Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

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Hydro Bräu
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Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#1

Beitrag von Hydro Bräu »

Hallo liebe Braugemeinde,

das ist mein erster Beitrag, bitte verzeiht mir falls das anderswo schon gefragt wurde; ich habe jedenfalls nichts gefunden.

Zu meiner Frage:
Ich habe mir neulich das iKegger Zapfkit https://ikegger.eu/products/insulated-m ... 4002421863
gekauft. Da ich demnächst ein Stout brauen möchte und den schönen Guiness-Effekt beim Zapfen aus dem Fass erzielen möchte, habe ich mich gefragt was genau der Unterschied ist wenn man Stickstoff (N2) oder Stickstoffoxid (N2O) bei diesem System verwendet. Ich empfinde die Kosten für reinen Stickstoff mit einem Euro pro Kapsel doch recht hoch und Stickstoffoxid ist deutlich günstiger zu haben. Auf den Seiten des Herstellers habe ich nur herausgefunden, dass man beides verwenden kann aber nicht was davon besser geeignet ist.
Kann mir jemand weiterhelfen?
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Tobi von Hydrobräu
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herrpaul
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#2

Beitrag von herrpaul »

Hallo,

ich hab mir auch gerade ein 2l Keg, den neuen Mini Regulator 2.0 und den Stout Spout gekauft, der erste Test steht noch aus. Die Frage nach dem Unterschied N2 und N2O habe ich iKegger auch gestellt, die Antwort war:
ps : some of our Irish customers are using cream chargers for Guinness or their homebrewed stouts, results are pretty ok too, main difference between pure nitro and cream charger is, cream charger creates more head /foam and the effect is instant. on the other hand pure nitro takes longer to infuse and creates more cascading look, like you see on Guinness.
Es gibt auch ein Video von iKegger dazu: https://www.youtube.com/watch?v=sP_Hja11yRs

Da wird zwar noch die ältere Hardware und Cold Brew Coffee statt Bier verwendet, aber man sieht den Unterschied im Ergebnis.

lg,
Martin.
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hiasl
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#3

Beitrag von hiasl »

Die Löslichkeit ist halt recht unterschiedlich, was wohl der Grund für das entsprechende Zapf- und Schaumverhalten aus dem Video ist.
Lachgas: 1,5 g/L
Stickstoff: 0,0183 g/L
(Kohlendioxid: 1,7 g/L)
(Wasser, 20 °C, 1013 mbar)

Lachgas kommt von der Löslichkeit also schon fast an CO2 ran.
Gruß
Matthias
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Hydro Bräu
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#4

Beitrag von Hydro Bräu »

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe mir jetzt einige Kapseln Stickstoff gekauft und freue mich auf den ersten Test. Da werde ich wohl auch erstmal zum Guiness greifen. brauen dauert zu lange :Angel :Drink
Liebe Grüße
Tobi
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1_Harald
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#5

Beitrag von 1_Harald »

Bitte weiter dazu berichten, sofern möglich, mit Fotos oder Video. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Für nächstes Jahr habe ich wieder ein Stout geplant.
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(M. Luther)

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herrpaul
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#6

Beitrag von herrpaul »

Ich habe gestern zu Mittag 5 x 0,33 Guinness Extra Stout in das 2 Liter Keg gefüllt (iKegger empfiehlt etwas Kopfraum zu lassen) und mit einer N2 Kapsel und 30 psi beaufschlagt. Dann kurz geschüttelt und für ein paar Stunden ab in den Kühlschrank. Am frühen Abend noch einmal leicht geschüttelt und dann sofort mit dem Stout Spout gezapft, den Druck dann auf etwa 20 psi zurück gedreht. Es kommt praktisch nur Schaum, der sich dann mit dem typischen Cascading-Effekt langsam in Bier verwandelt. Der Schaum ist extrem cremig und sehr haltbar. Kohlensäure ist im Bier praktisch nicht mehr wahrnehmbar. Eine 2g Kapsel hat gereicht, das ganze Keg zu zapfen.
Sehr geil! :Drink

Wenn dann unser eigenes Stout fertig ist, werden wir auch noch mit N2O testen.
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1_Harald
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#7

