KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

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Sura
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KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#1

Beitrag von Sura »

Moin,

Nach nun einige Braugängen geht mir die Flaschengeschichte schon rein platzmäßig schon ein wenig gegen den Strich. Das reinigen ist auch eine eher lästige Pflicht. Daher würde ich lieber früher als später auf KEGs umsteigen. Reinigen usw. muss man die logischerweise immer noch, aber es ist schon was anderes einen oder zwei KEGs zu putzen, als 25-50 Flaschen....

Ich möchte gerne direkt von Gärfass ins KEG füllen und zwangskarbonisieren. Oder hat das Nachteile gegenüber einer Nachgärung im KEG? Verändert sich eigentlich die Dauer der Hauptgärung? (Also sollte ich alles länger im Gareimer lassen?)
Dann würde ich nach der Reifung gerne einmal umdrücken um möglichst wenig Schmonz der Gärung mit ins Endprodukt einzulagern. Ich stelle mir das grade wenn ich das Fass für eine Gartenparty dann mal aus dem Keller raushols oder irgendwohin mitbringe sehr sinnvoll vor. Soweit meine Wünsche.....

Nun habe ich schon ein wenig mitgelesen, finde auch alles interessant, habe im Wiki gesucht, aber so richtig schlau bin ich doch noch nicht.....

Was ich glaube zu wissen ist, daß es bei den Soda-KEGs zwei Systeme gibt (CC und NC), und für das CC-System geistern zu jeder Zeit Gerüchte das es das bald nicht mehr gibt. Wobei ich da auch nicht schlau draus werde was da nun dran ist, war, und was das überhaupt für Konsequenzen hätte. Ausserdem sollen Soda-KEGs den Vorteil haben, das es getrennte Anschlüsse für Gas und Bier gibt. (Warum genau ist das eignentlich ein Vorteil?)
Dann gibt es Bier KEGs die Flachfittings habe, welche es auch in zwei verschiedenen Ausführungen gibt. Die finden hier aber relativ wenig Erwähnung.

Meine Ausschlagmenge sind wohl immer so um die 10-15Liter. Von daher ist eine Größe um die 10 Liter für mich super. Dann würde ich neben dem KEG ein paar Flaschen befüllen, und kann dann mit über diese einschätzen ob das Bier reif ist und ich das KEG anzapfen oder besser noch stehenlassen kann. (Wie wirkt sich anzapfen eigentlich auf die Haltbarkeit aus?)
Grundsätzlich interessant finde ich auch diese Kunsstofffässer ohne Innenblase. (Bitte keine Kunsstoffdiskussion, es sei denn es liegen da handfeste plausible Gründe vor.) Bei denen sehe ich nur das es anscheinend ein Flachfitting ist.

Gut, was brauche ich genau for welches System?
- CO2 Flasche. Wie lange halten welche Größen, was kostet der Spass.
- Anschlüsse. Wofür, wie teuer.
- Kleinkram. Bitte alles aufzählen, und wenns eine kleiner Spezialschlüssel oder regelmässig notwendige Ersatzdichtungen sind....
- KEG. Kaufen? Leihen? Woher ... bei den üblichen Verdächtigen Shops geistern Preise von 50-150€ herum. Was ist da wirklich ein realistischer Preis?

Ich freue mich auf viele Meinungen und anregende stressfreie Diskussion :) ... Falls jemand ein Komplettset abzugeben hat oder gute Connections hat, freue ich mich über eine PM.....
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§11
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#2

Beitrag von §11 »

Der meiner Meinung nach größte Vorteil von Cornelius Behältern (CC/ NC Kegs) besteht in der großen Reinigungsöffnung. Hier kann man gut reinigen und auch kontrollieren.
Ein leichter Vorteil gegenüber den "normalen" Bier Kegs sehe ich auch darin das am Gasanschluss ohne Modifikation (Ventillippen) ein Spundaparat verwendet werden kann.

Warum willst du eigentlich zwangskarbonieren? Der Vorteil ist ja gerade das du aus den Gerbehälter ins Fass schlauchst und zwar mit Restextrakt. Dann stellst du am Spundaparat den gewünschten Druck (und damit den CO2 Gehalt) ein. Nach der HG lässt du nun entweder die Resthefe zuerst weg, drückst nochmals um oder hast ein gekürztes Steigrohr (also nicht du sondern dein Fass :P )

Nachteil ist bei dem System das Fässer mit mehr als 19 Litern selten sind. Es gibt sie zwar (hab schon 1,5hl gesehen) aber eben selten.

