Hefealternativen

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Ras Tafaric
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Hefealternativen

#1

Beitrag von Ras Tafaric »

Moinsen,
ich habe vor demnächst meinen vom Weihnachtsmann gebrachten Mundschenk einzureiten. Dafür würd ich gern was brauen, was ich kenn, was schmeckt und was soweit fehlertolerant ist. Also um den Kocher kennenzulernen und genug Ruhe für die Technik zu haben ohne komplizierte Rezeptsachen zu brauen.
Habe mich also für Tauroplus altdeutsches Helles entschieden. Weil ich im Moment noch keinen passenden Gärcontainer hab, der in meinen Kühlschrank passt, werd ich für den ersten Ritt einen Splitsud in 2 15l Gärballons machen. Und damit es spannend ist würd ich auch gern einen OG und einen UG basteln. Die Hefen müssen gut sedimentieren und einen ähnlichen Endvergärgrad haben.

Zum OG: Tauroplus Sud war bisher mit der Lalmand Koln eins der leckersten Getränke überhaupt. Leider ist die Sorte eingestellt worden. Es gibt zwar noch Reste, aber da dieses Bier tatsächlich und definitiv öfter gebraut werden wird, würde ich gern eine Alternative dazu ausprobieren. Kölschhefe bei 18°C gab ein sehr feines Aroma. Aus Handlingsgründen bleibt nur Trockenhefe. Die Nottingham mag ich auf der Würze nicht ganz so sehr. Das Aromaprofil fand ich zu... ja fruchtig estherig.
Was gibts noch an Trockenhefen, die man für das Experiment nutzen kann und die ins Profil passen. K97? Zymoferm Köln? 2565?

Zum UG:
Ich bin davon ausgegangen, dass die Würze prinzipiell auch mit einer untergärigen Hefe schmecken sollte. Oder gibts was zu beachten, was dafür sorgen würden dass ein OG Rezept untergärig nicht schmeckt?
Kandidaten hier wären halt möglichst neutrale aber nicht pilsnergeradlinige Lagerhefen, die man statt mit 9°C mit 11°C oder merh laufen lässt damit ein paar wenige Esther entstehen und ein schönes appetitliches Lager entsteht.
34/70 wäre der Default. S23 als etwas fruchtigere Alternative? Bulldog B34?
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Re: Hefealternativen

#2

Beitrag von shudayo »

Moin,
Bzgl OG. Mit der K97 sowie der US-05 hab ich schon sehr klare Biere "gezaubert".
Schau mal im Verkostungsthread für die Weihnachtsaktion 2023, da siehst du ein Bild von meinem Grünhopfen Ale (mit der US-05, Bier ist deutlicher klarer als auf dem Bild). Wobei die US-05 vermutlich nicht so in dein geschmackliches Anforderungsprofil passt.

Gruß,
Alex
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Alex

Cervisiam bibat
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Ras Tafaric
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Re: Hefealternativen

#3

Beitrag von Ras Tafaric »

Die US-05 hab ich beim ersten Versuch benutzt. Die hat, da ich nicht cold crashen konnte, echt sehr bescheiden sedimentiert und sah selbst nach 2 Wochen noch aus wie ein NEIPA. Geschmack war ok, aber konnte mit der Köln nicht mithalten.
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Re: Hefealternativen

#4

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Ras Tafaric hat geschrieben: Dienstag 9. Januar 2024, 14:36 Die US-05 hab ich beim ersten Versuch benutzt. Die hat, da ich nicht cold crashen konnte, echt sehr bescheiden sedimentiert und sah selbst nach 2 Wochen noch aus wie ein NEIPA. Geschmack war ok, aber konnte mit der Köln nicht mithalten.
Zwei Wochen sind im Braumaßstab eher kurz.
Mein Lieblingstier ist der Zapfhahn.
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Re: Hefealternativen

#5

Beitrag von shudayo »

Ras Tafaric hat geschrieben: Dienstag 9. Januar 2024, 14:36 Die US-05 hab ich beim ersten Versuch benutzt. Die hat, da ich nicht cold crashen konnte, echt sehr bescheiden sedimentiert und sah selbst nach 2 Wochen noch aus wie ein NEIPA. Geschmack war ok, aber konnte mit der Köln nicht mithalten.
Moin Ras,
also zwei Wochen sind viel zu wenig, wie Zoigl schon schrob.
Ich hab es nie wirklich gemessen, aber ich denke ca. 8 Wochen sollte das Bier schon kühl stehen.
Das hat sowohl mit der K97 als auch mit der US-05 bei mir gut funktioniert.
Gruß,
Alex

Cervisiam bibat
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Re: Hefealternativen

#6

Beitrag von Juergen_Mueller »

Ich würde die Notti nicht so schnell aussortieren. Bei 12 Grad sollte sie sehr neutral vergären, ggf. mit der doppelten Hefemenge.
Und gleich daneben im untergärigen Split könnte die BF 16 eine Option sein.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: Hefealternativen

#7

Beitrag von maecki-maecki »

Ich habe jüngst zum ersten Mal die Oslo Kveik verwendet, mir gefällt die sehr gut und ich fände die für Deinen Anwendungsfall passend.

