Hopfen einfrieren Pro/Contra

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cosmophobia
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Hopfen einfrieren Pro/Contra

#1

Beitrag von cosmophobia »

Hallo,

der Hopfen wird ja von vielen hier gern eingefroren. Ich kann mich aber auch erinnern, dass sich die Händler hier mal zu Wort gemeldet hatten, dass sie den Hopfen bei niedrigen Plusgraden lagern und Einfrieren nicht empfohlen sei.
Da habe ich mich gefragt, ob man nicht die Pros und Contras zusammentragen könnte um zu entscheiden, ob mein seinen Hopfen einfriert oder im Kühlschrank lagert.
Und spielt vakuumiert oder nicht bei der Entscheidung eine Rolle?
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Bodo
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#2

Beitrag von Bodo »

Lagertemperatur am besten zw. 0 und 5°C bei möglichst O² frei.

Quelle
Kommt wir essen Kinder - Wie Satzzeichen Leben retten können.

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kabrecht
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#3

Beitrag von kabrecht »

Ich friere ein, aber ohne zu vakuumieren. Ich versuche einfach wenig Sauerstoff in den Beutel zu bekommen. Durch Sauerstoff geht die Oxidation schneller voran und der Geschmack geht verloren (bei eingefrorenen Kräutern analog).
[OT:] Chillis kann man kurz einfrieren, dadurch platzen die Zellwände auf und gefühlt landet mehr Schärfe auf der Zunge.

Auch interessant:
viewtopic.php?f=6&t=6849&hilit=hopfen+einfrieren
viewtopic.php?f=6&t=2985&hilit=hopfen+einfrieren

und auch hier um das alte Forum zu durchsuchen:
https://www.google.de/#q=site:hobbybrau ... einfrieren


Frohes Frösteln!
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Dyrdlingur
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#4

Beitrag von Dyrdlingur »

BodoW hat geschrieben:Lagertemperatur am besten zw. 0 und 5°C bei möglichst O² frei.

Quelle
Ich vermute, dass für Hopfen wie auch für andere Lebensmittel gilt:
a) Durch Einfrieren und wieder Auftaufen vesrchlechtert sich die Qualität.
b) Durch Einfrieren verlängert sich die Haltbarkeit.
c) Luftdicht verschließen ist empfehlenswert.

Dass für Pellets im obigem Dokument (Tabelle 7) das Einfrieren erst ab einer gewünschten Haltbarkeit von 5 Jahren empfohlen wird, hat mich überrascht. Ich lasse meine Pellets jetzt aber trotzdem in der Gefriertruhe.

Viele Grüße
Klaus.
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Ladeberger
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#5

Beitrag von Ladeberger »

Ich habe mich bisher nur mit Hopfenpellets beschäftigt, weil ich nichts anderes verwende. Dort gilt: Je lichtärmer, sauerstoffärmer (Vakuum/Schutzgas) und kälter, desto besser. Sauerstoff ist der kritischste Aspekt, ein Vakuumiergerät ist daher immer eine sinnvolle Investition.

Die Empfehlungen von >0°C werden nach meiner Beobachtung meist aus Studien zitiert, bei denen überhaupt nur Temperaturen >0°C gegeneinander verglichen wurden. Eine Lagerung bei Minustemperaturen ist für Brauereien in der Regel nämlich wirtschaftlich nicht vertretbar und wenn der Hopfen binnen Jahresfrist verbraucht wird auch kaum nötig.

Wer als Hobbyist Platz in der TK hat, fährt aber mit Minusgraden besser, sollte die Pellets aber auf jeden Fall vakuumieren, um die (umstrittene) Gefahr eines Gefrierbrandes mit allen seinen Folgen auszuschließen.

