Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Hallo Leute,
ich habe vor 10 Tagen das erste Mal gebraut. Es ist ein Altbier nach dem Schumacher Klonrezept geworden.
Als Hefe habe ich Brewferm Top Trockenhefe verwendet.
Ich hatte eine Stammwürze von 14 Plato und habe dann nach genau 1 Woche bei 5 Plato Restextrakt abgefüllt.
Es kamen 20 Liter raus, diese habe ich mit nicht ganz 2 Liter Speise vermischt und dann in teilweise Bügelflaschen und den Rest mit Kronkorken abgeüllt.
1 Tag nach der Abfüllung habe ich das erste Mal die Flaschen entlüftet. Es entstand ein starkes Bloppgeräusch.
Gerade eben (2. Tag nach der Abfüllung) habe ich meine Flaschen den nochmals entlüftet und noch immer war ein Bloppgeräusch zu entnehmen.
Jetzt meine Frage: Soll ich morgen nun nochmals kontrollieren, oder soll ich die Flaschen in Ruhe Nachgären lassen? (Die Flasche stehen im Keller bei ca. 8 Grad)
Danke
lg
kirni
ich habe vor 10 Tagen das erste Mal gebraut. Es ist ein Altbier nach dem Schumacher Klonrezept geworden.
Als Hefe habe ich Brewferm Top Trockenhefe verwendet.
Ich hatte eine Stammwürze von 14 Plato und habe dann nach genau 1 Woche bei 5 Plato Restextrakt abgefüllt.
Es kamen 20 Liter raus, diese habe ich mit nicht ganz 2 Liter Speise vermischt und dann in teilweise Bügelflaschen und den Rest mit Kronkorken abgeüllt.
1 Tag nach der Abfüllung habe ich das erste Mal die Flaschen entlüftet. Es entstand ein starkes Bloppgeräusch.
Gerade eben (2. Tag nach der Abfüllung) habe ich meine Flaschen den nochmals entlüftet und noch immer war ein Bloppgeräusch zu entnehmen.
Jetzt meine Frage: Soll ich morgen nun nochmals kontrollieren, oder soll ich die Flaschen in Ruhe Nachgären lassen? (Die Flasche stehen im Keller bei ca. 8 Grad)
Danke
lg
kirni
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Hallo Kirni,
na wenn das mal keine typische Anfängerfrage ist fress ich nen Besen!
1. Ploppverschluss-Flaschen machen IMMER ein Ploppgeräusch - zumindest wenn kohlensäurehaltige Getränke wie Bier darin aufbewahrt werden, wenn sie also nicht gerade schales Bier oder Wasser enthalten. Du solltest also besser nicht immer wieder entlüften bis kein Geräusch mehr hörbar ist, denn dann hätte das Bier keine Kohlensäure mehr.
2. man muss ausrechnen, wie viel Speise man verwenden muss, denn dann ist das Ganze mit Entlüften gar nicht nötig, da dann exakt der benötigte Druck aufgebaut wird - rechnet man nicht, dann muss man im günstigsten Fall nach Gefühl entlüften bis das Bier gut einzuschänken ist und trotzdem noch schäumt, im ungünstigsten Fall platzen die Flaschen wegen Überdruck oder das Bier bleibt sehr schal und es baut sich gar kein Druck auf.
Gegenfrage: war dein Bier komplett ausgegoren, bevor es zusammen mit der Speise in die Flaschen abgefüllt wurde?
Beste Grüße
Dennis
na wenn das mal keine typische Anfängerfrage ist fress ich nen Besen!
1. Ploppverschluss-Flaschen machen IMMER ein Ploppgeräusch - zumindest wenn kohlensäurehaltige Getränke wie Bier darin aufbewahrt werden, wenn sie also nicht gerade schales Bier oder Wasser enthalten. Du solltest also besser nicht immer wieder entlüften bis kein Geräusch mehr hörbar ist, denn dann hätte das Bier keine Kohlensäure mehr.
2. man muss ausrechnen, wie viel Speise man verwenden muss, denn dann ist das Ganze mit Entlüften gar nicht nötig, da dann exakt der benötigte Druck aufgebaut wird - rechnet man nicht, dann muss man im günstigsten Fall nach Gefühl entlüften bis das Bier gut einzuschänken ist und trotzdem noch schäumt, im ungünstigsten Fall platzen die Flaschen wegen Überdruck oder das Bier bleibt sehr schal und es baut sich gar kein Druck auf.
Gegenfrage: war dein Bier komplett ausgegoren, bevor es zusammen mit der Speise in die Flaschen abgefüllt wurde?
