Billigbiere und die Brauereien dahinter

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
Horstibus
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Billigbiere und die Brauereien dahinter

#1

Beitrag von Horstibus »

Hiho,

ab und zu beschäftigt sich bestimmt jeder Bierliebhaber/Brauer mal mit dem Thema Billigbier.
Ich frage mich sehr oft, wer denn diese Biere braut. Neben ekliger Plörre mit dem bekannten "Pennerhopfengeschmackt", gibt es ein paar Biere von denen ich regelrecht erstaunt bin. Momentan bin ich ein Fan von Falkenfelser von Netto. Hatte letztens das Märzen, Export und das Bockbier. Haben mich alle definitiv überzeugt.
Aber auch Grünfelder, das Schloss Export vom Netto oder das Baron Lobkovicz schmecken mir ziemlich gut (besser als manche Premiumplörre).

Ich dachte mir ich probiere mal wieder etwas um meinen Hobbybrauer-/Craftbeergeschmack mal wieder etwas zu erden. Nach all den gestopften Imperial-India-Ultra-Tripple-Dry-Hopped-Oak-Aged-Smoked-Wheat/Pal Ale/Pils/Stout/Porter/wieauchimmer muss man mal wieder runterkommen.

Wo findet man denn heraus wer welches Bier braut?
Meist steht ja nur drauf: gebraut für max mustermann gmbh 1234 musterstadt.
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Alt-Phex
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Da stimme ich dir, ich finde manche Billigbiere auch nicht schlecht. Den Baron hab ich mir regelmäßig gegönnt,
als der noch im Standartprogramm von Norma war. Das billige Burgkrone Pils von denen kann man auch ganz trinken.

In den meisten Fällen ist es aber sehr schwer rauszubekommen von welcher Brauerei die gebraut wurden.
Oft stecken da sogar mehrere dahinter, die die Supermärkte dann lokal beliefern. Oder der Hersteller wird
kurzerhand geändert, weil ein anderer billiger und mehr liefern kann.

Teilweise es recht schmutziges Geschäft, bei dem die Ladenketten die Preise diktieren. Das hat schon so mancher
Brauerei das ende beschert. Bei Netto gab es mal das Turmbläser Landbier für 0,50 € in der Plöppflasche, war auch
nicht schlecht. Irgendwann gab es das nicht mehr. Meine google Recherche förderte dann zutage das die Brauerei
konkurs angemeldet hat, wohl aufgrund der krassen Preispolitik. Den Link dazu finde ich leider nicht mehr, daher
ohne Gewähr.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#3

Beitrag von Agent B »

Hallo,

Bei Penny ist es die Marke Adelskrone. Diese gibt es einmal in der PET-Flasche und einmal in der Dose. Das muss aber noch nicht zwingend bedeuten, dass es derselbe Hersteller ist. Denn das Bier aus der Dose kommt bei Penny von der Karlsberg Brauerei, die das Bier vermutlich in ihrer elsässischen Brauerei Brasserie Saverne brauen lässt. Das Flaschenbier kommt von der Oettinger Brauerei aus der Braustätte Braunschweig. Oettinger braut auch das Karlsquell Malz für Aldi. Das Maternus Pils von Aldi kommt allerdings nicht aus Deutschland sondern von der Brauerei Martens in Bocholt. Hört sich deutsch an aber Bocholt liegt in Belgien.

Die beiden Netto Discounter beziehen ihr Bier im Norden aus der Darguner Brauerei, die im übrigen für Netto Stavenhagen auch viele Erfrischungsgetränke abfüllt. Das Meisterbräu bei Netto wird hingegen vom Freiberger Brauhaus abgefüllt, dass wiederum zur Radeberger-Gruppe gehört.

Lidl greift für sein Grafenwalder auf die Braukapazität des Frankfurter Brauhauses zurück. Einer Brauerei, die fast nur Eigenmarken für den Handel abfüllt. Das Fink Bräu von Lidl kommt wiederum von der schon oben erwähnten Karlsberg Brauerei. Das Bergadler Premium Pils hingegen kommt von der Mauritius Brauerei.

