Juicy NEIPA BIAB

[jonnie_bb]

So, nachdem das Rezept hier viewtopic.php?t=32825 besprochen wurde, dacht ich ich stell mal ein paar Bilder von meinem Brautag zu meinem 1. Neipa ein.

Schüttung:
3.4kg Pale Ale
1.2kg Pilsner
970g Haferflocken
300g Weizenmalz
Wasser: 30l

Maischen:
60min bei 67°

Hopfen:
58g Mosaic Whirlpool
36g Citra Whirlpool
36g El Dorado Whirlpool

Hefe:
Imperial Yeast A38

PH wird so ca 5.8 sein. Leider bin ich mit dem PH Wert mit Milchsäure nicht weiter runtergekommen, wollte nicht mehr geben weil es eh an der Grenze war von der Menge Milchsäure( siehe Rezeptecheck thread).
Vielleicht nächstes Mal noch etwas Sauermalz dazu geben

Angestellt hab ich bei 17,8° und das Inkbird vom Kühlschrank auf 18° eingestellt.
Stammwürze 15,29°P. Bin etwas niedriger rausgekommen als die geplanten 15,8°P. Das war mein erstes Rezept mit der Brewfather App. Wahrscheinlich muss ich da die Efficiency noch etwas anpassen.

Der Plan ist einmal während der Hauptgärung und einmal nach der Hauptgärung mit jeweils 33g Mosaic, Citra und El Dorado zu stopfen.

Während der Hauptgärung wollte ich im Sack stopfen damit ich den Hopfen nach 3 Tagen wieder entfernen kann. Beim 2. mal Stopfen wollte ich ohne Sack stopfen da ich da bisher eine deutlich bessere Ausbeute hatte. Beim 2. Stopfen dann eventuell noch Ascorbinsäure dazu geben.

Danach das Keg mit Co2 leerdrücken, und über einen monofilament das Jungbier reinschlauchen und dann Zwangskarbonisieren.

Welcher Schritt mir irgendwie immer Probleme bereitet is das Kühlen/Schlauchen in den Gäreimer. Ich mach das normal so dass ich im Kessel mit dem Eintauchkühler auf Anstelltemperatur abkühle und dann mit dem Bierheber in den Gäreimer schlauch.
Da setzt sich der Trub schön ab. Allerdings dauert das Kühlen, wenn ich den Kühler nicht bewege, eine Ewigkeit. 45 Minuten oder so. Und dabei wird viel Wasser verschwendet.
Außerdem bleibt dann ziemlich viel Würze zurück die ich nicht rausbekomme ohne den Trub wieder aufzuwirbeln. Beim letzten Sud hab ich das mal gemessen, und es waren glaub ca. 3l von 18l weggeschüttet habe weil der Topf einen relativ großen Durchmesser hat und ich die Würze ganz unten nicht rausbekomme ohne den Topf zu kippen.

Diesmal hab ich ihn gekippt und fast alles durch einen Monofilament Filter geschlaucht. Der hält zwar den Hopfen auf, den Kühltrub aber ja nicht wenn ich das richtig gelesen habe. Naja ich hoff die Hefe verschmiert nicht und es wird was :)

Weitere Bilder und ob was draus geworden ist folgen ;)

Dennis

Edit: keine Ahnung warum manche Bilder gedreht sind. Auf meinem Handy stimmt die Richtung

[integrator]

Moin jonnie_bb
und Danke für die nette Doku. Zwei kleine Anmerkungen ...
Bei einer zusätzlicher Behandlung mit Phosphorsäure hat man noch mehr Spielraum beim PH-Wert. Sauermalz bringt dir nichts weil das auch nur mit Milchsäure versetztes Malz ist.
Beim kühlen solltest du dir mal einen Gegenstromkühler anschauen, der ist sehr effektiv und man kann dann gleich umpumpen.

[jonnie_bb]

@integrator Danke für die Tips. Werd mir beides mal anschauen. Grad nachgeschaut, die Hefe geht schon richtig gut ab, es blubbert wie verrückt :)

[jonnie_bb]

So, gerade hab ich das erste mal gestopft. Allerdings bin ich etwas verwundert, nachdem ich festgestellt habe das kaum noch Gäraktivität da ist. Hab am Mittwoch gebraut und am Donnerstag morgen hat es schon extremst gegärt und heut am Samstag ist nur noch leichte Aktivität am Gährröhrchen.

Als ich aufgemacht hab zum Stopfen waren auch keine Kräusen mehr da. War also wohl nichts mit Stopfen während der Hauptgärung
Also direkt ne Probe entnommen und erstaunlicherweise ist die schon bei 8 Brix.
Bevor ich angestellt hab ich 15.9 brix gemessen. Ergibt einen sEVG von 77% Prozent. Das kommt mir alles etwas schnell vor.

