Untergärige Bier karbonisieren
Untergärige Bier karbonisieren
Frohes neues an alle,,
Ich war schon was länger nicht hier im Forum.
Ich habe mal eine Frage?
Habe in Vergangenheit immer Obergärisches Bier gebraut,, meistens Weizenbier.
Und habe es immer mit Traubenzucker karbonisiert. Bei Temperaturen von 19,5°C. Am Ende war der Druck zwischen 3 oder auch mal 2,8 Bar. Nach dem Kühl stellen ging der Druck was runter. Bier war gut mit der Kohlensäure.
Wie ist es bei Untergärischen Bier, habe es bisher noch nicht ausprobiert. Wenn im Rezept,für Pils Bier steht ,, zwischen 10 bis 12 Grad gären, 2 Tage zwischen 16-18°C stellen.
Karbonisiere ich bei den Flaschen auch bei 10 bis 12°C ???Wird der Druck nicht wieder zu hoch, wenn ich das 2 Tage auf Temperaturen von 16 bis 18°C Stelle.
Mein bedenken ist,das bei Kälte nicht der Druck so hoch geht
wie bei Obergärischen. Oder vertue ich mich da?
Gruss HoppeJack
Ich war schon was länger nicht hier im Forum.
Ich habe mal eine Frage?
Habe in Vergangenheit immer Obergärisches Bier gebraut,, meistens Weizenbier.
Und habe es immer mit Traubenzucker karbonisiert. Bei Temperaturen von 19,5°C. Am Ende war der Druck zwischen 3 oder auch mal 2,8 Bar. Nach dem Kühl stellen ging der Druck was runter. Bier war gut mit der Kohlensäure.
Wie ist es bei Untergärischen Bier, habe es bisher noch nicht ausprobiert. Wenn im Rezept,für Pils Bier steht ,, zwischen 10 bis 12 Grad gären, 2 Tage zwischen 16-18°C stellen.
Karbonisiere ich bei den Flaschen auch bei 10 bis 12°C ???Wird der Druck nicht wieder zu hoch, wenn ich das 2 Tage auf Temperaturen von 16 bis 18°C Stelle.
Mein bedenken ist,das bei Kälte nicht der Druck so hoch geht
wie bei Obergärischen. Oder vertue ich mich da?
Gruss HoppeJack
Re: Untergärische Bier karbonisieren
Das heißt "...gärig" nicht "...gärisch". Sorry aber da bekommt man ja Augenkrebs und ne Hirnlobotomie, wenn man das liest.
Die Berechnung für die Zuckermenge ist die gleiche. Du nimmst als Ausgangspunkt die letzte, höchste temperatur, die das Bier zum Ende der Gärung hatte. In deinem Fall dann eben die 16-18°C.
Die Nachgärung kannst du auch bei höheren Temperaturen machen. Geht etwas schneller und du könntest dir sogar die 16-18°C am ende der Gärung sparen. Dass was da passiert, vermutlich die Diacethylrast, passiert auch während der Nachgärung bei 16-18°C.
Dann gilt als Ausgangswert für die Berechnung der Zuckermenge natürlich die letzte kalte Temperatur von 10-12°C.
Die Berechnung für die Zuckermenge ist die gleiche. Du nimmst als Ausgangspunkt die letzte, höchste temperatur, die das Bier zum Ende der Gärung hatte. In deinem Fall dann eben die 16-18°C.
Die Nachgärung kannst du auch bei höheren Temperaturen machen. Geht etwas schneller und du könntest dir sogar die 16-18°C am ende der Gärung sparen. Dass was da passiert, vermutlich die Diacethylrast, passiert auch während der Nachgärung bei 16-18°C.
Dann gilt als Ausgangswert für die Berechnung der Zuckermenge natürlich die letzte kalte Temperatur von 10-12°C.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
- BummlerD
- Posting Klettermax
- Beiträge: 268
- Registriert: Dienstag 7. September 2021, 18:48
- Wohnort: Gütersloh
Re: Untergärische Bier karbonisieren
Es gilt die höchste Temperatur nach Abschluss der Hauptgärung (bei druckloser Gärung).
Die Jungbiertemperatur wird gebraucht um zu berechnen, wieviel CO2 bereits im Jungbier bei atmosphärischen Druck gelöst ist.
Bei 12°C sind 2,1 Gramm CO2/L bereits im Bier.
