Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

Antworten
Kata
Neuling
Neuling
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 9. Februar 2023, 02:52

Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#1

Beitrag von Kata »

Hallo,

Ich will in nächster Zeit eine Mikrobrauerei gründen. Leider habe ich nicht so richtig einen Überblick über das Pfandsystem.
Meine Fragen sind da, wie ich an Flaschen komme, sie in den Kreislauf gelangen und ich dann wieder neue bekomme? Das kann ja nicht richtig sein, dass ich die immer neu kaufen muss... Und wie läuft das mit Kästen aus?

Könnt ihr mir da vielleicht weiterhelfen?

Vielen Dank schonmal.

Viele Grüße,
Kata
Benutzeravatar
§11
Moderator
Moderator
Beiträge: 9364
Registriert: Freitag 30. Oktober 2015, 08:24

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#2

Beitrag von §11 »

Das ist aber genau das Problem das sehr viele haben. Neuflaschen kosten mehr als das Pfand das als wert sind.

Allerdings verstehe ich deine Frage, glaube ich, nicht ganz. Wenn du Bier in Kisten an jemanden verkaufst und der dafür Pfand zahlt, bekommst du von dem, im Normalfall, deine Kisten mit Leergut zurück. Das Leergut das nicht zurückkommt musst du durch neue Flaschen ersetzen.

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Benutzeravatar
Frommersbraeu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 766
Registriert: Samstag 11. April 2020, 08:44

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#3

Beitrag von Frommersbraeu »

Hallo Kata,

Solange du nur Mehrweg Verpackungen nutzt ist das ganze noch recht einfach, du kaufst dir einen Vorrat an Flaschen und "verleihst" die gegen Pfand an deine Kunden. Ich denke mal, dass du als Mikrobrauerei eher direkt vermarkten wirst, dann bist du frei welches Pfand du erheben möchtest und es kommt auch direkt zu dir zurück.
Bei Einweg sieht die Sache wieder anders aus, hier musst du dann zu einem Systempartner und dir das Pfandlabel "einkaufen". Macht in kleinen Mengen wenig Sinn, da du dann eine EAN Nummer brauchst, was ordentlich Geld kostet.

Des weiteren haben wir in Deutschland eine wunderschöne Regelung was Verpackungsmaterial angeht. Sobald du auch nur einen Karton an einen Kunden schickst, bist du verpflichtet dich bei LUCID zu registriert und Systemgebühr zu zahlen...
Schöne Grüße
Patrick


Brauen ist wie ein Überraschungsei:
Spiel, Spaß und Scho.. ach ne Bier!
:Drink
Meine Seminarbrauerei acidusbraeu.de
likise
Neuling
Neuling
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 9. Februar 2023, 08:51

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#4

Beitrag von likise »

Zuletzt, nach der Pandemie, läuft es auch im Biergeschäft ziemlich schwierig. Mein Haus hat eine kleine Brauerei, wenn Sie interessiert sind, werden wir einige Probleme besprechen.
ludiwawa
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 119
Registriert: Montag 19. Dezember 2022, 18:10

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#5

Beitrag von ludiwawa »

Ohne jetzt zu wissen welche Mengen du meinst, aber wenn du "Standard"-Flaschen wie eine braune Langhals-Flasche nutzen willst - frag doch mal die Getränkemärkte in der Umgebung nach einem Joint-Venture. Ich habe aktuell einen Markt der nur für mich kleine Bügelflaschen (Flens) sammelt und zurückstellt (kost dann 4,10 pro kasten mit dem Kasten), die "normalen" 0.33er langhals bekomme ich aus der örtlichen Gastronomie.
Klar - dafür hab ich dann den Aufwand mit der Etikettenablösung und Reinigung, weshalb ich auch da ggf sortiere, Claustaler-Flaschen lösen sich sehr gut ab, andere erst nach tagelangem Einweich-Marathon.
Benutzeravatar
§11
Moderator
Moderator
Beiträge: 9364
Registriert: Freitag 30. Oktober 2015, 08:24

