Druckfestigkeit von Drucktanks

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mo*
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Druckfestigkeit von Drucktanks

#1

Beitrag von mo* »

Liebe Freunde der druckbeaufschlagten Vergärung

Ich überlege schon länger, mir einen Drucktank zum Vergären zu zulegen. Neben dem hohen Preis ist es folgende Frage, die mich noch davon abhält, mir einen Drucktank zu gönnen:

Die meisten Drucktanks (Brewtools, SS Brewtech, aber auch die "günstigeren" Speidel) haben immer Druckangaben von um die 15PSI "Betriebsdruck", was etwa 1bar entspricht. Dabei ist oft auch eine "Maximaldruck-Angabe" von um die 2bar angegeben. Für ein UG mögen die 1bar noch genügend sein. Wenn ich aber OG bei 19°C einen CO2-Gehalt von um die 5g/l anstrebe, dann lande ich halt bei 2bar.

Geht ihr bei OG bedenkenlos auf die 2bar Spunddruck? In meiner Lesart wäre das schon deutlich über dem vorgesehenen Betriebsdruck und daher auf Dauer nicht vorgesehen und gewünscht.
Oder belässt ihr es bei 1-1.5bar und macht den Rest der Karbonisierung in der Flasche / KEG? Das wäre ja dann nicht wirklich der Sinn von einem Drucktank.

Wie handhabt ihr das?

Vielen Dank und beste Grüsse
Beste Grüsse, mo
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Beerkenauer
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Re: Druckfestigkeit von Drucktanks

#2

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo Mo

Das mit den Drucktanks war auch lange mein Traum, habe mich davon aber verabschiedet, da dies eine sehr teure "Stellschraube" für besseres Bier ist. Zudem konnte ich eine Verbesserung des Geschmacks nicht erkennen bei den Bieren aus dem Hobbybrauerfreundeskreis, die in einem Drucktank vergoren wurden.
Es gibt aber auch die Möglichkeit in normalen Fässern zu vergären. Ich nutze NC Fässer und habe mir mal einen Floating Tube gekauft. Damit kannst Du dann das Bier von oben abziehen, wenn Du im Fass vergärst. Ist kostenmäßig auf jeden Fall ein Versuch Wert gewesen.

Gruss

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
Rippchen85
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Re: Druckfestigkeit von Drucktanks

#3

Beitrag von Rippchen85 »

Moin,

Das gleiche wie beerkenauer war mir auch in den Sinn gekommen. Hab mir als Drucktank ein 24,5 Liter NC-keg mit floating diptube geholt. Da vergäre ich drin und kriege dann in der regel ein volles 19 Liter nc-keg raus

Gruß Daniel
Andlix
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Re: Druckfestigkeit von Drucktanks

#4

Beitrag von Andlix »

Ich verwende auch Kegs, aber manches ist da etwas umständlich. Deswegen werde ich mir sehr wahrscheinlich bald einen Fermzilla anschaffen.

Ich liebäugele aber auch mit einem MiniUni. Da ist der Anschaffungspreis deutlich günstiger wie bei einem konischen Fermenter, aber das Zubehör treibt auch da den Preis in die Höhe.
Ist aber wahrscheinlich vernünftiger als ein konischer Fermenter und man kann das Zubehör vom Fermzilla verwenden, was nicht so teuer ist.
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Ricard0
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Re: Druckfestigkeit von Drucktanks

#5

Beitrag von Ricard0 »

Hallo mo,

um mal auf deine Frage zu antworten: ja, ich nutze meinen ss brewtech unitank bis 2 bar. Also fast bis zum angegebenen maximaldruck von 30 PSI.

Seit knapp fünf Jahren funktioniert das so ohne Probleme.

Viele Grüße!
3. Kölner Brauschau 01.06.2024
Kölner Bierhistoriker e.V. Brauer aus Köln und Umland auf der Suche nach fast vergessenen Bieren und Rezepten
mo*
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Re: Druckfestigkeit von Drucktanks

#6

Beitrag von mo* »

Danke für die Rückmeldungen.

Im Moment vergäre ich in einem Fermizilla Allrounder 60l. Ich habe noch nie den Mut gehabt, darin unter Druck zu vergären. (Ich benutze die dichte Blase damit ich einen gescheiten Blow-off-Schlauch anschliessen kann und damit ich das Bier nach der Gärung in die KEG's umdrücken kann, ohne dass ich den Gärbehälter höher als die KEG's stellen muss). Seit einem Kollegen der Fermizilla geplatzt ist (und der Raum von oben bis unten mit halb-vergorener Würze verschmutzt war :thumbdown) werde ich es sicher auch nicht versuchen. Zudem bekommt der Fermizilla dort, wo er auf dem Gestell aufliegt, immer wieder neue Kratzer. Ich bezweifle, dass der Fermzilla als dauerhafte Lösung für die Gärung unter Druck geeignet ist.

Ich habe mir auch schon überlegt in KEG's zu vergären. Das ist mir aber zu umständlich. Da muss ich bei einem 45-50l Sud immer 3 KEG's für die Gärung und am Ende nochmals 3 KEG's fürs Umdrücken reinigen (inkl. leer drücken und mit CO2 füllen, ...). Das ist mir zu umständlich.

Daher der Drucktank und die Frage...
Beste Grüsse, mo
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Shortbreaker
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Re: Druckfestigkeit von Drucktanks

#7

Beitrag von Shortbreaker »

Hatte dein Kollege den Allrounder oder den klassischen Fermzilla mit dem Hefeabscheider? Letzterer scheint mir etwas fragiler zu sein, sollte aber den Druck trotzdem halten.
Beim Allrounder bin ich bereits an die 2,4bar rangegangen, was er auch gut weggesteckt hat. Im Zweifelsfall würde ich ihn wohl mit Wasser füllen und dann den Maximaldruck draufgeben. Wenn er dann reißt, sollte das weniger dramatisch ausfallen. Steht so auch in der Anleitung und soll alle2 Jahre getestet werden…
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
Überzeugter Fermzilla Allrounder 60l - Nutzer;
wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
mo*
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Re: Druckfestigkeit von Drucktanks

#8

Beitrag von mo* »

Der Kollege hat den klassischen Fermzilla. Und ja, offenbar gibt es mehrere Meldungen, dass der gerissen ist.

Ich weiss, es wird dieser Drucktest empfohlen. Aber den jedes Mal zu machen (meine Tanks sind schon 2 Jahre alt) ist halt sehr aufwändig (und benötigt auch viel Wasser) und zudem: nur weil der Tank bei diesem Test (kurz für 5 Minuten) gehalten hat, heisst nicht, dass er das nächste Mal bei der Gärung den Druck über ein paar Tage wieder hält. Mit den Rissen ist es immer so eine Sache: sie wachsen langsam unbemerkt, und dann knallts genau dann, wenn man es nicht brauchen kann...
Beste Grüsse, mo
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