Generell gilt bei Bier vom Discounter: Das Bier in der Flasche und in der Dose kann von unterschiedlichen Brauereien kommen. Auch können Brauereien wechseln und regional wechseln. Die Discounter verteilen ihre Nachfragekapazität auch gerne mal auf mehrere Anbieter.

Quelle: http://news.wer-zu-wem.de/meldung/22238.html
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#4

Beitrag von Rob5 »

Die Herforder-Brauerei (Mehrheitsgesellschafter: Warsteiner-Gruppe) soll laut SZ-Magazin für Edeka brauen. Edeka wechselte laut dem Artikel von der Iserlohner zur Herforder Brauerei. Denn:
SZ-Magazin: Absturz hat geschrieben:Die macht es so billig, heißt es in der Branche, dass Edeka 600 000 Euro im Jahr spart, trotz höherer Transportkosten.
Agent B hat geschrieben:Die Discounter verteilen ihre Nachfragekapazität auch gerne mal auf mehrere Anbieter.
Bei Netto sollen es – der SZ-Artikel weiß es aber auch nicht so ganz genau – sogar zehn Brauereien sein. Trotz der Mengensplittung muss es sich für die Brauer anscheinend rechnen.

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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#5

Beitrag von afri »

Alt-Phex hat geschrieben:Bei Netto gab es mal das Turmbläser Landbier für 0,50 € in der Plöppflasche, war auch
nicht schlecht.
Da gebe ich dir recht, meine ersten zwei Kisten mit Ploppflaschen waren eben jenes Bier, welches ich zum Zweck der Leergutgewinnung kaufte. Zwei weitere folgten und und ich fand es recht gut.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#6

Beitrag von Shenanigans »

Das 5,0 Original Pils ist auch nicht schlecht - ich glaube Öttinger hat die Brauerie unbernommen.
Ich habe das Export und Weizen aber noch nicht probiert.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#7

Beitrag von cyrano330 »

Bei meinem letzten Hefeabholtag sah ich bei der Brauerei Wolters in Braunschweig abgefüllte "Dithmarscher Pils"-Kisten. Wohl Lohnbrauerei von Wolters....
:Greets
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Alt-Phex
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#8

Beitrag von Alt-Phex »

cyrano330 hat geschrieben:Bei meinem letzten Hefeabholtag sah ich bei der Brauerei Wolters in Braunschweig abgefüllte "Dithmarscher Pils"-Kisten. Wohl Lohnbrauerei von Wolters....
Siehe meine Signatur...
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#9

Beitrag von Karol »

Baron und Furst sind in Tschechien hergestellt (wahrscheinlich in Vysoky Chlumec)
Zlata Koruna, Urböhmisch Dunkel, Urböhmisch Gold kommen auch aus Tschechien aus Brauerei Konrad in Liberec-Vratislavice
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#10

Beitrag von flying »

Wenn man Glück hat bekommt man im Kaufland (Ost) das Breznak Berstein im Angebot für 6,70 € die Kiste. Das Bier hat 2009 (glaub ich) den European Beerstar Gold in der Kategorie "Europe’s Best Seasonal (incl. Marzen und Oktoberfestbier)" gewonnen. Es wird neuerdings in der Brauerei Krusovice nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Ein gehaltvolles, vollmundiges Bier. Mir schmeckt es sehr gut.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#11

Beitrag von Beerbrouer »

Alt-Phex hat geschrieben:
cyrano330 hat geschrieben:Bei meinem letzten Hefeabholtag sah ich bei der Brauerei Wolters in Braunschweig abgefüllte "Dithmarscher Pils"-Kisten. Wohl Lohnbrauerei von Wolters....
Siehe meine Signatur...
Nene, die wollten nur mal gerne ein norddeutsches Pils probieren!

Aber im Ernst: das Dithmarscher Pils dürfte doch wohl über jeden Zweifel erhaben sein, oder (gebraut in der dortigen gleichnamigen Brauerei)?

