Kaufbier sauer - kann das sein?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Enfield
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Kaufbier sauer - kann das sein?

#1

Beitrag von Enfield »

Guten morgen zusammen!

Bei uns in der Nähe gibt es eine kleine Microbrauerei (5 hl Anlage), die vor ein paar Jahren gegründet wurde. Die stellen klassisches untergäriges Bier her, aber eben nicht gefiltert, nicht pasteurisiert und mit Flaschengärung (Grünschlauchen).

Habe dort mal ne kleine Führung gehabt. Gelegentlich hole ich mir dort auch eine Kiste Bier, da man damit die Freunde und Bekannten "vorsichtig" an ein anderes Biererlebnis abseits der Industrie heranführen kann.

Jetzt ist es mir das zweite mal passiert, dass das Bier sauer war - Wochen vor Ablauf das MHD. Aber nicht ein bisschen sondern richtig übel, fast als ob man eine Packung schlechte Milch aufmacht. Beim Öffnen auch kein "plopp" mehr und beim Eingießen kein Schaum. Richtig trüb und stinkt. Und es dürfte jeweils die ganze Charge betreffen. Beim ersten mal waren es 6 Flaschen von Sorte A, beim zweiten Mal waren es ganze 18 Flaschen von Sorte B. An falsche Lagerung bei mir glaube ich auch nicht, da ich das Bier nach dem Kaufen immer direkt in den Kühlschrank gepackt habe, wo es bis zum Trinken bei 7° C lagert.

Dürfte das sein? Das MHD geben sie mit 6 Monate nach Abfüllen an. Die haben doch da irgendwo ein Problem, oder?

Ich hab mir damals bei der Führung schon gedacht, dass die es mit der Hygiene nicht so genau nehmen (Wow, Bier ist doch ziemlich robust, ich als Hobbybrauer würde mir manches nicht trauen, da kommt man sich dann gleich wieder überpingelig vor).

Jedenfalls bringen sie das Bier nach dem Würzekochen duch den Wärmetauscher auf 20-25° C runter und lassen es dann über Nacht ohne Hefe im gekühlten Gärbottich stehen um es auf Anstelltemperatur von Untergärigem zu bringen. Erst dann geben sie am nächsten Morgen die Hefe hinzu. Ich habe extra nachgefragt, weil ich es nicht glauben wollte. Ulrich hat davor in einem anderen Thread deutlich abgeraten, einen Sud ohne Hefe stehen zu lassen.
Kann das da auch reinspielen?

lg

Max
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Seed7
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#2

Beitrag von Seed7 »

ein nicht kontaminiertes bier wird mit der zeit nicht sauer. Die haben ein hygiene problem und ich wurde die biere zur brauerei zurueck bringen und sie da auf weisen.

Ingo
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#3

Beitrag von Beerbrouer »

Warum soll das nicht passieren können? Das gleiche hatte ich vor zwei oder drei Jahren bei einer kleinen Brauerei aus Varel. Da hatte ich mir aus dem Urlaub ein paar Flaschen mitgebracht, und alle waren sauer.

Ich habe die Brauerei per E-Mail angeschrieben und gefragt, ob sie ggf. ein Problem mit einer Milchsäureinfektion hatten. Das wurde unumwunden sofort zugegeben. Leider sind sie nicht auf die Idee gekommen, wie der "Schaden" wieder gutzumachen ist (ich habe auch nicht danach gefragt). Ich habe alle Flaschen entsorgt.

Gruß

Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
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Boludo
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#4

Beitrag von Boludo »

Du solltest sie unbedingt darauf hinweisen.
Ich hatte mal eine ganze Kiste saures Hefeweizen einer kleinen Brauerei.
Dass die sowas überhaupt verkaufen finde ich seltsam.
Auf Dauer ist da der Schaden größer wie wenn sie das Bier einfach entsorgen.

Stefan
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#5

Beitrag von Dr.Edelherb »

Enfield hat geschrieben: Jedenfalls bringen sie das Bier nach dem Würzekochen duch den Wärmetauscher auf 20-25° C runter und lassen es dann über Nacht ohne Hefe im gekühlten Gärbottich stehen um es auf Anstelltemperatur von Untergärigem zu bringen. Erst dann geben sie am nächsten Morgen die Hefe hinzu.
Das habe ich heute auch das erste mal so gemacht.. Ich komm net niedriger als ca. 18°C mit dem Kühler, wenn ich dann mit frischer Brauereihefe anstell geht die sofort ab und vergärt dann auch bei dieser Temperatur, bekommt man garnichtmehr runtergekühlt.. erst wenns zu spät ist..
Also hab ich gestern mal keine Hefe zugegeben und stattdessen (als kleinen Bonus mit dieser Methode) einen Starter mit der zu vergärenden Würze machen können, während die Würze im Gärbehälter übernacht auf 7°C gekühlt wurde.
Heute morgen hab ich dann den Starter mit Hochkräusen reingegeben.. Die Würze roch absolut frisch, keinerlei bedenkliche Optik oder Aktivität auf der Oberfläche.. wird schon klappen..
Wenns nix wird wars wenigstens mal ein Versuch..

Übrigens die kleine Brauerei aus Varel hab ich auch schonmal gesehen, aber nur im vorbeifahren. Sah alles sehr schön aus bei denen, man kann ja von der Strasse aus in der Glasfassade direkt die Sudkessel sehen, und wie sone Art Teich direkt daneben, sah top aus.. Hätte ich Zeit gehabt wär ich da gern mal rein..
Was mir auch oft auffällt sind kaputte Biere bei Bügelverschlussflaschen. Wenn die Kästen sortiert und gestapelt werden, kommts öfter mal vor, das die Unterkante des oberen Kastens beim schrägen "draufschieben" die Köpfe andrücken und die Flaschen somit kurz entlüftet werden. Vermute mal das könnte der Grund sein, warum die dann kaputtgehen.
Zuletzt geändert von Dr.Edelherb am Sonntag 21. August 2016, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#6

Beitrag von Boludo »

Wenns nix wird wars wenigstens mal ein Versuch..
Keine Panik, da passiert nichts wenn Du sauber gearbeitet hast. Ich mach das immer so.
Eine Microbrauerei sauber zu halten ist eine ganz andere Welt. Da gibt es Pumpen und Schläuche und Verschraubungen. Und oft wird aus Kostengründen die Hefe sehr oft weitergeführt wobei sich das Problem immer weiter aufschaukelt. Manche haben auch ein sehr seltsames Verhältnis zum Thema Hygiene, mir ist zumindest ein Fall bekannt, bei dem es mich schon gruselt.
Da haben wir es mit unseren kleinen einfachen Brauanlagen viel einfacher.

