Mauribrew Lager wirklich untergärig?

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RichardPickman
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Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#1

Beitrag von RichardPickman »

Nabend zusammen.

Im alten Forum habe ich einen Post hinterlassen, in welchem ich angekündigt habe, zwei untergärige Biere gleicher Vorgehensweise mit unterschiedlichen Hefen zu brauen. Dabei fiel meine Entscheidung auf die Mauribrew Lager und die Fermentis S-23. Haupt- und Nachgärung sind nun abgeschlossen, jedoch bin ich nach der ersten Verköstigung ziemlich skeptisch.

Bier 1 mit der Mauribrew Lager schmeckt und riecht stark obergärig. Ein ordentlicher Duft und Geschmack nach Marzipan und Pfirsich bzw. Pfirsischkern, wie ich es sonst nur von der S-04 oder der S-33 oder sogar US-05 gewohnt bin wenn relativ warm vergoren wurde. Es ist das klassische "Stone Fruit Flavor".
Des weiteren schmeckt das Bier sehr flach und süß, so dass weder der Hopfen noch das Malz durchscheint. Das kann aber auch subjektiv daran liegen, dass der obergärig-artige Geschmack aktuell ziemlich dominiert.

Bier 2 mit der S-23 hat im Vergleich dazu eher den Geruch und Geschmack nach Apfel. Zwar wahrnehmbar aber nicht dominant. Ähnlich wie ich es von einigen Lager oder Pilsener aus Franken und Tschechien gewohnt bin.

Info zur Schüttung:

Beide Biere wurden mit 1,5 Kg Pilsener, 1 Kg helles Münchner und 50 g CaraHell gebraut.
In die VWH kam Tettnanger und zur Bitterung Perle. Beide Biere laut Kalkulator auf 22 BE getrimmt.
Vergoren wurden beide im Keller bei zwischen 14 und 15 Grad. Anstelltemperatur war in beiden Fällen 15 Grad.
Nach zwei Wochen und über drei Tage stehendem Restextrakt abgefüllt und drei Tage bei 19 Grad gehalten. Anschließend ab in den aktuell 13 Grad kalten Keller.

Selbstverständlich wurde es etwas zu warm vergoren und angestellt. Angesichts meiner Möglichkeiten war dies in diesem warmen Herbst jedoch meine einzige Möglichkeit, mangels Kühlmaschine. Aus diesem Grund habe ich auch Hefe gewählt, welche etwas höhere Temperaturen verträgt.
Trotzdem zeigen diese beiden Hefen bereits jetzt vollkommen andere Charakteristika und mir kommt schon fast der Verdacht, dass es sich bei der Mauribrew Lager um eine obergärige Hefe handelt.

Dies war nun mein erster untergäriger Versuch und in diesem Stadium kann ich die Mauribrew Lager definitiv nicht empfehlen. Ob sich daran was ändert? Reagiert untergärige Hefe genauso wie obergärige bei warmen Temperaturen? Ich weiß es nicht.
Dale
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#2

Beitrag von Dale »

Moin,

wie lange lagert das Bier denn schon? Der Name des Threads hätte auch sein können: 15°C ug möglich?
Hast du schon mal ein steam beer probiert, klassich untergärig schmeckt auch anders. Meines Wissens lagern sich die dominierenden Geschmäcker oftmals noch etwas heraus.. gerade bei zu warm vergorenem ug..

Grüße,
Dale.
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flying
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#3

Beitrag von flying »

Warm vergorene Untergärige erzeugen deutliche Ester und höhere Alkohole. Pfirsich und Aprikose könnten auf Benzaldehyd und Furfural hindeuten. Fehlgeschmäcker die auch aus dem Malz kommen können. Thermische oder oxidative Abbauprodukte. Bittermandelaroma ist ein typischer Fehlton, auch bei Untergärigen.
Held im Schaumgelock

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RichardPickman
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#4

Beitrag von RichardPickman »

Danke Leute für die Antworten.

Wie bereits gesagt: War mein erster untergäriger Versuch und ich bin schockiert über die Unterschiede im Endergebnis.

Tatsächlich lagert das Bier nun wirklich nicht lange. Ist jetzt eine Woche her, dass es abgefüllt wurde. Mir ist auch bewusst, dass man nach dieser kurzen Zeit noch keine endgültigen Aussagen treffen kann, da ich bereits einige Sude hinter mir habe. Jedoch schlägt sich die S-23 bereits jetzt schon besser als die Mauribrew.

