Diacetylrast im Keg?

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Benni
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Diacetylrast im Keg?

#1

Beitrag von Benni »

Hallo,

ich habe mal eine Frage, ich habe ein echt gutes Pilsener mit der 34/70 angesetzt, bei 9°C vergärt und heute ins Keg geschlaucht. Blöderweise ohne vorher eine Diacetylrast einzulegen.

Meine Frage ist nun, kann ich jetzt die Diacetylrast auch im geschlossenen Keg machen?


Brauerische Grüße
Ben
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gulp
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Re: Diacetylrast im Keg?

#2

Beitrag von gulp »

Riecht es denn nach Butter?
Meinereiner hat noch nie eine Diacetylrast gemacht... :Cool

Gruß
Peter
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Benni
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Re: Diacetylrast im Keg?

#3

Beitrag von Benni »

Nö, nicht direkt. Also ich stell das Keg zur Sicherheit einfach mal für 24h ins Warme.

Sprich, du schlauchst direkt nach der HG ins Keg ohne Diacetylrast?
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Benni
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Re: Diacetylrast im Keg?

#4

Beitrag von Benni »

Aber sagt mal, sollte das Bier Diacetylrast auf der Hefe stehen oder spielt das keine Rolle?
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ggansde
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Re: Diacetylrast im Keg?

#5

Beitrag von ggansde »

Ja.
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ggansde
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Re: Diacetylrast im Keg?

#6

Beitrag von ggansde »

gulp hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 19:21 Riecht es denn nach Butter?
Meinereiner hat noch nie eine Diacetylrast gemacht... :Cool

Gruß
Peter
Ich habe es auch noch nie geschafft, Diacethyl ins Bier zu bekommen.
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gulp
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Re: Diacetylrast im Keg?

#7

Beitrag von gulp »

Benni hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 21:52 Nö, nicht direkt. Also ich stell das Keg zur Sicherheit einfach mal für 24h ins Warme.

Sprich, du schlauchst direkt nach der HG ins Keg ohne Diacetylrast?
Nein, die Hauptgärung dauert etwa 8 Tage. Zur besseren Klärung lasse ich das noch etwas stehen. Nach insgesamt 14 Tagen geht's dann ab ins Keg. Die Raumtemperatur ist die ganze Zeit bei 8 - 10°. Kein Kokolores mit ständiger Erwärmung.
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gulp
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Re: Diacetylrast im Keg?

#8

Beitrag von gulp »

ggansde hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 22:31
gulp hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 19:21 Riecht es denn nach Butter?
Meinereiner hat noch nie eine Diacetylrast gemacht... :Cool

Gruß
Peter
Ich habe es auch noch nie geschafft, Diacethyl ins Bier zu bekommen.
VG, Markus
Das ist doch gut so.

Gruß
Peter
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aegir
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Re: Diacetylrast im Keg?

#9

Beitrag von aegir »

Ich mach die Nachgärung kalt im Keg und danach noch eine Diacetylrast. Wenn du lange lagerst baut sich das Diacetyl aber auch ohne erwärmen ab.

Gruß Hotte
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Benni
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Re: Diacetylrast im Keg?

#10

Beitrag von Benni »

Alles klar, danke für eure Antworten. Das Bier kommt gleich wieder in der Kühlung und dann mal gucken, was in 6 Wochen dabei rumgekommen ist.
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Diacetylrast im Keg?

#11

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Die Hefe verstoffwechselt Diacetyl und baut es ab. Bei niedrigeren Temperaturen dauert das halt länger. Und es liegt wohl auch an der Hefe, wieviel überhaupt entsteht. Mit einer tschechischen Hefe hatten wir eine leichte Butternote, die ich beim böhmischen Pils aber ok fand.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
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Boludo
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Re: Diacetylrast im Keg?

#12

Beitrag von Boludo »

gulp hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 23:01
Benni hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 21:52 Nö, nicht direkt. Also ich stell das Keg zur Sicherheit einfach mal für 24h ins Warme.

Sprich, du schlauchst direkt nach der HG ins Keg ohne Diacetylrast?
Nein, die Hauptgärung dauert etwa 8 Tage. Zur besseren Klärung lasse ich das noch etwas stehen. Nach insgesamt 14 Tagen geht's dann ab ins Keg. Die Raumtemperatur ist die ganze Zeit bei 8 - 10°. Kein Kokolores mit ständiger Erwärmung.
Es ist kein Wunder, dass du nie Diacetyl schmeckst, da dein Bier nie warm wird. Diacetyl entsteht erst beim Erwärmen aus dessen Precursor Alpha-Acetactat. Insofern ist deine Methode natürlich sehr elegant.
Ein wirkliches Problem ist Diacetyl eigentlich nur, wenn das kalt vergorene Bier kalt filtriert und danach warm wird. Dann kann Diacetyl entstehen, welches ohne Hefe auch erhalten bleibt.
Wird unfiltriertes Bier warm, kann zwar kurzfristig Diacetyl entstehen, es wird aber dank der Hefe wieder abgebaut.
Natürlich immer vorausgesetzt, dass während der Gärung überhaupt genügend Alpha-Acetolactat entstanden ist.
Alpha-Acetolactat ist geschmacklich genauso unauffällig wie das aus Diacetyl entstehende Abbauprodukt 2,3 Butandiol. Nur die Zwischenstufe Diacetyl ist geschmacklich ein Problem.
Eigentlich ist Diacetyl bei unfiltrierten Hobbybrauer Bieren daher nie wirklich ein Thema.
Ein Problem ist es eher, eine leichte Diacetyl Note in ein böhmisches Pils zu bekommen, die auch stabil bleibt :Wink
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