Der Tip von Ulrich, schon im Warmen ein wenig Hefe zuzugeben soll, so wie ich es verstanden habe, einer Oxidation entgegenwirken und nicht einer Infektion. Ich persönlich mach das nie da ich die Gefahr, dass man aus Versehen doch zu viel Hefe gibt für größer halte als die einer Oxidation.
In der Industrie ist das was anderes, da können sie die Hefe viel genauer dosieren.

Stefan
Zuletzt geändert von Boludo am Sonntag 21. August 2016, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.
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ggansde
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#7

Beitrag von ggansde »

Moin Stefan,
Ich persönlich mach das nie da ich die Gefahr, dass man aus Versehen doch zu viel Hefe gibt für größer halte als die einer Infektion.
Du meinst hier sicherlich "Oxidation". Das mit der Menge hat man schnell raus. Hier ist weniger mehr, eine homöopathische Dosis reicht schon. Die Temperatur sollte allerdings auch durch aktive Kühlung schon so weit unten wie möglich sein.
Ich habe es bei meinem letzten Lager auch wieder so gemacht. Kannst einen möglichen positiven Effekt ja in Gundelfingen mal selber beurteilen.
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Boludo
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#8

Beitrag von Boludo »

Ups ja, Oxidation sorry. Habs editiert.
Auf deine Biere freue ich mich übrigens am meisten :Drink
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Enfield
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#9

Beitrag von Enfield »

Oxidation führt zu Sherrygeschmack, richtig?

Ich glaube die Jungs in der Mikrobrauerei wissen es oft nicht besser - sie sind ja, wie soll ich sagen - sehr unbedarft.
Als ich den "Braumeister" dort gefragt habe, welche Sudhausausbeute er aus seiner Anlage rausholt, hatte er keinen Plan, was das überhaupt ist.

Als ich dort war, haben sie grade einen 500 Liter Sud gefahren, der aber von der Stammwürze zu hoch war. Darum wurde er mit Wasser auf die richtige Stammwürze eingestellt, am Ende waren es dann so um die 640 Liter...
Meine Frage, ob das nicht dann die berechnete Hopfenmenge sehr verdünnt, gab es nur Achselzucken, mit der Antwort, dass es eh immer so ist und sie verdünnen müssen.
Als ich dann noch fragte, ob sie das Wasser zum Verdünnen abkochen, gab es ebenfalls nur fragende Blicke und die Antwort: "Wozu? Ist doch unser super weiches gutes BRUNNENWASSER mit dem wir auch brauen."

Das es sicher nicht einfach ist, eine Kleinbrauerei sauber zu halten kann ich mir sehr gut vorstellen, ich wäre wahrscheinlich nur noch am Putzen und hätte keine Haut mehr auf den Händen. Aber hier scheint es mir teils an elementaren Grundkenntnissen zu fehlen. UND das sage ich, der seit einem halben Jahr mit einem Küchensieb im Keller braut und wenig Ahnung hat...
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ggansde
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#10

Beitrag von ggansde »

Oxidation der Würze schmeckt nach Pappdeckel. Oxidation von fertigem Bier kann in Richtung Sherry gehen.
Warum sollte man Verdünnungswaser abkochen?
VG, Markus
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gulp
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#11

Beitrag von gulp »

Da stellt sich mir die Frage, warum man denen überhaupt Bier abkauft, wenn die doch alles verkehrt machen und das, wo doch alle Kleinbrauereien gut und die großen alle böse sind. :Greets
ch persönlich mach das nie da ich die Gefahr, dass man aus Versehen doch zu viel Hefe gibt für größer halte als die einer Oxidation.
Was soll denn daran schwer sein, die Hefe aufzuteilen? Mal angenommen ich brauche 3 Packerl, dann gebe ich eines gleich zu und 2 am nächsten Tag. Nichts für ungut. :Smile

Gruß
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Enfield
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#12

Beitrag von Enfield »

Da stellt sich mir die Frage, warum man denen überhaupt Bier abkauft, wenn die doch alles verkehrt machen und das, wo doch alle Kleinbrauereien gut und die großen alle böse sind. :Greets
Naja, dass sie alles falsch machen, hab ich nicht gesagt, nur was ich so mitbekommen habe wie die arbeiten beißt sich mit dem, was ich hier im Forum und so manchen Büchern lese. Vielleicht ist auch das was ich meine alles falsch und die machen es richtig. Warum das Zeug dann so furchtbar sauer wird ist dann ne andere Frage.. :Grübel
Und warum man denen was abkauft? Weil das Bier lecker ist (sofern nicht sauer) und ich solche kleinen Neugründungen unterstützen möchte.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#13

Beitrag von Griller76 »