Beide Hefen sollen übrigens für bis zu 15 Grad ausgelegt sein, laut Hersteller.

Grund für meine Vermutung ist einfach nur, dass ich die selben Arten des Geschmacks bzw. Geruchs bis jetzt nur bei obergärigen Produkten hatte und bis dato der Meinung war, dass untergärige Hefe nicht die gleichen Aromen wie obergärige Hefe erzeugen kann. Mag auch Naivität meinerseits sein.

Ebenfalls habe ich erwähnt, dass mir die zu warme Vergärung bewusst ist. Dementsprechend war ich auch auf Fruchtbomben eingestellt und habe keine feinen Pilsener erwartet. Das erklärt jedoch nicht, warum die eine Hefe die gleichen Ergebnisse wie eine obergärige bringt und die andere Hefe in Richtung Apfel geht. Zumindest eröffnet sich das nicht meinem Verstand bzw. Wissensstand.

Die Malze bei beiden Bieren sind aus dem jeweils selben Sack. Unterschiede in der Qualität schließe ich somit aus.
Dale
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#5

Beitrag von Dale »

ist ja auch absolut spannend.. :D Berichte unbedingt hier mal, wie sich das Ergebnis nach ein paar Wochen verändert hat.. :)

34/70 bei 12°C erzeugt super typische ug Biere, schon krass, was für ein Unterschied 2-3°C machen können.. (und die anderen Hefen evtl.)

Grüße,
Dale.
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Seed7
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#6

Beitrag von Seed7 »

Wie viel Hefe ist auf wie viel Würze benützt worden?

Die Mauribrew hat bei mir bei 18°C noch deutlich UG Charakter, nicht OG, die Fruchtigkeit ist natürlich ausgeprägter als bei 10°C. Sie ist leicht Schwefelich und braucht etwa eins bis zwei Monate um sich zu beruhigen. Die Mauribrew benütze ich gerne für Biere de Garde.

Die Unterschiede zwischen die diversen UG Stämme sind relativ gering im Vergleich zu den Unterschiede bei OG Hefen. Die Mauribrew ist da etwas ein "Ausreißer" da selektiert für Gärung bei höheren Temperaturen (in Australien). Übrigens lassen sich eigentlich alle UG Hefen ach bei OG Temperaturen verwenden, sind dann halt weniger neutral und haben ein deutlich anderes Geschmacksprofil.

Ingo
Zuletzt geändert von Seed7 am Donnerstag 30. Oktober 2014, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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RichardPickman
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#7

Beitrag von RichardPickman »

Aber unbedingt. Das Ergebnis interessiert mich selbst natürlich brennend.

Allerdings scheint der Unterschied UG zu OG nach meinem aktuellem Stand nur anhand der Temperatur festgelegt zu sein. Es ist aber auch möglich, dass ich nur auf Einhörner gewartet habe, welche mein Bier mit Ihren Hornspitzen berühren um das typische UG-Aroma zu erzeugen. Ich sollte mal meine Medikamente wieder einnehmen...

Persönlich hoffe ich, dass der Herbst sich nun langsam mal ordentlich abkühlt, damit ich die 34/70 selbst einsetzen und abschätzen kann. Das Fruchtfliegenjahr 2014 soll nun endlich vorbei sein :Wink
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RichardPickman
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#8

Beitrag von RichardPickman »

Seed7 hat geschrieben:Wie viel Hefe ist auf wie viel Würze benützt worden?

Die Mauribrew hat bei mir bei 18°C noch deutlich UG Charakter, nicht OG, die Fruchtigkeit ist natürlich ausgeprägter als bei 10°C. Sie ist leicht Schwefelich und braucht etwa eins bis zwei Monate um sich zu beruhigen. Die Mauribrew benütze ich gerne für Biere de Garde.

