Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

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Pulli
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Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#1

Beitrag von Pulli »

Hallo zusammen,

ich stehe noch ganz am Anfang meiner "Braukarriere", habe nun zwei 20l Sude in Flaschen gefüllt und bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Mit Flaschen können wir aber nicht wirklich viel anfangen, da wir bei Feiern immer vom Fass zapfen (bisher Kaufbier) - daher haben wir uns zwei Jolly-KEGs angeschafft und uns an die Zwangskarbonisierung gewagt.
Vorab: Das Forum hat mir bisher schon unfassbar weiter geholfen, gerade die Threads zur Zwangskarbonisierung waren super! Danke soweit :Wink

Aktuell steht ein Keg mit 18l an einer CO2-Flasche mit ca. 1,52 bar (möchte bei 11°C auf ca. 5,5 g/l kommen).

Nun meine Frage: Bisher habe ich wenig über den "Verbrauch" eines Karbonisierungsdurchlaufs gelesen. Meine CO2-Flasche ist sehr klein (0,5 kg, kann das sein?) und der Fülldruck ist innerhalb von drei Tagen am Fass von 50 auf 35 bar gesunken.

Ist das normal? Ist eine kleine CO2-Flasche nach einem Durchlauf verbraucht? Dicht sollte alles sein, habe vorab alles größzügig mit Leckagesuchspray eingesprüht und nichts bemerkt.

Vielen Dank für eure Erfahrungen!

Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet
Sebastian
Firepiper
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#2

Beitrag von Firepiper »

Moin , die Erfahrung habe ich auch gemacht . Auch Lecksuchspray vorher genommen alles dicht. Es muss wohl sein, dass ne Menge CO2 je nach Würzeart im Jungtier gelöst werden muss. Das kann schon einiges sein. Hatte auch mal so eine kleine Flasche,die war nach ca. einer Woche leer
Firepiper
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#3

Beitrag von Firepiper »

Jungbier sollte das natürlich heißen
Pulli
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#4

Beitrag von Pulli »

Firepiper hat geschrieben: Sonntag 3. März 2024, 17:35 Moin , die Erfahrung habe ich auch gemacht . Auch Lecksuchspray vorher genommen alles dicht. Es muss wohl sein, dass ne Menge CO2 je nach Würzeart im Jungtier gelöst werden muss. Das kann schon einiges sein. Hatte auch mal so eine kleine Flasche,die war nach ca. einer Woche leer
Hallo Firepiper,

ok, das beruhigt mich schon mal! Dann sollte ich wohl mal in eine 10kg Flasche investieren.

Viele Grüße
Sebastian
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thopo68
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#5

Beitrag von thopo68 »

Hallo zusammen,
das CO2 wird im Bier eingebunden. Dadurch sinkt der angezeigte Druck. Entweder lässt Du die Flasche auf dem eingestellten Druck angeklemmt, bis das Jungbier mit CO2 gesättigt ist, oder Du schaust täglich nach und gibst immer wieder etwas CO2 drauf, bis die Sättigung erreicht ist. So mache ich es, weil ich die Flasche nicht die ganze Zeit dran lassen möchte.
Viele Grüße Thomas
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#6

Beitrag von Maqs »

Pulli hat geschrieben: Sonntag 3. März 2024, 17:43

ok, das beruhigt mich schon mal! Dann sollte ich wohl mal in eine 10kg Flasche investieren.

Viele Grüße
Sebastian
Bei Hornbach bekommt man eine Leihflasche, da zahlst du nur das Pfand und eben die Füllung.
Ich mach mir Sorgen über den Biernachschub. Nach diesem Kasten und den anderen ist nur noch ein Kasten übrig.
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#7

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Kann man sich ja grob ausrechnen. Bei 5,5 g/l werden bei einem Keg ungefähr 100 g CO2 gebunden. Plus Spülverluste und kleinere Leckagen. Ich habe für unterwegs Sodastream, ansonsten aber die 10 kg Buddel aus dem Yippie Yeah Baumarkt. Kostet gute 30 € und 130 Pfand. Dafür ist man alle Sorgen los. Pfand gibt es irgendwann wieder.
Viele Grüße
Björn

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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#8

Beitrag von Beerkenauer »

Als grobe Einschätzung. Ich braue etwa 12 Sude im Jahr (etwa 25l/Sud). Dafür brauche ich etwa 10kg Gas (also die große Buddel). Da is dann Zwangskarbo, Spülen, Umdrücken und ca 5,6 Sude auf Flasche ziehen enthalten.

