Safelager W34/70

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Joeband
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Safelager W34/70

#1

Beitrag von Joeband »

Hallo miteinander,
bin in diesem Forum neu und hätte mal eine Frage an Euch.
Braue jetzt schon das 4te mal mein Rezept (Landbier)
und dieses Bier ist mir soweit ganz gut gelungen...
Das einzige was mich ein bisschen wundert ist der verschiedene Geschmack.
Die ersten Male hab ich die Hefe genau nach Angabe für 9 Grad hinzugefügt, dann hab ich die Hefe geerntet und angestellt.
Wie weiss man hier wieviel Hefe man rein tun soll?
Hab die ganze Ernte ins neue Bier.
Diese vermehrt sich ja aber glaub ich bei jeder weiteren Sud???
Jetzt hab ich zwei Geschmäcker...
einmal gut und
einmal sehr gut mit einem leichten Geschmack nach Himbeere, fruchtig
Wie bekomm ich immer diesen fruchtigen Geschmack hin.
Braue immer 25 Liter und gäre bei 9 Grad
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schwarzwaldbrauer
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Re: Safelager W34/70

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Meine Vermutung:
Du hast die gesamte Erntehefe angestellt was zu viel ist. Das kann zu Fruchtaromen führen, die man im allgemeinen bei untergärigen Bieren nicht will. Wenn es dir persönlich so lieber ist kannst du das natürlich beibehalten.
Aber nach der nächsten Ernte nicht wieder alles anstellen, weil sich die Hefe ja ein weiteres Mal vermehrt hat.
Am besten du rekonstruierst die verwendete Menge anhand des Behälters in dem sie zwischengelagert war.
Im Netz findest du genügend Heferechner die die erforderliche Anstellmenge anhand des Volumens der Würze und der Stammwürze in ml berechnen.
An der Gärtemperatur würde ich nichts verändern.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
Joeband
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Re: Safelager W34/70

#3

Beitrag von Joeband »

Vielen Dank für die Antwort Dieter.
Hab ja die geerntete Hefe in sterilen kleinen Gurkengläser.
Unten ist ja die abgesetzte Hefe und oben drüber die restliche Flüssigkeit.
Wie soll ich hier das genau Gewicht oder die Milliliteranzahl herausfinden?
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Re: Safelager W34/70

#4

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Joeband hat geschrieben: Samstag 19. August 2023, 13:21 Vielen Dank für die Antwort Dieter.
Hab ja die geerntete Hefe in sterilen kleinen Gurkengläser.
Unten ist ja die abgesetzte Hefe und oben drüber die restliche Flüssigkeit.
Wie soll ich hier das genau Gewicht oder die Milliliteranzahl herausfinden?
Berechnen:
Volumen= Durchmesser zum Quadrat
mal 3,14
geteilt durch 4
mal Höhe

(Kann die Formel leider nicht besser darstellen)
Brau, schau wem.
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schwarzwaldbrauer
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Re: Safelager W34/70

#5

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Brau, schau wem.
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Re: Safelager W34/70

#6

Beitrag von Joeband »

Zunächst mal Dankeschön.
Kennt dann einer von Euch noch einen guten Heferechner?
Brauch ja dann einen wo ich meine Milliliter geernteter Hefe und den Typ (w34 70) eintragen kann....
Sorry für die Fragen, bin noch lernen😊
Habe 25 Liter
13 Grad Plato
und gäre bei 9 Grad mit W34/70
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Braufex
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Re: Safelager W34/70

#7

Beitrag von Braufex »

Joeband hat geschrieben: Samstag 19. August 2023, 15:20 Kennt dann einer von Euch noch einen guten Heferechner?
Brauch ja dann einen wo ich meine Milliliter geernteter Hefe und den Typ (w34 70) eintragen kann....
Habe Dir hier einen Rechner.
https://www.brewersfriend.com/yeast-pit ... alculator/#
Über die Qualität desselben erlaube ich mir kein Urteil.
Du kannst auf °P und Liter umstellen.
Die Schwierigkeit dabei ist, abzuschätzen wieviel Zellen Deine geerntete Hefe (Slurry) pro ml enthält.
Als "Target Pitch Rate" würde ich bei einer Gärtemperatur von 9°C "Pro Brewer 1.75 (Lager)" wählen.

