Geschmack

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olle
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Geschmack

#1

Beitrag von olle »

Da ich leider ein totaler Geschmackslegastheniker bin (ich kenn nur: "schmeckt oder "schmeckt nicht"), kratze ich mich immer am Kopf wenn hier die Rede ist von:
  • schlank, trocken
  • vollmundig
  • malzig, malzaromatisch
  • getreidig
  • süffig
  • mastig
  • fruchtig
  • hab ich einen wichtigen Geschmack vergessen?
Welche Kaufbiere sind denn charakteristisch für eine der genannten Geschmacksrichtungen? Ich würde das gerne mal nachvollziehen....
Jeder Tip ist willkommen.
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emjay2812
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Re: Geschmack

#2

Beitrag von emjay2812 »

So etwas kann helfen Aromen einzuordnen.
Aromarad.pdf
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schwarzwaldbrauer
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Re: Geschmack

#3

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Nach 2 Jahren Brauen habe ich mich auch um die Sensorik gekümmert.
Kauf dir in Craftbeershops mit Beratung unterschiedliche Biere in denen besondere Merkmale hervorstechen. Bei den Hopfenaromen sind diese Zitrus, Orange, Melone. Bei den Malzaromen können z.B. bei dunklen Bieren Röstaromen, Kaffee, Schokolade hervorstechen. Und was die Hefen angeht, kann man z.B. bei Gutmann Weissbier hervorragend auf Banane schnuppern und schmecken.
Wenn du gut beraten wirst, bekommst du schon eine ganz gute Vielfalt an zu erwartenden Aromen. Dann weisst du schon mal, wo die Reise hingehen sollte.
Ich konnte mir z.B. durch 12 beers for Christmas ein super Sortiment vorsetzen.
Wenn du vor der Verkostung weisst, dass das Bier z.B. Piment oder Ingwer enthält holst du dir parallell diese Gewürze aus der Küche um nebenbei zu Schnuppern.
Beim Verkosten hast du dann das erwähnte Aromarad auch zur Hand und dann zwinge dich, eine Entscheidung über den Geschmack zu treffen und halte diese schriftlich fest.
Du wirst sehen: Mit jeder Probe wird es einfacher die entdeckten Aromen zuzuordnen.

Viel Spaß
Dieter
Brau, schau wem.
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olle
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Re: Geschmack

#4

Beitrag von olle »

Danke, aber ich bin tatsächlich an diesen Grundbegriffen schlank, trocken, vollmundig, mastig etc. (sind doch keine Aromen, richtig?) interessiert.
Für Aromen interessiere ich mich dann später :Smile
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schwarzwaldbrauer
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Re: Geschmack

#5

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

olle hat geschrieben: Sonntag 4. Dezember 2022, 14:13 Danke, aber ich bin tatsächlich an diesen Grundbegriffen schlank, trocken, vollmundig, mastig etc. (sind doch keine Aromen, richtig?) interessiert.
Für Aromen interessiere ich mich dann später :Smile
Dann war ich etwas zu schnell, sorry.
Schlank und vollmundig kannst du auch auf diese Weise vergleichen. Kauf Pils mit möglichst geringem Alkoholgehalt (aber kein Light) und vergleiche das z.B. mit einem Märzen oder Dunklen das deutlich über 5 % Vol Alk. hat.
Mastig wäre eigentlich schon ein Bierfehler, der nicht im Handel stehen sollte.
Edit: Schreibfehler
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guenter
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Re: Geschmack

#6

Beitrag von guenter »

Ich versuch es mal:
  • schlank: kaum Malzaromen, wie Kölsch oder Pils
  • trocken: hochvergoren, keine Restsüße: Pils, Kölsch
  • vollmundig: mehr Malzaromen, Helles, Märzen
  • malzig, malzaromatisch: Münchner Dunkel, Porter
  • getreidig: brotähnlich, oft bei Rotbier
  • süffig: ausgewogen, gut zu trinken, Lust auf mehr
  • mastig: zu viel Getreide, zu süß
  • fruchtig: kommt von der Hefe, wird gerochen, IPA
  • hab ich einen wichtigen Geschmack vergessen? Bestimmt :Bigsmile
Du hast aber recht: wir verwenden die Begriffe oft und gerne. Definiert scheinen sie nicht zu sein. Bei Bierbeschreibungen sollten sie vermieden werden. An Stelle von fruchtig wäre besser: duftet nach Zitrusfrüchten.
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Kurt
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Re: Geschmack

