Wethop-Erfahrungen
Wethop-Erfahrungen
Liebe Braugemeinde!
Da das Thema "Wethop" im Forum bisher etwas unterrepräsentiert ist, möchte ich Euch an meinen bisher gemachten Erfahrungen teilhaben lassen.
Zum Wethop bin ich eher durch einen Zufall gekommen. Meiner letzten Bestellung in den Niederlanden habe ich dem Warenkorb, eher aus Neugier denn geplant, eine Dose Cascade beilegen lassen. Das passende Rezept für diesen Versuch war schnell gefunden: Es sollte das PaleAle von Sierranevada werden, eines meiner Lieblingsbiere, welches passenderweise ausschließlich mit Cascade gebraut wird. Der Versender gibt als grobe Richtschnur die vierfache Menge an Wethop gegenüber Pellets an. Für meinen Sud entspräche das 240g, sodass beinahe die ganze Dose zum Einsatz kam. Am Brautag fand ich in der Konservendose ganze, gepresste Dolden vor, die ein intensives Hopfenaroma verströmten. Der Hopfen ließ sich gut auf die drei Portionen in Hopfensocken aufteilen. Bei der Hopfung gab es gleich die erste Überraschung: Da dem Hopfen kein Wasser entzogen wurde, gingen die Hopfensocken beim Eintauchen unter. Trockener Doldenhopfen verhält sich hier deutlich wiederspenstiger und schwimmt, trotz Rehydrierung, meist zur Hälfte oberhalb der Würze, was die Ausbeute vermutlich einschränkt.
Die zweite Überraschung war dann nach vier Wochen der Gärung und Reifung die Geschmacksexplosion beim ersten Verkosten. Das Bier schmeckte im Antrunk deutlich grasig, frisch, nach grünen Früchten, wie ich das bei Bier bisher so nie geschmeckt habe. Die Bitterkeit war deutlich, aber viel weniger Agressiv als bei hopfenreichen Bieren. Leider kann ich nicht sagen, ob die im Rezept angestrebte Bitterkeit von 38 IBU mit meiner "Pi mal Daumen" gegebene vierfache Menge an Hopfen so hinkommt. Mir kam das Wethop-Ale bitterer vor, aber die Bitterkeit war irgendwie harmonischer.
Ich bin jedenfalls angefixt und wollte unbedingt tiefer ins Thema einsteigen. Eine Suche nach Wethop-Anbietern brachte drei Ergebnisse:
1) der oben bereits zitierte Braumarkt.com – 300g Hopfen für 25,- €
2) Hopfen-der-Welt.de - 300g für 12,- €
3) prohops.de - 1000g für 26,- €
Interessant fand ich, dass das Hopfenkontor seine Produkte "exklusiv" über Prohops vertreibt, es sich aber bei den Dosen von Hopfen-der-Welt offensichtlich um das gleiche Produkt handelt. Der Hopfen wird hier fein zerschreddert und in Dosen gepresst, bzw. im Folienbeutel vacuumiert verkauft, während das Produkt aus den Niederlanden ganze Dolden in Dosen presst.
Bei meinen nächsten Versuchen werde ich die Bitterhopfengabe zu Beginn des Kochens durch getrocknete Dolden ersetzen. Hier Wethop einzusetzen bringt wohl keinen signifikanten Gewinn.
Eine weitere Baustelle ist die Umrechnung der Alphasäure und somit die Berechnung der zu erwartenden Bitterkeit. Die grob-über-den-Daumen-vierfach-Menge ist mir zu ungenau. Habt Ihr da eine Idee? Die bekannten Rechentools können nur zwischen getrocknetem Doldenhopfen und den verschieden dosierten Pellets unterscheiden.
Axel
Da das Thema "Wethop" im Forum bisher etwas unterrepräsentiert ist, möchte ich Euch an meinen bisher gemachten Erfahrungen teilhaben lassen.