Gruß

Gerald
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#12

Beitrag von Fotomanni »

Ich habe zur Produktion von leeren KEGs zwei Fäßchen Pils von Traugott Simon leergetrunken. Das fand ich gar nicht schlecht. Allerdings bin ich nicht gerade die Referenz in Sachen Bierverkostung. Mir schmeckt ja sogar mein eigenes Kölsch.

Aber es ist mir nicht gelungen herauszubekommen wer das Zeug braut. Die Aussagen im Netz reichen von "Iserlohner Privatbrauerei" bis zu "Überproduktion verschiedener Brauereien". Lediglich für das Kölsch von Traugott Simon gibt es eine verläßliche Quelle. Das stammt natürlich aus Köln :Bigsmile Und zwar aus Köln-Kalk, da wo auch der Hausmeister mit dem Dackel her kommt :Bigsmile
Viele Grüße
Manfred
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#13

Beitrag von philipp »

Ich könnte auch in einer renommierten Brauerei ein schlechtes Rezept schlecht brauen - was ist das Ziel der Diskussion?

So lange es richtig gutes Bier gibt, verschwende ich meine Leber doch nur wenn ich Gast bin an "kann man ganz gut trinken"-Bier...
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#14

Beitrag von Tibor »

Aber es ist mir nicht gelungen herauszubekommen wer das Zeug braut. Die Aussagen im Netz reichen von "Iserlohner Privatbrauerei" bis zu "Überproduktion verschiedener Brauereien"
Steht doch in diesem Artikel:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte ... /42303/2/1

Gruss
Tibor
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#15

Beitrag von Boromsel »

Fotomanni hat geschrieben:Ich habe zur Produktion von leeren KEGs zwei Fäßchen Pils von Traugott Simon leergetrunken. Das fand ich gar nicht schlecht. Allerdings bin ich nicht gerade die Referenz in Sachen Bierverkostung. Mir schmeckt ja sogar mein eigenes Kölsch.

Aber es ist mir nicht gelungen herauszubekommen wer das Zeug braut. Die Aussagen im Netz reichen von "Iserlohner Privatbrauerei" bis zu "Überproduktion verschiedener Brauereien". Lediglich für das Kölsch von Traugott Simon gibt es eine verläßliche Quelle. Das stammt natürlich aus Köln :Bigsmile Und zwar aus Köln-Kalk, da wo auch der Hausmeister mit dem Dackel her kommt :Bigsmile
Traugott Simon kommt von der Herforder Brauerei. Waren da zufällig kürzlich zur Besichtigung :Drink
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#16

Beitrag von Fotomanni »

Tibor hat geschrieben:Steht doch in diesem Artikel:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte ... /42303/2/1
Den hatte ich nicht gefunden. Danke für den Link. Ist ein interessanter Artikel.
Viele Grüße
Manfred
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#17

Beitrag von Alt-Phex »

Beerbrouer hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben:
cyrano330 hat geschrieben:Bei meinem letzten Hefeabholtag sah ich bei der Brauerei Wolters in Braunschweig abgefüllte "Dithmarscher Pils"-Kisten. Wohl Lohnbrauerei von Wolters....
Siehe meine Signatur...
Nene, die wollten nur mal gerne ein norddeutsches Pils probieren!

Aber im Ernst: das Dithmarscher Pils dürfte doch wohl über jeden Zweifel erhaben sein, oder (gebraut in der dortigen gleichnamigen Brauerei)?

Gruß

Gerald
Muss nicht heissen das dass Bier das gleiche ist. Es wird schon auch nach Original Rezept gebraut und abgefüllt.

Einfacher und billiger ist es aber das eigene Bier einfach unter anderem Namen zu verkaufen.
Das war vor 20 Jahren schon so, ich glaube kaum das sich da viel geändert hat.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#18

Beitrag von Ladeberger »

Oftmals wickeln Großbrauereien den (regionalen) Vertrieb anderer Brauereien ab, um die eigene Logistik auszunutzen und den regionalen Absatzmarkt mitzugestalten, statt es anderen zu überlassen. Nicht alles was auf einem Brauereigelände herumsteht wurde daher auch zwangsläufig dort gebraut.