#7

Beitrag von Kurt »

Ich glaube nicht das dieser Ansatz weit führt. Guck dir mal die BJCP Verkostungsbögen an. Online findet man bestimmt auch dazu ergänzendes Material. Leider wohl primär auf Englisch. Zur Liste oben eins: "Trocken" ist für mich sehr plakativ bei einem trockenem Sekt (am besten im Vergleich zu reinem halbtrockenem) zu erschmecken. Da fehlt dann nicht mehr viel zum Mineralwasser vom Mundgefühl.
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afri
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Re: Geschmack

#8

Beitrag von afri »

Ich denke auch, dass jeder ein anderes Erlebnis von z.B. Vollmundigkeit hat. Das ist sehr schwer und kann nur vergleichend angegangen werden. Das haben schwarzwaldbrauer und guenter ja schon geschrieben, einfach mal verschiedene Biere vergleichen die du professionell vorgeschlagen bekommst.

Den Begriff "mastig" kann ich übrigens bis heute nicht einordnen. Ich würde vermutlich "klebrig", "hochviskos" oder "zu süß" nehmen, aber besser konnte mir das noch niemand beschreiben.
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Re: Geschmack

#9

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

afri hat geschrieben: Sonntag 4. Dezember 2022, 22:04 Den Begriff "mastig" kann ich übrigens bis heute nicht einordnen. Ich würde vermutlich "klebrig", "hochviskos" oder "zu süß" nehmen, aber besser konnte mir das noch niemand beschreiben.
"Klebrig, hochviskos, süß", und das in Verbindung mir einem zu hohen Alkoholgehalt, dem die Hopfung nichts entgegenzusetzen hat ist meiner Meinung nach "mastig".
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§11
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Re: Geschmack

#10

Beitrag von §11 »

schlank- ein schlankes Bier ist eben nicht vollmundig. Vergleich mal ein Pils mit einem Hellen. Sehr ähnliche Biere, nur das eine eben wesentlich mehr Körper.

trocken- macht sich vor allem im Abgang bemerkbar. Das Bier ist hochvergoren und dadurch mit wenig Restsüsse. Man hat sofort Lust auf einen weiteren Schluck. Neben einem hohen VG, können hier auch Mineralien eine wichtige Rolle spielen

vollmundig- beschreibt den Körper eines Bieres und ist ein Zusammenspiel aus der Stammwürze, den eingesetzten Malzen, dem VG aber auch dem Wasser. Probier mal Wasser und Wasser mit einer Prise Salz

malzig- typisches Aroma nach bayrischen Blockmalzbonbons

malzaromatisch- das kann erstmal viel bedeuten,
Du gibst ja gleich selbst ein Beispiel, nämlich getreidig. Die Malzaromatik kann aber z.B. auch brotig oder wie Butterkeks daherkommen.

getreidig- Aroma nach frischem Getreide

süffig- das ist weder ein Aroma, noch eine gute Beschreibung.

mastig- ein mastiges Bier „sperrt“ sich beim Trinken. Es läuft einfach schwer und macht auch keine Lust auf ein weiteres Bier

fruchtig- kann viele Ursachen haben, z.B. Hefe oder Hopfen. Fruchtig alleine sagt eigentlich wenig.

Cheers

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Re: Geschmack

#11

Beitrag von olle »

Danke an alle, das hilft mir schonmal weiter!
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§11
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Re: Geschmack

#12

Beitrag von §11 »

olle hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 13:10 Danke an alle, das hilft mir schonmal weiter!
Hilft dir das evtl. weiter?
Tipps zur Bierbeschreibung Deutsch.pdf
(204.66 KiB) 133-mal heruntergeladen
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Re: Geschmack

#13

Beitrag von renzbräu »

Ich weiß leider mit dem Begriff "mastig" auch wenig anzufangen und hake daher gerne mal nach:
§11 hat geschrieben: Sonntag 4. Dezember 2022, 22:20 mastig- ein mastiges Bier „sperrt“ sich beim Trinken. Es läuft einfach schwer und macht auch keine Lust auf ein weiteres Bier
Diesen Effekt kenne ich, ist aber eher -bei mir persönlich- eine Frage der Karbonisierung. Keine Lust mehr, noch eines zu trinken.
guenter hat geschrieben: Sonntag 4. Dezember 2022, 18:39 mastig: zu viel Getreide, zu süß
Also eher so Richtung Karamalz/Vitamalz? Gut, da ist noch zusätzlich Sirup drin, aber geht das in die Richtung?

