Idee Drehgelenk Valentine-Arm

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robtor
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Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#1

Beitrag von robtor »

Ich wollte hier einmal meine Idee für den Eigenbau (Low-Cost Lösung) für einen Valentine-Arm teilen, bzw. wie ich mit relativ einfachen Mitteln das Drehgelenk des Armes realisiert habe.

Der Arm selbst ist aus 15er Kupferrohr zusammengelötet und wird drehbar mit einem Steck-Fitting (z.B. im Bauhaus für relativ wenig Geld erhältlich) an den Abgang am Läuterbottich angesteckt. Das gesamte Konstrukt war sehr schnell zusammengebaut und die schwierigste Frage (Wasserdichtes Drehgelenk) konnte ich so relativ einfach lösen.

Ich hoffe die Idee kommt noch einigen anderen zugute, die ebenfalls eine Lösung für das Drehgelenk suchen, das auch wirklich dicht hält.
Einen Sud lang war der Arm schon problemlos im Einsatz. Das Gelenk ließ sich sogar so einfach drehen, dass ich den Arm festbinden musste. Aber abziehen war mit bloßer Hand unmöglich.
Es gibt sogar ein Demontage-Werkzeug für diese Steck-Fittinge , das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Da hätte ich auch meine Bedenken ob das ganze am Ende überhaupt wieder dicht wird.

Hier im Folgenden ein paar Bilder:
VArm-1.JPG
VArm-2.JPG
VArm-3.JPG
VArm-4.JPG
Michu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#2

Beitrag von Michu »

Ich habe mich gerade mit der Technik beschäftig und folgendes gezeichnet:
Kommunizierende Gefässe.JPG
Bei a) fliesst ja alles durch wie normal, macht also keinen Sinn

Bei b) dürfte es sich um das Prinzip des Valentine Arms handeln (wenn er zu hoch eingestellt ist)

Bei c) wenn er in "Betrieb" ist. Da lässt sich ja die Durchflussmenge einerseits durch die Neigung und die Nachgussmenge bestimmen.

Die Frage ist, warum man nicht gleich direkt am oberen Ende die Maische entnimmt (Bild d) )?

Der weg wäre kürzer und die Sudpfanne könnte man höher stellen. bzw. könnte man auch c) direkt in die Pfanne stellen. Weniger Weg, weniger Oxidation.
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VolT Bräu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#3

Beitrag von VolT Bräu »

Wenn ich das richtig verstehe, wird d) nicht wirklich funktionieren, weil man den Arm ja fast bis auf die Höhe des Hahns runter drehen muss. Da wäre dann irgendwie der eingezeichnete Topf im Weg (?) und der freischwebende Grant müsste auch irgendwie mitgeführt werden.
Ich schätze mal, dass in dem Arm c) auch nichts plätschert, also ist das schon ok so. Bloß nichts reparieren, was nicht kaputt ist. :Wink
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Michu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#4

Beitrag von Michu »

c) und d) ist praktisch das Selbe. Nur das man bei d) den Führung runter weglässt. Und den Auslass muss man eben nicht senken (Stichwort: kommunizierende Gefässe). Die Oberkante vom Läutergefäss gibt vor, auf welcher Höhe es beim Hahn rausläuft. Einzig die Fliessgeschwindigkeit lässt sich über den Druck mit der Höhe regulieren.

Deshalb meine Frage.

Gruss, Michu
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VolT Bräu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#5

Beitrag von VolT Bräu »

Hm, anscheinend gibt es da ein Missverständnis (bei mir?). Ich kann Dir nicht ganz folgen.

Das Grundprinzip ist doch schon, dass der Arm auf das Niveau der Flüssigkeit links gesenkt werden muss? Der Stand im Arm kann ja nicht höher sein als links? Anders als z. B. mit einem Ansaug-Schlauch, der nicht oben offen ist und auch über den Topfrand funktioniert.
Das mit der Oberkante vom Läutergefäss verstehe ich nicht.

Um sicherzugehen, dass meine rudimentären Hydraulik Kenntnisse nicht völlig irre geleitet sind, habe ich noch mal kurz ins Braumagazin.de geschaut: https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/

Insgesamt bleibt mir unklar wie das mit einem Ziel-Topf auf gleicher Höhe gehen soll.
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Michu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#6

Beitrag von Michu »

Im ersten Bild habe ich einen Doppelpfeil eingezeichnet. Das ist die Höhe, welche den Druck vorgibt.

Oberkante habe ich falsch beschrieben, es ist der obere Wasserspiegel. Das Wasser fliesst darunter überall hin, egal welchen Weg es nehmen muss (Beispiel a) geht ja auch über höhere Zwischenniveaus).

So lange also im linken Gefäss der Wasserspiegel höher als im Rechten ist, fliesst es immer ins rechte Gefäss. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Verbindung unten (z.B. Hahn zu Hahn) ist oder oben.

Wenn natürlich nach einiger Zeit der rechte Topf die gleiche Höhe erreicht hat, ist natürlich Schluss.