Achtung Falle:
bei den US-Angaben entspricht eine "billion" der deutschen Milliarde also 109 Zellen.
Ich habe untenstehend die US-billion stehengelassen.

So komme ich bei Dir bei einer Zellzahl von 1 (US-)billion Zellen/ml auf 600ml Hefe und bei 2 billionen Zellen auf 300ml Hefe.
Wie gesagt, die Schwierigkeit ist, die Konzentration abzuschätzen.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit unter dem Mikroskop die Zellzahl festzustellen.
Ist dann aber der Einstieg in ein neues Hobby im Hobby ...

Ich persönlich (!) würde bei Deinen Parametern und einer frischen Erntehefe ca. 500 ml (ohne Überstand) verwenden, da liegst Du nicht so arg verkehrt.
Bei Ungewissheit über die Vitalität der Zellen, würde ich einen mehrstufigen Starter propagieren.

Gruß Erwin
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Re: Safelager W34/70

#8

Beitrag von ggansde »

Moin,
Ich habe das eher anders verstanden: Zu wenig oder gestresste Hefe kann bei UG zu Fehlaromen führen, overpitching zu leeren Bieren.
VG, Markus
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Re: Safelager W34/70

#9

Beitrag von Braufex »

Joeband hat geschrieben: Samstag 19. August 2023, 13:21 Hab ja die geerntete Hefe in sterilen kleinen Gurkengläser.
Unten ist ja die abgesetzte Hefe und oben drüber die restliche Flüssigkeit.
Wie soll ich hier das genau Gewicht oder die Milliliteranzahl herausfinden?
Falls Du ein identisches Gurkenglas hast, eigentlich ganz einfach:
- Glas auf Waage tarieren
- 100g Wasser mit ca. 20°C einfüllen
- Markierung am Glas anbringen "100ml"
- das Glas mit weiteren 100g auf 200g auffüllen
- Markierung am Glas anbringen "200ml"
- usw.
Das fertig skalierte Glas neben Dein Hefe-Gurkenglas stellen und die ml abschätzen.
Das nächste mal das Glas bereits vorher markieren.
Auf plus/minus 20% kommt es dabei nicht an ...

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Re: Safelager W34/70

#10

Beitrag von Braufex »

ggansde hat geschrieben: Samstag 19. August 2023, 16:44 Moin,
Ich habe das eher anders verstanden: Zu wenig oder gestresste Hefe kann bei UG zu Fehlaromen führen, overpitching zu leeren Bieren.
VG, Markus
Klar, bin ich ganz Deiner Meinung.

Aber das Problem ist m.E. die Zellenanzahl in der Erntehefe zu bestimmen.
Und mit 500ml liegt er bei 13°P, 25l und 9°C bestimmt nicht komplett verkehrt.
Bei UG habe ich lieber ein leichtes Overpitching; ist mir lieber als dass sich die Gärung bei zu wenig Hefe ewig hinzieht.
Wenn das Bier wirklich etwas leer sein sollte, kann er ja beim nächsten Mal auf 400ml (bei gleicher Konsistenz) reduzieren.

Meine eigene Erfahrung:
Für ca. 25 Liter Würze bei 13°P und 9°C Gärtemperatur (= mein Standard beim MünchnerDunkel) verwende ich 2 x 200ml UG-Flüssig-Hefe von Zymoferm (Z008); das Bier schmeckt auf keinen Fall leer.
Auch bei meinem Pils mit nur 12,5°P / 9°C / 25l verwende ich 2 x 200 ml (Z001), ist mir fast ein wenig zu vollmundig.
Obwohl ja bereits 200ml für 20 Liter reichen sollten ...