Zum Wethop bin ich eher durch einen Zufall gekommen. Meiner letzten Bestellung in den Niederlanden habe ich dem Warenkorb, eher aus Neugier denn geplant, eine Dose Cascade beilegen lassen. Das passende Rezept für diesen Versuch war schnell gefunden: Es sollte das PaleAle von Sierranevada werden, eines meiner Lieblingsbiere, welches passenderweise ausschließlich mit Cascade gebraut wird. Der Versender gibt als grobe Richtschnur die vierfache Menge an Wethop gegenüber Pellets an. Für meinen Sud entspräche das 240g, sodass beinahe die ganze Dose zum Einsatz kam. Am Brautag fand ich in der Konservendose ganze, gepresste Dolden vor, die ein intensives Hopfenaroma verströmten. Der Hopfen ließ sich gut auf die drei Portionen in Hopfensocken aufteilen. Bei der Hopfung gab es gleich die erste Überraschung: Da dem Hopfen kein Wasser entzogen wurde, gingen die Hopfensocken beim Eintauchen unter. Trockener Doldenhopfen verhält sich hier deutlich wiederspenstiger und schwimmt, trotz Rehydrierung, meist zur Hälfte oberhalb der Würze, was die Ausbeute vermutlich einschränkt.
Die zweite Überraschung war dann nach vier Wochen der Gärung und Reifung die Geschmacksexplosion beim ersten Verkosten. Das Bier schmeckte im Antrunk deutlich grasig, frisch, nach grünen Früchten, wie ich das bei Bier bisher so nie geschmeckt habe. Die Bitterkeit war deutlich, aber viel weniger Agressiv als bei hopfenreichen Bieren. Leider kann ich nicht sagen, ob die im Rezept angestrebte Bitterkeit von 38 IBU mit meiner "Pi mal Daumen" gegebene vierfache Menge an Hopfen so hinkommt. Mir kam das Wethop-Ale bitterer vor, aber die Bitterkeit war irgendwie harmonischer.
Ich bin jedenfalls angefixt und wollte unbedingt tiefer ins Thema einsteigen. Eine Suche nach Wethop-Anbietern brachte drei Ergebnisse:
1) der oben bereits zitierte Braumarkt.com – 300g Hopfen für 25,- €
2) Hopfen-der-Welt.de - 300g für 12,- €
3) prohops.de - 1000g für 26,- €
Interessant fand ich, dass das Hopfenkontor seine Produkte "exklusiv" über Prohops vertreibt, es sich aber bei den Dosen von Hopfen-der-Welt offensichtlich um das gleiche Produkt handelt. Der Hopfen wird hier fein zerschreddert und in Dosen gepresst, bzw. im Folienbeutel vacuumiert verkauft, während das Produkt aus den Niederlanden ganze Dolden in Dosen presst.
Bei meinen nächsten Versuchen werde ich die Bitterhopfengabe zu Beginn des Kochens durch getrocknete Dolden ersetzen. Hier Wethop einzusetzen bringt wohl keinen signifikanten Gewinn.
Eine weitere Baustelle ist die Umrechnung der Alphasäure und somit die Berechnung der zu erwartenden Bitterkeit. Die grob-über-den-Daumen-vierfach-Menge ist mir zu ungenau. Habt Ihr da eine Idee? Die bekannten Rechentools können nur zwischen getrocknetem Doldenhopfen und den verschieden dosierten Pellets unterscheiden.
Axel
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.
(John Ruskin 1819-1900)
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Re: Wethop-Erfahrungen
Hallo Axel,
ich hatte mit Gebhard(U-Tube) mal ein paar Rezepte mit Wet-Hop ausgeknobelt, die auch gebraut und untersucht/verkostet wurden.
Vielelleicht schreibst Du ihm eine PN und berichtest dann hier.
Solltest Du auf der HBCon sein, triffst Du ihn ohnehin im HBCon-Labor.
ich hatte mit Gebhard(U-Tube) mal ein paar Rezepte mit Wet-Hop ausgeknobelt, die auch gebraut und untersucht/verkostet wurden.