Gruß
Andy
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#19

Beitrag von s3b0 »

Sehr interessanter Artikel, danke für den Link!
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SINS
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#20

Beitrag von SINS »

Im Sommer bin ich auf meiner großen Radtour durch Einbeck gekommen.
Beim Rundgang durch die Stadt konnte ich in der Abfüllhalle oder dem Lager des Einbecker Brauhauses riesige Mengen an Efes Kästen entdecken.
Einbeck  Efes
Einbeck Efes
Laut Wikipedia braut und liefert die Einbecker Brauhaus AG seit 2010 für Efes.

VG SINS.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#21

Beitrag von flying »

Man kann Glück haben bei den Handelsmarken, weil Überproduktionen die nicht verkauft werden können als Billigmarke in den Handel kommen. Oder eben auch bekommen, wofür man bezahlt. Ein Bier das das rund 17 Tage nach dem Brauprozess blankfiltriert in der Flasche ist..
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#22

Beitrag von Seed7 »

Warum fragen viele das ueber billig Biere, wie denkt ihr denn wie das mit den "Premium" Bieren ist.

Zum Beispiel, die Grolsch Brauerei in Enschede produziert Pilsner Urquell, Peroni Nastro Azzurro, Lech Premium, Tyskie, Grimbergen (dubbel). Einige Grolsch Bieren werden (auch) in England und Polen produziert.

Ingo
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#23

Beitrag von gulp »

die Grolsch Brauerei in Enschede produziert Pilsner Urquell
Habe ich mir schon gedacht, dass die uns bei der Brauereiführung in Pilsen nicht ganz die Wahrheit gesagt haben. :Ahh Nicht umsonst schmeckt das Zeug in den Flaschen völlig anders als das frisch gezapfte in der Brauerei.

Gruß
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#24

Beitrag von Seed7 »

"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#25

Beitrag von gulp »

Was bin ich froh das fränkische Paradies vor der Haustüre zu haben.

Gruß
Peter
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#26

Beitrag von Dr Huppertz »

Der Holländer macht mir Angst.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#27

Beitrag von nobody2k »

Das Landbräu vom Lidl in Österreich kommt aus der Brauerei Wurmhöringer. Gibts als Märzen, Zwickl und ich glaub auch als Radler...
Grüße,
Christoph
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#28

Beitrag von Johnny H »

Seed7 hat geschrieben:[...]Zum Beispiel, die Grolsch Brauerei in Enschede produziert Pilsner Urquell, [...]
Jetzt bin ich aber echt enttäuscht und kann das kaum glauben! Die haben uns damals wahnsinnig viel erzählt in Pilsen über die Einzigartigkeit ihres Dreimaischeverfahrens und über die Umstellung der Kesseldirektbefeuerung von Kohle auf Gas!!

Zwischenzeitlich hat Pilsner Urquell auch in Polen produziert, und dieses Urquell durfte auch nur in Polen verkauft werden. So steht es in einem Buch von Evan Rail, aber das ist schon einige Jahre alt, und die Produktion in Polen wurde m.W. auch wieder eingestellt.

Was man bei der Brauereitour in Pilsen zu trinken bekommt, stammt allerdings exklusiv aus der Holzfassgärung in den Kellern und kommt nirgends in den Verkauf. So haben sie es zumindest erzählt :Waa
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#29

Beitrag von philipp »

gulp hat geschrieben:
die Grolsch Brauerei in Enschede produziert Pilsner Urquell
Habe ich mir schon gedacht, dass die uns bei der Brauereiführung in Pilsen nicht ganz die Wahrheit gesagt haben. :Ahh Nicht umsonst schmeckt das Zeug in den Flaschen völlig anders als das frisch gezapfte in der Brauerei.
Gebraut oder nur abgefüllt?

Und gerade bei tschechischem Pils schmeckt man den Vetriebsweg immer mit.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#30

Beitrag von Seed7 »

philipp hat geschrieben:
gulp hat geschrieben: Gebraut oder nur abgefüllt?
Auf der Website sagen die selber gebraut. Ist ja alles SAB Miller und aus logistischen gründen werden alle die Biere über mehrere Brauereien verteilt, was ich ehrlich gesagt auch nicht unlogisch finde.