Ich kann Dich da ganz gut verstehen. Mir ging vor Beginn meines Brauhobbys ganz ähnlich. Denn es gibt bei uns in der Nähe einen Wirt, welcher ganz stolz mit seiner Braueule selber braut. Die zwei von ihm geklauften Flaschenbiere waren deutlich sauer (Helles und Weizen) und ungenießbar. Da dachte ich mir: Warum soll ich denn selber brauen, wenn das selbsgebraute unterirdisch schlecht schmeckt und das Kaufbier dazu richtig gut? Gottseidank habe ich mich von diesem Tiefschglag nicht beirren lassen und dennoch den lohnenden Weg gewagt.
Leider ist eine Mikrobrauerei nicht unbedingt zwingend mit dem Begriff GUT gleichzusetzen. Ich würde da auf jeden Fall reklamieren und nachfragen, was da los ist, sowie auf einwandfreien Ersatz, bzw. Rückerstattung des Kaufpreises bestehen. Andernfalls würde ich da garantiert nichts mehr kaufen!
Iss was gar ist, trink was klar ist und sag was wahr ist. (Luther)

Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#14

Beitrag von uli74 »

ggansde hat geschrieben: Warum sollte man Verdünnungswaser abkochen?
Brunnenwasser würde ich persönlich auch abkochen...
Gruss

Uli
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ggansde
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#15

Beitrag von ggansde »

Wenn's Oberflächenwasser ist schon. Ich gehe aber mal davon aus, dass Brauereien Tiefbrunnen haben.
VG, Markus
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#16

Beitrag von schloemi »

Auch auf die Gefahr hin, dass ich Frage nicht richtig verstanden habe, so sollte Bier mMn nicht sauer werden, weder vor noch nach dem MDH - es sei denn es ist sortentypisch gewollt (Berliner Weiße, Lambic, Geuze etc.).

Grundsätzlich scheint hier ein eher hygienischer Mangel vorzuliegen, denn Sauerheit ist kein typischer Alterungsgeschmack, vielmehr ein Hinweis auf eine Kontamination. Natürlich verändert sich ein Bier mit zunehemndem Alter, aber es sollte nicht "schlecht" werden. Dunkle Malze, hoher Alkoholgehalt oder ein saures Mileau können ein Bier ohne weiteres 20 Jahre oder länger haltbar machen.

Oxidation ist hier meist immer ein Thema, auch hier gibt es Entwicklungen: In der Anfangszeit finden sich eher die typischen Pappdeckelnoten, diese können sich aber auch wieder positiv wandeln, beispielsweise in Cassis-Aromen, später brotartig, honig- caramellartig bis hin zu Cherry- oder Whiskey-Noten.

Ob diese Noten erwünscht sind oder nicht, hängt natürlich stark vom Bierstil an sich ab: während diese im normalen Pils nicht so vorteilhaft sind, können diese in einem Bockbier oder Imperial Stout durchaus zur Komplexität positiv beitragen.

Im hier vorliegenden Fall würde ich persönlich das Gespräch suchen oder besser noch bei weiterem Auftreten schnellstens einen alternativen Hersteller aufsuchen.

2006 Hobbybrauer
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#17

Beitrag von uli74 »

ggansde hat geschrieben:Wenn's Oberflächenwasser ist schon. Ich gehe aber mal davon aus, dass Brauereien Tiefbrunnen haben.
VG, Markus
Lt. Enfield wird in der betreffenden (Micro)Brauerei mit Brunnenwasser gebraut. Ob das ein Tiefbrunnen ist weiss ich nicht.
Gruss

Uli
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Boludo
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#18

Beitrag von Boludo »

Ich will hier nicht urteilen aber ganz offensichtlich muss man da nicht lange rumrätseln, die haben ganz einfach ein Hygieneproblem. Kann mal passieren aber dass die das Bier trotzdem verkaufen spricht nicht für die Brauerei.
Ich würde mal mit denen reden. Wenn Du das Gefühl hast, dass ihnen das Problem bewusst ist und sie daran arbeiten, ist es ok. Falls nicht würde ich das Bier aus Prinzip nicht mehr kaufen.
Nach allem was ich hier gelesen habe, scheint es da ja nicht gerade sehr professionell zuzugegehn.

Kalte Würze mit Brunnenwasser ohne Trinkwasserqualität zu verdünnen wäre furtmich bereits ein Grund das Bier nicht zu trinken. Außer sie lassen es natürlich entsprechend analysieren dann nehm ich alles zurück.

Stefan
Zuletzt geändert von Boludo am Sonntag 21. August 2016, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#19

Beitrag von uli74 »

Seh ich genauso. Dasselbe mach ich mit dem ausgeflockten Bier, von dem in in nem anderen Thread geschrieben habe auch.
Gruss

Uli
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Boludo
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#20

Beitrag von Boludo »

So Flocken im Bier gab es eine Zeit lang in der Hopfenweisse. Da bekam man aber Ersatzbier mit eoner Entschuldigung und sie haben das Problem in den Griff bekommen. So was finde ich ok.

Stefan
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Enfield
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#21

Beitrag von Enfield »

@ schloemi: doch, du hast die Frage richtig verstanden ;-), genau das wollte ich wissen! Wenn sauber gearbeitet wurde, wird Bier nicht schlecht.

Zum Brunnenwasser: genaueres weiß ich nicht, nur dass sich die Brauerei in einem Altstadthaus eingemietet hat, welches früher mal ein Metzger war und einen eigenen Hausbrunnen haben. Das Leitungswasser hier ist nämlich kallhart und zum Brauen total ungeeignet.

Ich werde die mal vorsichtig drauf hinweisen und sehen, wie sie reagieren.
Lehrreich war es ohnehin, jetzt weiß ich zumindest, wie schlecht gewordenes Bier riecht und schmeckt (ja, ich habe einen Schluck von dem Zeug probiert...).
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flying
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#22

Beitrag von flying »

Früher hat man die Brauer von schlechten Bier in ihren Bottichen ertränkt. Heute haben sie einen Craft-Bier Bonus...? Verrückt :puzz :puzz

Ich denke all zu lange wirst Du deren Bier nicht mehr trinken müssen oder sie erlernen den Beruf.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#23

Beitrag von afri »

Auch ich habe bereits ein saures Bier aus einer teutoburger Brauerei getrunken bzw. es versucht und den Rest weggegossen. Es hat stark geschäumt und nach Sauerkraut gerochen, es war stark sauer und weder Hopfen noch Malz waren schmeck- oder riechbar.

