Kein Trubkegel trotz Whirlpool

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ZaubererMD
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Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#1

Beitrag von ZaubererMD »

Hallo,

als ich gestern nach dem Whirlpool die fertige Würze in meinen Gäreimer umgeschlaucht habe habe ich nicht schlecht gestaunt: Es hatten sich quasi keine Trubstoffe am Boden abgesetzt! Ein paar einzelne kleine "Bröckchen" schwammen am Boden, aber der üblichen Trubkegel wie ich ihn kenne fehlte komplett, als hätte ich gar keinen Eiweißbruch gehabt.

Kann das an der Verwendung von Irish Moss liegen? Ich hätte ja eigentlich eher erwartet dass grade dann besonders viele Trubstoffe gebunden werden und zu Boden sinken. Ich habe Irish Moss zum Zweiten Mal benutzt und beim letzten Mal war das anders (ob es überhaupt was gebracht hat hinsichtlich Klärung weiß ich noch nicht, das Bier ist noch in der Nachgärung).

Gibt es andere Erklärungsmöglichkeiten? Es hat definitiv gekocht, also an zu geringer Temperatur kann es eigentlich nicht gelegen haben.
Falls es hilft: Wir haben ein Imperial Stout mit einer Ziel-Stammwürze von ca 24°P eingebraut. Ich glaube aber nicht dass es damit was zu tun hat.
Rainerc
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Re: Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#2

Beitrag von Rainerc »

Mon,

die Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
Bei Würze mit hoher Dichte sedimentieren die Trubstoffe und auch Hopfen ausgesprochen schlecht.

Gruß Rainer
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ZaubererMD
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Re: Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#3

Beitrag von ZaubererMD »

Hallo Rainer,

danke für die Antwort. Sedimentiert das dann noch während der Gärung, wenn die Dichte bei fortschreitender Gärung sinkt?
Einen Cold Crash des gesamten Eimers kann ich leider nicht machen, dafür habe ich keinen ausreichend großen Kühlschrank und die Temperaturen draußen sind mittlerweile ja auch schon wieder recht warm geworden. Klar stelle ich die Flaschen später kalt, aber dann sind die Trubstoffe ja schon drin und es wäre mir lieber so viel wie möglich vorher abzutrennen.
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Archie
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Re: Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#4

Beitrag von Archie »

Hallo,

aus eigener Erfahrung und späterem Nachlesen hier im Forum kann ich berichten, dass sich kein Trubkegel bildet, wenn man die Würze nach dem Kochen und vor dem Andrehen herunterkühlt.

Gruß
Archie
Ein Bier entsteht nicht einfach so von alleine. Dazu gehören auch ein Quäntchen Zauberei und gewisse Dinge, die niemand so recht versteht.
(Fritz Maytag, amerikanischer Braumeister)
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ZaubererMD
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Re: Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#5

Beitrag von ZaubererMD »

Hallo Archie,

die Würze wurde nicht zwischenzeitig heruntergekühlt, ich habe gar keine aktive Kühlung. So schnell wird es sicherlich nicht von selbst so weit abgekühlt sein.

Liebe Grüße,
ZaubererMD
Rumpelstilz
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Re: Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#6

Beitrag von Rumpelstilz »

Hallo erstmal,

bei welcher Temperatur hast du eingemaischt?
Hintergrund der Frage:
Bei unserem letzten Sud hatten wir ein Rezept, bei dem die Einmaischtemperatur deutlich höher (>60°C) war als bisher.
Da konnte ich einen sehr ähnlichen Effekt beobachten.
Was aus dem Bier geworden ist kann ich noch nicht sagen, da es noch gärt.

Gruß,
Wolfgang
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schwarzwaldbrauer
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Re: Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#7

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Archie hat geschrieben: Montag 20. März 2023, 16:51 Hallo,

aus eigener Erfahrung und späterem Nachlesen hier im Forum kann ich berichten, dass sich kein Trubkegel bildet, wenn man die Würze nach dem Kochen und vor dem Andrehen herunterkühlt.

Gruß
Archie
Kommt natürlich drauf an wie kalt die Würze beim Andrehen des whirlpools schon ist. Ist sie zu kalt, ist die Viskosität schon rel. hoch und die festen Partikel können sich nicht mehr so gut nach innen absetzen.
Meine Erfahrung: Sobald nach Beenden des Kochens keine deutliche Bewegung fester Bestandteile mehr sichtbar ist wird angedreht. Das dürfte so bei 80....85°C der Fall sein.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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ZaubererMD
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Re: Kein Trubkegel trotz Whirlpool

#8

Beitrag von ZaubererMD »

Rumpelstilz hat geschrieben: Mittwoch 22. März 2023, 22:07 Hallo erstmal,

bei welcher Temperatur hast du eingemaischt?
Hintergrund der Frage:
Bei unserem letzten Sud hatten wir ein Rezept, bei dem die Einmaischtemperatur deutlich höher (>60°C) war als bisher.
Da konnte ich einen sehr ähnlichen Effekt beobachten.
Was aus dem Bier geworden ist kann ich noch nicht sagen, da es noch gärt.

Gruß,
Wolfgang
Eingemaischt habe ich bei 65°C. Das habe ich bisher eigentlich immer so gemacht und das war nie ein Problem.

Die Feststoffe haben sich jetzt übrigens während der Gärung ganz gut am Boden abgesetzt, ich hab die kalte Nacht von Sonntag auf Montag auch noch für einen Cold Crash auf dem Balkon genutzt. Hatte dann deutlich mehr Satz im Gäreimer als sonst als ich eben abgefüllt habe und das Jungbier wirkte schon recht klar auf mich.
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