Vielleicht helfen Dir die Angaben weiter

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#9

Beitrag von stahlsau »

der Fülldruck ist innerhalb von drei Tagen am Fass von 50 auf 35 bar gesunken.
Servus,
eines noch: falls du dich hier auf das zweite Manometer am Druckminderer beziehst - das ist meiner Erfahrung nach nicht so sehr genau, bzw. fehlerbehaftet bei Verwendung als Füllstandsanzeige (z.B. sinkt der Druck, wenn die Flasche gekühlt wird). Ich sehe das eher so als "wenn die Nadel im roten Bereich ankommt, langsam Nachschub besorgen"-Anzeige. Ist aber nur meine Erfahrung.
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#10

Beitrag von Braufex »

Solange sich noch flüssiges CO2 in der Flasche befindet, ergibt sich der Druck in der Flasche aus der Verdampfung des flüssigen CO2 über die Umgebungstemperatur.
Erst, wenn das flüssige CO2 verbraucht ist sinkt der Druck, dann aber relativ schnell, durch die Entnahme.
Ähnlich wie bei einem Gasfeuerzeug ...

Wen das im Detail interessiert, findet hier fundierte Infos, vor allem auch zur Sicherheit

Gruß Erwin
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#11

Beitrag von Pulli »

Danke euch allen für die Einblicke, wieder was gelernt!
Im Moment wirkt es auch so, als würde der Stand sich (jedenfalls nicht mehr schnell) verändern.

Ich denke in ein bis zwei Tagen werde ich mal testen, wie das Ergebnis aussieht und hole mir anschließend in erwähntem Baumarkt eine 10kg-Flasche

Viele Grüße
Sebastian
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Braufex
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#12

Beitrag von Braufex »

stahlsau hat geschrieben: Montag 4. März 2024, 18:47 das ist meiner Erfahrung nach nicht so sehr genau, bzw. fehlerbehaftet bei Verwendung als Füllstandsanzeige (z.B. sinkt der Druck, wenn die Flasche gekühlt wird). Ich sehe das eher so als "wenn die Nadel im roten Bereich ankommt, langsam Nachschub besorgen"-Anzeige.
Pulli hat geschrieben: Montag 4. März 2024, 19:57 Danke euch allen für die Einblicke, wieder was gelernt!
Im Moment wirkt es auch so, als würde der Stand sich (jedenfalls nicht mehr schnell) verändern.
Hallo Sebastian,
die Füllung einer CO2-Flasche wird über Wiegen ermittelt.
Es sind auf der Flasche und auch auf den Armaturen normalerweise die Gewichte (Tara) eingeschlagen.

Gruß Erwin
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Pulli
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#13

Beitrag von Pulli »

Hallo zusammen,

ich habe ja bei 11-12°C zwangskarbonisiert, würde das Keg nun aber noch im Kühlschrank bei ca. 5°C lagern (ohne CO2-Flasche). Wenn ich das Keg dann zapfe, werde ich es an einen Durchlaufkühler anschließen, bin also dann nicht auf ein kühles Keg angewiesen.
Kann ich das Keg vor dem Zapfen auf Raumtemperatur bringen und mit dem ursprünglichen Karbonisierungsdruck zapfen oder sollte ich es möglichst lange im Kühlschrank lassen und den Zapfdruck entsprechend anpassen? Ich zapfe mit Kompensatorhahn.

Darüber hinaus: Das Keg stand nun 5 Tage entsprechend der Spundungstabelle mit CO2, wenn ich jetzt einfach einen Zapfhahn (kein Kompensatorhahn, einfach mit einem Stück Schlauch) anschließe kommt extrem viel Schaum, das Bier ist (zwar lecker) aber kaum karbonisiert. Ich habe einen anderen Thread hier im Forum gefunden, dort handelte es sich um eine Überkarbonisierung, das würde mir bei meinem Setup aber komisch vorkommen. Habt ihr dazu auch eine Idee?