Anfragen an die Brauerei wurden per Mail zwar beantwortet, aber sowas wie "tut uns leid, geben Sie uns Ihre Adresse und wir schicken Ihnen sogleich eine einwandfreie Ersatzflasche" kam nicht. Nun, ich konnte auch leider die Chargennummer nicht mehr nennen, da ich die Flasche gleich nach dem einschenken gestrippt hatte (wegen Leergutgewinnung), aber dennoch wäre sowas guter Ton gewesen. Wenn ich nochmals was von dieser Brauerei trinken müsste, ich lehnte ab und ginge stattdessen zum nächsten Brauer. Es machen ja nicht alle schlechtes Bier, zum Glück.

Wie man mit Reklamationen umgeht, ist der Punkt. Ich habe auch schon Dinge über ebay verkauft, die nach Aussage des Käufers nicht OK waren, dort habe ich sofort alle Kosten erstattet und bin damit gut gefahren (daher habe ich auch so wenige Negativbewertungen).

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Seed7
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#24

Beitrag von Seed7 »

afri hat geschrieben: "tut uns leid, geben Sie uns Ihre Adresse und wir schicken Ihnen sogleich eine einwandfreie Ersatzflasche" kam nicht.
Dass ist bloed von der brauerei. Die besten kunden sind die die reklamieren wenn wass nicht ok ist.

Ingo
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§11
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#25

Beitrag von §11 »

Das sind jetzt aber seltsame Töne hier im Forum. Das Bier einer kleinen Brauerei war schlecht?

So nun mal eine Frage in den Raum gestellt, wer hatte im letzten Jahr Bier einer Hausbrauerei das entweder oxidiert war oder einfach ein mikrobiologischen Problem hatte?

Und wer von euch hatte "Industrie Plörre" mit den selben Problemen?

Ich sehe das Problem immer wieder, gerade Kleinstbrauereien sehen es mit der Hygiene nicht "so eng". Reinigung kostet Geld und viele Betreiber sind nicht von Fach.

Wenn man aber etwas sagt, dann ist das der Hausgeschmack

Jan
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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#26

Beitrag von Bierwisch »

Warum seltsame Töne?
Ein großer Teil der Fragen hier im Forum dreht sich um Reinigung und mögliche Infektionen. Und natürlich ist das der Teil der Arbeit, der am wenigsten Spaß macht (von der Buchhalterei mal abgesehen). Ein Großbetrieb kann das viel besser organisieren und automatisieren.

Die paar wirklich verdorbenen Kaufbiere, die ich bisher kosten durfte, stammten ausnahmslos aus kleinen Brauereien und da habe ich den Hersteller informiert, daß es ein Problem gibt, um das er sich kümmern sollte.
Wenn der Brauer clever ist, dann bedankt er sich mit einwandfreiem Ersatz, wenn nicht, ist das dann auch egal...

Gruß,
Bierwisch
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#27

Beitrag von Johnny H »

flying hat geschrieben:Früher hat man die Brauer von schlechten Bier in ihren Bottichen ertränkt. Heute haben sie einen Craft-Bier Bonus...? Verrückt :puzz :puzz[...]
Ja, das fällt mir diesbezüglich auch immer wieder auf. Eigentlich ist Craftbeer echt retro, denn der Siegeszug der UG-Biere kam ja auch aufgrund der oft mikrobiologisch kontaminierten Hefen. Da waren die tiefen Temperaturen natürlich ein Vorteil, und die Haltbarkeit wurde besser. Heute finden wir es wieder cool, dass obergärig und oft fast oder ganz ohne Qualitätskontrolle gebraut wird... wobei ich mir sicher bin, dass Craftbeerbrauer mit starken Produkt- und Qualitätsschwankungen sich auf Dauer nicht etablieren werden.

Gelegentlich saure Biere bei Craftbeer-Festen sind eigentlich normal, ebenso andere Bierfehler wie Diacetyl oder auch Acetaldehyd. Letzteres finde ich zur Zeit fast jede Woche (allerdings v.a. in Hobbybrauerbieren).
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#28

Beitrag von Boludo »

Die Behauptung, dass kleine Brauerei automatisch besser sei als grosse ist das eine.
Was mich eher wundert ist die hier oft gelesene Behauptung, dass das Bier automatisch besser sei als die Industriebrühe, nur weil sie aus einem Einkocher stammt.
Die schlimmsten Biere, die ich bis jetzt getrunken habe waren Hobbybraubiere. Einige der besten allerdings auch.

Und wer sein Bier mehrere Monate liegen lassen muss, bis es einigermaßen rund ist, hat in den meisten Fällen was falsch gemacht.


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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#29

Beitrag von chixxi »

Boludo hat geschrieben:Die schlimmsten Biere, die ich bis jetzt getrunken habe waren Hobbybraubiere. Einige der besten allerdings auch.
Das würde ich so jederzeit unterschreiben :Drink Bei vielen Kleinbrauereien die ich kenne kommt besonders während den Sommermonaten zusätzlich das Problem einer nicht ausreichend langen Lagerung, aber das ist nochmal ein anderes Thema :Bigsmile
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#30

Beitrag von philipp »

§11 hat geschrieben: Wenn man aber etwas sagt, dann ist das der Hausgeschmack
Wenn das so übel ist wie im ersten Post beschrieben würde ich gerne dem Braumeister zusehen, wie er eine Flasche seines Hausgeschmacks genießt.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#31

Beitrag von olibaer »

Kaufbier sauer - kann das sein?

Aber ja. Weder Preis, noch Philosophie noch Reputation übt einen Selektionsdruck auf das mirkobiologische Umfeld aus.

Gruß
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Gruss
Oli
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#32

Beitrag von inem »

§11 hat geschrieben:Das sind jetzt aber seltsame Töne hier im Forum. Das Bier einer kleinen Brauerei war schlecht?

