Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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seb81
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Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#1

Beitrag von seb81 »

Hallo zusammen!

Als leidenschaftlicher Bastler und Biertrinker kam meine liebe Frau auf die Idee mir zu Weihnachten ein Bierbrauset zu schenken. Klasse Idee, es wurde nun auch schon 2mal verwendet, um ein Weissbier und ein Festbier zu brauen, welche man durchaus auch trinken kann. :)

Nun möchte ich dem "Hobby" doch ein bisschen ausführlicher fröhnen. Nicht auf "Profilevel" wie es hier so manch einer betreibt, dafür fehlt mir zum einen die Zeit, und zum zweiten plane ich nicht, das ganze Haus mit Equipment zu belagern. Aber dennoch möchte ich die Sache etwas ernsthafer nachgehen, als nur fertige Kits von Besserbrauer zu bestellen und nach Rezept nachzubrauen.

Daher von mir einige Überlegungen, wie ich das auf das "nächste Level" heben könnte.

- Mit Küchen-Equipment ist es natürlich schon schwer, mehr als die 4l zu brauen. Zwar haben wir 2,3 grössere Töpfe, aber irgendwie ist es am Ende des Tages dann doch blöd, wenn man nen halben Tag in der Küche steht und nur 4l Ausbeute hat. Daher habe ich mir überlegt, vielleicht den Maischfest Maischekessel von Klarstein zu holen (evtl mit zugehörigem Gärbehälter), oder irgend ein anderes günstiges Gerät, um hier auch mal 10 oder 20l zu machen. Alternativ köntne ich mit den Töpfen natürlich 2mal maischen, den ganzen Tag in der Küche verbringen und noch ne zweite Gärflasche besorgen. Aber das macht eigentlich nur noch mehr Aufwand
- Vor allem liebe ich das "Experimentieren" um so direkt herauszufinden, wie etwas funktioniert. Trockene Theorie war noch nie meins :) Beim Malz ist das etwas unpraktikabel, weil ich ja wieder durch beschränkte Kochmöglichkeiten und Küche mehrmals ran müsste. Daher wären die Parameter, an welchen ich "drehen" und experimentieren könnte für mich erstmal das hopfen und evtl eine Variation an Hefen, sofern diese dann überhaupt noch den Unterschied machen. Ich habe zufällig gesehen, dass es Gäraufsätze für Flaschen recht günstig gibt. Daher habe ich überlegt, ob ich hier nicht zB 10 Stück besorgen, und dann mit 0.75l oder 1l Flaschen oder ähnliches hier einfach schnell, Platz und equipmentsparend mit einem Maischdurchgang 3,4 Variationen ansetzen kann. Oder denke ich da etwas zu blind?

Vielleicht habt ihr für mich ja ein paar Vorschläge, wie man das Ganze minimalistisch und nicht zu kostenintensiv angehen kann, auch in Hinblick auf Platzbedarf. Ich habe nicht vor, irgendwo in semiprofessionelle Profiliga aufzusteigen. Aber einfach nur eine Braubox bestellen und Zutaten zusammenkippen ist auf Dauer auch nicht wirklich erfüllend...

Ich freue mich auf Eure Ideen!

VIele Grüße,

Sebastian
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maecki-maecki
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#2

Beitrag von maecki-maecki »

Hallo Sebastian,

willkommen bei den Infizierten ;-)

Meine Gedanken dazu:
- einzelne Flaschen vergären wäre nix für mich, ich brauche wenigstens ein paar Flaschen desselben Biers (zum Beispiel zum gemeinsam Trinken mit Freunden oder zum nach ein paar Wochen nochmal probieren)
- ganz kurzfristig kannst Du auch die Brausets einfach selbst abwandeln: andere Hefe und anderer Hopfen nimmt keinen Platz weg und kann dieselbe fertige Schüttung sehr verändern. Ebenso kannst Du natürlich die Schüttung (additiv ;-) abwandeln: aus dem English Bitter kann relativ leicht ein Stout werden mit entsprechenden Malzen zusätzlich.
- Einkochtopf elektrisch oder für auf den Herd oder Klarstein und mehrere 3, 5 oder 10 Liter Gärballons?