Beitrag von 1_Harald »

:thumbup
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rakader
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#8

Beitrag von rakader »

herrpaul hat geschrieben: Freitag 1. Dezember 2023, 10:15 Ich habe gestern zu Mittag 5 x 0,33 Guinness Extra Stout in das 2 Liter Keg gefüllt (iKegger empfiehlt etwas Kopfraum zu lassen) und mit einer N2 Kapsel und 30 psi beaufschlagt. Dann kurz geschüttelt und für ein paar Stunden ab in den Kühlschrank. Am frühen Abend noch einmal leicht geschüttelt und dann sofort mit dem Stout Spout gezapft, den Druck dann auf etwa 20 psi zurück gedreht. Es kommt praktisch nur Schaum, der sich dann mit dem typischen Cascading-Effekt langsam in Bier verwandelt. Der Schaum ist extrem cremig und sehr haltbar. Kohlensäure ist im Bier praktisch nicht mehr wahrnehmbar. Eine 2g Kapsel hat gereicht, das ganze Keg zu zapfen.
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Wenn dann unser eigenes Stout fertig ist, werden wir auch noch mit N2O testen.

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Durch das Schütteln entbindet sich CO₂. Wenn Du das nicht machst, sollte sogar noch etwas Rezens drin sein. (Das Umfüllen hat auch schon mächtig CO₂ gekostet.)
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#9

Beitrag von herrpaul »

Nachdem das eigene Stout noch etwas braucht, habe ich das Experiment jetzt noch einmal im komplett gleichen Setup wie oben wiederholt, mit dem einzigen Unterschied dass ich eine N2O (Sahnekapsel) statt der N2 Kapsel verwendet habe.

Das Ergebnis war praktisch dasselbe, vielleicht ist der Schaum sogar noch eine Spur cremiger und haltbarer. Diesmal war am Ende auch noch Gas in der Kapsel.

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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#10

Beitrag von rakader »

herrpaul hat geschrieben: Montag 11. Dezember 2023, 09:47 Nachdem das eigene Stout noch etwas braucht, habe ich das Experiment jetzt noch einmal im komplett gleichen Setup wie oben wiederholt, mit dem einzigen Unterschied dass ich eine N2O (Sahnekapsel) statt der N2 Kapsel verwendet habe.

Das Ergebnis war praktisch dasselbe, vielleicht ist der Schaum sogar noch eine Spur cremiger und haltbarer. Diesmal war am Ende auch noch Gas in der Kapsel.


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Optimal ist das nicht. Die Oberfläche sollte glatt aussehen und keine Schaumklumpen haben.
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#11

Beitrag von Hydro Bräu »

Ich habe das ganze auch mal ausprobiert. Allerdings kam mein 2l Fass noch nicht an, also habe ich ein 5l Fass verwenden müssen. Das konnte ich nur zur Hälfte füllen. Kann ich nicht empfehlen. Melde mich mit einem Update wenn ich das Experiment mit dem kleineren Fass wiederhole.

@herrpaul: Hast Du das normale Guiness benutzt oder das Extrastout aus der Flasche?
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hiasl
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#12

Beitrag von hiasl »

Leute, wie ich oben schon geschrieben habe, liegt das daran, dass N2O nahezu genauso löslich ist, wie CO2. Beides sind Inertgase, also führen sie nicht zu Oxidation wie Sauerstoff. Stickstoff ist quasi nicht löslich und führt daher zu den bekannten Effekten und einer nur kleinen Schaummenge. Der Effekt hängt in erster Linie von den gelösten Gasen ab (sollten im ungespundeten Bereich liegen 3-3,5 g/l) und dem Zapfdruck, wobei eben die gelöste Gasmenge langfristig nicht erhöht werden sollte.
Gruß
Matthias
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Re: Unterschied N2 und N2O beim Zapfen von Stout mit kleinen Fässern von iKegger

#13

Beitrag von herrpaul »

Hydro Bräu hat geschrieben: Montag 11. Dezember 2023, 10:36 @herrpaul: Hast Du das normale Guiness benutzt oder das Extrastout aus der Flasche?
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