Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

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Luzu
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Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#1

Beitrag von Luzu »

Hi,

ich hab mir einen Gegendruckflaschenfüller (Tapcooler) angeschafft um mein Bier vom Fass in Flaschen zu füllen.

Leider klappt das eher schlecht... ich bin zwar nicht auf den Kopf gefallen, aber irgendwie bin ich mittlerweile mit meinem Latein am Ende.
Ich schaffe bestenfalls die Hälfte der Flaschen zu füllen, der Rest ist Schaum.

Ich lasse am Anfang den Druck aus dem Fass und stelle 0,5bar am Druckminderer ein, wie in der Anleitung beschrieben.
Flasche mit CO² spülen, vorspannen, dann Bierleitung auf, Bier einfüllen per Dreh am Druckablass, dann Bierleitung zu. Anfangs schäumts zwar auch, aber nur sehr wenig, nach 1/3 Flasche hab ich einen Fingerbreit Schaum drauf, dann auf einmal den ganzen Hals der Flasche voll. In der Bierleitung zum Tapcooler ists klar und schaumfrei.
Mache ich dann die Bierleitung zu schäumt es fröhlich aus dem Druckablass des Tapcoolers raus. Wenn ich den Tapcooler schließlich von der Flasche nehme, d.h. wenn der Druck weg ist, schäumt das Bier stark weiter und der Schaum läuft aus der Flasche raus. Ich muss den Bügel unter stets weiter schäumendem Bier schließen. Es ist eine Sauerei.

Getestet habe ich bestimmt 20 Flaschen... mit 0,5bar Druck, 0,25bar, 1 bar.
Das Bier hat mal 7°C, mal 1°C... keinen Unterschied erkennbar.

Ich muss ja irgendwo grob was falsch machen.
Aber wo?

Hoffe auf Hilfe von Gegendruckflaschenfüller-Erfahrenen!
Grüße,
Jens
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BummlerD
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Re: Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#2

Beitrag von BummlerD »

Bier einfüllen per Dreh am Druckablass
Kann man hier dosieren, oder nur auf/zu? Ich habe zwar nur einen iTap; die Geschwindigkeit mit welcher der Druck entweicht, wirkt sich aber auf alle Fälle auf die Schaumentwicklung aus.
Gruß Matthias
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Luzu
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Re: Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#3

Beitrag von Luzu »

Hi Matthias, danke für deine Antwort.

Man kann dosieren.
Aber auch bei peinlich langsam füllen ist's dasselbe.
Grüße,
Jens
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BrauervomRotenBerg
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Re: Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#4

Beitrag von BrauervomRotenBerg »

Hallo,

beim Gegendruckabfüllen muß der Druck im System immer höher sein, als der "Spundungsdruck" im Bier. Sonst entgast das gelöste CO2.
Daher kann ich das Vorgehen "Druck ablassen und 0,5 bar drauf geben" nicht nachvollziehen, auch wenn es so empfohlen wird.

Unbedingt am Faß vorher messen, wie der Spundungsdruck ist, dafür muß das Fass längere Zeit ruhig stehen ohne Anschlüsse. Den Druck beim Abfüllen dann knapp darüber einstellen.

Ungewöhnlich auch, daß das Bier nach dem Entspannen noch weiter schäumt. Eine Kaufbierflasche schäumt ja nach dem Aufmachen auch nicht einfach über, obwohl das Bier CO2 hat. Also unbedingt nochmal den GDA und die Flaschen auf Verunreinigungen / Undichtigkeiten / Kalkablagerungen überprüfen.

Noch eine Sache: Der Tapcooler geht nicht mit jedem Zapfhahn. da muß man aufpassen.