Kennt sich jemand mit der Hefe aus? Benutze die zum ersten Mal. Wie gesagt hab ich bei 18° mit Inkbird vergoren, also an der unteren Grenze. Gepitched hab ich eine Packung auf ca. 18l, ohne Starter. Aus dem Kühlschrank genommen auf Zimmertemp kommen lassen, etwas durchgeknetet wie auf der Anleitung steht, Würze belüftet und reingeleert.

Das Jungbier riecht auf jeden Fall schonmal sehr gut und schmeckt auch in Ordnung.

[Stuggbrew]

Ja mit 77% bist du schon super unterwegs lt Hefedatenblatt. Aber sie gilt als eine sehr stark und schnell vergärende Hefe, das passt auch gut zu deiner Beschreibung.

Also alles gut!

[jonnie_bb]

So, heute abgefüllt und Zwangsbarbonisiert. Beim Abfüllen nochmal gemessen und bin jetzt bei einem sEvg von 81%.

Gut aussehen tuts und auch das mouthfeel stimmt. Allerdings bin ich schon etwas enttäuscht vom Geschmack. Dafür dass ich mit 10g/l gestopft habe und im whirlpool auch noch ne menge Aromahopfen hab ist das bier null fruchtig :/ dafür ziemlich bitter. So recht erklären kann ich mir das nicht.

Hier mal noch paar Bilder von meiner Zapfanlage die ich jetzt das erste mal benutz:

[Stuggbrew]

Schaut sehr gut aus!
Das mit Bitter ist komisch bei deiner hopfenkombi sticht eigentlich nichts hervor. Vielleicht doch eine lange Nachiso Zeit?!
Ansonsten lass es mal ein zwei Wochen jetzt reifen.

[jonnie_bb]

Hm kann eigentlich nicht wirklich sein mit der Nachiso hab die hopfen bei unter 80° gegeben und beim kochen gar nichts. Das bitter wär glaub nichtmal so schlimm, aber dadurch dass es gefühlt null fruchtig ist sticht das halt ziemlich raus. Frag mich wo das hin ist bei der Menge. Da bringt warten dann halt leider auch nichts, fruchtiger wirds nicht mehr.

[Stuggbrew]

Das stimmt leider. Hopfen Frisch gewesen?

[jonnie_bb]

Eigentlich schon, hatte ich gerade erst bestellt und in der Gefriertruhe gelagert.
Würde es was bringen vor dem Ausschenken nochmal 100g oder so im Hopfensack im Keg zu versenken, und das einfach drin zu lassen bis das Fass leer ist?

[Stuggbrew]

Da bin ich leider zu wenig „Experte“.

Es gab im Forum aber mal einen Faden bei dem die Wirkschwelle beschrieben wurde also g/l beim Stopfen und das nach 5 Tagen eigentlich kein Aromatransfer passiert sondern man aufpassen muss dass es nicht „grün“ kratzig wird.
Finde es leider aktuell nicht.

Setz doch mal einen Auszug von deinem Hopfen an bei 70C dann siehst ja ob der in die richtige Aromarichtung geht.

[stahlsau]

hau den Hopfen rein und gut, vorausgesetzt, du hast ne Möglichkeit zum abziehen, ohne Hopfenschmodder anzusaugen. Vielleicht im großen Teebeutel oder so?
M.E. ist es kein Problem, auch "fertiges" Bier zu Stopfen, abgesehen von der Zapfproblematik funktioniert das sehr gut.

[Shenanigans]

Vielleicht du hast Hop Burn erlebt (und Hop Creep)?

[jonnie_bb]

Hop Burn eher nicht, da eigentlich kein Hopfentrub mehr im Bier ist. Hop creep könnte tatsächlich sein, daran hab ich auch schon gedacht. Hab eine Theorie, und zwar dass ich den 2. Stopfhopfen, zu früh gegeben habe und da die Gärung doch noch Aktiv war, wie ich ja beim Abfüllen am Restextrakt gemerkt habe. Dadurch hat die Gärung das meiste Aroma gekillt und ich hab mir nen Hop Creep eingefangen. Das ist das irgendwie das einzige wie ich mir erklären kann dass von 10g/l kaum Hopfengeschmack da ist

[Stuggbrew]

https://friediesbrauhaus.blog/hop-creep/#

Noch ein guter Artikel zu Hop Creep

[stunner2002]

Mir fehlen ein paar Daten, speziell Temperatur beim und dauer des Hopfenstopfen. Hop Creep sollte aber nicht dein Problem sein, da es maximal indirekt zur Bitterkeit beiträgt aber ganz andere fehlaromen verursacht.

Ich vermute eher zu hohe Temperaturen und zu langes Stopfen. Meine NEIPAs werden immer sehr sanft und fruchtig. Nach der Hauptgärung soft crash auf ca. 14°, stopfen und gehe dann direkt weiter in den Cold Crash für maximal 72h. Mein letztes APA hatte jedoch ähnliche Probleme mit Hopburn: am 2 Tag nach Gärstart mit Kveik gestopft und dann knapp 4 Tage bei 27° stehen lassen... Brutal bitter bei ähnlicher IBU und weniger g/L (gegenüber NEIPA) und hop burn trotz cold crash.