Beste Grüße
Dennis
*"Männer-Malzbier": Magnum/Select/Tettnanger auf 26 IBU, WLP2308, ca 70-80 EBC, 6 % vol (Nachgärung)
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Hmm, also das ist ne Frage, wie stark dein Bier karbonisiert sein soll.
Grundsätzlich rechnet man die erforderliche Menge aus und belüftet überhaupt nicht. Also in deinem Fall bräuchtest du 1,83l Speise um auf 5gr/l CO2 und 2,1l um auf 5,5gr/l zu kommen, falls du jeweils bei 20° gemessen hättest. Was braust du denn für ein Bier? Die Brewferm Top ist doch ne OG Hefe; wieso machst du die Nachgärung so kalt und nicht bei der Temperatur der Hauptgärung?
Grundsätzlich rechnet man die erforderliche Menge aus und belüftet überhaupt nicht. Also in deinem Fall bräuchtest du 1,83l Speise um auf 5gr/l CO2 und 2,1l um auf 5,5gr/l zu kommen, falls du jeweils bei 20° gemessen hättest. Was braust du denn für ein Bier? Die Brewferm Top ist doch ne OG Hefe; wieso machst du die Nachgärung so kalt und nicht bei der Temperatur der Hauptgärung?
Zuletzt geändert von Kelte am Dienstag 18. November 2014, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Hallo danke für die rasche Antwort.
Beim Bier hat sich die letzten 2 Tage nichts mehr getan, hab immer brav gespindelt.(war bei 5 Plato)
alle paar Minuten hat sich noch vereinzelt das Gärröhrchen gemeldet, aber sonst nichts.
Beim Bier hat sich die letzten 2 Tage nichts mehr getan, hab immer brav gespindelt.(war bei 5 Plato)
alle paar Minuten hat sich noch vereinzelt das Gärröhrchen gemeldet, aber sonst nichts.
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Hallo,
wie oft Du entlüften sollst, kann Dir aus der Ferne niemand genau sagen. Das hängt maßgeblich davon ab, ob Dein Bier fertig ausgegoren war. Da Du von "genau einer Woche" Hauptgärung und 5°P Restextrakt schreibst, vermute ich mal, dass es nicht voll ausgegoren war. In Zukunft besser voll ausgären lassen und Speise oder noch einfacher Zucker exakt berechnen zum Beispiel hier: http://fabier.de/biercalcs.html
Was ist jetzt zu tun? Erst mal stehen die Flaschen mit 8°C für die Nachgärung zu kalt. Also wärmer stellen, sonst dauert die Nachgärung ewig. Dann würde ich an Deiner Stelle nach jeweils 2 Tagen eine (immer andere) Flasche probeweise öffnen. Wenn Dir das Bier nicht ins Gesicht springt, lass die anderen Flaschen zu. Wenn es Dir ins Gesicht springt, die anderen Flaschen entlüften. Nach einer Woche dann alles wieder in den Keller.
Stefan
Edit meint, ich war wieder viel zu langsam.
wie oft Du entlüften sollst, kann Dir aus der Ferne niemand genau sagen. Das hängt maßgeblich davon ab, ob Dein Bier fertig ausgegoren war. Da Du von "genau einer Woche" Hauptgärung und 5°P Restextrakt schreibst, vermute ich mal, dass es nicht voll ausgegoren war. In Zukunft besser voll ausgären lassen und Speise oder noch einfacher Zucker exakt berechnen zum Beispiel hier: http://fabier.de/biercalcs.html
Was ist jetzt zu tun? Erst mal stehen die Flaschen mit 8°C für die Nachgärung zu kalt. Also wärmer stellen, sonst dauert die Nachgärung ewig. Dann würde ich an Deiner Stelle nach jeweils 2 Tagen eine (immer andere) Flasche probeweise öffnen. Wenn Dir das Bier nicht ins Gesicht springt, lass die anderen Flaschen zu. Wenn es Dir ins Gesicht springt, die anderen Flaschen entlüften. Nach einer Woche dann alles wieder in den Keller.
Stefan
Edit meint, ich war wieder viel zu langsam.
Zuletzt geändert von Bilbobreu am Dienstag 18. November 2014, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
"in Ruhe nachgären lassen" ist das richtige Stichwort, das würde ich exakt so machen.
Ich komme mit den von dir angegebenen Werten (und unter der Voraussetzung, dass deine Spindel auf 20°c kalibiert ist und du auch bei 20°C gemessen hast) auf benötigte 1,9 Liter Speise, um einen CO2-Gehalt von 5 gramm/Liter zu erreichen (das ist ein vernünftiger CO2-Gehalt für die meisten Biere). Die Brewferm TOP ist eine obergärige Hefe, die fühlt sich bei 18-20°C am wohlsten, daher solltest du die Flaschen etwas wärmer stellen als 8°C, um eine zügige Nachgärung zu ermöglichen.