Fröhliche Grüße

Jochen
Schönes Leben hier!!! (Sehr gut auch zu mir passendes Motto der Riegele-Brauerei)
Bier ist gut, sagt der Arzt!! (Mein Motto)
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PabloNop
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Re: Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#5

Beitrag von PabloNop »

Ich habe zwar einen anderen Abfüller, aber bei mir funktioniert es sehr gut, wenn ich den Hebel zum Druckablass ständig ganz leicht offen lasse. Also auch schon beim Vorspannen. Nach dem Spülen mit CO2 bzw. Vorspannen Gasleitung zu, dann ein paar Sekunden warten, dann die Bierleitung komplett auf. Wenn die Flasche voll ist, Bierleitung zu und nochmals ein paar Sekunden abwarten. Dann ist beim Herausnehmen nur noch minimal Druck auf der Flasche und ich kann bequem verkorken. Im Überlauf sind nach 20 Flaschen so keine nennenswerten Verluste.

Edit: ich habe beim Abfüllen das Bier auf Kühlschranktemperatur und den Druck bei etwa 1 Bar - also in etwa Spundungsdruck.
nPlusEins
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Re: Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#6

Beitrag von nPlusEins »

Das es nach dem Abfüllen schäumt liegt denke ich daran, dass das Bier kälter ist als die Flasche und daher durch die Erwärmung CO2 ausgast.

"Cap on Foam" ist aber eigentlich optimal, damit kein Sauerstoff eingeschlossen wird. Afaik wird das in der Brauerei auch so gemacht. Nach dem verschließen muss man alle Flaschen von außen nochmal kurz abspülen.

Probier mal aus die Flaschen kurz vor dem Abfüllen mit kaltem Wasser auszuspülen (ideal ist ein Blast). Wenn die Flaschen innen noch leicht nass sind, schäumt es wie auch beim ausgespülten Bierglas, weniger.
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Luzu
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Re: Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#7

Beitrag von Luzu »

Danke für eure Fülle von Tipps!
Da werde ich demnächst einiges von ausprobieren... das mit dem korrekten Spundungsdruck z.B. oder das Ausspülen mit kaltem Wasser.
Was ich auch ausprobieren will ist das Kühlen (evtl einfrieren?) der Bierflaschen vor dem Füllen.

Was mir die Tage noch kam: Eventuell war das abzufüllende Bier im Keg stark überkarbonisiert... kann das ein Grund für die Probleme sein?
BrauervomRotenBerg hat geschrieben: Montag 27. Februar 2023, 15:12 Ungewöhnlich auch, daß das Bier nach dem Entspannen noch weiter schäumt.
Meine beste Erklärung ist, dass das Druckablass-Ventil klemmt, verstopft ist bzw. leicht verstopft, wenn Schaum dadurch austritt. Dadurch kann der restliche Druck nicht richtig entweichen und so entsteht das heftige Nachschäumen nach Entnahme der Flasche.
Aber bei der nächstne Flasche funktioniert das Ventil ja wieder...

So richtig kann ich mir das Phänomen nicht erklären!
Grüße,
Jens
Shenanigans
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Re: Tapcooler - was mache ich falsch beim Gegendruckflaschenfüller?

#8

Beitrag von Shenanigans »

Luzu hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 21:14 Danke für eure Fülle von Tipps!
Da werde ich demnächst einiges von ausprobieren... das mit dem korrekten Spundungsdruck z.B. oder das Ausspülen mit kaltem Wasser.
Was ich auch ausprobieren will ist das Kühlen (evtl einfrieren?) der Bierflaschen vor dem Füllen.

Was mir die Tage noch kam: Eventuell war das abzufüllende Bier im Keg stark überkarbonisiert... kann das ein Grund für die Probleme sein?
BrauervomRotenBerg hat geschrieben: Montag 27. Februar 2023, 15:12 Ungewöhnlich auch, daß das Bier nach dem Entspannen noch weiter schäumt.
Meine beste Erklärung ist, dass das Druckablass-Ventil klemmt, verstopft ist bzw. leicht verstopft, wenn Schaum dadurch austritt. Dadurch kann der restliche Druck nicht richtig entweichen und so entsteht das heftige Nachschäumen nach Entnahme der Flasche.
Aber bei der nächstne Flasche funktioniert das Ventil ja wieder...

So richtig kann ich mir das Phänomen nicht erklären!
Hast du das problem gelöst?
Ich bin mir am überlegen ob ich eine solche GDF kaufe.
Die baugleiche von Kegland.
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