Wenn die Diacetylrast bei 18°C am Ende der Hauptgärung stattfindet, sind nur noch 1,8 Gramm CO2/L im Jungbier
Wenn z.B. 5 Gramm CO2/L im fertigen Bier gewünscht sind, muss nur noch die Differenz zwischen dem Zielwert (5 g/l) und dem bereits vorhandenen CO2 (2,1/1,8 g/l) durch Speise-/Zuckerzugabe erzeugt werden.
Die Jungbiertemperatur wird gebraucht um zu berechnen, wieviel CO2 bereits im Jungbier bei atmosphärischen Druck gelöst ist.
Bei 12°C sind 2,1 Gramm CO2/L bereits im Bier.
Wenn die Diacetylrast bei 18°C am Ende der Hauptgärung stattfindet, sind nur noch 1,8 Gramm CO2/L im Jungbier
Wenn z.B. 5 Gramm CO2/L im fertigen Bier gewünscht sind, muss nur noch die Differenz zwischen dem Zielwert (5 g/l) und dem bereits vorhandenen CO2 (2,1/1,8 g/l) durch Speise-/Zuckerzugabe erzeugt werden.
Gruß Matthias
- Barney Gumble
- Posting Freak
- Beiträge: 2335
- Registriert: Freitag 20. August 2010, 15:46
- Wohnort: Minga
Re: Untergärische Bier karbonisieren
Stimmt, ich dachte beim ersten Blick an Biere aus Ungarn..
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
Re: Untergärische Bier karbonisieren
Bitte, Ihr könnt mir später dankenBarney Gumble hat geschrieben: ↑Samstag 7. Januar 2023, 14:30Stimmt, ich dachte beim ersten Blick an Biere aus Ungarn..
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
-
- Posting Junior
- Beiträge: 24
- Registriert: Sonntag 19. Februar 2023, 17:24
Re: Untergärige Bier karbonisieren
Hallo liebe Braumeister,
als blutiger Anfänger habe ich eine Frage an die Profis, die beide angesprochenen Themen verbindet.
1. Ich habe untergärig vergoren. Macht eine Diacetylrast was kaputt? Ist die nötig? Hab bisher keinen Mais- oder Popcorngeschmack festgestellt wenn ich ne Probe entnommen habe.
(Kühlschrank auf 10 Grad, Biertemperatur während der Gärung bei ca. 12 Grad. Vermutlich wegen der Wärmeentwicklung durch die Hefe. Das habe ich nicht auf dem Schirm gehabt. Nächstes mal stelle ich den Kühlschrank 2 Grad kälter als ein als die gewünschte Gärtemperatur.)
2. Flaschenkarbonisierung: Kann ich wärmer als 12 Grad karbonisieren? Ca. bei Zimmertemperatur 20 Grad? Damit wäre eine Diacetylrast während der Karbonisierung inklusive? Was passiert wenn ich bei 12 Grad karbonisiere nach meinen gewünschten gCO2/l und das Bier dann bsp. später mal wärmer lagert als 12 Grad? Steigt dann der Flaschendruck in gefährliche Höhen?
Abschließend: Ist die Karbonisierung inklusive Diacetylrast bei Zimmer bzw. Kellertemperatur zwischen 17-22 Grad für mein UG Bier oder die Karbonisierung bei 12 Grad im Kühlschrank vorzuziehen oder besser nicht? Welche geschmacklichen Unterschiede wären zu erwarten und wie sieht es mit der Druckveränderung in der Flasche bei höheren Temperaturen im Anschluss der Karbonisierung bei 12 Grad aus?
Ich freue mich auf Eure Antworten!
Vielen Dank vorab!
als blutiger Anfänger habe ich eine Frage an die Profis, die beide angesprochenen Themen verbindet.
1. Ich habe untergärig vergoren. Macht eine Diacetylrast was kaputt? Ist die nötig? Hab bisher keinen Mais- oder Popcorngeschmack festgestellt wenn ich ne Probe entnommen habe.
(Kühlschrank auf 10 Grad, Biertemperatur während der Gärung bei ca. 12 Grad. Vermutlich wegen der Wärmeentwicklung durch die Hefe. Das habe ich nicht auf dem Schirm gehabt. Nächstes mal stelle ich den Kühlschrank 2 Grad kälter als ein als die gewünschte Gärtemperatur.)
