Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

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Bolban
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Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#1

Beitrag von Bolban »

Hi,
ich habe keine aktive Kühlung und muss daher immer entsprechend passende Hefe für die aktuellen Kellertemperaturen hernehmen. 9 Grad haben geschmacklich immer gut gepasst im Winter, aber 14?
Derzeit hab ich also 14 Grad im Keller und frage mich nun, ob ich noch mit dieser Hefe ansetzen soll, oder ob ich dann ein arges Fehlaroma reinkriege?
Sollte ich vielleicht schon mit der Nottingham vergären, oder mit der Lagerhefe aus Kalifornien (m54) ?
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schwarzwaldbrauer
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Da würde ich von ug Hefe abraten. Die gärende Würze im Bottich ist nochmal etwas wärmer als draußen die Umgebung.
Grüßle Dieter
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Brau, schau wem.
peter_braut
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#3

Beitrag von peter_braut »

Hallo!
Ich habe ein Fränkisches Rotbier von mashcamp bei ca 15°C im Keller mit der Kölsch-Hefe vergoren (3Wochen stehen gelassen, sicherheitshalber). War nicht viel anders als mit Diamond oder W34/70...
Prost und Gesundheit
Peter
chroemerli
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#4

Beitrag von chroemerli »

Hi
Schau dir sonst mal die NovaLager von Lallemand an. Ist eine neue ug Hefe, die gemäss Hersteller bis zu 20° noch ziemlich rein vergären soll.
Wir vergären damit bei 14° (aktiv gekühlt) und sind sehr zufrieden (insbesondere im Vergleich mit der 34/70 bei gleicher Temp).
Gruss
Andi
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Juergen_Mueller
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#5

Beitrag von Juergen_Mueller »

Hi bolban, was soll´s denn überhaupt für ein Bier werden?
Und wieviel Würze willst du anstellen?
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Kaso
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#6

Beitrag von Kaso »

Hi
Bolban hat geschrieben: Montag 1. Mai 2023, 21:30 Hi,
ich habe keine aktive Kühlung und muss daher immer entsprechend passende Hefe für die aktuellen Kellertemperaturen hernehmen. 9 Grad haben geschmacklich immer gut gepasst im Winter, aber 14?
Derzeit hab ich also 14 Grad im Keller und frage mich nun, ob ich noch mit dieser Hefe ansetzen soll, oder ob ich dann ein arges Fehlaroma reinkriege?
Sollte ich vielleicht schon mit der Nottingham vergären, oder mit der Lagerhefe aus Kalifornien (m54) ?
ein Vertreter von Fermentis (Herr Lupprich) hat beim Maisel Hobbybrauerwettbewerb eine Vortrag gehalten, dass die W34/70 auch bei höheren Temperaturen noch "neutral" vergärt. Seine These war(verkürzt) , mehr Hefe, höher Anstelltemperatur, höhere Gärtemperatur (bis 16° und darüber) ohne Nachteile.
Dieses hat er mit Meßreihen zu belegen versucht. Aussage: "... Fehlahromen sind so gering, dass sie nur weniger wie 50% der geschulten Verkoster diese überhaupt erahnen können "(oder so ähnlich, aus dem Gedächtnis).
Natürlich schlug Ihm eine gewisse Menge an Skepsis entgegen auch von mir, aber er erwähnte , dass auch Brauereien diesen Weg wohl gehen würden (Energieeinsparung). Leider habe ich im Netz nichts zu dieser Untersuchung gefunden und die Vorträge von Maisel sind noch nicht bei YouTube online.
Auf Nachfrage direkt bei Herr Lupprich nach mehr Information, habe ich angehängte Information erhalten, welche auf diese Thematik eingeht.
Zumindest versuchen wollte ich es einmal, weil es wäre wirklich ein Vorteil wenn man ohne Nachteile bei 16 ° Anstellen und Vergären kann (aber das wurde ja auch schon häufiger diskutiert) .