Gruß
Andy
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Ursus007
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#6

Beitrag von Ursus007 »

Hab auch einen Vakuumierer, mach das aber derzeit nicht mehr. Man müßte dazu ja jedes einzelne Tütchen umfüllen und wieder verschließen (Die meisten meiner Hopfenbeutel sind die metallenen, die lassen sich wohl nicht wieder verschweißen, oder?), bei >20 Sorten im Tiefkühler wäre das eine "plastische" Materialverschwendung erster Kajüte. Und jeweils 7-10 Tütchen in einem großen Beutel zu vakuumieren, scheint mir auch nicht das gewünschte Ziel zu ergeben, denn da bleibt letzten Endes die Luft auch in den Einzelbeutelchen drin. Ich drück, so gut es geht, die Luft aus den Beutelchen raus, dann Gummi drum, davon mehrere in eine große Tüte, Luft auch da rausgedrückt udn Jummi drum und dann ab nach -18°C. Gefrierbrand hatte ich noch nicht, dazu denke ich auch, ist Hopfen bzw. Pellets an sich zu trocken. Oder hier zumindest nicht so schnell ... Oder?
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#7

Beitrag von Griller76 »

Auch ich friere meinen Hopfen ein. Sogar Trockenhefe hält eingefroren deutlich länger als das MHD. Bis jetzt war ich mit der daurch erhaltenen Qualität immer zufrieden.
Iss was gar ist, trink was klar ist und sag was wahr ist. (Luther)

Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
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Elia
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#8

Beitrag von Elia »

Ursus007 hat geschrieben:Hab auch einen Vakuumierer, mach das aber derzeit nicht mehr. Man müßte dazu ja jedes einzelne Tütchen umfüllen und wieder verschließen (Die meisten meiner Hopfenbeutel sind die metallenen, die lassen sich wohl nicht wieder verschweißen, oder?), bei >20 Sorten im Tiefkühler wäre das eine "plastische" Materialverschwendung erster Kajüte. Und jeweils 7-10 Tütchen in einem großen Beutel zu vakuumieren, scheint mir auch nicht das gewünschte Ziel zu ergeben, denn da bleibt letzten Endes die Luft auch in den Einzelbeutelchen drin. Ich drück, so gut es geht, die Luft aus den Beutelchen raus, dann Gummi drum, davon mehrere in eine große Tüte, Luft auch da rausgedrückt udn Jummi drum und dann ab nach -18°C. Gefrierbrand hatte ich noch nicht, dazu denke ich auch, ist Hopfen bzw. Pellets an sich zu trocken. Oder hier zumindest nicht so schnell ... Oder?
Kennt jemand diese System? http://www.amazon.de/Caso-Zip-Beutel-sp ... B006DEF87W
Könnte eventuell eine Variante sein :Grübel :Grübel :Grübel

Grüsse Elia
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Johnny H
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#9

Beitrag von Johnny H »

Ladeberger hat geschrieben:Wer als Hobbyist Platz in der TK hat, fährt aber mit Minusgraden besser, sollte die Pellets aber auf jeden Fall vakuumieren, um die (umstrittene) Gefahr eines Gefrierbrandes mit allen seinen Folgen auszuschließen.

Gruß
Andy
Ich habe mir das gerade angeschaut, und ich verstehe nicht, wie Gefrierbrand zu einem Problem für Hopfenpellets werden könnte.

Letztere sind m.W. runtergetrocknet auf einen Wassergehalt von ca. 8%. Tiefgefrorenes Fleisch hingegen enthält wesentlich mehr Wasser (>70%), somit macht sich natürlich auch eine gefrierbedingte Austrocknung viel stärker bemerkbar.

Zumal: was soll den Hopfenpellets oder viel mehr den darin enthaltenen Aromaölen passieren, wenn zusätzlich noch ein wenig mehr Wasser entzogen wird? Die Konsistenz der Hopfenpellets löst sich doch in der heißen Würze sowieso auf.