So nun mal eine Frage in den Raum gestellt, wer hatte im letzten Jahr Bier einer Hausbrauerei das entweder oxidiert war oder einfach ein mikrobiologischen Problem hatte?

Und wer von euch hatte "Industrie Plörre" mit den selben Problemen?

Ich sehe das Problem immer wieder, gerade Kleinstbrauereien sehen es mit der Hygiene nicht "so eng". Reinigung kostet Geld und viele Betreiber sind nicht von Fach.

Wenn man aber etwas sagt, dann ist das der Hausgeschmack

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Ja ich hatte ein Bier einer kleinen Brauerei, dass oxidiert war.
Ich sehe es aber auch nicht so schwarz weiß, dass die einen gut sind und die anderen schlecht. Im Forum gibts einige, die auf Industrieplörre schimpfen, aber im vergangenen Jahr hat sich das schon stark verändert, dieses schwarz weiß denken sehe ich nicht. Ich denke die große Masse ist sich bewusst, dass Industriebier einwandfrei ist und es sind nur ein paar Schreihälse die dann mehr auffallen, die es verteufeln.
Außerdem wenn auf Industriebier geschimpft wird, dann ist es vor allem ein Einheitsgeschmack, der es massentauglich machen soll. Diese Argumentationen mit technischen Fehlern zu vermischen macht die Sache auch nicht besser.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#33

Beitrag von schloemi »

Boludo hat geschrieben:Die Behauptung, dass kleine Brauerei automatisch besser sei als grosse ist das eine.
Was mich eher wundert ist die hier oft gelesene Behauptung, dass das Bier automatisch besser sei als die Industriebrühe, nur weil sie aus einem Einkocher stammt.
Die schlimmsten Biere, die ich bis jetzt getrunken habe waren Hobbybraubiere. Einige der besten allerdings auch.

Und wer sein Bier mehrere Monate liegen lassen muss, bis es einigermaßen rund ist, hat in den meisten Fällen was falsch gemacht.


Stefan


Ja der Aussage kann ich nur beipflichten. Generell finde ich pauschale Aussagen beim Thema Bier sowieso immer schwierig - das gilt sowohl für Hobby- als auch Industriebiere. Es ist ja auch klar, dass ein unfiltriertes Bier ein höheres Potential zur Kontaminiation hat, als ein industriell filtriertes (der Behauptung, dass in Letzteren ja auch nichts mehr drin sein kann, was schlecht werden könnte, mag ich an dieser Stelle nicht folgen). Wer also meint, sich einen Gasthaussud mehrerer Monate in seinen Bierkeller zu legen, hat ein grundsätzliches Problem.

Gleichzeitig bedeutet dies aber nicht, dass Indusrierbier keinem Alterungsprozess unterworfen wäre, bzw. immer ohne Fehlaromen in unser Glas kommt. Ein Flaschenbier, welches mehrere Wochen bei 20-25 Grad Celcius im Getränke- oder Supermarkt vor sich hinschwitzt, ist nicht mehr mit einem frisch aus der Brauerei gezapfen Bier vergleichbar.

Weiterer Knackpunkt ist oftmals der Ausschank / die Schankanlage beim Wirt an sich: Wenn wir über Hygiene reden, gibt es hier in meinen Augen weit größere Versäumnisse als in der Brauerei. Schales Bier duch Mischgas oder Diacythyl durch verunreinigte Leistungen machen auch vor dem besten Industriebier nicht Halt - und da haben wir noch nicht die tollen Glasreinigungsbürstenbehälter auf dem Schirm...

Mein persönliches Fazit:
- Unreflektierte Behauptungen bezüglich der Qualität bei Hobby-, Micro-, Craft- oder Indrustrie-Bier zeugen a priori von mangelndem Sachkenntnis oder emotionaler Engstirnigkeit
- Bier sollte möglichst frisch getrunken werden, es sei denn die Sorte ist explizit für eine längere Lagerzeit konzipert (Imperial Stouts, Sauerbiere, etc.)
- Idealerweise sollte die Kühlkette eingehalten sein (bei Doemens wird gerne der Vergleich mit frischem Fisch herangezogen)
- In der Gastronomie sollte man mal einen Blick hinter den Tresen und auf den Zapfmeister wagen. Tropfgläser, besagte Glasreinigungsbürsten, das Zusammenschütten von Bieren usw. sind schon mal gute Indizien sich ggf. dann doch lieber eine Cola aus der Flasche zu bestellen.
- Wenn mal was schief geht: sich auch trauen den Mund vor Ort aufzumachen und zu reklamieren. Ich habe noch keinen Gastronomen erlebt, der einen korkigen Wein oder Champagner nicht sofort anstandslos ersetzt hätte.

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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#34

Beitrag von §11 »

mich eher wundert ist die hier oft gelesene Behauptung, dass das Bier automatisch besser sei als die Industriebrühe, nur weil sie aus einem Einkocher stammt.
Die schlimmsten Biere, die ich bis jetzt getrunken habe waren Hobbybraubiere. Einige der besten allerdings auch.
Da bin ich zu 100% bei dir. Meine Biere sind bei weitem nicht perfekt, aber ich bin mir bewusst das ich im Glashaus sitzt....

Ich bekomme schon immer das Zittern wenn Leute zu viel zum Bier erklären müssen. " ja die Maische ist abgebrannt, aber denk dir das mal weg, dann ist das ein super Bier." " hab mich verrechnet, aber denk dir das Bier mal mit halb so viel IBU...."

So etwas hab ich noch nie auf dem Etikett von Industrie Plörre gelesen.

