Lagerung während der Reifung

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Bobby
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Lagerung während der Reifung

#1

Beitrag von Bobby »

hi zusammen,
ich habe nun mittlerweile einge 40 Liter Sude gemacht.
Immer das gleiche Rezept und peinlich genaue Grammaturen.
Alle Sude waren sehr gleich im Geschmack, fast kein Unterschied zu merken.
Nun habe eins von 2 Fässern (je 20 L KEG) angestochen, die vom selben Sud sind.
Der Geschmack ist sehr weit davon entfernt wie es sonst geschmeckt hat.
Die Farbe ist gleich dem Bier wie sonst gewohnt.
Der einzige Unterschied war die Reifung.
Normal kommen die Fässer nach 14 Tagen warmlagerung (15°C) in die Kühlbox.
Da verbleiben sie weitere 14 Tage bei 9°C.
Danach sind sie fertig zu trinken.
Diesmal schmeckt das Bier relativ bitter und ganz leicht muffig.
Alle Zutaten waren aus derselben Charge.
Nur die Kaltlagerung war diesmal in der Garage.
Da hatte es so um die 9°C, dann kam die Kälte und die Fässer haben wohl bis -1°C abbekommen.
Dann wurde es wieder wärmer und wieder kälter. Und hatte die Fässer vergessen.
Was meint ihr an was der Geschmackswandel wohl liegen mag?
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marsabba
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Re: Lagerung während der Reifung

#2

Beitrag von marsabba »

Puh, schwer zu sagen.
Gib mal ein paar mehr Informationen ... Braust du UG ? Welches Rezept ?

Hier mal ins Blaue geschossen:
* Die Reifungsphase ist zu kurz, konnte dann bei -1 Grad nicht abgeschlossen werden, deshalb schmeckt das Bier noch unreif
* Du hast dir über die Zeit eine Infektion (vulgo Hausgeschmack :-) ) in den Fässern eingefangen

Grüsse
Martin
Bobby
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Re: Lagerung während der Reifung

#3

Beitrag von Bobby »

das Rezept ist einfach: 7,5 Kg Pilsener Malz, 100 g Weizenmalz, rund 60 g Hallertauer Tradition und als Hefe eine K97(Obergärig), Endausgabe nach dem Würzekochen, rund 41 Liter.
Gegärt wird in einem 60 Liter Kunststofffass. Gärdauer bei 15°C meist 7 Tage, dann bleibt die Spindel bei 2 Plato stehen.
Dann kommen 150 G Zucker in jedes 20er Fässchen, das Jungbier wird mit einem Edelstahlrohr vom Boden aus noch oben gefüllt.
Nun beginnt der Reifeprozess.
Alle Werkzeuge werden mit den Sauerstoffreiniger und Isoprop gereinigt.
Das zweite Fässchen von dem Kummersud, lagert mittlerweile im Keller bei 14 Grad.
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afri
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Re: Lagerung während der Reifung

#4

Beitrag von afri »

Reinigungsmittelrückstände vielleicht? Wenn sonst alles gleich ist, bleibt sonst nicht mehr viel. Dass die wechselnden Themperaturen in der Garage schuld sind, mag ich nicht glauben.

Noch eine Frage: wozu das Weizenmalz, immerhin nur dezente 1,3% der Schüttung?
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Bobby
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Re: Lagerung während der Reifung

#5

Beitrag von Bobby »

Reinigungsmittel? hmmm, ich nehme nur den Chemipro Oxi, spüle den nochmal aus.
KEG Einsatz wird ebenfalls mit dem OXI gespült und mit ISO Prop. eingesprüht.
Alles mit heißem Wasser.
Bis das Fass geschlossen wird ist der ISO Prop. verdampft.
Ich achte beim Abfüllen peinlichst auf reinheit.

Nunja, am Samstag ist wieder Brautag für 40 Liter, da werden wir sehen ob das wieder vorkommt.

Meine ersten Sude bestanden aus reinem Pilsener Malz.
Ich hatte aber ausversehen etwas Weizenmalz hell gekauft.
Damit das nicht kaputt geht, habe ich mal einem Sud diese 1,3% beigegeben.
Und seitdem sind die 1,3% ein MUSS, das Bier schmeckt vollmundiger.
Hätte nie gedacht, dass die 1,3% etwas "schmeckbares" hervorbringen.
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Innuendo
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Re: Lagerung während der Reifung

#6

Beitrag von Innuendo »

Immer das gleiche Rezept und peinlich genaue Grammaturen. Alle Zutaten waren aus derselben Charge...Diesmal schmeckt das Bier relativ bitter und ganz leicht muffig.
60 g Hallertauer Tradition
Bei "relativ Bitter & muffig" kann der Hopfen eine Ursache sein:
- Bittere: die Hopfengabe (Zeit, Menge) war identisch?
- Bittere: Aus der gleichen Charge über versch. Brautage bedeutet, du hast Hopfen und Malze eingelagert? (gleicher Alphasäuregehalt)
- Muffig: Wie wurden Hopfen und Malze zwischen den Brautagen gelagert? Und wie lange wurden sie so gelagert? (vakuumiert/verschlossen, kühl, trocken)
- wurden Kühltrub und Hefesediment nach dem Cold crash in der Garage vom Bier getrennt? (Kegs umdrücken)
Es sind nur simple Idee.
Innu
Bobby
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Re: Lagerung während der Reifung

#7

Beitrag von Bobby »

Innuendo hat geschrieben: Dienstag 7. März 2023, 07:14 Bei "relativ Bitter & muffig" kann der Hopfen eine Ursache sein:
- Bittere: die Hopfengabe (Zeit, Menge) war identisch? Zeit und Menge immer exakt
- Bittere: Aus der gleichen Charge über versch. Brautage bedeutet, du hast Hopfen und Malze eingelagert? (gleicher Alphasäuregehalt)Ja Hofen und Malz sind eingelagert. Hofen gleiche Charge = gleicher Alphasäuregehalt
- Muffig: Wie wurden Hopfen und Malze zwischen den Brautagen gelagert? Und wie lange wurden sie so gelagert? (vakuumiert/verschlossen, kühl, trocken)Hopfen wird sofort nach dem Abwiegen wieder vakuumiert, Malz ist in verschließbaren, luftdichten Eimern gelagert. Lagerzeit,4 Wochen
- wurden Kühltrub und Hefesediment nach dem Cold crash in der Garage vom Bier getrennt? (Kegs umdrücken) das habe ich noch nie gemacht, weil ich nicht mal weiß was das ist
Es sind nur simple Idee.
Innu
Bobby
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Re: Lagerung während der Reifung

#8

Beitrag von Bobby »

uppss, ist zwar schon eine Zeitlang her, aber nun weiß ich an was es gelegen hat.
Die Gäreimer waren keine Lebensmittelqualität.
Somit hat sich beim Gären irgendwas aus dem Eimer gelöst und ist mit dem Jungbier eine Verbindung eingegangen.
Obwohl es anfangs problemlos funktioniert hat.
Meine Frau kam darauf, sie meinte es riecht auch etwas nach Plastik. Das war dann das AHA Erlebnis.
Habe dann sofort auf Lebensmittel echte Fässchen umgestellt.
Seit dem war nie mehr was.
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ggansde
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Re: Lagerung während der Reifung

#9

Beitrag von ggansde »

Bin mir sehr sicher, dass es nicht der Eimer war.
VG, Markus
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"Durst ist schlimmer als Heimweh"
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