2. Flaschenkarbonisierung: Kann ich wärmer als 12 Grad karbonisieren? Ca. bei Zimmertemperatur 20 Grad? Damit wäre eine Diacetylrast während der Karbonisierung inklusive? Was passiert wenn ich bei 12 Grad karbonisiere nach meinen gewünschten gCO2/l und das Bier dann bsp. später mal wärmer lagert als 12 Grad? Steigt dann der Flaschendruck in gefährliche Höhen?
Abschließend: Ist die Karbonisierung inklusive Diacetylrast bei Zimmer bzw. Kellertemperatur zwischen 17-22 Grad für mein UG Bier oder die Karbonisierung bei 12 Grad im Kühlschrank vorzuziehen oder besser nicht? Welche geschmacklichen Unterschiede wären zu erwarten und wie sieht es mit der Druckveränderung in der Flasche bei höheren Temperaturen im Anschluss der Karbonisierung bei 12 Grad aus?
Ich freue mich auf Eure Antworten!
Vielen Dank vorab!
Re: Untergärige Bier karbonisieren
Eine Diacetylrast macht nichts kaputt. Ob die nötig ist hängt von der verwendeten Hefe ab. Die Geschmacksschwelle ist personenabhängig. Wenn du dein Bier teilst, kanns durchaus sein, dass wer anderes das Diacetyl doch schmeckt.Biermutant hat geschrieben: ↑Donnerstag 3. August 2023, 16:00 Hallo liebe Braumeister,
als blutiger Anfänger habe ich eine Frage an die Profis, die beide angesprochenen Themen verbindet.
1. Ich habe untergärig vergoren. Macht eine Diacetylrast was kaputt? Ist die nötig? Hab bisher keinen Mais- oder Popcorngeschmack festgestellt wenn ich ne Probe entnommen habe.
(Kühlschrank auf 10 Grad, Biertemperatur während der Gärung bei ca. 12 Grad. Vermutlich wegen der Wärmeentwicklung durch die Hefe. Das habe ich nicht auf dem Schirm gehabt. Nächstes mal stelle ich den Kühlschrank 2 Grad kälter als ein als die gewünschte Gärtemperatur.)
2. Flaschenkarbonisierung: Kann ich wärmer als 12 Grad karbonisieren? Ca. bei Zimmertemperatur 20 Grad? Damit wäre eine Diacetylrast während der Karbonisierung inklusive? Was passiert wenn ich bei 12 Grad karbonisiere nach meinen gewünschten gCO2/l und das Bier dann bsp. später mal wärmer lagert als 12 Grad? Steigt dann der Flaschendruck in gefährliche Höhen?
Abschließend: Ist die Karbonisierung inklusive Diacetylrast bei Zimmer bzw. Kellertemperatur zwischen 17-22 Grad für mein UG Bier oder die Karbonisierung bei 12 Grad im Kühlschrank vorzuziehen oder besser nicht? Welche geschmacklichen Unterschiede wären zu erwarten und wie sieht es mit der Druckveränderung in der Flasche bei höheren Temperaturen im Anschluss der Karbonisierung bei 12 Grad aus?
Ich freue mich auf Eure Antworten!
Vielen Dank vorab!
Bezüglich Druck bei unterschiedlichen Temperaturen und CO2 Gehalten: das kann man wunderbar in den entsprechenden Tabellen ablesen. Wenn du mit ca 5g/L carbonisierst passiert aber bei normalen Temperaturen nichts. Vorausgesetzt du hast keine beschädigten Flaschen in Gebrauch.
Bei der Nachgärung ist die Aromenbildung abgeschlossen. Im Prinzip kannst du also das Untergärige bei Raumtemperatur nachgären. Ich persönlich bevorzuge aber die Nachgärung bei der gleichen Temperatur wie die Hauptgärung durchzuführen. (Ohne bisher einen Vergleich gemacht zu haben.)
-
- Posting Senior
- Beiträge: 416
- Registriert: Montag 21. September 2020, 12:09
Re: Untergärige Bier karbonisieren
Ich mache die NG meiner Untergärigen bei Raumtemperatur, habe noch keine Probleme dadurch fest gestellt.
Erik
Erik
- gloserbräu
- Posting Senior
- Beiträge: 322
- Registriert: Montag 30. November 2020, 17:19
- Wohnort: Bamberg
Re: Untergärige Bier karbonisieren
Servus.
Zu 1. Diacetyl-Rast macht nix kaputt. Aber in manchen Bieren kann Diacetyl auch gut passen, muss nicht per se schlecht sein. Aber wenn du es ausschließen willst, dann mach.