Übrigens brauen die bei Grolsch mit Dekoktion.

Ingo
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#31

Beitrag von Schwechaterdose »

Das Pittinger "Premium Schankbier" kommt ja bekanntlich aus dem Hause Egger (http://www.egger-bier.at). Das - mir persönlich wirklich sehr gut schmeckende -
Pittinger Hefeweissbier (lt. Aufdruck "Gebraut nach dem Reinheitsgebot" %-/) wird
jedoch "drüben" in Deutschland gebraut und abgefüllt - weiss zufällig jemand von wem?

Danke!
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#32

Beitrag von Scheibelhund »

Johnny H hat geschrieben:
Seed7 hat geschrieben:[...]Zum Beispiel, die Grolsch Brauerei in Enschede produziert Pilsner Urquell, [...]
Jetzt bin ich aber echt enttäuscht und kann das kaum glauben! Die haben uns damals wahnsinnig viel erzählt in Pilsen über die Einzigartigkeit ihres Dreimaischeverfahrens und über die Umstellung der Kesseldirektbefeuerung von Kohle auf Gas!!

Zwischenzeitlich hat Pilsner Urquell auch in Polen produziert, und dieses Urquell durfte auch nur in Polen verkauft werden. So steht es in einem Buch von Evan Rail, aber das ist schon einige Jahre alt, und die Produktion in Polen wurde m.W. auch wieder eingestellt.

Was man bei der Brauereitour in Pilsen zu trinken bekommt, stammt allerdings exklusiv aus der Holzfassgärung in den Kellern und kommt nirgends in den Verkauf. So haben sie es zumindest erzählt :Waa

Was mit bei Bieren aus Pilsen und Budweis schon immer auffiel ist, daß diese dort wunderbar schmecken. In Deutschland aber kaum anders als irgendein Pils. Für sind das komplett unterschiedliche Biere.
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#33

Beitrag von BrauFuchs »

Scheibelhund hat geschrieben:
Johnny H hat geschrieben:
Seed7 hat geschrieben:[...]Zum Beispiel, die Grolsch Brauerei in Enschede produziert Pilsner Urquell, [...]
Jetzt bin ich aber echt enttäuscht und kann das kaum glauben! Die haben uns damals wahnsinnig viel erzählt in Pilsen über die Einzigartigkeit ihres Dreimaischeverfahrens und über die Umstellung der Kesseldirektbefeuerung von Kohle auf Gas!!

Zwischenzeitlich hat Pilsner Urquell auch in Polen produziert, und dieses Urquell durfte auch nur in Polen verkauft werden. So steht es in einem Buch von Evan Rail, aber das ist schon einige Jahre alt, und die Produktion in Polen wurde m.W. auch wieder eingestellt.

Was man bei der Brauereitour in Pilsen zu trinken bekommt, stammt allerdings exklusiv aus der Holzfassgärung in den Kellern und kommt nirgends in den Verkauf. So haben sie es zumindest erzählt :Waa

Was mit bei Bieren aus Pilsen und Budweis schon immer auffiel ist, daß diese dort wunderbar schmecken. In Deutschland aber kaum anders als irgendein Pils. Für sind das komplett unterschiedliche Biere.
Das ist zu einem die Idylle und dass die Biere für den Export intensiver wärmebehandelt werden (Pasteurisation/KZE)
Ähnliches Phänomen Dose vs. Flasche. Dose lange haltbar gemacht Flasche nur kurz....

Das könnte u.a zu diesem Eindruck führen, muss aber nicht. Finde beide Biere aber definitiv anders als die deutschen Pilsener Biere!

Aber wir könnten uns ja mal beschweren. So wie die Amis beim Beck's. Wir wollen Tschechisches Bier aus Tschechien! :Fight

Gruß
Lukas
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#34

Beitrag von Alt-Phex »

Das lasse ich einfach mal meine Signatur sprechen, siehe unten...
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#35

Beitrag von Brauling »

Moin,
das Ratskronen Pils und Export von Edeka werden für Süd-West von Monningen gefüllt.