Übrigens liefert Plörre 106 Treffer
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#35

Beitrag von philipp »

"Das ist infiziert!" -

"Nein, das kann nicht sein. Meine Nachbarn haben das vor einer Woche alle getrunken und fanden das lecker!"
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#36

Beitrag von tauroplu »

Ich war letztens in Berlin in einer Gartenkneipe und wollte mal wieder ein herrlich malziges Budweiser trinken, die hatten das vom Fass. Nach dem ersten Schluck war klar: das hat einen Säurestich, nicht extrem, gehört aber in dieses Bier nicht rein.
Ich zum Thresen und gesagt, dass das säuerlich schmeckt. Ein Herr, der ganz rechts am Thresen saß sagte sofort: „Budweiser muss malzig schmecken“. Es stellte sich hinterher raus, dass das der Kneipenchef war.
Die prompte Antwort der Zapfdame: „Das kann schon sein, Sie sind heute der Erste, der das ordert. Warten Sie mal...“ (Anm.: Vermutlich hatte ich den Nachtwächter bekommen).
Dann hat sie einen halben Liter weglaufen lassen und mir eine kleine Kostprobe gegeben. Das war so, wie es sein sollte. Habe dann anstandslos zwei neue Gläser bekommen. So kann es also auch gehen. Bei alldem ist die Bedieung sehr freundlich geblieben.
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#37

Beitrag von §11 »

Nur mal zum Nachdenken. Hierzu hab ich ja auch schon böse Kommentare bekommen:

Die böse Industrie- Einheits- Mafia (SAB und ABInbev) empfiehlt ihren Wirten das ein Fass maximal 5 Tage am Hahn hängen sollte. Mir wurde hier gesagt das ist total übertrieben und auch nach Monaten ist das Bier noch super.....

Einheitsgeschmack ist das Eine, aber scheinbar gibt es durchaus unterschiedliche Qualitätsansprüche, oder?

Jan
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#38

Beitrag von philipp »

§11 hat geschrieben:Die böse Industrie- Einheits- Mafia (SAB und ABInbev) empfiehlt ihren Wirten das ein Fass maximal 5 Tage am Hahn hängen sollte.
Die böse Industrie-Einheits-Mafia weiß halt, wie manche Zapfanlagen trotz Verordnung aussehen - und was passiert, wenn abends die Begleitkühlung ausgeschaltet wird. Dann drückt es auch mal was zurück ;-)

(P.s.: Satire. Scherz. Bitte so behandeln. Ich bin ganz bei dir.)
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#39

Beitrag von Sura »

§11 hat geschrieben:Nur mal zum Nachdenken. Hierzu hab ich ja auch schon böse Kommentare bekommen:

Die böse Industrie- Einheits- Mafia (SAB und ABInbev) empfiehlt ihren Wirten das ein Fass maximal 5 Tage am Hahn hängen sollte. Mir wurde hier gesagt das ist total übertrieben und auch nach Monaten ist das Bier noch super.....

Einheitsgeschmack ist das Eine, aber scheinbar gibt es durchaus unterschiedliche Qualitätsansprüche, oder?

Jan
Genau das ist der Grund warum ich zu Hause KEGs erst dann benutzen werde, wenn ich mit GDA abfüllen kann. Ich würde im Normalfal auch für ein kleines KEG einen Monat brauchen.....

Ich habe neulich auf einem Geburtstag übrigens ein selten lichtgeschmackiges Polnisches getrunken. Danach habe ich freiwillig den Autoschlüssel an mich genommen und meiner Frau die freie Getränkewahl gelassen....
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#40

Beitrag von ggansde »

Hallo Jan,
Mir wurde hier gesagt das ist total übertrieben und auch nach Monaten ist das Bier noch super.....
Bist Du sicher, dass das so formuliert wurde. Ich meine häufiger gelesen zu haben, dass man ein KEG zum Beispiel nach einem Wochenende von der Zapfanlage trennen kann und bei Bedarf wieder anschließen kann, das Ganze evtl. auch über Wochen wiederholen kann (Ich mache das übrigens auch so). Es war glaube ich nicht ein Szenario gemeint, dass KEG solange an der Anlage angeschlosen zu haben bis es leer ist (ggf. über Monate) OHNE die Anlage zwischendurch vorschriftsmäßig zu reinigen. Oder habe ich das falsch verstanden?
VG, Markus
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#41

Beitrag von gulp »

Genau das ist der Grund warum ich zu Hause KEGs erst dann benutzen werde, wenn ich mit GDA abfüllen kann. Ich würde im Normalfal auch für ein kleines KEG einen Monat brauchen.....
Da bringst du was durcheinander. Meine Kegs stehen schon mal drei Jahre in der Kühltruhe. Man muss ja die Bierleitung nicht permanent angeschlossen haben. Die wird nur bei Bedarf draufgesteckt. Also zapfen, dann die Bierleitung aufs Reinigungskeg, durchgespült und warten bis auf den nächsten Einsatz.
In Wirtschaften sieht das anders aus. Manchmal ist auch schlauer Flaschbier zu trinken.

Gruß
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#42

Beitrag von §11 »

ggansde hat geschrieben:Hallo Jan,
Mir wurde hier gesagt das ist total übertrieben und auch nach Monaten ist das Bier noch super.....
Bist Du sicher, dass das so formuliert wurde. Ich meine häufiger gelesen zu haben, dass man ein KEG zum Beispiel nach einem Wochenende von der Zapfanlage trennen kann und bei Bedarf wieder anschließen kann, das Ganze evtl. auch über Wochen wiederholen kann (Ich mache das übrigens auch so). Es war glaube ich nicht ein Szenario gemeint, dass KEG solange an der Anlage angeschlosen zu haben bis es leer ist (ggf. über Monate) OHNE die Anlage zwischendurch vorschriftsmäßig zu reinigen. Oder habe ich das falsch verstanden?
VG, Markus
Ich will hier keine alten Kamellen aufwaermen, aber ich glaube diesen Beitrag kann man nicht falsch verstehen oder?
warum sollte das Bier nicht mehr frisch sein? Was beeinflusst die "Alterungsvorgänge", wenn kein Sauerstoff dazu kommt?
Ich habe Fässer, die 5-6 Monaten hängen....Auch in Kühlschrank (Jedoch Zapfhahne an Kühlschrank eingebohrt)
Ich verwende Mischgas (30% CO2, 70% N2) und keine reine CO2, damit keine "Zwangskarbonisierung" passiert.
Aber das war eigentlich auch uebrhaupt nicht das Thema. Ich wollte damit nur ein Beispiel geben das hier sehr oft mit zwei extreme unterschiedlichen Mass gemessen wird. Es wird hier oft Schwarz- Weiss argumentiert, die Industrie ist boese, macht nur Ploerre und alles was aus kleinen Brauereien und aus dem EInkocher kommt, ist per Definition gut. Dagegegn wehre ich mich, weil dieses Beispiel gut zeigt, das sogar die ganz grossen teilweise eine hoehere Qualitaetsbewusstsein haben als so mancher Brauer hier.