Mäcki
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#3

Beitrag von Safari-Guide »

Hallo Sebastian,

willkommen auch von mir. Ich habe so auch mal angefangen - insbesondere um zu sehen, ob mal selber wirklich gutes Bier brauen kann. Der zeitliche Aufwand für 4-5l fertiges Bier ist aber viel zu groß...

Der nächste logische Schritt ist daher dann die 20l Klasse - egal ob Einkocher oder "Brauautomat" a la Grainfather oder Töpfe mit Platten - da kriegst du dann ca. 20+l oder 2 Kästen Bier raus - das ist schon eine vernünftige Menge. Kleiner (ca. 10l) geht zumindest bei GF auch, insbesondere wenn du experimentieren willst... Darunter würde ich nicht mehr gehen, das ist mir zu aufwendig.

Erik
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#4

Beitrag von seb81 »

Hallo ihr beiden,

VIelen Dank für das Willkommen und Eure Gedanken :)
Meine Gedanken gestern Abend decken sich ja ziemlich mit Euren Vorschlägen, wenn ich das so überlege, hihi

Ich werde mir erstmal einen etwas günstigeren Einkocher mit 20l besorgen, Metro hat zB aktuell einen 1800W für 60€ im Angebot. Dazu für den Start noch 2 weitere Gärflaschen a 3l. Dann habe ich die 4l Flasche für das Ursprungsrezept, und kann dann mit den 2*3 Litern jeweils etwas variieren. Wie maecki schon meinte, Hefe und Hopfen nimmt nicht so viel Platz weg.

Auf braumischung.de (keien Werbung, ich hoffe, da sist so ok @admins?!) gibts ja durchaus einige Rezepte und die dazu gehörigen Hefen/Hopfen und das Malz, und von da ausgehend kann ich dann ja etwas spielen udn so "spielerisch" auch merh von den theoretischen Grundlagen lernen. Und später dann mal mit weiterem Equipment nachlegen, wenn ich das Ganze doch ernsthafter betreiben möchte
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#5

Beitrag von Basso »

seb81 hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 10:48 ..........wenn ich das Ganze doch ernsthafter betreiben möchte
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wirst du das wollen :Bigsmile
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#6

Beitrag von Frommersbraeu »

Hallo Sebastian,

Bei Ikea einfach mal den 10L Topf mit Skala holen, dazu einen kleinen Maischesack (gibt's bei Hobbybrauerversand.de) und noch eine 12L Speidel Fass, Spindel, dann kannst du loslegen. Damit mach ich immer noch meine Rezeptentwicklung bevor es auf die 50L geht
Schöne Grüße
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#7

Beitrag von coyote77 »

Es gibt einige hier, die unterhalb der Einkochen-Klasse brauen. Schau Mal bei Vorstellung von Brauanlagen hier im Forum, z.B. die viewtopic.php?t=20328 oder die viewtopic.php?t=14611
Grüße, Andreas :Drink

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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#8

Beitrag von Safari-Guide »

Frommersbraeu hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 10:55 Hallo Sebastian,

Bei Ikea einfach mal den 10L Topf mit Skala holen, dazu einen kleinen Maischesack (gibt's bei Hobbybrauerversand.de) und noch eine 12L Speidel Fass, Spindel, dann kannst du loslegen. Damit mach ich immer noch meine Rezeptentwicklung bevor es auf die 50L geht
Das ist ein sehr guter Tipp in meinen Augen!

Braumischung.de hat gerade am Anfang auch gute „Fertigmischungen“ - gut daran ist, dass das Rezept mit allen Malz- und Hopfenbestandteilen meines Wissens offen gelegt ist, so dass du nicht nur eine Fertigbraumischung a la Dr. Oetker „abarbeitest“.