Gruß

Jan
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uli74
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#3

Beitrag von uli74 »

§11 hat geschrieben: Warum willst du eigentlich zwangskarbonieren? Der Vorteil ist ja gerade das du aus den Gerbehälter ins Fass schlauchst und zwar mit Restextrakt.


Nachteil ist bei dem System das Fässer mit mehr als 19 Litern selten sind. Es gibt sie zwar (hab schon 1,5hl gesehen) aber eben selten.
NC und CC-Kegs gibts normalerweise in zwei Grössen, mit ca. 9 l und ca 19 l Fassngsvermögen.

Warum zwangskarbonisieren? Weil man dadurch erstens weniger Hefesatz im Fass hat und zweitens die Karbonisierung genau einstellbar ist.

Und drittens ist das Bier wesentlich schneller trinkfertig.

Nachteile seh ich ehrlich gesagt überhaupt keine. Grünschlauchen funktioniert sowieso nur untergärig, und ob ich jetzt aufspunde oder gleich zwangskarbonisiere ist meiner Meinung nach Jacke wie Hose.
Gruss

Uli
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#4

Beitrag von Brauknecht96 »

Viertens: Man kann direkt nach der HG diverse Mittelchen zur Klärung einsetzen bevor es endgültig ins Keg zum aufkarbonisieren geht.
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s3b0
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#5

Beitrag von s3b0 »

Vielleicht hilft Dir das etwas weiter:

viewtopic.php?f=3&t=6471&view=unread#unread
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grüner Drache
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#6

Beitrag von grüner Drache »

uli74 hat geschrieben:
Grünschlauchen funktioniert sowieso nur untergärig...
Moin!

Warum?

( Bin Grad selber dabei auf NC-KEGS umzustellen. En Spundapperat einstellbar bis 3,0 bar hab ich mir bereits angeschafft)

Allzeit gut Sud!
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Ciao ,Alex!
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#7

Beitrag von hoggel1 »

Hi Alex,

Wenn du richtig Grünschlauchen willst, brauchst du keinen Spundapperat.

MfG
Thomas
uli74
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#8

Beitrag von uli74 »

grüner Drache hat geschrieben:
Warum?

Weil obergärige Hefe wesentlich schneller vergärt als untergärige und man den Restextraktgehalt schon sehr genau im Auge haben muss um den richtigen Zeitpunkt fürs Grünschlauchen nicht zu verpassen.
Gruss

Uli
flip
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#9

Beitrag von flip »

s3b0 hat geschrieben:Vielleicht hilft Dir das etwas weiter:

viewtopic.php?f=3&t=6471&view=unread#unread
Oder der hier:

viewtopic.php?f=3&t=5913&view=unread#unread
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#10

Beitrag von grüner Drache »

hoggel1 hat geschrieben:Hi Alex,

Wenn du richtig Grünschlauchen willst, brauchst du keinen Spundapperat.

MfG
Thomas
Moin!

Danke Thomas! Ich war natürlich zu schwammig bei meiner Definition von "Grünschlauchen".
Ich will natürlich nich Grünschlauchen sondern Spunden, bin rechenfaul messfaul und speisungsfaul :Wink
Uli74 hat natürlich auch recht. Grünschlauchen mit OG-BIER ist mehr ein Glücksspiel ....
Allzeit gut Sud !
:Drink
Ciao, Alex!

Edit sagt: Autokorretur ist doof! :Ahh
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#11

Beitrag von §11 »

Also ich hab gelernt das Grünschlauchen nichts anderes bedeutet als Schlauchen mit Restextrakt, im Gegensatz zum Aufkräusen. Und natürlich brauche ich dann einen Spundaparat.

Ob das Bier beim Zwangskarbonisieren schneller fertig ist, wage ich zu bezweifeln, die NG muss so oder so ja erstmal abgeschlossen sein. Ich kann ja auch beim Zwangskarbonisieren nicht einfach vor erreichen des EVG die Gärung abbrechen. Also ist doch der Schritt det Zwangskarbonisierung zusätzlich.

Wenn ich sauber schlauche und meine Biere vorher ordentlich auf Lagerkellertemperatur bringe, werden (zumindest meine Biere) die Biere klar wie filtriert. Schau dir z.B. mal den Indian Clipper an.

Gruß

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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#12

Beitrag von gulp »

§11 hat geschrieben:Also ich hab gelernt das Grünschlauchen nichts anderes bedeutet als Schlauchen mit Restextrakt, im Gegensatz zum Aufkräusen. Und natürlich brauche ich dann einen Spundaparat.