Und gibt/gab es Stile, die mastig sein dürfen? Wie sieht es da bei den Doppelböcken und anderen Hochplatönern aus?
Edith: Gibt es Parameter, die auf "mastig" schließen lassen? Zum Beispiel ein niedriger AVG?
Grüße Johannes

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guenter
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Re: Geschmack

#14

Beitrag von guenter »

renzbräu hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 17:44 Ich weiß leider mit dem Begriff "mastig" auch wenig anzufangen und hake daher gerne mal nach:
guenter hat geschrieben: Sonntag 4. Dezember 2022, 18:39 mastig: zu viel Getreide, zu süß
Also eher so Richtung Karamalz/Vitamalz? Gut, da ist noch zusätzlich Sirup drin, aber geht das in die Richtung?

Und gibt/gab es Stile, die mastig sein dürfen? Wie sieht es da bei den Doppelböcken und anderen Hochplatönern aus?
Edith: Gibt es Parameter, die auf "mastig" schließen lassen? Zum Beispiel ein niedriger AVG?
Wurde oben schon mal geschrieben: mastig geht schon fast in Richtung Bierfehler. Zu viel Caramalz ist eine Möglichkeit. Dadurch würde ein eigentlich schlankes Pils "mastig". Bei anderen Bierstilen könnte aber die selbe Menge an Caramalz noch passen. Und was für den einen mastig ist, ist für den anderen eine Offenbarung. Ich hoffe, die Richtung ist verständlich geworden - ansonsten ist halt alles Geschmackssache :Angel
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gulp
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Re: Geschmack

#15

Beitrag von gulp »

Mastig = Paulaner Salvator, sozusagen die Referenz. Macht keine Lust auf ein zweites, hat aber für mich keine Fehlaromen. Wie man das auf dem Nockherberg aus den "großen Eimern" trinken kann, ist mir ein Rätsel. Mastig wird ja gerne in Verbindung mit breit erwähnt. Mastig, breit pappig, mächtiger Körper, usw, usw,.

"Süffig" ist für mich das Unding der Bierbeschreibung, wie "lecker" beim Essen.
Trocken: siehe hier: https://biergrantler.de/01/2019/rodenba ... ere-rouge/
Fruchtig: https://biergrantler.de/03/2015/pyraser ... grand-cru/

Hilfreich ist auch das hier: https://brauer-bund.de/biervielfalt/bie ... utschland/

Wer sich tiefer für die Materie interessiert, dem sei das empfohlen: Das erste https://biergrantler.de/buecher-2/ und das 5.

Gruß
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Re: Geschmack

#16

Beitrag von bwanapombe »

gulp hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 18:18 ...
"Süffig" ist für mich das Unding der Bierbeschreibung, wie "lecker" beim Essen.
...
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Re: Geschmack

#17

Beitrag von Y-L »

gulp hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 18:18 "Süffig" ist für mich das Unding der Bierbeschreibung, wie "lecker" beim Essen.
Vielen Dank!
Ich empfinde es auch als grausig, wenn Familie & Freunde (meine) Biere so beschreiben.
Es ist zwar gut (positiv) gemeint, aber es fühlt sich genauso an wie du schreibst:
"wie lecker beim Essen" + "bitte mehr davon"
Quasi "Umami-Bier". :Grübel

Andererseits, wer sich mit der Materie nicht so gut auskennt (oder einfach nur leckeres Bier genießen möchte),
dem fehlt evtl. auch das nötige Vokabular, um das Geschmackserlebnis besser beschreiben zu können.

Bei vielen Aromen hab ich oft ein ähnliches Problem, nämlich diese in Worte zu fassen.
Da sagt einer "Schmeckt wie rote Apfelschale", und ich denke nur.....
Ja! Wäre ich vermutlich nie drauf gekommen, aber ja... eindeutig! :Ahh

Dementsprechend finde ich dieses Thema für Grundbeschreibungen gar nicht so verkehrt...
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Re: Geschmack

#18

Beitrag von HubertBräu »

Jep :thumbsup
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Re: Geschmack

#19

Beitrag von afri »

Lecker wird inzwischen dermaßen inflationär verwendet, dass es völlig an Aussagekraft verloren hat. Gefühlt ist heute alles "lecker", unabhängig von irgendwas. Fehlendes Vokabular mag eine Erklärung sein, aber das macht es nicht besser (Geschmack wird immer mehr gleichgeschaltet, es wird weniger und also fehlen die Vokabeln dafür).