Erik
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#9

Beitrag von Alt-Phex »

seb81 hat geschrieben: Sonntag 5. Februar 2023, 14:07 Daher habe ich mir überlegt, vielleicht den Maischfest Maischekessel von Klarstein zu holen
Lass lieber die Finger von dem Gerät. Das Maischen mit verschiedenen Temperaturstufen/Rasten funktioniert damit nicht. Unter dem Malzkorb findet keine Durchmischung statt und es brennt alles an. Die bittere Erfahrung mussten schon viele andere Einsteiger machen, die sich diesen China-Eimer geholt haben. Das Bier ist danach für den Gulli. Malzrohranlagen ohne Pumpe sind "broken by design".
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#10

Beitrag von renzbräu »

Wenn es um's "mal ausprobieren" geht: Beim hobbybrauerversand gibt es den 10er Braumeister als Leihgerät.
Grüße Johannes

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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#11

Beitrag von seb81 »

Frommersbraeu hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 10:55 Dazu einen kleinen Maischesack (gibt's bei Hobbybrauerversand.de)
Welche Vorteile habe ich durch den Maischesack? Die Zeitersparnis mit abschöpfen? Oder verzichtest du dann direkt auch auf den Nachguss?

Safari-Guide hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 13:03 Braumischung.de hat gerade am Anfang auch gute „Fertigmischungen“ - gut daran ist, dass das Rezept mit allen Malz- und Hopfenbestandteilen meines Wissens offen gelegt ist, so dass du nicht nur eine Fertigbraumischung a la Dr. Oetker „abarbeitest“.
Ja, richtig. Das fand ich beim ersten ansurfen recht ansprechend, dass das nicht einfach eine "Blackbox" ist
Alt-Phex hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 14:11 Lass lieber die Finger von dem Gerät. Das Maischen mit verschiedenen Temperaturstufen/Rasten funktioniert damit nicht. Unter dem Malzkorb findet keine Durchmischung statt und es brennt alles an. Die bittere Erfahrung mussten schon viele andere Einsteiger machen, die sich diesen China-Eimer geholt haben. Das Bier ist danach für den Gulli. Malzrohranlagen ohne Pumpe sind "broken by design".
Dann doch lieber den Einkocher, dann hat die Frau auch noch ein Spielzeug für die Küche, das ich verargumentieren kann :)
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#12

Beitrag von Frommersbraeu »

seb81 hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 15:22
Frommersbraeu hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 10:55 Dazu einen kleinen Maischesack (gibt's bei Hobbybrauerversand.de)
Welche Vorteile habe ich durch den Maischesack? Die Zeitersparnis mit abschöpfen? Oder verzichtest du dann direkt auch auf den Nachguss?
Damit sparst du dir den kompletten Läutervorgang, rausheben, Nudelsieb zwischen Sack und Topf und in Ruhe abtropfen lassen während du schon zum Kochen hoch heizt (verschiedene Rasten funktionieren auch, wenn der Sack mit Klammern befestigt wird)
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#13

Beitrag von emjay2812 »

Hallo, ich Braue auch nur 10L Bier pro Braugang. Bewährt haben sich zum Gären\Läutern Edelstahlkochtöpfe mit ca. 12 - 15 Liter Volumen. Gibt es gebraucht oft günstig bei eBay und co. Neu werden sie manchmal bei Möbelhändlern zu humanen Preisen angeboten. Du brauchst allerdings jemanden der Löcher für die Hähne schneidet. Macht sicherlich ein Metallbauer in deiner Nähe für kleines Geld.

Zum Hopfenfiltern habe ich einen Sack mit feinen Maschen bei aliex... gefunden. Sack in Topf hängen, mit Wäscheklammern befestigen, Würze darüber schütten, Sack hochheben und austropfen lassen.

Kühlen auf Anstelltemperatur geht auch einfach. Ich Stelle den Topf in eine halb mit Wasser gefüllte Wäschewanne. Links und rechts kommen große Kühlakkus. 2 Stunden und du bist bei ca. 20°C
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#14

Beitrag von seb81 »

Soderle, danke nochmals für Eure Ideen. Ich glaub jetzt bin ich fürs erste soweit gerüstet.