Ingo
Beide Sude hatten bei 11 Litern eine Stammwürze von ca. 13%. Gespindelt bei ca. 20 Grad, allerdings temperaturbereinigt durch den Fabier-Rechner. Abweichungen gab es im 0,5% Bereich. Bier 1 sollte somit bei ca. 13,5% liegen. Ich habe jeweils eine Packung Hefe, also 11,5g beider Sorten benutzt. Zuvor rehydriert nach Anleitung des Herstellers. Zu wenig Hefe sollte es nicht gewesen sein, zumindest laut Mr. Malty.
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Uwe12
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#9

Beitrag von Uwe12 »

Beim rehydrieren der Mauribrew Lager ist mir ein ungewöhnlicher Duft aufgefallen, etwas wie "Apfelsaft". In erster Führung meine ich den Geruch noch im Bier festgestellt zu haben.
Anfang Oktober habe ich in zweiter Führung ein einfaches Helles mit der Hefe angesetzt und somit auch zu warm vergoren.
...Schüttung auf ca. 20ltr: 2kg Heidelberger (=sehr helles Pilsener von Bestmalz), 2kg Wiener und 200g Cara hell.

STW waren 12,2brix, ging auf 3,2°P runter (ich bekomme keine wirklich niedrigen Restextraktwerte).
Am 12.10. habe ich abgefüllt und im NC bei 4°C zwangsgcarbonisiert.
Das Bier zeigt eine gewisse Säuerlichkeit - was man der Mauribrew Lager auch nachsagt und der (ehemalige) User "Gambrinus zu B..." in seinem Versuch auch so beobachtet hat.

Ich tue mir mit so Aromen schwer, würde aber Pfirsich nicht darin entdecken, eigentlich gar nicht sonderlich fruchtig.
Leider ist das Bier eine arg hefetrübe Angelegenheit. Als Vorbelasteter führt der Verzehr 1/2 Glases tags darauf zum Gefühl eines sich anbahnenden Gichtschubs. :Angry

Ich habe daraufhin das NC vor wenigen Tagen geöffnet und versuche gerade eine Art Schönung mit Fischleim. Dieses Zeug zeigte sich aber arg pastös! Weiß nicht, ob das klappt.

Bei sehr niedrigen Gärtemperaturen (9°C?) zeigte eine frisch rehydrierte Mauribrew Lager vor Jahren leider gar keine Anzeichen einer Gärung. Ich mußte damals mit geernteter S-189 retten.

Uwe
Zuletzt geändert von Uwe12 am Donnerstag 30. Oktober 2014, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: dem Gambrinus ein'r' spendiert
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RichardPickman
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#10

Beitrag von RichardPickman »

Uwe12 hat geschrieben:Beim rehydrieren der Mauribrew Lager ist mir ein ungewöhnlicher Duft aufgefallen, etwas wie "Apfelsaft". In erster Führung meine ich den Geruch noch im Bier festgestellt zu haben.
Anfang Oktober habe ich in zweiter Führung ein einfaches Helles mit der Hefe angesetzt und somit auch zu warm vergoren.
...Schüttung auf ca. 20ltr: 2kg Heidelberger (=sehr helles Pilsener von Bestmalz), 2kg Wiener und 200g Cara hell.

STW waren 12,2brix, ging auf 3,2°P runter (ich bekomme keine wirklich niedrigen Restextraktwerte).
Am 12.10. habe ich abgefüllt und im NC bei 4°C zwangsgcarbonisiert.
Das Bier zeigt eine gewisse Säuerlichkeit - was man der Mauribrew Lager auch nachsagt und der (ehemalige) User "Gambrinus zu B..." in seinem Versuch auch so beobachtet hat.

Ich tue mir mit so Aromen schwer, würde aber Pfirsich nicht darin entdecken, eigentlich gar nicht sonderlich fruchtig.
Leider ist das Bier eine arg hefetrübe Angelegenheit. Als Vorbelasteter führt der Verzehr 1/2 Glases tags darauf zum Gefühl eines sich anbahnenden Gichtschubs. :Angry

Ich habe daraufhin das NC vor wenigen Tagen geöffnet und versuche gerade eine Art Schönung mit Fischleim. Dieses Zeug zeigte sich aber arg pastös! Weiß nicht, ob das klappt.

Bei sehr niedrigen Gärtemperaturen (9°C?) zeigte eine frisch rehydrierte Mauribrew Lager vor Jahren leider gar keine Anzeichen einer Gärung. Ich mußte damals mit geernteter S-189 retten.

Uwe
Habe aus reiner Neugier/Paranoia heute noch einmal eine Flasche aufgemacht und kann auch weiterhin typisch obergärige Aromen ausmachen. Und zwar äußerst stark. Beim Bier mit der S-23 erhalte ich keine dieser Aromen. Säuerlichkeit kann ich keine erkennen. Dafür liegt das Bier aber auch nicht lang genug.

