Karbonathärte aus Wasseranalyse ermitteln

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Schullebernd
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Karbonathärte aus Wasseranalyse ermitteln

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Beitrag von Schullebernd »

Hallo liebe Braufreunde und erstmal ein gesundes neues Jahr an alle!!!

Alle Jahre wieder kommt bei mir ein neues Thema auf den Tisch, dem ich mich intensiver widme, um, wie soll es anders sein, meine Biere weiter zu verbessern. Dieses Jahr ist es wohl die Wasseraufbereitung. Insbesondere geht es mir heute um die Restalkalität. Ich benutzte seit Jahren den Wasseraufbereitungs-Rechner von MMuM und spendiere meinen Suden (wenn nötig) schon immer die entsprechende Portion Sauermalz, um die Restalkalität einzustellen, doch jedes Jahr gibt es eine kleine Unsicherheit, die ich nun endlich mal geklärt haben möchte.

Es geht mir um den wichtigen Ausgangswert der Karbonathärte. Als alter Aquarianer hatte ich diesen früher immer mit einem Tröpfchentest ermittelt und er lag so bei 6 bis 7 dH°. Diesen Wert (6) habe ich bisher auch immer im MMuM Rechner verwendet. Es ist halt ein expliziter Karbonathärte-Wert.

Nun wissen wir ja (auch dank Jans schöner Grafik in seinem Buch) dass die Karbonathärte die Menge der Hydrogencarbonationen im Wasser darstellt und ihre Kationen Magnesium Mg- und Calcium Ca- berücksichtigt werden (ja auch die anderen Erdalkalimetalle gehören dazu, sind aber für uns zu vernachlässigen). Jetzt habe ich mir die Wasseranalyse meines Wasserversorgers angeschaut und versucht, dort den Wert der Karbonathärte zu finden. Aber leider Fehlanzeige. Das Einzige, was zu finden ist, ist der Wert für
Calciumcarbonat = 2,19 mmol/l
Calcium = 50 - 59 mg/l
Magnesium = 20 - 21 mg/l

Meine Frage nun:
Kann ich für die Karbonathärte den Wert des Calciumcarbonats (2,19 mmol/l) verwenden? Ist das Am Ende sogar genau der Wert für die Karbonathärte? Mich wundert es etwas, weil ja explizit nur Calciumcarbonat erwähnt wird und kein Magnesiumcarbonat genannt wird. Oder bin ich hier vielleicht auf einem ganz falschen Dampfer? Mein Gedanke ist, dass das Calciumcarbonat (bzw. seine gelöste Form Ca+ + HCO3-) im Grunde einen großen (wenn nicht fast den gesamten Anteil) der Karbonathärte ausmachen dürfte. Oder fällt (wenn überhaupt) Magenesiumkarbonat doch stärker ins Gewicht und ich muss mich auf meine eigene KH-Messung berufen?

Um meine Gedanken noch etwas zu versinnvollen. Wenn ich im MuMM Rechner eine Karbonathärte von 6,2dH° eingebe, kommt dieselbe Restalkalität heraus, wie wenn ich 2,19 mmol/l eingebe. Das würde zu meinen Tröpfchentests (6 bis 7 Tropfen) passen. Kann man also die Karbonathärte, entstanden durch Magnesiumcarbonat vernachlässigen oder hat man in der Wasseranalyse einfach zur Vereinfachung nur Calciumcarbonat geschrieben?

Ich hoffe ihr könnt mir noch einigermaßen folgen bei all den Karbonats-, Calciums- und Magmesiums-Ausdrücken….

Danke aber schon mal, für eure Gedanken dazu!
Gruß
Gruß Bernd
Die Weisheit verfolgt mich, doch ich bin schneller!
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