Viele Grüße
Sebastian
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#14

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Zwei Sachen sind zu beachten:
Bist du dir sicher, dass das Keg nach den fünf Tagen auch tatsächlich den Spunddruck hatte und ausreichend CO2 im Bier gebunden war? Am besten geht das mit einem Spundkopf und schütteln. Wenn sich nichts mehr ändert, ist es ok.
Wenn Du einfach so einen Hahn anschließt, kommt es zu einer schlagartigen Entbindung von CO2 und es schäumt. Völlig normal.
Viele Grüße
Björn

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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#15

Beitrag von Pulli »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2024, 07:29 Zwei Sachen sind zu beachten:
Bist du dir sicher, dass das Keg nach den fünf Tagen auch tatsächlich den Spunddruck hatte und ausreichend CO2 im Bier gebunden war? Am besten geht das mit einem Spundkopf und schütteln. Wenn sich nichts mehr ändert, ist es ok.
Wenn Du einfach so einen Hahn anschließt, kommt es zu einer schlagartigen Entbindung von CO2 und es schäumt. Völlig normal.
Nein - sicher bin ich mir nicht. Ich wollte mit dem Zapfhahn mehr oder weniger prüfen, ob der Vorgang abgeschlossen ist. Dann war das definitiv der Fehler. Ein Spundventil wird der nächste Punkt auf der Wunschliste :-)
Braufex hat geschrieben: Montag 4. März 2024, 20:10 Hallo Sebastian,
die Füllung einer CO2-Flasche wird über Wiegen ermittelt.
Es sind auf der Flasche und auch auf den Armaturen normalerweise die Gewichte (Tara) eingeschlagen.
Auch das nehme ich vor. Nächste Anschaffung: Eine vernünftige Waage.

Danke euch!

LG
Sebastian
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#16

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Es geht leider nicht so einfach, die benötigte Menge CO2 ins Bier zu bekommen. Es löst sich besser, wenn das Bier sehr kalt ist. Dann kann man den Druck aber nicht genau bestimmen. Ist es wärmer, geht die Druckmessung besser, aber CO2 löst sich schlechter. Ein Dilemma…
Viele Grüße
Björn

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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#17

Beitrag von Sepp-Wurzel »

Hallo,

ich würde mich da gern mal anschließen.

Ich möchte auch in Junior Kegs carbonisieren. Da hab ich mal einen ganzen Schwung günstig bekommen. Dafür habe ich mir MicroMatic Zapfköpfe gekauft und da nach Anraten vom Braupartner die Lippenventile umgedreht, so dass das gas in Richtung Fass strömen kann. Ich habe die Fässer bei 8°C für ein Woche im Kühlschrank mit Druck beaufschlagt. Ich hab hier aber das Gefühl, dass das Co2 nicht vernünftig bindet. Das gibt immer einen tollen Schaum, aber im Bier ist recht wenig.

Ich kann es nun gern auch mal versuchen, die Fässer zu schütteln/drehen. Gibts da sonst noch Tricks?
Danke und Gruß
Andreas
baeckus
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Re: Zwangskarbonisierung - CO2-Verbrauch

#18

Beitrag von baeckus »

Hallo,
obwohl ich blutiger Anfänger bin - ich habe jetzt 8 NC-Kegs "Zwangskarbonisiert".
Das erste mit massivem Überdruck für drei Tage, das war gar nicht gut.
Zapfen ging gut, Schaumbildung auch, aber das Bier war ganz schnell schal, das CO2 hatte sich wohl noch nicht gut verteilt und war schlecht gebunden worden.
Rolltechnik mit angeschlossenem Co2 und leichtem Überdruck hat funktioniert, aber ist eine "Arbeit für Doofe" und sehe ich nur als Notbehelf wenn es schnell gehen soll.
Perfekt wurden die Biere karbonisiert denen ich Zeit gegeben habe.
Sprich ca. 2 Wochen bei 5°C und ermitteltem Spundungsdruck.
Also wenn es schnell gehen soll rollen, wenn du noch Zeit hast dann gib sie dem Bier...........
Rolltechnik:
https://www.youtube.com/watch?v=Wre4L8fzefY
Ciao baeckus
P.S. Karbonisierungsdeckel mit Stein und "Blichmeierpumpennachbau" hab ich hier liegen aber noch nicht ausprobiert.....
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