Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

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Schwabenbrauer
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Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#1

Beitrag von Schwabenbrauer »

Hallo allerseits,

wir haben unser schon öfter gebrautes obergäriges Märzen am 22.10. gebraut und mit 14 Grad Stammwürze ins Gärfass gefüllt. Dort haben wir die GOZDAWA pure Ale yeast Hefe verwendet und bei 18 Grad im Keller auf einen Bierspindelwert von 2,5 vergären lassen. Da dieser stabil war, haben wir dann am 14.11. (etwa drei Wochen nach dem Brauen) in Flaschen abgefüllt und je halben Liter 3 Gramm weißen Zucker zugegeben. Gelagert habe ich die Flaschen auch bei 18 Grad.
Eigentlich genau wie die süße davor auch. Früher hatten wir die Nottingham Ale Hefe, die hab ich aber nicht mehr bekommen.
Nun habe ich gestern, also nach einer Woche in der Flasche, das erste Bier aus einer Bügelflasche probiert und war enttäuscht und verwundert: beim öffnen gab's kein wirkliches Geräusch und beim einschenken war im Grunde keine nennenswerte Kohlensäure und fast kein Schaum da. Es hat schon geschmeckt und im Bier war auch etwas Kohlensäure zu spüren, aber weit entfernt zu dem wie es sonst so ist.

Bin ich zu ungeduldig und muss noch länger warten?
Mein vorletzter Sud ist einfach schon zu lange her und ich weiß nicht mehr ob damals die Flaschenreifung nach einer Woche abgeschlossen war.

Was meint ihr?

Vielen Dank schon jetzt!
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Schwabenbrauer hat geschrieben: Donnerstag 24. November 2022, 20:48 Hallo allerseits,

wir haben unser schon öfter gebrautes obergäriges Märzen am 22.10. gebraut und mit 14 Grad Stammwürze ins Gärfass gefüllt. Dort haben wir die GOZDAWA pure Ale yeast Hefe verwendet und bei 18 Grad im Keller auf einen Bierspindelwert von 2,5 vergären lassen. Da dieser stabil war, haben wir dann am 14.11. (etwa drei Wochen nach dem Brauen) in Flaschen abgefüllt und je halben Liter 3 Gramm weißen Zucker zugegeben. Gelagert habe ich die Flaschen auch bei 18 Grad.
Eigentlich genau wie die süße davor auch. Früher hatten wir die Nottingham Ale Hefe, die hab ich aber nicht mehr bekommen.
Nun habe ich gestern, also nach einer Woche in der Flasche, das erste Bier aus einer Bügelflasche probiert und war enttäuscht und verwundert: beim öffnen gab's kein wirkliches Geräusch und beim einschenken war im Grunde keine nennenswerte Kohlensäure und fast kein Schaum da. Es hat schon geschmeckt und im Bier war auch etwas Kohlensäure zu spüren, aber weit entfernt zu dem wie es sonst so ist.

Bin ich zu ungeduldig und muss noch länger warten?
Mein vorletzter Sud ist einfach schon zu lange her und ich weiß nicht mehr ob damals die Flaschenreifung nach einer Woche abgeschlossen war.

Was meint ihr?

Vielen Dank schon jetzt!
Hab das gerade mal überschlagen. Nach den vorliegenden Werten ist m.E. alles richtig dosiert und bei 18°C sollte die FG in dieser Zeit durch sein. Nehme an du hast keine Manometerflasche.
War evtl. der Bügel der Flasche ohne ausreichende Spannung, also undicht?

