verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

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DevilsHole82
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verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#1

Beitrag von DevilsHole82 »

Nabend Kollegen,

ich hab mich schon seit einiger Zeit über eine unrunde Bitterkeit und einen zunehmend metallischen Geschmack meiner Biere gewundert. Habe schon alles mögliche entlang der Prozesskette untersucht und analysiert, aber bin auf keinen grünen Nenner gekommen. Früher schon mal gebraute Biere mit identischen Parametern - ausgenommen Rohstoffschwankungen - schmecken auf einmal bitterer und irgendwie stumpf.

Vorletzte Woche hab ich dann seit längerem noch mal meinen Rückspülfilter an der Frischwasserzuleitung gespült. Dabei fielen mir ungewöhnlich viele Partikel, bzw. Sediment auf. Auch nach mehrmaligen Spülen fanden sich im Eimer viel zu viele Partikel. Habe diese dann mal mit einem Kaffeefilter gesammelt und die zuständige Behörde im Gemeindeverwaltungsapparat informiert. Diese kam prompt drei Tage später vorbei, um sich die gesammelten Werke persönlich anzuschauen. Bis dato wusste ich noch gar nicht womit ich es zu tun hab. Hatte die Vermutung, dass durch Bauarbeiten Dreck in die Leitung gelangt ist.

Die Leute von der Wasserbehörde haben dann bestätigt, dass es ungewöhnlich viel Sediment sei. Das wäre nicht normal. Bei den Partikeln handelt es sich wohl um Mangan-Ablagerungen, die in geringen Mengen normal seien. Da in unserer Straße eine Stichleitung liegt, könnte es natürlich zu erhöhten Mengen kommen. Ich soll regelmäßig meinen Filter spülen. Und sie würden auch die Leitung in der Straße mal ordentlich durchspülen. Zudem wird jetzt unsere Zuleitung im nächsten Jahr erneuert.

Nun aber zu meinem eigentlich anliegen. Weiß jemand was erhöhte Manganmengen im Brauwasser anrichten? Ich vermute mal es wird kein reines Mangan, sondern Manganoxid sein. Kann der dumpfe metallische und bittere Geschmack daher kommen?

Filtereinheit aus dem Rückspülfilter:
PXL_20231019_154349211.jpg

Gesammeltes Sediment:
PXL_20231019_163638668.jpg
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#2

Beitrag von Ökonomierat »

Moin,

du bist auf dem richtigen Weg.
Ludwig Narziß Abriss der Bierbrauerei, 4.Auflage, S 108 r.u.:
"Eisen und Mangan sind in Mengen über 1mg/l nachteilig für Geschmack und Farbe des Bieres. Auch das Leitungsnetz kann sich durch Ablagerung aus Oxiden dieser Metalle verlegen. Beide Metalle werden durch Belüften des Wassers und anschliessende Fitration entfernt."

GaA

Dieter
Anglizismen sind für mich ein absolutes no-go. :Greets
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Herbert52
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Re: verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#3

Beitrag von Herbert52 »

Hallo Daniel,
ich nehme an, dass das nicht nur Manganoxid ist, sondern auch Eisenoxid. Die Wasserwerke müssen dir aber auch, gemäß Trinkwasserverordnung entsprechendes Wasser liefern. Die Grenzwerte Eisen: 0,2 mg/l Mangan: 0,05 mg/l liegen aber so niedrig, dass beim Brauen kein Fehlgeschmack entstehen sollte. Ich empfehle dir, mal eine unabhängige Wasseranalyse machen zu lassen. Hier bekommst du zur Zeit eine Analyse für die Werte, für 30,- Eurohttps://lfs-cleantec.de/Wasseranalyse-S ... Nutzwasser
Gruß Herbert
@Dieter, Ich melde mich bei dir noch, über WhatsApp :Greets
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DevilsHole82
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Re: verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#4

Beitrag von DevilsHole82 »

Danke für Eure Antworten.

Narziss schreibt, dass die Metalle durch belüften und Filtration entfernt werden. Befinden sich nach der Entfernung dann nicht noch Metall-Ionen im Wasser, die zu nicht gewollten Nebenwirkungen führen könnten?

Eine Trinkwasseranalyse wollte ich sowieso schon immer mal machen. Denke mal jetzt ist der Zeitpunkt dafür. Werde dann aber eine komplette Analyse machen lassen. Die Werte ab Wasserwerk hab ich zwar, aber es schadet sicher nicht die genauen Werke ab Zapfstelle zu haben.
Gruß, Daniel

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Herbert52
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Re: verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#5

Beitrag von Herbert52 »

Viele Wasserwerke fällen Eisen und auch Mangan durch belüften aus und filtern danach. Ich meine als Hobbybrauer nicht machbar, zumal danach nicht einschätzt werden kann, wieviel nicht oxidiertes Eisen und Mangan noch im Wasser vorhanden ist. Dann ist eine Vollentsalzungsanlage sicher praktikabler.

Gruß Herbert
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Commander8x
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Re: verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#6

Beitrag von Commander8x »

Herbert52 hat geschrieben: Montag 6. November 2023, 03:43 Viele Wasserwerke fällen Eisen und auch Mangan durch belüften aus und filtern danach.
Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Da Eisen und Mangan auch in niedriger Konzentration schmeckbar sind, liegen die Grenzwerte noch um einiges niedriger. Eine extra Behandlung wie beschrieben müssen nur Brauereien machen, die eigenes Brunnenwasser verwenden.

Gruß Matthias
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Illegitimis non carborundum.
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DevilsHole82
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Re: verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#7

Beitrag von DevilsHole82 »

Herbert52 hat geschrieben: Samstag 4. November 2023, 06:41 Ich empfehle dir, mal eine unabhängige Wasseranalyse machen zu lassen. Hier bekommst du zur Zeit eine Analyse für die Werte, für 30,- Eurohttps://lfs-cleantec.de/Wasseranalyse-S ... Nutzwasser
Ich stehe mir grad auf der Leitung. Ist bei der Deluxe Analyse auch die Säurekapazität bis pH 4,3 dH bei oder kann ich die aus den Anyalysewerten berechnen? Würde aus dem Anlass gern mal eine fürs Brauwasser relevante Analyse an der Brauwasser-Zapfstelle machen.
Das Wasseranalysepaket Deluxe beinhaltet die Untersuchung der folgenden Parameter: pH-Wert - Leitfähigkeit - Trübung - Gesamthärte - Nitrat - Nitrit - Chlorid - Phosphat - Calcium - Magnesium - Kupfer - Eisen gelöst - Gesamteisen - Mangan - Nickel - Zink - Sulfat – Ammonium
Gruß, Daniel

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Re: verstopfter Rückspülfilter // zu viel Mangan im Brauwasser

#8

Beitrag von Juergen_Mueller »

Müsste gehen.
Wenn du in Schlupf´s Wasserrechner die Werte für Calcium, Magnesium, Chlorid und Sulfat eingibst, errechnet er dir deine Nichtkarbonathärte aus.
Nun spielst du solange mit den Werten bei Hydrogenkarbonat bis die ausgewiesene Gesamthärte wieder passt.
Der Rechner zeigt dir nun deine Restalkalität an.
Fürs Erste sollte das reichen.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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