Verzinkter Winkel im Gärbottich
Verzinkter Winkel im Gärbottich
Guten Tag zusammen,
ich habe gehört, dass Zink eine Art Hefenahrung ist. Ich frage mich nun, ob es einen Einfluss auf die Gärung hat, wenn ich anstelle eines Edelstahlwinkels einen verzinkten Winkel im Gärbottich verwende. Hätte dies einen positiven oder negativen Effekt auf die Vergärung, oder würde es lang- und kurzfristig keinen Unterschied machen? Muss der verzinkte Winkel regelmäßig ausgetauscht werden, da er sich versetzen könnte? Der Winkel würde in einem 50-Liter-Edelstahlbottich mit etwa 35-38 Litern Würze verbaut werden.
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
Bis dahin alles Gute.
Florian
ich habe gehört, dass Zink eine Art Hefenahrung ist. Ich frage mich nun, ob es einen Einfluss auf die Gärung hat, wenn ich anstelle eines Edelstahlwinkels einen verzinkten Winkel im Gärbottich verwende. Hätte dies einen positiven oder negativen Effekt auf die Vergärung, oder würde es lang- und kurzfristig keinen Unterschied machen? Muss der verzinkte Winkel regelmäßig ausgetauscht werden, da er sich versetzen könnte? Der Winkel würde in einem 50-Liter-Edelstahlbottich mit etwa 35-38 Litern Würze verbaut werden.
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
Bis dahin alles Gute.
Florian
Mit Biersinnlichen Grüßen
Florian
Florian
Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Verzinkt ist nicht säurebeständig. Ich sehe da eher Probleme bzgl. Gesundheit als irgendwelche Effekte auf die Hefe.
Die Hefe kann auch nur bestimmte Verbindungen verstoffwechweln. Zink das sich aus der Verzinkung löst gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Also ich würde es in jedem Fall gegen Edelstahl austauschen.
Gruß
Andy
Die Hefe kann auch nur bestimmte Verbindungen verstoffwechweln. Zink das sich aus der Verzinkung löst gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Also ich würde es in jedem Fall gegen Edelstahl austauschen.
Gruß
Andy
Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Moin,
es wird sich im sauren Milieu vermutlich Zn2+ aus dem Winkel lösen, aber möglicherweise auch anderes unerwünschtes Zeugs aus der Legierung. Zn2+ wäre gut für die Hefe. Ich würde aber auch lieber zu Edelstahl greifen und z.B. ZnCl2 oder ZnSO4 zugeben.
VG, Markus
es wird sich im sauren Milieu vermutlich Zn2+ aus dem Winkel lösen, aber möglicherweise auch anderes unerwünschtes Zeugs aus der Legierung. Zn2+ wäre gut für die Hefe. Ich würde aber auch lieber zu Edelstahl greifen und z.B. ZnCl2 oder ZnSO4 zugeben.
VG, Markus
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"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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- Posting Junior
- Beiträge: 40
- Registriert: Montag 8. November 2021, 11:47
Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Außerdem wäre ich bei verzinktem Stahl vorsichtig mit sauren Reinigern...
Edit: Da war jemand schneller:
Edit: Da war jemand schneller:
Gruß,
der Insolvente.
-- ANGELS LIE TO KEEP CONTROL! --
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Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Vielen Dank für die Antworten! Ich werde jetzt keine Namen nennen und das muss auch nicht stimmen, aber bei einem Gespräch mit einem Mitarbeiter einer großen Brauerei kamen wir irgendwann auf das Thema der Gärung und er fragte mich, ob ich Zink hinzugebe. Daraufhin verneinte ich dies und fragte, ob sie es tun. Seine Antwort hat mich überrascht. Offiziell ist es nicht erlaubt, aber die eine oder andere Brauerei baut Zink-Leitbleche oder Ähnliches ein, die letztendlich nur den Sinn haben, Zink einzubringen.
Mit Biersinnlichen Grüßen
Florian
Florian
- Ladeberger
- Moderator
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- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Selbst wenn gesundheitlich unbedenklich, ist die Dosage in Höhe und Reproduzierbarkeit doch völlig ungewiss. Das mag eine Brauerei mit entsprechender Analytik und Erfahrung im Hintergrund im Griff haben, aber privat? Eher nicht.