Grüße
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#36

Beitrag von philipp »

Scheibelhund hat geschrieben: Was mit bei Bieren aus Pilsen und Budweis schon immer auffiel ist, daß diese dort wunderbar schmecken. In Deutschland aber kaum anders als irgendein Pils. Für sind das komplett unterschiedliche Biere.
Wenn du hier bömische Pilsener kaufst, kannst du das nur im Winter tun - und dann auch nur, wenn der Kasten frisch vom LKW kommt.

Der Grund ist ein ganz einfacher: Zu einem böhmischen Pils gehört Diacetyl - das macht ein schön butteriges Aroma, ein bisschen Richtung Karamellpopcorn. Das baut sich allerdings bei Temperaturen über 10°C ab.

Sprich: Die Kästen, die du hier bekommst, und die schon eine Woche bei Zimmertemperatur (oder im Sommer noch schlimmer) in LKWs, Lager und Verkaufräumen standen, sind nichts anderes mehr als norddeutsche Pils ohne viel Bittere.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#37

Beitrag von BrauFuchs »

Das is NRW verfügbare Traugott Simon pils wird seit 2013 in Herford gebraut. Habs 2012 weggeschüttet und seither nicht wieder gekauft.

Gruß
Lukas
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#38

Beitrag von Boludo »

philipp hat geschrieben:
Wenn du hier bömische Pilsener kaufst, kannst du das nur im Winter tun - und dann auch nur, wenn der Kasten frisch vom LKW kommt.

Der Grund ist ein ganz einfacher: Zu einem böhmischen Pils gehört Diacetyl - das macht ein schön butteriges Aroma, ein bisschen Richtung Karamellpopcorn. Das baut sich allerdings bei Temperaturen über 10°C ab.
Diacetyl baut sich aber nur in Gegenwart von Hefe ab bzw reduziert diese das Diacetyl zum entsprechenden Diol.
In filtriertem Bier sollte das stabil sein, falls ich mich nicht irre.

Stefan
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#39

Beitrag von philipp »

Oh, Spannend. Wusste ich nicht.

Aber ok, Pilsener Urquell und Budweise kenne ich nur aus der Flasche - und da für meinen Geschmack fast Diacetylfrei. ;-)

Hatte mal eine Flasche von einem ganz frisch eingetroffenen böhmischen Pils (Name gerade entfallen), die war schön Diacetyllastig - da dachte ich, dass das der Grund sei.
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Valjean
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#40

Beitrag von Valjean »

Moin!

Grundsätzlich gilt heute - zumindest für die großen Brauereikonzerne - man kann jedes Bier an jedem Ort brauen. Die Technik macht es möglich. Brauwasseraufbereitung, Laboruntersuchungen der Rohstoffe vor dem Brauprozess und andere, industrielle Verfahren machen es möglich.
Daher ist es nur logisch, wenn ein weltweit agierender Konzern seine "Erfolgsmarken" auch dort braut, wo er sie vermarktet.

Heineken (ok ist ein Gruselstoff) wird zB weltweit produziert und schmeckt auch weltweit gleich. Der Konzern gibt eine ganz eindeutige und detaillierte Spezifikation für die Brauereitechnik von der Rohstoffbehandlung bis zur Abfüllung vor. Eine Heineken Braustätte in China unterscheidet sich technisch nicht von der am Stammhaus. Ähnlich ist es bei allen weltweiten Braukonzernen.