Allerdings würde ich "süffig" nicht gleichsetzen, denn nach meiner Ansicht sind IPA, Doppelböcke (oder auch nur einfache welche) eher selten süffig, süffig sind schon eher Fernsehbiere und das ist nicht negativ gemeint.

Vielleicht meint "mastig" sogar das Gegenteil von süffig oder lecker, würde ich nicht ausschließen. "Rein damit, kennen und mögen wir, mehr davon" wird kaum bei mastigen Getränken passieren, so wie ich es bislang sehe.
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Re: Geschmack

#20

Beitrag von Fe2O3 »

gulp hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 18:18 "Süffig" ist für mich das Unding der Bierbeschreibung, wie "lecker" beim Essen.
Süffig klingt echt nicht wie ein Kompliment - schlimmer ist für mich nur "kann mer trinke" (find ich sogar schlimmer als "passt schon"). Dem Freund der Familie, der mal an Weihnachten mein Bier begeistert als "(schön) süffig" bezeichnet hat, hab ich dann noch ein zweites eingeschenkt, das gerne getrunken wurde. Beim "Kann mer trinke"-Kandidaten (der Vater :redhead ) gabs als 2. Runde ein Bitsteiner, das kann man schließlich auch trinken.
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Re: Geschmack

#21

Beitrag von Wintermuffel »

Bislang hab ich mich immer gefreut, wenn man mein Essen lecker und mein Bier süffig, oder auch lecker, bezeichnet hat.
In meinem Freundeskreis sind aber auch keine Restaurantkritiker und nur ein Bier Sommelier.
Ich denk ich freu mich auch weiterhin.
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Re: Geschmack

#22

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Manchmal möchte man auch einfach kundtun, dass das Bier bzw. Essen schmeckt, ohne einen allzu detaillierten Verkostungsbericht einzureichen. Ds finde ich „lecker“ jetzt nicht so schlimm. Wenn es nicht mehr lecker ist m, wird es ernst.
Süffig ist schon einigermaßen definiert, finde ich. Dezente Restsüße, aber nicht zu süß (mastig), vollmundig und ausgewogen. Auf neudeutsch: hohe drinkability. In Franken sagt man wohl: Es bremst nicht.
Viele Grüße
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Re: Geschmack

#23

Beitrag von §11 »

Für mich ist süffig fast so wie flüssig. Trift irgendwie auf alle Flüssigkeiten zu.

Das Problem mit solchen Beschreibungen ist halt das sie am Abend in „trauter“ Runde, angebracht sein können, genauso wie das „leckere“ Essen. Nur hat das nichts bei einer Verkostung zu suchen. Der Grund ist einfach, es ist genauso subjektiv wie das Bier schmeckt gut. Genau das will man aber verhindern. Es nützt nämlich, z.B. dem Brauer gar nix, wenn er mich um Feedback bittet und ich sag Ihm „dein Bier ist lecker und süffig“. Mein Nebenmann mag diese Art von Bier vielleicht nicht und sagt genau das Gegenteil. Unter „getreidig malzig mit leichten Karamellnoten und einer gut eingebundenen Bittere und Hopfenaromen die an reife Mango erinnert“ kann er sich aber exakt vorstellen was ich beim Bier schmecke.

Vielleicht der Unterschied einer „Verköstigung“, wie ich mit Gänsehaut öfter lese, und einer Verkostung. :P

Cheers

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Re: Geschmack

#24

Beitrag von gulp »

In Franken sagt man wohl: Es bremst nicht.
Man sagt: es lefft.
Wintermuffel hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 22:47 Bislang hab ich mich immer gefreut, wenn man mein Essen lecker und mein Bier süffig, oder auch lecker, bezeichnet hat.
In meinem Freundeskreis sind aber auch keine Restaurantkritiker und nur ein Bier Sommelier.
Ich denk ich freu mich auch weiterhin.
Warum auch nicht. Ein Lob ist immer gut.