Es ist nur unklar für welchen der beiden Gärballons :Bigsmile (Diese spezielle Kveik wurde als Pastorianus also untergärig identifiziert).

Mäcki
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Ras Tafaric
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Re: Hefealternativen

#8

Beitrag von Ras Tafaric »

Moins,

Was die US-05 betrifft. Ich hab das letzte der Ersten ca nen Monat später getrunken. Geklärt hatte sich da nichts. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das alles die Hefe war oder ob da noch anderer Trub drin war. Der Prozess war halt dort noch alles andere als stabil. Da es aber eine Menge weiterer Hefen gibt, hab ich es mit der US nicht weiter versucht. Mag ein vorschnelles Urteil sein, ich weiss.

Kveiks hab ich mich eingelesen. Die lesen sich spannend, hab ich mir aber für den Sommer aufgehoben, wenns warm ist. Stehen aber definitiv auf der Liste.

Notti ist nicht komplett aussortiert. Ich fand das Bier, was ich damit gebraut hab schon ganz gut, aber im Vergleich zur Koln halt zu "fruchtelich" mit nem Touch "English Bitter". Mag an der Temperaturführung (die gabs noch nicht, 20°C und fertig) gelegen haben, am Brauprozess selber, wie auch immer. Fand ich ok, aber es geht halt besser für diesen Pale-Ale Stil von tauroplu. Den fand ich weniger "englisch" und mehr "störtebecker atlantic ale". Der passte mit der Koln ziemlich wie die Faust aufs Auge.

K97 hab ich wegen dem geringen EVG auch erstmal aus dem Rennen genommen.
Denke für den Moment wirds für die obergärige Variante in Richtung BRY-97 gehen. Mal sehen ob das eine Alternative zur Koln ist (dass der Stamm eingestellt wurde ist dermaßen schade).

Für die untergärige Variante hat die Recherche z.b. Die S23 oder die Bulldog B34 ergeben. Beide vergären hoch, beide haben nen Hauch Frucht drin. Sollte also vergleichbar sein. Ich hab erst einen untergärigen Versuch gemacht. Das heißt, hier wird der Sud unter Erfahrung verbucht.

Man, Hefe ist wie Wasser, je mehr man drüber liest, desto mehr Möglichkeiten findet man und desto mehr steht man fragend davor. Nuja, Versuch macht kluch.
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Re: Hefealternativen

#9

Beitrag von shudayo »

Moin,
EVG BRY-97: 78%-84%
EVG K-97: 80% - 84%

Quelle: https://braumischung.de/hefe-uebersicht/

VG,
Alex
Gruß,
Alex

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Re: Hefealternativen

#10

Beitrag von IronHosch »

Du könntest Dir ja ein paar Packungen LalBrew Köln sichern und im Kühlschrank aufheben.
Trockenhefe ist so sehr gut haltbar.
Und wenn Du die Hefe einsetzt, könntest Du sie noch ernten und wiederverwenden.
So könntest Du doch einige Zeit mit der LalBrew Köln überbrücken. :Wink

Gruß,
Christian
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Re: Hefealternativen

#11

Beitrag von IronHosch »

Und evtl. ist auch die M54 Californian Lager noch eine Alternative. Läuft als untergärige Hefe, die aber einen fruchtigen Ester-Charakter hat.
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Ras Tafaric
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Re: Hefealternativen

#12

Beitrag von Ras Tafaric »

Interessant... Müggelland gibt die K97 als niedrig EVG an mit maximal 75%.

Was die Hefeernte und Lagerung betrifft, fehlt mir das Equipment. Und wenn ich anfang ein Hefelager aufzubauen, dann gibts Ehekrach. Bisher hält meine Holdeste gut durch, da ihr die Produktpalette gut schmeckt.
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flying
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Re: Hefealternativen

#13

Beitrag von flying »

Kölschhefe und (Düsseldorfer)Altbierhefe sind ziemlich das Gleiche...
Held im Schaumgelock

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(John Ciardi)
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Re: Hefealternativen

#14

Beitrag von Brumbrum »

Moin,

Ich finde die S23 fürs UG gut.
Ich mag den Geschmack sehr gerne und sie lässt sich prima bei 11 oder 12 Grad vergären. Gärung verläuft da schneller als bei niedrigeren Temperaturen.
Sedimentation ist gut und ich hatte nie Probleme mit der Nachgärung.

Richtig gut arbeitet die S23 ab der 2. Führung.
Auch ohne spezielles Equipment lässt sich die Hefe ein paar Monate gut aufbewahren.

Beachte die Hinweise für die Dosiering, auf 20L 2 x11,5g.
Viele Grüße!
Brummi :Drink
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