Gruss Thilo
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#7

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo

Zu dem Thema gabs schon mal eine lebhafte Diskussion im Forum:
viewtopic.php?t=27774

zudem auch ein Experiment (ist natürlich nicht representativ) von Brulosophy:

https://brulosophy.com/2016/04/18/ferme ... t-results/


Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
Andlix
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#8

Beitrag von Andlix »

Hast du die Möglichkeit unter Druck zu vergären? Du kannst die Würze runter kühlen, dafür sorgen, dass die Würze kalt bleibt, bis die Hefe ankommt und dann den Druck einstellen. 14 Grad sollten da noch OK sein.
Bolban
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#9

Beitrag von Bolban »

Hi & danke für die Rückmeldungen,
ich habe jetzt erst Zeit zu antworten, da ich selbstständig bin. Meine Biere werden immer sowas mit 11,5-12°P gebraut und sind meist aus Wiener und Tennenmalz hergestellt- mit etwas Carahell- oder Biscuitmalz. Ich bin kein Fan von irgendwelchen englischen/amerikanischen Spezialbezeichnungen, da ich oft auch gar nicht weiß, was es mit all den verschiedenen Hopfen und Hefen gebraut hernach eigentlich wirklich ist. Deshalb nenn ich meine Biere schlicht "Bier"- gerne schön hell. Unter Druck kann ich leider nicht vergären, aber der Keller ist in einem Altbau und hält die Temperatur recht konstant. Ich glaube ich nehme diese NovaLager mal her, oder die m54
Gute Zeit.
VG
Bolban

Danke Thilo;Jürgen;Andy,Peter,Dieter,Stefan
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ggansde
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#10

Beitrag von ggansde »

Moin,
nach dem Brauwasserthema mache ich mir nun auch über dieses Thema erneut Gedanken: Ich habe aufgeschnappt, dass man bei Bieren die mit der 34/70 bei Temperaturen zwischen 12 - 20 °C vergoren wurden sensorisch keinerlei Unterschiede feststellen kann. Lediglich messtechnische Untersuchungen zeigen den erhöhten Gehalt an Gärnebenprodukten bei höheren Temperaturen. Ich bilde mir ein, dass ich den Unterschied schon schmecken kann. Ich bin gerade auf der Suche nach der Quelle dieser Untersuchung.
VG, Markus
Edit: Quelle im Anhang
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stahlsau
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#11

Beitrag von stahlsau »

manchmal ist man auch für bestimmte Geschmäcker empfindlicher als für andere, zumindest bei mir ist das so. Wenn man also z.B. für Acetaldehyd empfindlich ist, kann ich mir schon vorstellen, dass man das raus schmeckt, wo 90% der Tester nichts schmecken.
Aber da das meines Wissens alles so Fuseldinger (;-)) sind und man davon eher nen Kater und Krebs etc. bekommt, versuche ich doch immer lieber möglichst "sauber" zu vergären.
Wenns kälter nicht geht, vielleicht lieber ne kveik-Hefe nehmen?
(ist das bei den obergärigen eigentlich immer so, dass die mehr Fusel produzieren, die jedoch da erwünscht sind? Oder vergären die bei hohen Temperaturen "sauber"? Ich merke gerade beim schreiben, dass ich eigentlich keine Ahnung habe, also im Zweifelsfall lieber ignorieren)
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Re: Gärkeller 14°C mit der Saflager w34/70

#12

Beitrag von Plankton »

Im Durchschnitt ist da schon was dran, dass obergärige Hefen mehr Fuselalkohole, Ester, Phenole usw. produzieren. Im einzelnen gibt es da aber große Unterschiede.(zB habe ich schon tschechische Lager getrunken, die fruchtiger waren als manches Kölsch.) Der Zusammenhang mit Kater, Krebs und Co. ist meines Wissens übrigens umstritten.

Zudem erzeugen auch untergärige Hefen zT spezifische Gärnebenprodukte, zB Schwefelverbindungen usw., die je nach Dosis zum typischen Aroma beitragen, so dass die Begriffe “clean/reintönig” auch in gewisser Weise irreführend sind.
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