der Grainfather G30 wird ja per lokalem Bluetooth von der App angesprochen, das Protokoll ist reverse-engineered verfügbar und wird zum Beispiel in Brewfather verwendet.
Der G40 hat hingegen WLAN statt Bluetooth, daher hat mich interessiert, wie die Kommunikation abläuft, hier meine Ergebnisse:
- Der G40 kommuniziert ausschliesslich (*1) mit einem Cloud-Server, der bei Amazon gehostet ist
- sobald die Internetverbindung nicht besteht, ist er nicht fernsteuerbar oder auslesbar mit der App (die ebenfalls mit dem Server kommuniziert)
- Wenn der G40 Internetverbindung hat, dann ist er mit der App von überall fernsteuerbar, nicht nur aus dem eigenen Netz
- Die Kommunikation zwischen G40 und Cloudserver basiert auf dem COAP Protokoll, scheint aber proprietär zu sein (zumindest erkennt wireshark die Datenpakete nicht out-of-the-box)
- Die Kommunikation findet circa 1x pro Sekunde statt, d.h. es können über 2 Sekunden Latenz zwischen Befehl in der App und Reaktion des G40 liegen
Ich finde es bescheiden, dass eine clevere Steuerung durch eine weitere doofe Cloudlösung abgelöst wurde und vor allem, dass nicht explizit darauf hingewiesen wird:
- Was haben meine Daten meiner Prozesssteuerung und die Fernsteuerung dazu im Internet verloren, wo 8 Milliarden Menschen Zugriff drauf haben und ich dem Anbieter vertrauen muss, dass er sie schützt?
- Teil jedes Brauens ist also eine Dienstleistung von Grainfather… Sollte GF irgendwann den Betrieb der Server einstellen ist ‚von Hand brauen‘ angesagt…
- Integration in andere Software kann ausschliesslich über Gf auf deren Servern erfolgen (was bisher nicht vorgesehen oder angekündigt ist)
Gruß
Mäcki
(*1) Beim Startup sendet der G40 einen Multicast mit seinen Daten auch ins lokale Netz, habe nicht weiter verfolgt, was das ist, könnte aber UPnP oder sowas sein