Edit: Ich habe den gleichen Artikel gelesen, darum kam ich drauf. Folgender Satz ist drin: "Die Druck­dif­fe­renz am Fil­ter­bett kann nun unmit­tel­bar als Höhen­un­ter­scheid zwi­schen Mai­sche­spie­gel im Bot­tich und Rohr­schei­tel ein­ge­stellt wer­den."
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VolT Bräu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#7

Beitrag von VolT Bräu »

Ich glaube das stimmt so nicht.

Siehe auch folgenden Auszug aus dem Artikel:
Beim Abläu­tern der Vor­der­wür­ze muss man mit abfal­len­dem Mai­sche­spie­gel den Arm nach und nach in eine fla­che­re Posi­ti­on dre­hen. Beson­ders ein­fach wird dann aber das Anschwän­zen: Dann stellt man den Schei­tel des U‑Rohrs ein­fach auf Höhe der Tre­ber­bet­tober­kan­te, und es wird ohne wei­te­res Regu­lie­ren immer nur höchs­tens soviel Wür­ze unten ablau­fen, wie Nach­guss­was­ser oben zufließt.

Beispiel a) ist geschlossen. Das ist etwas anderes. In einem System mit Schnüffelstück ist auf der rechten Seite die Referenzhöhe in b) c) und d) die Unterkante vom Bogen bzw. Auslass oben im "Arm". Sobald der Pegel links auf diese Höhe kommt, ist Ende.

In b) ist der Arm zu hoch. Es läuft nichts. In c) läuft es gerade noch (nicht mehr lange)
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#8

Beitrag von Michu »

Ich merke gerade, dass wir aneinander vorbeireden.

Ich habe b) eben extra so gezeichnet, dass man sieht, dass nichts mehr laufen kann.

Bei c) und d) wird natürlich immer Wasser auf den Treber nachgegossen, so dass der Maischespiegel immer gleich hoch bleibt.

Somit fliesst dann immer soviel Wasser raus, wie nachgeschüttet wird. Das ist ja das Prinzip des Valentins Arm.

Ich wollte ihn einfach auf halbem Wege kürzen und wollte fragen, was dagegen spricht.

Werde wohl in nächste Zeit einen praktischen Versuch starten.
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#9

Beitrag von PabloNop »

VolT Bräu hat geschrieben: Dienstag 9. April 2024, 12:45 In b) ist der Arm zu hoch. Es läuft nichts. In c) läuft es gerade noch (nicht mehr lange)
ich glaube, er will nicht eine berechnete Menge Nachguss geben, sondern einfach immer weiter Wasser nachgießen. Dann braucht man den Arm nicht mehr zu drehen und kann die Sudpfanne quasi daneben stellen. Der Spass fängt dann allerdings beim Austrebern an...
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#10

Beitrag von Michu »

PabloNop hat geschrieben: Dienstag 9. April 2024, 13:51
VolT Bräu hat geschrieben: Dienstag 9. April 2024, 12:45 In b) ist der Arm zu hoch. Es läuft nichts. In c) läuft es gerade noch (nicht mehr lange)
ich glaube, er will nicht eine berechnete Menge Nachguss geben, sondern einfach immer weiter Wasser nachgießen. Dann braucht man den Arm nicht mehr zu drehen und kann die Sudpfanne quasi daneben stellen. Der Spass fängt dann allerdings beim Austrebern an...
Genau. Mache ich jetzt schon. Ich giesse immer nach, bis unten noch 4 Brix kommen.
Austrebern? Ist ja jetzt schon der Fall. Die Restflüssigkeit lasse ich separat ablaufen und schaufle dann den Treber raus.
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VolT Bräu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#11

Beitrag von VolT Bräu »

Achso, ok. Wenn man so viel Flüssigkeit im Läuterbottich stehen lässt, dann geht das natürlich.
Aber ob das wirklich weniger Oxidation macht mit dem Grant und dem Fallrohr als es im Arm runter fließen zu lassen, da habe ich meine Zweifel. Am Ende gibt es sich wahrscheinlich nicht viel.
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#12

Beitrag von Michu »

Den Valentin Arm (VA) wollte ich noch aus einem anderen Grund ausprobieren:

Meiner Meinung nach, habe ich immer noch relativ viele Schwebstoffe, welche unten am Hahnen rauskommen (auch nach ein paar Litern am Anfang, welche ich oben wieder reingiesse).

Mit dem VA könnten sich die vielleicht eher absetzen oder unten in Schwebe bleiben, da sie sonst das ganze Steigrohr noch hoch müssten.
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VolT Bräu
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Re: Idee Drehgelenk Valentine-Arm

#13

Beitrag von VolT Bräu »

Aufgrund der guten Druckregelung gegenüber einem normalen Hahn, könnte ich mir vorstellen, dass es etwas bringt.
Dass die Trubstoffe unten im Arm bleiben wird sicher nicht funktionieren. Die werden trotzdem mit ausgeschwemmt. Die sind einfach zu leicht. Es wäre auch schlecht, wenn sich da alles absetzen würde, dann wäre die Verstopfung ja vorprogrammiert.
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