Grüßle Dieter
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#3

Beitrag von afri »

Das vermute ich auch, eine einzelne Flasche mit undichtem Gummi kommt vor und vielleicht hast du die erwischt, Schwabenbrauer.
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#4

Beitrag von Schwabenbrauer »

Danke für deine Antwort. Das dachte ich zuerst auch und hab noch eine aufgemacht. Selbes Resultat. Die Flaschen samt Verschluss machen einen guten Eindruck.
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schwarzwaldbrauer
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#5

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Hast du bei der Reinigung der Flaschen was verändert?
Hast du bei den guten Ergebnissen mit diesem Rezept die gleiche Hefe verwendet?
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#6

Beitrag von Schwabenbrauer »

Reinigung wie immer.
Ja, die Hefe hab ich getauscht. Früher die Nottingham Ale und nun die GOZDAWA pure Ale yeast. Die ist ja, so mein Eindruck, die Allzweckhefe für alles obergärige.
Kann es sein, dass die Hefe gut im Tank arbeitet aber in der Flasche "versagt"?
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#7

Beitrag von afri »

Dann warte halt noch bis Weihnachten und probiere dann mal die nächste. Auch bei mir dauerten NGen schon mal viel länger als die HG.

Ganz ohne Hefe wirst du ja nicht abgefüllt haben und selbst ein klein wenig sollte ja immer da sein. Apropos, wieviel Hefe kannst du denn in den Flaschen sehen?
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#8

Beitrag von Schwabenbrauer »

Ich habe abgefüllt wie sonst auch: Schlauch an den Hahn und in die Flaschen gefüllt mit möglichst wenig Sauerstoffeintrag. Den "Schlonz" vom Tankboden dann auf den Kompost. Bisher hat das funktioniert, wir hatten aber auch immer die Nottingham Ale I'm Einsatz.
In den Flaschen sehe ich ein paar Flocken rumschwirren, wenn ich diese kippe. Allerdings ist das bei den dunklen Flaschen schwer zu erkennen.
Blöde Frage aber muss ich vor dem abfüllen in Flaschen nochmal umrühren? Ich hab bisher immer "einfach so" abgefüllt ohne den Bodensatz aufzuwirbeln.

Ich lass die dann einfach noch etwas stehen.

Danke für die bisherigen und noch folgenden wertvollen Beiträge!
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#9

Beitrag von Alt-Phex »

Mit der Pure Ale Yeast hatte ich mal genau das gleiche Problem. Die ist in der Nachgärung einfach verreckt oder hat schlicht die Arbeit verweigert. Nichts hat geholfen, außer in jede Flasche etwas neue Hefe zu geben. Ich hab damals eine Erntehefe genommen, es war vermutlich die OGA9 oder Brewferm Top. Aber das ist ja auch egal. Nimm auf jeden Fall was anderes als die PAY7, wenn du das machst.

Davon abgesehen ist eine Woche für die Nachgärung auch sehr knapp bemessen. Das kann 5 Tage dauern aber auch mal 30 Tage. Im Durchschnitt dauert eine Nachgärung bei mir rund 10-14 Tage. Aber das hängt von sehr vielen Parametern ab. Ungeduld spielt also schon eine Rolle. Ohne Flaschenmanometer ist das natürlich ein totaler Blindflug. Als Flaschengärer sollte man sowas im Einsatz haben. Die Dinger bekommst du mittlerweise echt günstig auf ebay. Oder du kaufst dir einfach den Apadter für nen 10er und holst dir das Manometer aus dem Baumarkt.
Die ist ja, so mein Eindruck, die Allzweckhefe für alles obergärige.
Den Eindruck kann ich so gar nicht nachvollziehen. Die Hefe habe ich 2x benutzt und sie hat sie mich 2x enttäuscht. In vielerlei Hinsicht. Sie ist halt billig. Andere Vorteile konnte ich leider nicht erkennen.
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#10

Beitrag von Schwabenbrauer »

Danke, @Alt-Phex! Ich warte nun noch eine Woche, hol mir ein Manometer und wenn sich nix mehr tut, dann gebe ich nochmals Hefe dazu.
Ich hätte die Hefe einfach mit 100 ml warmem Wasser angerührt und dann in jede Flasche ein paar Tropfen rein, passt das?

Danke!
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Re: Zu wenig Kohlensäure im Bier - zu ungeduldig?

#11

Beitrag von Alt-Phex »

Schwabenbrauer hat geschrieben: Freitag 25. November 2022, 08:32 Ich hätte die Hefe einfach mit 100 ml warmem Wasser angerührt und dann in jede Flasche ein paar Tropfen rein, passt das?
Ja, kannst du so machen.
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