Bezüglich der Aromen würde ich selbst auch nicht die Hand ins Feuer legen, da ich nicht viel Erfahrung in den einzelnen Geschmacksarten habe. Ich würde sagen, ich lasse das Bier noch ein paar Wochen liegen und berichte dann erneut.
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Uwe12
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#11

Beitrag von Uwe12 »

Habe neugierdehalber mal ein Glas gezapft. Der Fischleim hat ganz gut funktioniert, meine ich.
Was vorher noch eine ziemlich trübe Hefebrühe war, ist jetzt eher ein "Kellerbier".
Nebeneffekt: der "untergärige" Charakter kommt auf einmal raus. Das Bier ist aber immer noch etwas säuerlich.
Noch ein bißchen lagern und vielleicht wird das noch was. :Smile

...von der Erfordernis einer längeren Lagerung bei der Mauribrew Lager habe ich auch in einem englischsprachigen Forum gelesen, glaube ich.

Uwe
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afri
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#12

Beitrag von afri »

Uwe12 hat geschrieben: Noch ein bißchen lagern und vielleicht wird das noch was.
Es gibt kaum etwas, das auf untergäriges Bier einen so positiven Effekt hat, wie "noch einen Monat liegen lassen". Es rundet sich besser ab und es wird klarer. Alle meine Jährlinge waren immer klar wie Fernsehbier und es war auch noch der Aromahopfen zu riechen, wenn auch abgeschwächt.

Im Zweifel also: lieber länger warten, es lohnt sich üblicherweise.
Achim (erst 34 Sude gebraut habend)
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
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RichardPickman
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#13

Beitrag von RichardPickman »

So.

Heute noch einmal beide probiert (ca. 6 Wochen nach Abfüllung) und ich muss meine Meinung noch einmal revidieren. Das Bier mit der S-23 macht mittlerweile eine gute Figur. Schön malzig, leichter Lagergeruch (apfelartig) und moderaten Schaum. Auch im Abgang ist ein leicht apfelartiger Geschmack vorhanden aber sehr angenehm und bei weitem nicht penetrant. Äußerst süffiges Bier.

Das Erzeugnis mit der Mauribrew jedoch ... :thumbdown Es ist auch weiterhin so ein typisch obergäriges Geruchs- und Geschmackserlebnis vorhanden, wenn auch nicht so ausgeprägt wie zuvor. Jedoch kommt jetzt die erwähnte Säure voll zur Geltung. Es ist etwas unangenehm und erinnert einen eher an einen chemischen Zusatz aber dennoch nicht komplett untrinkbar. Des Weiteren kaum Schaum und dieser fällt auch sofort zusammen.

Ich denke ich werde das Mauribrew Bier langsam vernichten. So kann das Bier mit der S-23 noch ein wenig mehr lagern :Bigsmile
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Uwe12
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#14

Beitrag von Uwe12 »

Bei mir ist das Bier mit der Mauribrew Lager auch so sauer geblieben (keine Infektion, kommt von der Hefe), inzwischen aber ausgetrunken.
Für ein Lager scheint mir die Hefe ungeeignet, sie neigt bei klassischen Lagergärtemperaturen auch zum Einschlafen.
Da ich sie nicht geerntet habe, kann ich leider auch nicht sagen, ob das in zweiter Führung anders ist. :redhead

Vielleicht versuche ich die Hefe mal als "obergärige" in einem Sauerbier oder mit mehr Süßlichkeit gemaischt als Gegenpart.

Uwe
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#15

Beitrag von JanBr »

Ob sie nun eine wirkliche UG Hefe ist oder dich OG wirst du ohne Mikroskop oder Rafinose Test nicht feststellen können.

Gruß

Jan
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RichardPickman
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#16

Beitrag von RichardPickman »

So. Nun ein paar Wochen später die nächste Verkostung und das Bier mit der Mauribrew Lager schmeckt auch weiterhin obergärig, süß und hat dabei auch wenig Schaum.

Das Bier mit der S-23 hat dagegen einen ausgeprägten CaraHell-Geschmack mit ein wenig Apfel sowie eine moderate Tettnanger-Blume. Erwähnte ich schon den ausgeprägten Schaum trotz Irish Moss?