Das in einer Brauerei Vollgut einer fremden Marke zu finden ist, ist ebenfalls eher der Normalzustand. Ich will gar nicht wissen, wieviel Bier täglich in Tanklastern oder Containern unterwegs ist - nachfolgender Link zeigt nur einen winzigen Teil davon.
http://www.bahnbilder.de/bilder/zwei-bi ... 495764.jpg
Nicht jeder wird zur Arena auf Schalke gefahren und dort an die Zapfanlage angeschlossen:
http://blog.vdi.de/2014/08/so-funktioni ... rpipeline/

Macht ja auch Sinn, die Ware dort zu produzieren, wo sie gebraucht wird. Und wenn schon nicht produzieren, dann wenigstens das Voll- und Leergut nur regional transportieren.
Übrigens: Die Tucher in Nürnberg produziert am alten Staqndort in Innenstadtnähe, füllt aber im Logistikzentrum am Rand der Stadt ab. Dort dann auch andere Biere des Radeberger-Konzerns sowie Softdrinks des weltweiten Anbieters aus Atlanta. Das eigene Bier aus der Brauerei gelangt über eine ca. 5 km lang unterirdische Pipeline in das Logistikzentrum.

Bis dann
Robin
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Johnny H
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#41

Beitrag von Johnny H »

philipp hat geschrieben:Oh, Spannend. Wusste ich nicht.

Aber ok, Pilsener Urquell und Budweise kenne ich nur aus der Flasche - und da für meinen Geschmack fast Diacetylfrei. ;-)
[...]
Ich denke auch, die Geschmacksunterschiede kommen von der Pasteurisierung.

In Berlin gibt es seit einiger Zeit eine Urquell-Tankbierkneipe. Das Bier ist filtriert, aber nicht pasteurisiert. Schmeckt m.E. wirklich vorzüglich und kommt nahe ans Original in Pilsen ran, wobei ich Diacetyl leider nicht zuverlässig in Bieren schmecken kann.

Edit: zum Abbau von Diacetyl braucht man Hefe.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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gulp
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#42

Beitrag von gulp »

wobei ich Diacetyl leider nicht zuverlässig in Bieren schmecken kann.
Ja mei, zuverlässig, kommt auch auf die Tagesform an, wobei nach meiner Roßkur, irgendwann 2010, habe ich da schon einen Draht dazu. Das ist Fluch und Segen zugleich. So manches Lieblingsbier ist jetzt ungenießbar. Und nach ein paar Tagen in Pilsen reichts einem schon gewaltig vom Butter im Bier.

Gruß
Peter
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#43

Beitrag von BrauFuchs »

Valjean hat geschrieben:Moin!

Grundsätzlich gilt heute - zumindest für die großen Brauereikonzerne - man kann jedes Bier an jedem Ort brauen. Die Technik macht es möglich. Brauwasseraufbereitung, Laboruntersuchungen der Rohstoffe vor dem Brauprozess und andere, industrielle Verfahren machen es möglich.
Daher ist es nur logisch, wenn ein weltweit agierender Konzern seine "Erfolgsmarken" auch dort braut, wo er sie vermarktet.

Heineken (ok ist ein Gruselstoff) wird zB weltweit produziert und schmeckt auch weltweit gleich. Der Konzern gibt eine ganz eindeutige und detaillierte Spezifikation für die Brauereitechnik von der Rohstoffbehandlung bis zur Abfüllung vor. Eine Heineken Braustätte in China unterscheidet sich technisch nicht von der am Stammhaus. Ähnlich ist es bei allen weltweiten Braukonzernen.

Das in einer Brauerei Vollgut einer fremden Marke zu finden ist, ist ebenfalls eher der Normalzustand. Ich will gar nicht wissen, wieviel Bier täglich in Tanklastern oder Containern unterwegs ist - nachfolgender Link zeigt nur einen winzigen Teil davon.
http://www.bahnbilder.de/bilder/zwei-bi ... 495764.jpg
Nicht jeder wird zur Arena auf Schalke gefahren und dort an die Zapfanlage angeschlossen:
http://blog.vdi.de/2014/08/so-funktioni ... rpipeline/

Macht ja auch Sinn, die Ware dort zu produzieren, wo sie gebraucht wird. Und wenn schon nicht produzieren, dann wenigstens das Voll- und Leergut nur regional transportieren.
Übrigens: Die Tucher in Nürnberg produziert am alten Staqndort in Innenstadtnähe, füllt aber im Logistikzentrum am Rand der Stadt ab. Dort dann auch andere Biere des Radeberger-Konzerns sowie Softdrinks des weltweiten Anbieters aus Atlanta. Das eigene Bier aus der Brauerei gelangt über eine ca. 5 km lang unterirdische Pipeline in das Logistikzentrum.