Dann einfach mal 1 Woche abwarten, eine Flasche für ein paar Stunden in den Kühlschrank, und dann nochmal das Ploppgeräusch und vor allem das Bier testen.
Ein Berechnungstool für die Menge der Speise findest du z.B. hier: http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... iserechner
Edit: Rechnen hilft nur, wenn man keinen Mist misst. Daher ist es wichtig, dass das Bier vor dem Abfüllen ausgegoren ist, vermute aber das weisst du bereits. Wollte es nur der Vollständigkeit halber nochmal erwähnen. :)
Grüße
Ich komme mit den von dir angegebenen Werten (und unter der Voraussetzung, dass deine Spindel auf 20°c kalibiert ist und du auch bei 20°C gemessen hast) auf benötigte 1,9 Liter Speise, um einen CO2-Gehalt von 5 gramm/Liter zu erreichen (das ist ein vernünftiger CO2-Gehalt für die meisten Biere). Die Brewferm TOP ist eine obergärige Hefe, die fühlt sich bei 18-20°C am wohlsten, daher solltest du die Flaschen etwas wärmer stellen als 8°C, um eine zügige Nachgärung zu ermöglichen.
Dann einfach mal 1 Woche abwarten, eine Flasche für ein paar Stunden in den Kühlschrank, und dann nochmal das Ploppgeräusch und vor allem das Bier testen.
Ein Berechnungstool für die Menge der Speise findest du z.B. hier: http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... iserechner
Edit: Rechnen hilft nur, wenn man keinen Mist misst. Daher ist es wichtig, dass das Bier vor dem Abfüllen ausgegoren ist, vermute aber das weisst du bereits. Wollte es nur der Vollständigkeit halber nochmal erwähnen. :)
Grüße
*"Männer-Malzbier": Magnum/Select/Tettnanger auf 26 IBU, WLP2308, ca 70-80 EBC, 6 % vol (Nachgärung)
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Punkt 7
Das sieht verdächtig nach einer 10% Speise Faustregel aus.
Und vermutlich zu früh abgefüllt.
Stefan
Das sieht verdächtig nach einer 10% Speise Faustregel aus.
Und vermutlich zu früh abgefüllt.
Stefan
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Hallo,kirni99 hat geschrieben:Hallo Leute,
ich habe vor 10 Tagen das erste Mal gebraut. Es ist ein Altbier nach dem Schumacher Klonrezept geworden.
Als Hefe habe ich Brewferm Top Trockenhefe verwendet.
Ich hatte eine Stammwürze von 14 Plato und habe dann nach genau 1 Woche bei 5 Plato Restextrakt abgefüllt.
Es kamen 20 Liter raus, diese habe ich mit nicht ganz 2 Liter Speise vermischt und dann in teilweise Bügelflaschen und den Rest mit Kronkorken abgeüllt.
1 Tag nach der Abfüllung habe ich das erste Mal die Flaschen entlüftet. Es entstand ein starkes Bloppgeräusch.
Gerade eben (2. Tag nach der Abfüllung) habe ich meine Flaschen den nochmals entlüftet und noch immer war ein Bloppgeräusch zu entnehmen.
Jetzt meine Frage: Soll ich morgen nun nochmals kontrollieren, oder soll ich die Flaschen in Ruhe Nachgären lassen? (Die Flasche stehen im Keller bei ca. 8 Grad)
Danke
lg
kirni
Lies dir mal diesen "Leitfaden" durch, hier wird das Abfüllen und Carbonisieren imho sehr gut erklärt.
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread
Gruß,
Chris
Chris
Re: Erster Brauvesuch - Flaschen wie oft entlüften?
Wenn die Brewferm Top gerade so richtig in Fahrt ist, geht das schon.Bilbobreu hat geschrieben:Da Du von "genau einer Woche" Hauptgärung und 5°P Restextrakt schreibst, vermute ich mal, dass es nicht voll ausgegoren war.
Bei meinem Roggenbier z.B.: nach 1 Tag Hochkräusen, am 2. Tag bereits zurückgehend, nach 6 Tagen gar keine Kräusen mehr und Restextrakt stabil.
Allerdings hat sie bei mir auch deutlich Restextrakt übriggelassen (14,4brix -> 6.1°P) - vermutlich kann sie weniger mit Maltotriose umgehen (rehydrierte Trockenhefe, also keine Erntehefe).
Kein weiterer Druckaufbau nach Zwangscarbonisierung oder "trockener" werdender Geschmack in der Lagerung.
Uwe