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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#43

Beitrag von ggansde »

Aber das war eigentlich auch uebrhaupt nicht das Thema. Ich wollte damit nur ein Beispiel geben das hier sehr oft mit zwei extreme unterschiedlichen Mass gemessen wird. Es wird hier oft Schwarz- Weiss argumentiert, die Industrie ist boese, macht nur Ploerre und alles was aus kleinen Brauereien und aus dem EInkocher kommt, ist per Definition gut. Dagegegn wehre ich mich, weil dieses Beispiel gut zeigt, das sogar die ganz grossen teilweise eine hoehere Qualitaetsbewusstsein haben als so mancher Brauer hier.
Das sehe ich genauso. Die mittleren und größeren Brauereien können zwar größtenteils keine derartige Vielfalt aufweisen wie die Micros oder HB's dafür bringen letztere eben häufig diese Qualität nicht. Das natürlich bitte auch nicht nur schwarz/weiss betrachen, denn Ausnahmen gibt es auf beiden Seiten auch.
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#44

Beitrag von §11 »

ggansde hat geschrieben:
Aber das war eigentlich auch uebrhaupt nicht das Thema. Ich wollte damit nur ein Beispiel geben das hier sehr oft mit zwei extreme unterschiedlichen Mass gemessen wird. Es wird hier oft Schwarz- Weiss argumentiert, die Industrie ist boese, macht nur Ploerre und alles was aus kleinen Brauereien und aus dem EInkocher kommt, ist per Definition gut. Dagegegn wehre ich mich, weil dieses Beispiel gut zeigt, das sogar die ganz grossen teilweise eine hoehere Qualitaetsbewusstsein haben als so mancher Brauer hier.
Das sehe ich genauso. Die mittleren und größeren Brauereien können zwar größtenteils keine derartige Vielfalt aufweisen wie die Micros oder HB's dafür bringen letztere eben häufig diese Qualität nicht. Das natürlich bitte auch nicht nur schwarz/weiss betrachen, denn Ausnahmen gibt es auf beiden Seiten auch.
VG, Markus
Ja, das ist mir auch wichtig noch mal klar zu stellen um hier nicht falsch verstanden zu warden. Der groesste Teile der Biere die ich von HB und Kleinbrauern kenne sind super Biere. Keine Frage, gutter Geschmack und auch handwerklich gut gemacht.

Was mir stinkt ist der Punkt das oft bei den Grossen das Haar in der Suppe gesucht wird, waehrend man bei den Kleinen eine ganze Peruecke gerne uebersieht! Ich bin mir 100% sicher, wenn ich Maltos zu einem HBST mitbringen wuerde und behaupten wuerde die hab ich selbst gebraut das 95% der Verkoster die Biere super finden wuerden. Steht aber irgendein "Grosser" dahinter, beginnt das "Ploerre- Bashing". Das finde ich einfach schade und absolut engstirnig, zu mal ich das Wort Ploerre als tiefste Beleidigung fuer jeden Brauer ansehe.

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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#45

Beitrag von ggansde »

zu mal ich das Wort Ploerre als tiefste Beleidigung fuer jeden Brauer ansehe.
Bei mir ist die Schwelle noch niedriger. Wenn hier jemand im Forum die Bierwürze als "Suppe" bezeichnet ("Reicht es auch die Suppe nur 60 min. zu kochen?") bekomme ich schon die Krise wegen mangelndem Respekt vor diesem handwerklichen Produkt :crying
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#46

Beitrag von Sura »

gulp hat geschrieben:
Genau das ist der Grund warum ich zu Hause KEGs erst dann benutzen werde, wenn ich mit GDA abfüllen kann. Ich würde im Normalfal auch für ein kleines KEG einen Monat brauchen.....
Da bringst du was durcheinander. Meine Kegs stehen schon mal drei Jahre in der Kühltruhe. Man muss ja die Bierleitung nicht permanent angeschlossen haben. Die wird nur bei Bedarf draufgesteckt. Also zapfen, dann die Bierleitung aufs Reinigungskeg, durchgespült und warten bis auf den nächsten Einsatz.
Peter, ich bin faul, und ich kenn mich :redhead :Greets
Für Feierlichkeiten würde ich dann in der Tat nochmal über KEGs nachdenken, aber ehrlich gesagt traue ich mir sowas noch nicht zu :)

Gruß,
Kai
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#47

Beitrag von Neubierig »

§11 hat geschrieben:Ich bin mir 100% sicher, wenn ich Maltos zu einem HBST mitbringen wuerde und behaupten wuerde die hab ich selbst gebraut das 95% der Verkoster die Biere super finden wuerden.
Auch meine Gedanken, gerade bei den Maltos Diskussionen ... vielleicht setzen wir (evtl unterbewusst) andere Maßstäbe wenn es zu einem Produkt kommt, was jemand nur als Hobby und nicht als Fachmann produziert hat, und das weil wir das auch als nicht Fachmänner tun (abgesehen natürlich von den Profis hier)? Also nach dem Motto "Das ist gut, wenn man bedenkt, dass es nicht vom Fachmann kommt".

Ich bin mir sicher, dass wenn ein Laie ein Hobbybrauerbier verkostet, will er keine Ausrede hören - er will ein trinkbares Bier haben, ohne Macken. Sonst fragt er sich, wieso wir das machen. Ein Hobbybrauer betrachtet das aber in einem anderen Licht - nicht dass das als Rechtfertigung für nicht optimales Bier genommen werden sollte!