Bis dann
Robin
Dem ganzen kann ich nur zustimmen.
Es ist ja auch quatsch für eine Brauerei, welche nur zum Jahreshoch voll ausgelastet ist, keine Aufträge von außerhalb anzunehmen.
Spezifikationen gibt der Discounter vor oder sonstiger Auftraggeber/"Traditionelle Rezeptur" oder was auch immer.

Tucher ist dort das beste Beispiel. Braut die Biere für Netto, Produziert alte Rezepte von ehemaligen fränkischen Brauereien und und und.

Das ganze sicherlich zu abenteuerlichen Konditionen, aber besser als Tanks leerstehen zu lassen. Das Bier braut letztendlich der Computer und wenn der Tank frei werden muss kommts nach 1,5 Wochen auf den Markt...

Gruß
Lukas
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#44

Beitrag von Nansen »

Johnny H hat geschrieben:...
In Berlin gibt es seit einiger Zeit eine Urquell-Tankbierkneipe. Das Bier ist filtriert, aber nicht pasteurisiert. Schmeckt m.E. wirklich vorzüglich und kommt nahe ans Original in Pilsen ran...
Wo ist die Kneipe denn?
Grüße
Marco
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#45

Beitrag von Matze »

Brauling hat geschrieben:Moin,
das Ratskronen Pils und Export von Edeka werden für Süd-West von Monningen gefüllt.

Grüße
Du meinst wohl "Moninger" ?

Gruss
Matze
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#46

Beitrag von Matze »

gulp hat geschrieben:
wobei ich Diacetyl leider nicht zuverlässig in Bieren schmecken kann.
Ja mei, zuverlässig, kommt auch auf die Tagesform an, wobei nach meiner Roßkur, irgendwann 2010, habe ich da schon einen Draht dazu. Das ist Fluch und Segen zugleich. So manches Lieblingsbier ist jetzt ungenießbar. Und nach ein paar Tagen in Pilsen reichts einem schon gewaltig vom Butter im Bier.

Gruß
Peter
Ich hab 1999 mit einem Kumpel Bierurlaub in Pilsen gemacht. Das Wort Diacetyl kannte ich da noch gar nicht. Ich weiß nur noch, daß 0,5 Pilsener Urquell umgerechnet 1,50 DM gekostet haben, und es richtig gut war.

Gruss

Matze
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#47

Beitrag von Haubi »

Horstibus hat geschrieben:Hiho,

... Neben ekliger Plörre mit dem bekannten "Pennerhopfengeschmackt", ...

Nur mal so gefragt: Was ist "Pennerhopfengeschmack"?

Bisher habe ich auch noch noch keine eklige Plörre bekommen, auch wenn mir mache Biere ein Bisserl besser schmecken und mache halt ein Bisserl weniger.
Aber das ist ja das schöne, es ist für jeden Biergeschmack etwas zu kriegen.
Und da Brauereien Wirtschaftsbetriebe und meist keine Wirtshausbetrieben sind muss halt wirtschaftlich gebraut werden.

Nix für Ungut
Haubi
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#48

Beitrag von Brauling »

@Matze
Jup, meinte ich.
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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#49

Beitrag von Hagen »

Nansen hat geschrieben:
Johnny H hat geschrieben:...
In Berlin gibt es seit einiger Zeit eine Urquell-Tankbierkneipe. Das Bier ist filtriert, aber nicht pasteurisiert. Schmeckt m.E. wirklich vorzüglich und kommt nahe ans Original in Pilsen ran...
Wo ist die Kneipe denn?
Grüße
Marco
Streng genommen gibt es zwei:

1) Bömisces Dorf in Neukölln-Rixdorf
2) Birgit & Bier in Treptow
Besten Gruß

Hagen

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Re: Billigbiere und die Brauereien dahinter

#50

Beitrag von Nansen »

Danke. Gleich mal Besuche einplanen. :)
Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch brauen.
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