=================

ich friere meine Pellets immer ein, vakuumiere aber nicht. Beim Auftauen achte ich allerdings darauf, dass ich ich entweder die ganze Packung geschlossen auftaue oder die Packung nur für den kurzen Moment der Entnahme öffne. Beides mit dem Gedanken, Kondensationseffekte von Luftfeuchtigkeit möglichst zu verhindern.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Ladeberger
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#10

Beitrag von Ladeberger »

Deswegen "umstritten" :Wink

Gruß
Andy
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philipp
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#11

Beitrag von philipp »

Johnny H hat geschrieben: Zumal: was soll den Hopfenpellets oder viel mehr den darin enthaltenen Aromaölen passieren, wenn zusätzlich noch ein wenig mehr Wasser entzogen wird? Die Konsistenz der Hopfenpellets löst sich doch in der heißen Würze sowieso auf.
Nunja, und der Alphasäuregehalt wird höher/geringer
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Johnny H
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#12

Beitrag von Johnny H »

philipp hat geschrieben:Nunja, und der Alphasäuregehalt wird höher/geringer
Bei vollständiger Austrocknung (was m.E. kaum stattfinden kann) einer 10%-Alphasorte würde der der Alphasäuregehalt auf 10,9% steigen (10/92). Wer schmeckt das raus? Das wäre äquivalent zu dem Unterschied zwischen z.B. 30 und <33 IBUs.

Kondensation und somit mitgewogenes Wasser/Eis kann vielleicht mehr ausmachen, wenn man unvorsichtig ist. Das müsste man mal messen, aber ich finde es schwer vorstellbar, dass >5% Fehler entstehen. Bei mehrfachem Auftauen/Einfrieren natürlich mehr.

Edit: Rechtschreibung
Zuletzt geändert von Johnny H am Montag 25. Januar 2016, 17:15, insgesamt 2-mal geändert.
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traffzug
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#13

Beitrag von traffzug »

Jo einfrieren geht sehr gut.
Ich hatte schon einen Vakuumierer (für Fisch eingekauft).
Ich habe große Beutel 30x40 cm.
Da passen die paar Hopfenbeutel, die ich habe, locker rein.
Dann wir alles zusammen vakuumiert.
Nach dem Aufschneiden kann ich die großen Beutel meistens noch ein oder zwei mal wieder verwenden.

Denn Vakuumierer kann man in der heimischen Küche auch super zum einfrieren anderer Dinge benutzen.
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Labmaster
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#14

Beitrag von Labmaster »

Hallo,
ich freier die Pellets nicht mehr ein sonderlager diese in einem Exsikkator unter Vakuum.Wenn ich mit meien Pumpe die Luft evakuiere blähen sich die Original verschlossenen Beutel aller Lieferanten auf, was ein zeichen dafür ist das es nicht weit her ist mit den Vakuumieren also öffne ich auch neue Beutel und lager diese im Exsikkator dunkel und kühl (Keller).
Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Jo
El Gordo

Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#15

Beitrag von El Gordo »

Und Du denkst wirklich, dass in dem großen Volumen des Exsikkators weniger Sauerstoff enthalten ist, als in einer eng anliegenden Plastikhülle?
Da brauchst du aber schon eine verdammt gute Pumpe.
Ein paar Mal mit Argon belüften wäre natürlich perfekt.
Wobei ich mich noch Frage, ob sich im Vakuum nicht mit der Zeit Aromastoffe verflüchtigen.

Stefan
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Johnny H
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#16

Beitrag von Johnny H »

El Gordo hat geschrieben:[...]Wobei ich mich noch Frage, ob sich im Vakuum nicht mit der Zeit Aromastoffe verflüchtigen.
Das wäre auch meine erste Sorge.

Lagerung unter Druck (z.B. Edelgas oder CO2) würde ich für vernünftiger halten.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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gulp
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#17

Beitrag von gulp »

Schaut mal hier: Seite 214. Bei -20° sind Pellets 5 Jahre haltbar. Was will man mehr?

Gruß
Peter
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#18

Beitrag von mcorny76 »

Nabend,
ich handhabe das auch eher lapidar.
Die Original Vakuumbeutel (silber) lagere ich im ungeöffneten Zustand im Kühlschrank bei 5 Grad C.
Sobald ich einen Beutel geöffnet habe, drücke ich die Luft bestmöglich raus, Clip dran zum abdichten und ab in den TK-Schrank bei -18 Grad C.
Ich hatte bisher keine wahrnehmbare Hopfenalterung (käsiger Geruch o.ä.)
Grüße
Michael
Gruß
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#19

Beitrag von Brewtotype »

Ständig Vakuumieren würde ich nicht, da das Aroma ständig abgezogen wird. Beim Vakuumieren wird ja der Außendruck abgesenkt (--> Unterdruck), dadurch wird die Verflüchtigung der Aromen beschleunigt (der Dampfdruck der Aromaöle erhöht sich, da der Außendruck erniedrigt wird --> durch das Vakuumziehen werden auch aromatische Verbindung mitgezogen).