Ob das Bier beim Zwangskarbonisieren schneller fertig ist, wage ich zu bezweifeln, die NG muss so oder so ja erstmal abgeschlossen sein. Ich kann ja auch beim Zwangskarbonisieren nicht einfach vor erreichen des EVG die Gärung abbrechen. Also ist doch der Schritt det Zwangskarbonisierung zusätzlich.

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Jan
Wären 15 min in Ordnung? Angenommen wir brauen ein Wit. Das lassen wir zwei Wochen auf der Hauptgärung stehen, bzw bis es Endvergoren ist. Dann füllen wir das in ein NC Keg, und zwangscarbonisieren. Ganz unten. Natürlich kann man sich auch Zeit lassen. Dann gibt man alle paar Tage mal einen Sprutz CO2 bis das passt. Wenn man es darauf anlegt ist man mit zwangscarbonisieren schneller. Spinner können ja Gärungskohlensäure beim Lammsbräu kaufen. Fei ohne Schmarrn. :Smile

Gruß
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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#13

Beitrag von §11 »

gulp hat geschrieben:
§11 hat geschrieben:Also ich hab gelernt das Grünschlauchen nichts anderes bedeutet als Schlauchen mit Restextrakt, im Gegensatz zum Aufkräusen. Und natürlich brauche ich dann einen Spundaparat.

Ob das Bier beim Zwangskarbonisieren schneller fertig ist, wage ich zu bezweifeln, die NG muss so oder so ja erstmal abgeschlossen sein. Ich kann ja auch beim Zwangskarbonisieren nicht einfach vor erreichen des EVG die Gärung abbrechen. Also ist doch der Schritt det Zwangskarbonisierung zusätzlich.

Wenn ich sauber schlauche und meine Biere vorher ordentlich auf Lagerkellertemperatur bringe, werden (zumindest meine Biere) die Biere klar wie filtriert. Schau dir z.B. mal den Indian Clipper an.

Gruß

Jan
Wären 15 min in Ordnung? Angenommen wir brauen ein Wit. Das lassen wir zwei Wochen auf der Hauptgärung stehen, bzw bis es Endvergoren ist. Dann füllen wir das in ein NC Keg, und zwangscarbonisieren. Ganz unten. Natürlich kann man sich auch Zeit lassen. Dann gibt man alle paar Tage mal einen Sprutz CO2 bis das passt. Wenn man es darauf anlegt ist man mit zwangscarbonisieren schneller. Spinner können ja Gärungskohlensäure beim Lammsbräu kaufen. Fei ohne Schmarrn. :Smile

Gruß
Peter
Ich schlauche sauber (mit Restextrakt; grün) in ein Keg. Spunde auf den gewünschten Druck. Am Ende der HG lass ich die Hefe weg bzw. drücke in ein anderes Keg um. Fertig.

Wo brauche ich denn jetzt länger? Die selben Schritte hast du doch auch? Ich seh die Zeitersparnis wirklich nicht.

Was du machen kannst ist du lässt das CO2 durch den Getränkefitting, nennt sich "Kohlensäuredusche", damit kann man Junbierbukettaromen austreiben und die Lagerung verkürzen.

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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#14

Beitrag von gulp »

Gut, haste recht, sind wir gleich schnell. Wobei ichs gar nicht so eilig habe. :Smile
Was du machen kannst ist du lässt das CO2 durch den Getränkefitting, nennt sich "Kohlensäuredusche", damit kann man Junbierbukettaromen austreiben und die Lagerung verkürzen.
Funktioniert auch gut bei Schwefelstinkern.


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Re: KEG - Welches System, Was brauch ich, usw.

#15

Beitrag von Corvus »

§11 hat geschrieben: Ich schlauche sauber (mit Restextrakt; grün) in ein Keg. Spunde auf den gewünschten Druck. Am Ende der HG lass ich die Hefe weg bzw. drücke in ein anderes Keg um. Fertig.

Wo brauche ich denn jetzt länger? Die selben Schritte hast du doch auch? Ich seh die Zeitersparnis wirklich nicht.

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Gruß

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So in etwa mache ich das auch. Die 15 min, die Peter zum Carbonisieren braucht, reichen dicke fürs Umdrücken. Allerdings haben wir ein Keg mehr als Peter zu reinigen Jan. Vielleicht hat er das einkalkuliert :Drink
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