Vielelleicht schreibst Du ihm eine PN und berichtest dann hier.
Solltest Du auf der HBCon sein, triffst Du ihn ohnehin im HBCon-Labor.
Gruss
Oli
_____________________________
https://brewrecipedeveloper.de
Brauwasser - bitte hier entlang
Gärschwierigkeiten - bitte hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - bitte hier entlang
Rezeptberatung anfragen - bitte hier entlang
Oli
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Re: Wethop-Erfahrungen
Die Alphawerte der Wethops sind ein Witz. Daher sollte man den Hopfen auch nur als Aromagabe verwenden. Alles andere ist doch Verschwendung.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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- Barney Gumble
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- Registriert: Freitag 20. August 2010, 15:46
- Wohnort: Minga
Re: Wethop-Erfahrungen
Ich frage, weil ich mit wet hop Stopfen will:
Wie sieht das mit der bei frischem Rohhopfen diskutierten Mikrobiologie, also Infektionsgefahr aus? Kann ich damit rechnen, mir das Jungbier auch mit Hopfen aus der Konservendose mit Käfer und Larve zu würzen? Oder wird der gepresste vorher gereinigt?
VG
Shlomo
Wie sieht das mit der bei frischem Rohhopfen diskutierten Mikrobiologie, also Infektionsgefahr aus? Kann ich damit rechnen, mir das Jungbier auch mit Hopfen aus der Konservendose mit Käfer und Larve zu würzen? Oder wird der gepresste vorher gereinigt?
VG
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Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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- Ladeberger
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Re: Wethop-Erfahrungen
Der "WetHop" des Hopfenkontors ist hitzesterilisiert.
Gruß
Andy
Gruß
Andy
- Barney Gumble
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- Wohnort: Minga
Re: Wethop-Erfahrungen
Danke
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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- brauflo
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Re: Wethop-Erfahrungen
Das ist ja lustig.
Just vor einer halben Stunde bin ich über diesen Artikel auf GradPlato gestoßen:
https://www.gradplato.com/kategorien/kn ... Rob3AiXQ==
Klingt wirklich interessant..
Just vor einer halben Stunde bin ich über diesen Artikel auf GradPlato gestoßen:
https://www.gradplato.com/kategorien/kn ... Rob3AiXQ==
Klingt wirklich interessant..
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... wollte ich immer schon mal machen...
Meine Vorstellung:
viewtopic.php?p=184866#p184866
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viewtopic.php?p=184866#p184866
- holledauer
- Posting Freak
- Beiträge: 2432
- Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07
Re: Wethop-Erfahrungen
WetHops ist eingekochter Hopfen frisch von der Pflanze und wird nur von Hopfenkontor hergestellt. Der hat es patentieren lassen.
Über ProHops und HdW wird nur vertrieben.
Über Unsinn, Sinn und Einsatzgebiet muss jeder selber entscheiden.
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Gruß Martin aus der Hallertau
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Meine Vorstellung:
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Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
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- Barney Gumble
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- Wohnort: Minga
Re: Wethop-Erfahrungen
Ich muss zugeben, bin nur wegen dieses Threads auf das Produkt gestoßen und musste einfach mal was anderes probieren für mehr Hopfenaroma.holledauer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. April 2020, 11:35 WetHops ist eingekochter Hopfen frisch von der Pflanze und wird nur von Hopfenkontor hergestellt. Der hat es patentieren lassen.
Über ProHops und HdW wird nur vertrieben.
Über Unsinn, Sinn und Einsatzgebiet muss jeder selber entscheiden.
Eine Diskussion auch über evtl. Geldverschwendung würd mich schon sehr interessieren an der Stelle.
An frischen Rohhopfen komme ich so nicht ran ohne mich ins Auto setzen zu müssen.
VG
Shlomo
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- holledauer
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- Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07
Re: Wethop-Erfahrungen
War kein Vorwurf :)
Gruß Martin aus der Hallertau
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