekommen für die Werte und Querchecken. Wer viel misst, misst viel Mist? Je nach Rechner halt.

Flaschenmanometer ist drauf und zeigt nach ca. 24h 1,15 bar

Vielleicht bekomme ich dieses Jahr noch einen Vergleissud hin.

Schönen 3. Advent euch allen
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#26

Beitrag von Graf Plato »

Hallo Leute,
Ich habe eine ähnliche Thematik:

Ein IPA angesetzt und nach 11 Tagen ändert sich der Restextrakt seit 3 Tagen nicht mehr. SEVG bei 71% (was passen würde).
Ich habe bei ca. 20°C vergoren. Nun habe ich das Bier bei 16° gestopft und es blubbert nun seit nunmehr 4 Tagen beständig dahin, wenn auch nur ganz wenig.

Meine Idee wäre, dass sich das bei der HG gebundene CO2 bei 16°C allmählich aus dem Jungbier verabschiedet und es deswegen immer noch blubbert.

Ist das eine plausible Erklärung?

LG Johannes
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#27

Beitrag von Andlix »

Kann sein, dass sich einfach noch so COw löst. Verändert sich denn noch der Vergarungsgrad?

Es könnte auch Hop Creep sein. Im Hopfen können noch Enzyme sein die die restlichen Dextrine abbauen. Das kann recht lästig sein.

Gruß
Andy
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Re: Keine Kräuse mehr, aber Garspund blubbert noch

#28

Beitrag von Graf Plato »

Der Vergärungsgrad ist konstant laut Refraktometer.

Hop Creep hab ich mir auch schon überlegt, aber ich hoffe nicht, dass es das ist. Hab extra Cryo-Hopfen verwendet. Wenn es das wäre, kann man eh nicht viel machen, oder?

Soll ich dann einfach Cold Crashen und dann abfüllen?
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