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#6

Beitrag von §11 »

ludiwawa hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 09:17 Ohne jetzt zu wissen welche Mengen du meinst, aber wenn du "Standard"-Flaschen wie eine braune Langhals-Flasche nutzen willst - frag doch mal die Getränkemärkte in der Umgebung nach einem Joint-Venture. Ich habe aktuell einen Markt der nur für mich kleine Bügelflaschen (Flens) sammelt und zurückstellt (kost dann 4,10 pro kasten mit dem Kasten), die "normalen" 0.33er langhals bekomme ich aus der örtlichen Gastronomie.
Klar - dafür hab ich dann den Aufwand mit der Etikettenablösung und Reinigung, weshalb ich auch da ggf sortiere, Claustaler-Flaschen lösen sich sehr gut ab, andere erst nach tagelangem Einweich-Marathon.
Allerdings ist bei einer Flasche mit Branding, wie der Flensburger Flasche, die Sache nicht so einfach und du kannst nicht einfach dein Bier in deren Flaschen verkaufen.
st die Flasche mit einer besonderen, dauerhaften Kennzeichnung versehen, die sie als Eigentum eines bestimmten Herstellers/Abfüllers ausweist (sog. Individualflasche), verbleibt das Eigentum an ihr, unabhängig vom Eigentumsübergang an dem veräußerten Getränk, beim Hersteller/Abfüller.
Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
ludiwawa
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 119
Registriert: Montag 19. Dezember 2022, 18:10

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#7

Beitrag von ludiwawa »

§11 hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 11:58
Allerdings ist bei einer Flasche mit Branding, wie der Flensburger Flasche, die Sache nicht so einfach und du kannst nicht einfach dein Bier in deren Flaschen verkaufen.
ja das ist schon klar, darum schrob ich oben auch primär von "Standard"-Langhalsflaschen. Bei Bügelflaschen wird man quasi gar nichts "neutrales" finden, selbst bei Möchshof ist ein druck aufm Deckel den man schwer abbekommt oder überkleben muss
Benutzeravatar
hiasl
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1948
Registriert: Samstag 9. Juni 2007, 12:03
Wohnort: Kulmbach
Kontaktdaten:

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#8

Beitrag von hiasl »

ludiwawa hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 13:16 ja das ist schon klar, darum schrob ich oben auch primär von "Standard"-Langhalsflaschen. Bei Bügelflaschen wird man quasi gar nichts "neutrales" finden, selbst bei Möchshof ist ein druck aufm Deckel den man schwer abbekommt oder überkleben muss
Mönchshof hat eine Standardflasche und hat einen runden Aufkleber auf dem Kopf. Allerdings mit blauen Gummis.
Aufnahme4.jpg
Aufnahme4.jpg (22.98 KiB) 1000 mal betrachtet
Aufnahme5.jpg
Aufnahme5.jpg (32.32 KiB) 1000 mal betrachtet
Gruß
Matthias
-----------------------------------------------------------------------------------------
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Benutzeravatar
flying
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13294
Registriert: Donnerstag 14. August 2008, 18:44

Re: Flascheneinksuf und Pfandsystem im Allgemeinen

#9

Beitrag von flying »

Ich kenne 2 Wege wie Kleinstbrauereien damit umgehen. Einmal werden tatsächlich nur Neuflaschen verwendet und im Preis entsprechend berücksichtigt. Das Bier wird also ohne Pfand verkauft. Bei normalen Standardflaschen können die Kunden dann selbst entscheiden ob sie die Flaschen im Glascontainer entsorgen oder sie dem Pfandsystem gegen die üblichen 8- oder 15 Cent überlassen. Die andere Methode ist teurere 1 L Bügelflaschen zu verwenden und 1,50 - 2,- € Pfand dafür zu nehmen. Da die Kunden dann die Flaschen üblicherweise nur da wieder loswerden wo sie sie auch gekauft haben, ist mit einer hohen Rückläuferquote zu rechnen.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Antworten