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Mauribrew Lager definitiv nicht mein Fall ist, trotz entsprechender Lagerung.
Bike_NW
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#17

Beitrag von Bike_NW »

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem auch zwei Sude mit der Mauribrew Lager durchgeführt, die ich unterschiedlich bewerten möchte.

Zunächst ein relativ dunkles Märzen, gehopft mit Hallertauer Tradition bei Kombirast (67°) im Thermoport gebraut (13 Brix). Das war am 22.11. und nach der Hauptgärung bei 14° wurde es am 29.11. auf Flaschen gezogen. Danach erfolgte die Nachgärung bis zum 06.12. ebenfalls bei 14°und wurde dann bei ca. 5-6° im Kühlschrank gelagert. Die erste Flasche habe ich - ungeduldig wie immer - am 16.12. probiert und war auf Anhieb angenehm überrascht. Schon sehr reintönig obwohl es erst der Beginn der mehrwöchigen bzw. . monatigen Kaltlagerung sein sollte. Was soll ich sagen. Das Zeug schmeckt so gut, dass es mir inzwischen regelrecht 'weggetrunken' wird. Dennoch bleibe ich eisern und will einige Flaschen erst nach 8-10 Wochen probieren. Gestern war ich wieder beim Umtrunk mit einem Freund von dem Resultat begeistert.

Leider war der andere Sud bis jetzt nicht so berauschend. Ein Wiener Lager, gehopft mit Aurora (Super Styrian) bei Kombirast (67°) im Thermoport gebraut (nur 9,5 Brix). Gebraut am 01.12. und nach der Hauptgärung bei 14° (in das Gärfass des Märzen auf die vorhandene Hefe) wurde es am 09.12. auf Flaschen gezogen. Es schmeckt immer noch nicht untergärig, sondern eher estrig obergärig. Die Hefe im Gärfass war mit Wasser abdeckt und stand im relativ kühlen Keller.

Selbstverständlich ist das keine exakte Testreihe, aber ich vermute eher, dass sich die Hefe in den paar Tagen doch irgendwie verändert hat. In Anbetracht dieser Erfahrung würde ich empfehlen die Mauribrew Lager eher frisch (Starter) anzusetzen oder gleich unmittelbar wieder zu verwenden.

Aber ich bin von der Hefe durchaus überzeugt. Ich hatte schon mal vor ca. einem Jahr oder länger ein sehr gutes Ergebnis damit. Außerdem ist sie so preiswert zu bekommen, dass man sich diesen 'Luxus' leisten kann :Wink .

Viele Grüße und einen guten Rutsch heute Abend wünscht,
Norbert
Bike_NW
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#18

Beitrag von Bike_NW »

Nochmals hallo,

ich habe die Rezepturen überprüft und einen krassen Unterschied festgestellt. Beim Märzen hatte ich eine Anteil von ca. 5,7% Cara dunkel und beim Wiener Lager 16,6%(!) Cara hell. Also, dass könnte auch den süßlichen Geschmack - der mir auch aufgefallen ist - verursacht haben. Da hatte ich wohl Tomaten auf den Augen :Bigsmile . Das Estrige beim Wiener Lager ist allerdings dadurch m. E. kaum zu erklären, oder?

Danke für Rückmeldungen,
Norbert
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cyme
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#19

Beitrag von cyme »

Bike_NW hat geschrieben: Leider war der andere Sud bis jetzt nicht so berauschend. Ein Wiener Lager, gehopft mit Aurora (Super Styrian) bei Kombirast (67°) im Thermoport gebraut (nur 9,5 Brix). Gebraut am 01.12. und nach der Hauptgärung bei 14° (in das Gärfass des Märzen auf die vorhandene Hefe) wurde es am 09.12. auf Flaschen gezogen. Es schmeckt immer noch nicht untergärig, sondern eher estrig obergärig. Die Hefe im Gärfass war mit Wasser abdeckt und stand im relativ kühlen Keller.
Du hast den ganzen Bodensatz vom vorherigen Süd benutzt? Hast du belüftet? Es kann sein, dass Hefemenge und -Zustand den Unterschied verursacht haben.
Bike_NW
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Re: Mauribrew Lager wirklich untergärig?

#20

Beitrag von Bike_NW »

Hi,

ja, den gesamten Bodensatz und nicht belüftet.

Grüße,
Norbert
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