Was ich sagen will: es ist halt traurig, wenn ein Brauer das eigene Bier nicht beschreiben kann. Von Leuten, die Bier nur konsumieren erwarte ich nicht, dass sie das können, von Brauern schon. Ich meine, da macht man sich all die Arbeit im Sudhaus und dann im Gärkeller, ganz zu schweigen von der Wartezeit bis das endlich gut ist und am Ende kann ich dann sagen: ich habe ein süffiges Bier gebraut. Aber warum ist das süffig, oder lecker, trocken, malzig, mastig, usw. usw.?

Gruß
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Re: Geschmack

#25

Beitrag von integrator »

afri hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 22:07 Lecker wird inzwischen dermaßen inflationär verwendet, dass es völlig an Aussagekraft verloren hat. Gefühlt ist heute alles "lecker", unabhängig von irgendwas. Fehlendes Vokabular mag eine Erklärung sein, aber das macht es nicht besser (Geschmack wird immer mehr gleichgeschaltet, es wird weniger und also fehlen die Vokabeln dafür).

Allerdings würde ich "süffig" nicht gleichsetzen, denn nach meiner Ansicht sind IPA, Doppelböcke (oder auch nur einfache welche) eher selten süffig, süffig sind schon eher Fernsehbiere und das ist nicht negativ gemeint.
In beiden Punkten :thumbup
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Geschmack

#26

Beitrag von renzbräu »

gulp hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 18:18 Mastig = Paulaner Salvator, sozusagen die Referenz.
Dann werde ich das mal testen, wenn es den wieder gibt.
guenter hat geschrieben: Montag 5. Dezember 2022, 18:03 Wurde oben schon mal geschrieben: mastig geht schon fast in Richtung Bierfehler. Zu viel Caramalz ist eine Möglichkeit. Dadurch würde ein eigentlich schlankes Pils "mastig". Bei anderen Bierstilen könnte aber die selbe Menge an Caramalz noch passen. Und was für den einen mastig ist, ist für den anderen eine Offenbarung. Ich hoffe, die Richtung ist verständlich geworden - ansonsten ist halt alles Geschmackssache
Nun, ich bin nach wie vor verwirrt, aber auf höherem Niveau. :P
Gut, zu viel Cara in einem Pils kann ich mir vorstellen. Aber geht zu mastig bei dunklen Bieren überhaupt? Vielleicht gehöre ich zu denen, die es für eine Offenbarung halten - oder habe noch nie richtig mastiges Bier getrunken. :Grübel :Wink
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Re: Geschmack

#27

Beitrag von guenter »

renzbräu hat geschrieben: Dienstag 6. Dezember 2022, 19:53 Aber geht zu mastig bei dunklen Bieren überhaupt? Vielleicht gehöre ich zu denen, die es für eine Offenbarung halten - oder habe noch nie richtig mastiges Bier getrunken. :Grübel :Wink
So ein Schwarzbier ist fast das Pils unter den Dunklen, das kann schnell mastig werden. Bei einem Porter wird das erst viel später so sein

Aber nicht vergessen, mastig ist nicht definiert, mehr ein Gefühl.

Gulp hat es gut beschrieben: davon will man kein zweites drinken. Die Ausgewogenheit fehlt.

Und nochmal: die Geschmäcker sind verschieden. Was dem einen schmeckt, spukt der andere aus.

So gesehen macht es Sinn, Biere zu beschreiben, nicht zu verurteilen. Will man bewerten, geht das nur gegen eine Referenz, z.B. nach einem Bierstil
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Re: Geschmack

#28

Beitrag von Rumpelstilz »

Mir als Hobbybrauer schwebt mir ein Referenzbier vor. Ob es das tatsächlich gibt ist nebensächlich.
Es soll einen ganz bestimmten Geschmack haben. Nicht zu viel davon oder von jenem, mehr davon oder von diesem.

Bei jedem Sud stelle ich Abweichungen dazu fest und versuche diese beim nächsten Mal zu vermeiden.
Dazu informiere ich mich z.B. hier im Forum oder in Büchern zum Thema. Etc. Danke Forum!
Es gibt viele kleine Schräubchen an denen man drehen kann.
Ich braue seit einem Jahr ca. alle 2 Monate ein neues Bier.
Jedesmal kommen die Erkenntnisse vom letzen Sud hinein.
Bisher waren es oft Verbesserungen in der Ausrüstung und beim Wasser. Hat viel geholfen.
Jetzt kommen die Rezepte zum Nachbrauen!

Das nächste Hobbybrauerjahr soll dem untergärigen Bier gewidmet werden.
D.h. zunächst investieren in Kühlung. Ich hoffe dass ich damit meinem imaginären Referenzbier näher komme.