Es ist in der Regel ausreichend, wenn die Beutel einfach eingefroren werden (Temperaturerniedrigung verlangsamt die chem. Reaktionen/Zerfallsprozesse erheblich, zudem wird der Dampfdruck aromatischer Substanz ebenfalls erniedrigt).

Edith: Esikkator ist auch nicht die optimalste Lösung, da Sauerstoffanteil vorhanden bleibt, lediglich wirkt dieser hygroskopisch, wodurch bei der Bindung von Restfeutigkeit ebenfalls hydrophobe Aromaölbestandteile mit gerissen und gebunden werden (Stichwort: Aktivkohle bindet wunderbar arom. Verbindungen)
Gruß Daniel
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#20

Beitrag von Brewtotype »

Optimal wäre die Lagerung bei Überdruck unter einer Inertgas-Atmosphäre (Stickstoff, Argon etc.)....Aber bitte so lang hält doch eh kein Hopfen hier :P
Gruß Daniel
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chixxi
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#21

Beitrag von chixxi »

@Brewtotype: Hast du irgendwelche Quellen für deine Aussagen? Bin da nämlich schon ab "...der Außendruck abgesenkt..." nicht mehr gleicher Meinung...
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Beerbrouer
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#22

Beitrag von Beerbrouer »

chixxi hat geschrieben:@Brewtotype: Hast du irgendwelche Quellen für deine Aussagen? Bin da nämlich schon ab "...der Außendruck abgesenkt..." nicht mehr gleicher Meinung...
Ja, das würde mich auch sehr interessieren. Meine persönliche Erfahrung ist da auch eine andere. Ich habe die Hopfenbeutel (z.B. die silbernen von HuM) früher auch nur zugeklebt und eingefroren. Ich hatte immer das Gefühl, dass da das Aroma mit der Zeit deutlich abgenommen hat. Seitdem ich den Hopfen jedoch vakuumiere und nur noch möglichst kalt lagere (also nicht mehr einfriere), stelle ich eine erheblich längere und stabilere Aromaqualität fest.

Gruß

Gerald
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#23

Beitrag von Brewtotype »

chixxi hat geschrieben:@Brewtotype: Hast du irgendwelche Quellen für deine Aussagen? Bin da nämlich schon ab "...der Außendruck abgesenkt..." nicht mehr gleicher Meinung...
Der Außendruck muss ja abgesenkt werden, damit ein Vakuum erzeugt werden kann. Was bedeutet eigentlich Druck? Druck is mikroskopisch betrachtet die Impulsübertragung von Gasteilchen auf eine Grenzfläche. Wenn ein Vakuum erzeugt wird werden diese Teilchen der Gasphase entzogen --> Die Teilchenzahl über den Pellets etc. (Gasraum) nimmt ab --> ein Unterdruck entsteht (Deshalb pfeift es ja auch, wenn man den Beutel aufschneidet --> Lufteinströmung --> Teilchenzahl erhöht sich --> Druckausgleich).

Jetzt zum Dampfdruck, damit etwas sieden/verdunsten kann müssen die Teilchen die energetische (kinetische) Barriere, des überstehenden Gasraumes überwinden ( p(Teilchen) >= p(Umgebungsdruck)). Das is auch der Grund warum thermisch instabile Substanzen bei Vakuum abdestilliert werden, da der Umgebungsdruck erniedrigt wird und somit bei geringere Temperatur der Dampfdruck erreicht wird.

Quellen: Physik-Bücher, chem. Thermodynamik, Analytische Chemie, Angewandte Chemie, etc.