Hefe hat einen physiologischen Bedarf von ca. 1,3 - 1,5 ppm Zink, der ohne besondere Maßnahmen um min. 0,5 - 1 ppm unterschritten wird. Da auch eine Überversorgung kontraproduktiv ist, würde ich genau diese Lücke ausfüllen; nicht mehr, nicht weniger.
Zur besseren Dosierbarkeit ließe sich z.B. eine wässrige Lösung von ZnCl2 herstellen. Alternativ kann man ein - sogar RHG-konformes - Produkt wie Servomyces einsetzen.
Gruß
Andy
Hefe hat einen physiologischen Bedarf von ca. 1,3 - 1,5 ppm Zink, der ohne besondere Maßnahmen um min. 0,5 - 1 ppm unterschritten wird. Da auch eine Überversorgung kontraproduktiv ist, würde ich genau diese Lücke ausfüllen; nicht mehr, nicht weniger.
Zur besseren Dosierbarkeit ließe sich z.B. eine wässrige Lösung von ZnCl2 herstellen. Alternativ kann man ein - sogar RHG-konformes - Produkt wie Servomyces einsetzen.
Gruß
Andy
Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Brauereien haben normal die technischen Voraussetzungen und das Wissen genügen Zink aus dem Malz zu holen.
Aber du bist Hobbybrauer. Nimm doch einfach die üblichen Hefezusätze, und gehe keine Experimente ein.
Aber du bist Hobbybrauer. Nimm doch einfach die üblichen Hefezusätze, und gehe keine Experimente ein.
Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Vielen Dank für all eure Rückmeldungen! Nein, alles gut, ich bin auch nicht der experimentierfreudigste. Wer weiß, ob der eine oder andere bewusst oder unbewusst etwas Verzinktes im Gärbottich hat und durch dieses Thema auf mögliche negative Auswirkungen aufmerksam gemacht wurde. Aus meiner Sicht war es eine gute und sachliche Diskussion.
Nur weil Brauereien über Wissen und Technologie verfügen, bedeutet das nicht automatisch, dass so etwas nicht trotzdem passieren kann. Oft sind es wirtschaftliche Gründe, die aus gutem Bier billige, minderwertige Ware machen, damit der Sparfuchs im Supermarkt den Kasten für 7,99 € kaufen kann. Aber das ist ein ganz eigenes Thema.Brauereien haben normal die technischen Voraussetzungen und das Wissen genügen Zink aus dem Malz zu holen.
Mit Biersinnlichen Grüßen
Florian
Florian
- Commander8x
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- Registriert: Dienstag 10. Dezember 2019, 07:15
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Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Ein so eigenes Thema, dass es so wie von Dir formuliert wie eine sehr oberflächliche Einschätzung klingt.FloNRW hat geschrieben: ↑Freitag 5. Mai 2023, 12:16 Nur weil Brauereien über Wissen und Technologie verfügen, bedeutet das nicht automatisch, dass so etwas nicht trotzdem passieren kann. Oft sind es wirtschaftliche Gründe, die aus gutem Bier billige, minderwertige Ware machen, damit der Sparfuchs im Supermarkt den Kasten für 7,99 € kaufen kann. Aber das ist ein ganz eigenes Thema.
Gruß Matthias
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Illegitimis non carborundum.
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Re: Verzinkter Winkel im Gärbottich
Ich nenne ebenfalls keine Namen, aber ich kenne Brauereien die Zink über Bleche im Sauergut zudosieren. Das ist allerdings reines Zinkblech und durch das Sauergut relativ wenig.
Es gibt auch namhafte Sudhaushersteller die aus diesem Grund Messingverbauen, z.B. als Schleifschuh im Läuterbottich.
Einen „verzinkten“ Fitting im Gärbottich halte ich dagegen als problematisch. Hier ist der Kontakt sehr lange und oft werden ja auch noch andere Zusatzstoffe verwendet beim Beschichten.
Gruß
Jan
Es gibt auch namhafte Sudhaushersteller die aus diesem Grund Messingverbauen, z.B. als Schleifschuh im Läuterbottich.
Einen „verzinkten“ Fitting im Gärbottich halte ich dagegen als problematisch. Hier ist der Kontakt sehr lange und oft werden ja auch noch andere Zusatzstoffe verwendet beim Beschichten.
Gruß
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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