Nebst dem 20l Einkocher habe ich mir nun noch 2 weitere Gärflaschen a 3l zugelegt, sowie einen Maischesack und einen Sack für den Hopfen. Das hat mich nämlich bei meinem ersten Bier etwas gestört. Trotz absieben mit Teesieb bei der Flaschenbefüllung ist eben noch einiges an Hopfenstückchen in die Flaschen gelangt, so dass bei 1,2 Weissbieren der Antrunk sehr bitter war, da sich Resthopfen in der Schaumkrone befand.

Desweiteren hab ich mir noch ein Refraktometer gegönnt. Zum Abkühlen habe ich bisher noch nichts, aber Dank emjay2812 kam mir die Idee, dass ich die Töpfe dann einfach in der gefüllten Duschwanne abkühle, und nebenbei auch immer etwas Kaltwasser nachfliessen lassen kann.

Nächste Woche ist es dann soweit (wenn meine momentane Gärflasche wieder verwendet werden kann)... Ich versuch mich dann mal an 10l https://braumischung.de/rezept-05-flavorhop-weizen/, 4l nach Originalrezept und 2*3l mit Citra Hopfen. Einmal mit Beigabe von Citra und einmal nur mit Citra-Hopfen. Bin mal gespannt, was da so rauskommt :)
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#15

Beitrag von seb81 »

Jetzt hab ich doch am Sonntag noch den Brautag eingelegt.

Das Maischen im neuen Einkocher mit Maischesack war echt angenehm, danke für den Tipp! Danach den Sack in ein Sieb für den Nachguss, bevor ich ihn ausgewrungen habe.

Der Sud kam mir dann doch etwas dünn vor (aber vielleicht auch eine optische Täuschung), hier habe ich mich an die Rezeptmenegen gehalten. Vielleicht hätte ich einfach mal mein Hirn einschalten sollen und das Refraktometer verwenden können, aber naja... Im Rezept ist eine "Zielstammwürze" von 12 Plato angegeben, ich vermute, dies bezieht sich auf die Stammwürze vor der Gärung, oder? Vermutlich gibt es dazu dann wieder n Haufen komplizierter Formeln, um diese letztendlich zu erreichen :)

Das Hopfenkochen habe ich dann mit 3 Töpfen gemacht, da ich ja meine Variationen testen will. Da ist dann ordentlich was verdampft, im letzten Drittel lag ich dann bei >16 Brix rum. Gefühlt ging bei der 70 minütigen Kochzeit bestimmt 30% der Topfinhalte flöten, 3 Topfen haben dann auch entsprechend ja mehr Oberfläche, als einer.
Das Abkühlen in der Badewanne war dann super schnell, hatte hier die Wanne ca 15cm kaltem Wasser gefüllt und 3 Kühlakkus drin gehabt. Da ich die Temperatur nicht so im Auge hatte, war ich nach einer Stunde schon bei 15°

Beim Abfüllen in die Gärflaschen stellte ich dann fest, dass ich zuwenig Sud hatte, und ich musste (oder hätte ich das nicht müssen?...) mit kaltem Leitungswasser auffüllen. Wenn ich die aufgefüllten Mengen so ausrechne, lande ich hier jetzt eher bei 9-10 Plato. Da hätte ich erst mal das Hirn einschalten müssen.
Danach erstmal unter dem "Schock" der Abfüllmenge -ohne gross nachzudenken- die rehydrierte Hefe in den "kalten" Sud gekippt. Schwer zu sagen, wie der Temperatur-Unterschied ausfiel, aber 10° könnten es schon gewesen sein... :Shocked :Shocked

Am Morgen danach gings aber dennoch bei der Gärung gut zur Sache. Zumindest die Hefe schein ich nicht ganz gekillt zu haben :)
https://ibb.co/Hxq40XG

In diesem Zusammenhang stellen sich mir jetzt ein paar neue Fragen:

- Wie kriege ich das mit der Zielstammwürze in Zukunft geregelt? Die Verdampfung zu berechnen ist ja vermutlich nicht ohne. Und vermutlich lags bei mir ja eher an der Sudhausausbeute, wenn ich nach Rezept gekocht habe, und dann bei der Zielmenge dann entsprechend "zu dünn" lande. Kann das am Maischesack liegen? Ich habe hier zwar schon auch öfters umgerührt, aber das klappt im Sack natürlich nicht so gut, wie wenn ich das Malz direkt im Topf rühre
- Das Blöde ist ja auch, dass die Töpfe keine Skala haben, das heisst nach dem Abbkühlen merke ich eigentlich erst beim Abfüllen in die Gärflasche, ob und wieviel Sud fehlt... Ich könnte mit einem sterilen Lineal ggf messen und die Menge im Topf selbst berechnen, aber ob das so zielführend ist...
- Kann ich konkret hier jetzt bei den Gärflaschen noch etwas Zucker zusetzen, oder wäre das eher kontraproduktiv und ich warte hier einfach mal das Ergebnis ab?
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#16

Beitrag von maecki-maecki »

Zur Stammwürze: Messen statt rechnen! Nimm eine Refrakto-Probe und verdünne ggf. solange bis Du die gewünschte Stammwürze erreicht hast. Wenn dann die Menge nicht passt, ist halt einer der Gärballons nur halb voll - aber das Bier schmeckt ;-)

Wenn Du nach dem Kochen 16 Brix hattest, war Deine Ausbeute ja nicht so schlecht - Mit dem Brew-in-a-bag brauchst Du halt im Zweifelsfall ein wenig mehr Malz als mit anderen Verfahren. Merk Dir Deine Ausbeute und lasse sie in Deine nächsten Rezepte mit einfliessen (bzw. wenn Du fertige Zutaten kaufst, passe den Hauptguss und die Ausschlagmenge ein wenig nach unten an).

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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#17

Beitrag von afri »

seb81 hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 15:48Ich könnte mit einem sterilen Lineal ggf messen und die Menge im Topf selbst berechnen, aber ob das so zielführend ist...
Ja, genau so ist es zielführend und wurde in Jahrhunderten ebenso gemacht, teils auch heute noch. Wenn die Töpfe aus Stahl sind, kannst du dir Skalen hineinätzen, machen viele hier (ich auch), damit sie nicht mit der Dachlatte im Sud herumstochern müssen. Bei Interesse: guck mal hier.

Das mit der Verdampfung ist kein Hexenwerk, die bestimmst du einmal und weißt sie dann (+- ein paar Prozent) für alle folgenden Sude mit diesem Setup (gleiche Sudmenge in den gleichen Töpfen).

Zucker zugeben kannst du machen, damit wird der Extraktgehalt angehoben aber leider nicht alles andere was noch so im Sud herumschwimmt. Mit Pech wird es ein leeres und sprittiges Gesöff. Ich persönlich würde lieber den Sud wie er ist vergären lassen und mit einem etwas leichteren Bier leben, als es künstlich zu spritten. Kommt aber auch aufs gewünschte Bier an, manchmal kann das mit dem Zucker ganz gut passen, z.B. falls noch andere Aromen wie Früchte, Kaffee oder dergleichen mit rein sollen.
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#18

Beitrag von renzbräu »

afri hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 21:37
seb81 hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 15:48Ich könnte mit einem sterilen Lineal ggf messen und die Menge im Topf selbst berechnen, aber ob das so zielführend ist...
Ja, genau so ist es zielführend und wurde in Jahrhunderten ebenso gemacht, teils auch heute noch.
Nennt sich Abstechen. Siehe auch: https://brewrecipedeveloper.de/misc/brd ... beute.html
Grüße Johannes

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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#19

Beitrag von Frommersbraeu »

Ich würde dir raten, abzustechen. Hol dir im Baumarkt einfach ein Stahlmaß und rechne es dir einmal in Liter pro cm aus, damit hast du am wenigsten arbeit
Schöne Grüße
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#20

Beitrag von renzbräu »

Frommersbraeu hat geschrieben: Mittwoch 15. Februar 2023, 06:46 Ich würde dir raten, abzustechen. Hol dir im Baumarkt einfach ein Stahlmaß und rechne es dir einmal in Liter pro cm aus, damit hast du am wenigsten arbeit
Bäckerlineal aus Edelstahl. Ist wenigstens lebensmittelecht - die Farbe vom Baumarkt Stahlmaß eher nicht....
Grüße Johannes