Beim obergärigen Bier war ich schon sehr nahe dran an dem Referenzbier.
Das wird jedenfalls wieder gebraut, wenn das untergärige Experiment nicht klappt.

Ich bin nebenberuflicher Autodidakt, wie wahrscheinlich fast alle hier im Forum.
Bei manchen habe ich aber den Eindruck, dass es Vollprofis mit viel Erfahrung sind.
Daher ist dieses Forum auch spannend und informativ.

Zitat: "Die Geschmäcker sind verschieden und das ist auch ganz gut so." vom Volxmund.

Zum Geschmack: Es gibt Bier das einfach Geschmäcker hat die man (ich) nicht mag oder die fehlen.
Es ist schwer zu beschreiben. Andere mögen genau diese Geschmäcker.

Beim Geschmack ist es schwer für eine objektive Beschreibung. Es gibt Ansätze mit EBU etc.
Die PDF-Scheiben für die Geschmäcker und Düfte habe ich auch schon gesehen. Ich kann allerdings nicht so recht was damit anfangen.
Bei Farben gibt es die Wellenlänge in nm, die genau die Farbe charakterisiert. Dazu noch heller oder dunkler und fertig.

Also als Zusammenfassung: Es ist noch immer Bier geworden und niemals so schlecht, dass ich es wegschütten musste.

Den Begriff "mastig" habe ich hier zum allererstenmal vernommen, ich ignoriere ihn deshalb.

Mfg,
Wolfgang
Bafra
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Re: Geschmack

#29

Beitrag von Bafra »

Zum Begriff "mastig" noch ne Ergänzung:
https://archiv.hobbybrauer.de/modules/n ... 19393.html
In dem folgenden Braumagazin Beitrag wird der Begriff als negativ beschrieben:
https://braumagazin.de/article/caramalz ... ergaerung/

Persönlich oder besser gesagt geschmacklich empfinde ich "schwere" Hefeweizen als zu "mastig". Das war mein Versuch den Begriff in Worte zu fassen :)
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flying
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Re: Geschmack

#30

Beitrag von flying »

Mastig ist ein alter Begriff, althochdeutsch oder mittelhochdeutsch. Er bedeutet eigentlich so etwas wie fette, schwere, üppige, vor Feuchtigkeit triefende, schwerverdauliche Speisen. Er wird auch in manchen Gebieten auf die Pflanzenwelt (fette,üppige, schwere Wiesen usw.) angewendet. Der Begriff ist natürlich verwandt mit der (Tier)Mast und somit auch mit dem Wort Mett. Aufs Bier angewendet bei schweren, starken und mächtigen Bieren. Im Sinne von "ist mir zu mächtig"...
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Geschmack

#31

Beitrag von Plankton »

Auch noch zum Begriff „mastig“: klassische deutsche dunkle Doppelböcke oder Weizenböcke sind, wie oben schon von anderen erwähnt, oft mastig (schwer, ölig, sehr süß).

Im Vergleich sind dagegen gute belgische Dubbel oder auch Quadrupel nicht mastig (bei vergleichbarer Farbe und vergleichbar hohem Alkoholgehalt), was u.a. auf den Gebrauch von Zucker zurückzuführen ist, wodurch die Stammwürze massiv erhöht werden kann, ohne die Restsüße gleichermaßen mitzuerhöhen.
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Re: Geschmack

#32

Beitrag von afri »

Aber ist es nicht gerade die Balance zwischen Restsüße und Alc. was den Unterschied von "sprittig" zu "gut ausgewogen" macht? Natürlich kann man mit Zucker (in welcher Form auch immer) den Alkoholgehalt in Grenzen hochtreiben, aber ich denke zu einem gelungenen Bier gehört eben noch ein wenig mehr Körper, wenn es denn eine unmastige Platobombe werden soll.

Hier hat mal jemand geschrieben, nachdem ich eine Schüttung von 100% MüMa diskutieren wollte, dass ihm das zu mastig würde. Auch mir war der Begriff bis dahin nicht geläufig und auch heute lese ich davon ausschließlich hier. In freier Wildbahn habe ich ihn noch nie wahrgenommen. Und ja, es war laut Brauakte bei 12°P zu süß und hätte schlanker werden sollen, ich weiß jedoch nicht mehr warum ich das vor über 10 Jahren braute (vermutlich weil kein anderes Malz da war). Wahrscheinlich weil ich's kann.
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Re: Geschmack

#33

Beitrag von Commander8x »

Mastig ist durchaus ein Begriff in der Biersensorik. Oft auch in den offiziellen Bewertungsbögen enthalten. Es bedeutet mWn, dass die Balance zwischen Alkoholgehalt und Restextrakt deutlich zugunsten von letzterem ausgegangen ist.

