Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

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bergro
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Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#1

Beitrag von bergro »

Hallo.

Ich hätte gerne die Vorzüge aus einer zweiten Führung.
Mein Plan wäre einen Starter bzw. Minisud zu machen mit etwas Trockenhefe anstellen, die Hefe im Anschluss ernten und für den eigentlichen Sud (25l) verwenden.

Wie "groß" soll Eurer Meinung nach der 1. Sud sein? Reichen dazu 4 Liter?

Oder macht der ganze Aufwand keinen Sinn, bzw. ist zu vernachlässigen?
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Innuendo
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären

#2

Beitrag von Innuendo »

Der Aufwand Hefestarter macht immer Sinn, nicht nur bei Trockenhefe.
Du führst Deine Trockenhefe über Propagationsschritte zu der Zellmenge, die zum Anstellen benötigt wird. Berechne die Zeit für Deinen Starter so, dass Dein Hefestarter keine lange Pause im Kühlschrank machen muss. Mit einem Starter ergeben sich immer min. diese Vorteile:

1. du bist auf der sicheren Seite, dass Du die Würze mit aktiver Hefe anstellst
2. du hast die richtige Menge bzw. Zellanzahl für Deine Anstellwürze
3. Du hast aktive Hefezellen, idealerweise im Alter zwischen log und stationärer Phase
4. wenn Du den Starter auf einem Magnetrührer propagierst, führst Du mit der Starterflüssigkeit ausreichend viel Belüftung in die Würze

Innu
bergro
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#3

Beitrag von bergro »

Danke.
Meinst du, dass ich danach in etwa die gleiche Qualität wie eine Flüssighefe habe, bzw. kann dann schon von 2. Führung gesprochen werden?
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Innuendo
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#4

Beitrag von Innuendo »

Das weiß ich nicht so genau. Beim Hefestamm W34/70 besteht soweit ich weiß ein Unterschied zw. Flüssig- und Trockenhefe.
U. Peise hat mal ganz witzig die Botenstoffe und Mechanismen in einer Hefezelle während der lag Phase mit einem Pizzaservice verglichen. Alles geht etwas drunter & drüber und es herrscht ein durcheinander. Dieses Durcheinander gilt es aufzulösen, weil die lag Phase geschmacksrelevant ist. Ich würde eine zweite Führung als einen etwas strukturierteren Haufen Zellen verstehen, weil die Speisekarte bekannt ist. Propagationsschritte in gleichartiger Würze sollten zu einem ähnlichen Ergebnis führen. Letztlich teilt sich eine Zelle, inkl. der Speisekarte. Wird die Propagation in alkoholfreiem Bier oder Malzbier durchgeführt, würde ich nicht von zweiter Führung sprechen, weil die Speisekarte anders ist.
Innu
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Kurt
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#5

Beitrag von Kurt »

Ich verfahren in der UG Saison so:

Erster Sud mit Trockenhefe: 15-20L Schwarzbier, Münchner Dunkel oder U-Fleku.
Zweiter Sud mit Erntehefe: Böhmisches Pils.
Dritter Sud mit Erntehefe: Märzen oder Maibock.

Das kann ich sehr empfehlen!
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Ras Tafaric
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#6

Beitrag von Ras Tafaric »

Cleverer Ansatz..
Frage dazu. Geerntete Hefe direkt wieder anstellen?
Ich hab keinen Rührer und mag auch nicht in sowas investieren. (Ehefrau acceptance Faktor). Ich würd auch gern eine S189 führen.
Ich muss nur rechnen weil mein lagerkühlschrank auch mein Gärkühlschrank ist.
----------------------------------------------
De gustibus non est disputandum.
Bum
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#7

Beitrag von Bum »

Moin. Wie lange liegt den der erste Brauvorgang zurück? Habe die 34/70 auch schon mehrfach geführt, und beim zweiten und dritten Sud einfach wieder drangekippt. Der Zeitraum zwischen den Brautagen war bei mir nicht länger als vier Wochen. Erster Sud waren bei mir 10l mit einem Päckchen Hefe, der zweite und dritte Sud hingegen schon je 50l mit der jeweiligen Erntehefe. Die Gärung war bei der geführeten Hefe auch megafix durch, eigentlich nahezu wie bei OGs, die erste Gärung hingegen kam erst nach über 48h an und zog sich bei anfangs 10°C(hintenraus erhöhen) auch über 2 Wochen.
Alles in allem fand ich die Hefe aber nicht so geil, da sie bei mir bei allen Suden nicht so hoch vergoren hat wie ich mir das wünschte, was aber wiederrum auch etwas mit meinem Maischeplan zu tun haben könnte.
Die Mangrove Jack's M84 ist mein Fave, das aber nur am Rande.

Wenn du die Hefe sauber und kühl gelagert hast, sie gut dasteht & riecht, keine Hopfenreste drin sind, zwichen den Brautagen keine Ewigkeit liegt, würde ich die Gute einfach dranschütten...

Gruß
Jörg
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Frommersbraeu
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#8

Beitrag von Frommersbraeu »

Bin da ganz bei Jörg, ich bewahre meine Erntehefe in Weckflaschen auf und stell damit den neuen Sud einfach wieder an. Wenn mal mehr als 2 Wochen dazwischen liegen, dann füttere ich die Hefe zwei Tage vorher mit ein wenig Speise (hab ich immer eingefroren) und dann ist die wieder top und kommt schnell an
Schöne Grüße
Patrick


Brauen ist wie ein Überraschungsei:
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Meine Seminarbrauerei acidusbraeu.de
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Kurt
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#9

Beitrag von Kurt »

Nach dem Abfüllen kommt die Hefe in ein zuvor abgekochtes großes Schraubdeckelglas und dann in den Kühlschrank. Die Hefe setzt sich dann etwas ab und darüber steht etwas vergorene Würze. So hält sich die Hefe auch mal 4 Wochen wenn es sein muss. Besser ist natürlich die Hefe schneller zu verwenden.
bergro
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Re: Trockenhefe W34/70 als 2. Führung vergären/vorbereiten

#10

Beitrag von bergro »

Kurz Rückmeldung meinerseits.
Ich hab einen kleinen Sud mit den gleichen Malz (Hauptsud) allerdings anderen Hopfen und nur Kombirast als Starter mit etwa 3,5 Litern gemacht. Der "Starter" ist mittlerweile nachgärend in Flaschen abgefüllt. Der Hauptsud ist voll im Gange.
Mal schauen, was daraus wird.
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