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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#21

Beitrag von Frommersbraeu »

renzbräu hat geschrieben: Mittwoch 15. Februar 2023, 07:56
Frommersbraeu hat geschrieben: Mittwoch 15. Februar 2023, 06:46 Ich würde dir raten, abzustechen. Hol dir im Baumarkt einfach ein Stahlmaß und rechne es dir einmal in Liter pro cm aus, damit hast du am wenigsten arbeit
Bäckerlineal aus Edelstahl. Ist wenigstens lebensmittelecht - die Farbe vom Baumarkt Stahlmaß eher nicht....
Oder Braupaddel aus Holz von Brewferm mit Maß :thumbup (passende Birrameter gibt's auch bei Polsinelli)
Schöne Grüße
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#22

Beitrag von Barney Gumble »

renzbräu hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 22:15
afri hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 21:37
seb81 hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 15:48Ich könnte mit einem sterilen Lineal ggf messen und die Menge im Topf selbst berechnen, aber ob das so zielführend ist...
Ja, genau so ist es zielführend und wurde in Jahrhunderten ebenso gemacht, teils auch heute noch.
Nennt sich Abstechen. Siehe auch: https://brewrecipedeveloper.de/misc/brd ... beute.html
Kleiner Einwurf von der Seitenlinie. Ich Messe mein Ausschlagvolumen einfach nur über die Volumenformel eines Zylinders mit den von außen abgelegenen Füllstand. Bin 1. zu faul fürs Gravieren und 2. auf Nummer sicher wegen Infekten
3. ausreichend genau
Mfg
Shlomo
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Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#23

Beitrag von seb81 »

Kleines Update von mir:
Habe jetzt nach genau 14 Tagen in die Flaschen umgefüllt, nachdem schon nach 4 Tagen keine sichtbare Gärung mehr ersichtlich war. Messen kann ich mit dem momentanen Equipment leider nicht, da ich keine "lange Pipette" habe, um hier Proben zu entnehmen. Hier war ich dann bei 7 Brix, ich hoffe mal, ich habe keine Flaschen bomben produziert :)
Habe jetzt schonmal noch 2 Gärgefässe mit breitem Deckel besorgt, so dass ich da auch in Zukunft an das Jungbier komme, auch in Bezug auf Hopfenstopfen später mal vielleicht nicht die blödeste Idee.

Die beiden Flaschen mit den Citra-Variationen rochen und schmeckten sehr säuerlich, ich hatte schon Angst, dass die eine Infektion haben, aber da die dritte ohne Citra nicht so säuerlich war, schiebe ich das mal auf Citra. Naja, ich lass das Gebräu mal nachgären und reifen, und hoffe auf das Beste :)
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#24

Beitrag von afri »

seb81 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 15:41 Die beiden Flaschen mit den Citra-Variationen rochen und schmeckten sehr säuerlich, ich hatte schon Angst, dass die eine Infektion haben, aber da die dritte ohne Citra nicht so säuerlich war, schiebe ich das mal auf Citra. Naja, ich lass das Gebräu mal nachgären und reifen, und hoffe auf das Beste :)
Ich vermute du dissoziierst das zitronige Aroma des Hopfens mit dem Geschmackseindruck "Sauer", obwohl es gar nicht so sauer ist.
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Re: Vom Bierbraukit zum Laien - Fragen über Fragen :)

#25

Beitrag von seb81 »

afri hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 20:37
seb81 hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 15:41 Die beiden Flaschen mit den Citra-Variationen rochen und schmeckten sehr säuerlich, ich hatte schon Angst, dass die eine Infektion haben, aber da die dritte ohne Citra nicht so säuerlich war, schiebe ich das mal auf Citra. Naja, ich lass das Gebräu mal nachgären und reifen, und hoffe auf das Beste :)
Ich vermute du dissoziierst das zitronige Aroma des Hopfens mit dem Geschmackseindruck "Sauer", obwohl es gar nicht so sauer ist.
Dem war so ;)
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