Gruß Erwin
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Re: Safelager W34/70

#11

Beitrag von ggansde »

Bin komplett bei Dir. Ich bezog mich auf #2.
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Re: Safelager W34/70

#12

Beitrag von Braufex »

ggansde hat geschrieben: Samstag 19. August 2023, 17:15 Bin komplett bei Dir. Ich bezog mich auf #2.
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Re: Safelager W34/70

#13

Beitrag von Joeband »

Ihr seid echt hilfreich :thumbsup
Hab aber noch eine letzte Frage :Waa
Wenn ich die Hefe ernte hab ich zum Schluss
Die saubere Hefe unten im Gurkenglas und darüber das Altbier sag ich jetzt mal....
Was meinst du dann mit 500ml?
Die Hefe sitzt ja unten am Boden.
Sorry das ich vielleicht in euren Augen so dumm Frage.
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Re: Safelager W34/70

#14

Beitrag von Braufex »

Die Angabe 500ml bezieht sich nur auf die Hefe, nicht auf den klaren Überstand (das alte Bier).

Gruß Erwin
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Re: Safelager W34/70

#15

Beitrag von peter_braut »

Mein Wiener Lager nach Mashcamp-Rezept Edmund habe ich geteilt und mit W34/70 bzw Diamond Hefe vergoren. Das Jungbier mit der W34/70 hatte beim abfüllen eindeutige Erdbeeraromen, obwohl im Kühlschrank bei 12°C vergoren - die vergehen aber im Lauf der Reifung...
Grüße, Peter
Prost und Gesundheit
Peter
Joeband
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Re: Safelager W34/70

#16

Beitrag von Joeband »

Sorry das ich mich jetzt so spät melde, waren im Urlaub und hatte davor noch einiges zu tun.
Braufex: du schreibst 500ml.....
Für 25 Liter brauch ich normal bei 9 Grad ca 4 Packungen Trockenhefe.
Das sind dann ca 46g Hefe...
Jetzt hab ich gestern abgefüllt und die Hefe geerntet.
Hab jetzt 3 Gurkengläser in den sich je 3cm Hefe unten abgesetzt hat.
Diese wurde von mir gewaschen.
Wieviel muss ich jetzt davon beim nächsten Brauvorgang anstellen?
Das wäre genau die Frage die ich gern beantwortet hätte.
Vielen Dank im Voraus für Eure Mühen
Emme
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Re: Safelager W34/70

#17

Beitrag von Emme »

Das kann man bei Erntehefe nicht so genau sagen. Es wurden ja ca. 500ml vorgeschlagen, also nehmen wir das mal als anvisierten Wert.
Jetzt ist natürlich die Frage, wieviel ml diese 3cm im Glas sind. Das kannst du dir mit der oben genannten Formel für die Zylinderberechnung selbst ausrechnen (oder den praktischen Ansatz mit dem zweiten Glas, wie auch schon oben erwähnt).

Falls es zu wenig ist, musst du einen Hefestarter machen um auf 500ml zu kommen. Falls es zu viel ist, nimm nur 500ml. Und wenn es genau passt: Glück gehabt, einfach alles rein.

Wie oben schon beschrieben, ist es bei Erntehefe schwer die Zellzahl zu bestimmen, somit kann man nicht pauschal sagen wieviel ml / g Hefe in die Gärung muss.
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Re: Safelager W34/70

#18

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Joeband hat geschrieben: Donnerstag 31. August 2023, 09:25
Hab jetzt 3 Gurkengläser in den sich je 3cm Hefe unten abgesetzt hat.
Meine Berechnung:
Für
Stw 13°P
25 l Würze
benötige ich min 320ml Hefe.
Umgerechnet auf Gurkenglas mit ca. 8 cm Durchmesser ist das eine Füllhöhe von 6 cm.

Grüßle Dieter
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Re: Safelager W34/70

#19

Beitrag von Joeband »

Ihr seid echt super drauf, danke für Eure Ratschläge...
Beim letzten Mal hatte ich in den Gurkengläsern ca 2cm.
Waren aber nur 2 Gläser!
Habe dann 500ml Würzepulver aufgekocht und abkühlen lassen.
Dann hab ich geerntet Hefe da rein und im Magnetrührer 3 Tage rühren lassen und anschließend in die 25 Liter Würze.
Bin mit 13 Grad Plate gestartet und nach 14 Tagen mit 3 Grad Plato angekommen.
Mal schauen ob hier dann auch der leichte Himbeergeschmack kommt.
Habe ja dann die Hefe nach dem Prinzip könnte gehen, könnte aber auch nicht gehen, eingesetzt🫣
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