Die Temperatur ist wegen der Gärung höher, richtig. Besser wäre es, wenn du deinen Kühlschrank mittels Temperaturfühler direkt angebracht am/im Gärfass steuerst. Dann entspricht die Gärtemperatur auch der eingestellten Temperatur
Zu 2. Du kannst die Flaschengärung direkt bei Raumtemperatur machen. Das sollte auch das Diacetyl abbauen, sodass du vorher keine separate Diacetyl-Rast machen musst. So zumindest meine Erfahrung und mein angelesenes Wissen hier.
Wenn die Temperatur der Flüssigkeit steigt, dann steigt auch der Druck in der Flasche. Sofern du ordentlich karbonisiert hast, das Bier vorher ausgegoren war und deine Flaschen nicht im Backofen waren, ist das kein Problem.
VG Jonas
Zu 1. Diacetyl-Rast macht nix kaputt. Aber in manchen Bieren kann Diacetyl auch gut passen, muss nicht per se schlecht sein. Aber wenn du es ausschließen willst, dann mach.
Die Temperatur ist wegen der Gärung höher, richtig. Besser wäre es, wenn du deinen Kühlschrank mittels Temperaturfühler direkt angebracht am/im Gärfass steuerst. Dann entspricht die Gärtemperatur auch der eingestellten Temperatur
Zu 2. Du kannst die Flaschengärung direkt bei Raumtemperatur machen. Das sollte auch das Diacetyl abbauen, sodass du vorher keine separate Diacetyl-Rast machen musst. So zumindest meine Erfahrung und mein angelesenes Wissen hier.
Wenn die Temperatur der Flüssigkeit steigt, dann steigt auch der Druck in der Flasche. Sofern du ordentlich karbonisiert hast, das Bier vorher ausgegoren war und deine Flaschen nicht im Backofen waren, ist das kein Problem.
VG Jonas
-
- Posting Junior
- Beiträge: 24
- Registriert: Sonntag 19. Februar 2023, 17:24
Re: Untergärige Bier karbonisieren
Danke für Eure Antworten. Da ich bisher bei den Probe der Gärung bei 12 Grad keinen Diacetylgeschmack (Popcorn oder Mais) festgestellt habe, werde ich direkt coldcrush machen und dann abfüllen. Dann dürfte sich nach der Karbonisierung im Kühlschrank wohl kein Diacetyl mehr bilden, wenn das bisher nicht geschehen ist und das Bier bei 12 Grad in der Flasche nachgegärt ist und zudem die Hefezellen nach der Karbonisierung inaktiv werden? Hab 5,5g/l anvisiert. Sollten im Mittel nach 3 verschiedenen Rechnern um die 7,6g/l Traubenzucker pro Liter sein, also 3,8g Tz pro 0,5l Flasche. Laut einschlägigen Artikeln ist das die Standard Karbonisierung für Helles.
Ich habe eine Testflasche mit Mannometer und mit gerade beschriebener Karbonisierung abgefüllt und in den Kühlschrank neben das Gärfass gestellt. Warte jetzt mal ab wie hoch der Druck geht. Ich habe für UG bisher immer die Zymoferm Bavarian Lager genommen. Die macht schon recht gute Biere, aber der Endvergärungsgrad ist mir zu niedrig. Nach der Berechnung sollte der Restextrakt bei 2,8 Grad Plato liegen, die Schnellvergärprobe stockt allerdings bei 4. War mit der Zymoferm bisher leider bei allen Suden so. Im Gärfass hab ich nach der letzten Probe immer noch knapp 5 Grad Plato, daher mal eine Testflasche mit Mannometer um zu schauen wie sich der Druck entwickelt.
Ich habe eine Testflasche mit Mannometer und mit gerade beschriebener Karbonisierung abgefüllt und in den Kühlschrank neben das Gärfass gestellt. Warte jetzt mal ab wie hoch der Druck geht. Ich habe für UG bisher immer die Zymoferm Bavarian Lager genommen. Die macht schon recht gute Biere, aber der Endvergärungsgrad ist mir zu niedrig. Nach der Berechnung sollte der Restextrakt bei 2,8 Grad Plato liegen, die Schnellvergärprobe stockt allerdings bei 4. War mit der Zymoferm bisher leider bei allen Suden so. Im Gärfass hab ich nach der letzten Probe immer noch knapp 5 Grad Plato, daher mal eine Testflasche mit Mannometer um zu schauen wie sich der Druck entwickelt.