Cheers,

Keith
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#48

Beitrag von cyme »

§11 hat geschrieben:Was mir stinkt ist der Punkt das oft bei den Grossen das Haar in der Suppe gesucht wird, waehrend man bei den Kleinen eine ganze Peruecke gerne uebersieht! Ich bin mir 100% sicher, wenn ich Maltos zu einem HBST mitbringen wuerde und behaupten wuerde die hab ich selbst gebraut das 95% der Verkoster die Biere super finden wuerden.
Das würde in etwa so aussehen: https://www.youtube.com/watch?v=4Qa6QXBxxWw
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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#49

Beitrag von docpsycho »

Gude,
flying hat geschrieben:Früher hat man die Brauer von schlechten Bier in ihren Bottichen ertränkt. Heute haben sie einen Craft-Bier Bonus...? Verrückt :puzz :puzz
schreib' Craft-Bier drauf und die Hipster saufen alles was drinnen ist.
Boludo hat geschrieben:Die Behauptung, dass kleine Brauerei automatisch besser sei als grosse ist das eine.
Was mich eher wundert ist die hier oft gelesene Behauptung, dass das Bier automatisch besser sei als die Industriebrühe, nur weil sie aus einem Einkocher stammt.
Die schlimmsten Biere, die ich bis jetzt getrunken habe waren Hobbybraubiere. Einige der besten allerdings auch.

Stefan
Naja über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, allerdings ist das beim Bier eine besonders vertrackte Sache. Was ist gutes Bier und was nich'? Das kommt ja auch etwas auf die Situation an. Wenn ich mal mit meinen Kumpels ein bar Vasen vernichten will dann, trinke ich eher etwas "normales", also ein Pils, ein Helles Lager oder ein Weizen. Wenn ich mich aber nach der Arbeit (oder wann auch immer) zurücksetzen will und mal ein Bier genießen will, dann darf's auch mal was "intensiveres" sein, also ein gestopftes IPA oder sonst was oder an einem kalten Wintertag mal ein warmes Bockbier (ich trinke im übrigen bei Außentemperaturen unter 25°C, mein Bier für gewöhnlich bei Zimmertemperatur).


Und zum Thema, Industrie vs Mikrobrauereien, wie gesagt kann man über Geschmack bekanntlich streiten. Was keiner Diskussion bedarf, ist der Fakt, dass die meisten großindustiellen Kaufbiere durchaus ähnlich schmecken. Ich bin der Meinung, dass das daran liegt, dass der gemeine Deutsche einfach einen ähnlichen Geschmack hat(mit dem bekannten Nord-Süd-Gefälle), die Leut' wollen ihr Bier schließlich in rauhen Mengen verkaufen. Dafür ist es dann aber von gleichbleibender hoher Qualität.
Mikrobrauereien haben hingegen mehr oder weniger große Qualitätsschwankungen und nur weil's eine kleine Brauerei ist, heißt es nicht, dass es gleich besseres Bier ist, anderes vielleicht, ja.
Persönlich ist es mir recht Wurscht wo das Bier her kommt, Hauptsache mir schmeckt's. Bis auf mein Eigenes, das ist natürlich das beste Bier der Welt, logisch :Bigsmile

Grüße, der Doc
Zuletzt geändert von docpsycho am Montag 22. August 2016, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

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Re: Kaufbier sauer - kann das sein?

#50

Beitrag von §11 »

Und zum Thema, Industrie vs Mikrobrauereien, wie gesagt kann man über Geschmack bekanntlich streiten. Was keiner Diskussion bedarf, ist der Fakt, dass die Meisten großindustiellen Kaufbiere durchaus ähnlich schmecken. Ich bin der Meinung, dass das daran liegt, dass der gemeine Deutsche einfach einen ähnlichen Geschmack hat(mit dem bekannten Nord-Süd-Gefälle)
Ist das nicht gerade ein Widerspruch? Wenn der gemeine Deutsche einen aehnlichen Geschmack hat (da muessten wir ueberigens Hannibal Lector fragen :Mad2 ), dann muesste man ja darueber nicht straiten.

Es gibt dazu ueberigens auch eine andere Theorie. Geschmack ist das eine, konstanter Geschmack das Andere. Entwicklungsgeschichtlich hast unser Gehirn, oder besser das Program dem unser Hirn folgt, Ueberaschungen. Die konnten naemlich frueher toedlich enden. In Untersuchnge bevorzugt eine Vielzahl eine Wahl die sie nicht sondernlich moegen gegenueber eine unbekannten Auswahl.

Ein Grund warum Mc Donald so erfolgreich ist, nicht weil es das beste Essen ist, nicht weil es extrem einfallsreich ist, neine, aber ich become den selben Hamburger in den USA, in Deutschland oder in Timbuktu.

Uebertragen auf den Biermarkt, kaufe ich Bier einer klein Brauerei mit schwankender Qualitaet, mag es einmal das beste Bier der Welt sein und beim naechsten Mal eben sauer. Dann lieber die Kiste Bit-Steiner, die schmeckt immer uniform.

Natuerlich ticken die Craftbeer Nerds anders, aber das ist das gleiche bei Kaffee-, Wasser-, Weinnerds oder immer wenn jemand seine "Liebe" zu einem Produkt entdeckt. Dann gibt es aber einen anderen Effekt, man ist schnell gelangweiligt. Wenn ich mir anschaue das ich in den letzten 4-5 Jahren um die 1000 Biere verkostet habe, dann wird da schnell klar warden das ich selten haeufiger das selbe Bier trinke (zumindest bei IPA, Stout und Co.)

Lange Rede kurzer Sinn, fuer mich liegt der Erfolg der industriellen Brauereien groesstenteils in der gleichbleibenden Qualitaet und der weitreichenden Verfuegbarkeit.

Jan
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