Diese Balance zu finden ist nicht leicht und letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mir sind zB die belgischen Multipel oft "zu leicht". Habe mir gerade zwei Salvator besorgt, um meine Erinnerung zu testen. Früher[tm] fand ich den nicht mastig....

Gruß Matthias
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Barney Gumble
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Re: Geschmack

#34

Beitrag von Barney Gumble »

Wie in den Vorbeiträgen wird als Hauptursache für mastig auch hier generell zu wenig EVG beschrieben:
https://archiv.hobbybrauer.de/modules/n ... 19393.html
https://gradplato.com/kategorien/know-h ... er-richtig
Das allein macht mE aber noch keine Mastigkeit aus sondern das Zusammenspiel aus evtl zuwenig IBU und evtl zuwenig CO2. Aber selbst das sind keine hinreichenden Kriterien.
MMn muss es sehr auf die Art des Restextrakts ankommen, also zB zu viele Grenzdextrine. Oder eben nicht und auf zuviel gelöste Stärke... Und womöglich auch auf andere Bierinhaltsstoffe wie möglicherweise das Proteinspektrum oder Gummistoffe etc pp
Siehe mal hier was das Malz angeht: https://braumagazin.de/article/malzanalyse/
Vg
Shlomo
Zuletzt geändert von Barney Gumble am Freitag 23. Dezember 2022, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
HolgerR
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Re: Geschmack

#35

Beitrag von HolgerR »

Ich möchte hier mal die These aufstellen, nur 10% der Biertrinker können eine Bierbeschreibung gemäß BJCP nachvollziehen.

Um verständlicher zu machen was ich meine, 10% der Biertrinker schmecken bei einem fruchtigen Bier heraus, nach welcher Frucht es zu schmecken scheint und können dies dann auch artikulieren. 30% schmecken raus, da ist ein Fruchtgeschmack, die restlichen 70% sagen nur "schmeckt", "ist süffig" oder "ich nehm lieber ein anderes Bier".

Und mit den 70% über Biergeschmack diskutieren zu wollen, ist zwecklos. Aber sie werden andere Sinneseindrücke differenzierter wahrnehmen können. Und ich finde das auch in Ordnung.

Und dann gibt es noch viele nicht-Biertrinker*innen, welche uns aber nach einem Schluck vom Bier sagen, welche Frucht da zu schmecken ist.

Will sagen, der persönliche Geschmack ist ein weites Feld, und man sollte sich durch andere Meinungen nicht angegriffen fühlen oder unbedingt missionierend eingreifen wollen.

Und wenn ich in einer Gaststätte die Wahl zwischen Fernsehpils oder einem "mastigen" Bier habe, werde ich letzteres wählen oder ein Diesel bestellen.

Ich wünsche allen, das zu den Festtagen ein Glas des Lieblingbieres getrunken werden kann.

Gruß Holger
PS unter https://braureka.de/biere/biertypen/ finden sich Beispiele von leckeren Bieren
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§11
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Re: Geschmack

#36

Beitrag von §11 »

Das Problem bei Geschmack ist ja auch das wir den nicht objektiv wahrnehmen. Geschmack wird im Hirn gefiltert, zugeordnet und bewertet.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Wein, der im Urlaub super schmeckt, und sich zu Hause als untrinkbar rausstellt.

Anderes Beispiel das alkoholische Getränk das man liebt, bis man sich daran übersoffen hat und es nicht mehr trinken kann.

Deshalb muss ja verkosten und das Vokabular erlernt werden. Professionelle Panel werden darauf trainiert sowohl den Geschmackseindruck als auch die Intensität bestimmen zu können und vor allem das die einzelnen Panel Mitglieder unter einander kalibriert sind. Beruflich hat das für mich z.B. alle 3 Monate Nachschulung und Kalibrierung bedeutet. Auch ist nicht jeder Mensch für jede Art von Panel geeignet. Wir scannen z.B. alle Mitarbeiter, egal wo diese arbeiten.

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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