Stehe aber jeder kritischen Meinung gerne zu Verfügung :Smile

Edith: Die Anzahl der Beiträge sagt nicht immer etwas über die Qualität aus :Smile
Gruß Daniel
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#24

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Elia hat geschrieben:Kennt jemand diese System? http://www.amazon.de/Caso-Zip-Beutel-sp ... B006DEF87W
Könnte eventuell eine Variante sein :Grübel :Grübel :Grübel
Ich benutze die seit einiger Zeit. Funktioniert.
Herzliche Grüße
aalhuhnsuppe

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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#25

Beitrag von §11 »

Ohne jetzt bloed daher reden zu wollen. Aber wenn ich mir den Aufwand hier betrachte. Hopfenlagern im vakuumierten Exikkator.... Wie meint Ihr denn das der Hopfen vorher beim Haendler lagert? Wenn er verarbeitet ist gekuehlt im begasten Beutel, wenn er noch auf die Verarbeitung wartet gekuehlt im Ballot.

Meiner, bescheidenen, Meinung (auch ohne Quellen) ist einfach in einem dichten Gebinde (Tuete/ Tuper) einfrieren die beste Loesung im Verhaeltnis zum Aufwand. Bei einer Restfeuchte von um die 10% passiert da nicht viel. Edit: Ach ja und man kann auch relativ schnell inertbegasen, wozu haben wir denn CO2 in der Brauerei....

Wenn Einfrieren ein Problem waere, dann ist es verwunderlich warum zwei der grossen Hopfenhandelshaeuser bei 0-5C 3 Jahre Haltbarkeit angeben und bei -20C 5 Jahre... (diesmal auch gerne mit Quelle)

Gruss

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#26

Beitrag von gulp »

Eine Quelle habe ich ja schon in Beitrag 17 angegeben. Wer kein Aroma verlieren will, lässt halt die Tüte zu. :P
(Bis zum Brautag und verbrät dann alles auf einmal) Man kann schon alles übertreiben. :Greets

Gruß
Peter
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Ladeberger
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#27

Beitrag von Ladeberger »

Brewtotype hat geschrieben: Stehe aber jeder kritischen Meinung gerne zu Verfügung :Smile
Okay:
1. Zum einen ist das Gasvolumen in einem vakuumierten Beutel extrem gering. Selbst bei dem höherem Dampfdruck der Aromaöle ist da einfach kaum Volumen, wo sie über die Zeit hindiffundieren könnten. Dass man beim Vakuumieren das Aroma absaugt hat mich zum Schmuzeln gebracht. Alles was man da absaugt, ist doch sowieso schon in der Luft und damit nicht mehr im Pellet. Und wenn dann der Unterdruck im eng anliegenden Beutel aufgebaut wird - ich wiederhole mich - ist wiederum kaum Volumen mehr vorhanden wo Aromaöle hin könnten. Geschweige dem dass sich die Aromaöle in den paar Sekunden <1bar nicht schlagartig aus dem Pellet verfüchtigen.

2. Die Verflüchtigung von Aromaölen ist sowieso nicht das Problem. Das Problem ist Oxidation und die tut sich schwer im vakuumierten Beutel.

3. Von einer Kaltlagerung geht auch die "Vakuumierfraktion" aus. Also Argumentationen, die warme Lagerung im vakuumierten Beutel mit kalter Lagerung im offenen Beutel vergleichen sind nicht hilfreich.

Quelle: Eigene Überlegungen.

Gruß
Andy
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#28

Beitrag von Elia »

aalhuhnsuppe hat geschrieben:
Elia hat geschrieben:Kennt jemand diese System? http://www.amazon.de/Caso-Zip-Beutel-sp ... B006DEF87W
Könnte eventuell eine Variante sein :Grübel :Grübel :Grübel
Ich benutze die seit einiger Zeit. Funktioniert.
Danke, ich probiere es. Ich finde einfach, dass die "harte" Kunststoffboxen viel zu viel Platz in Tiefkühler brauchen..
Gestern war ich bei Ein Lieferant und er meinte "Solange in Tiefkühler keine Hopengeschmack hast, lagerst du in Ordnung"

Grüsse Elia
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#29

Beitrag von Brewtotype »

Ladeberger hat geschrieben:
Brewtotype hat geschrieben: Stehe aber jeder kritischen Meinung gerne zu Verfügung :Smile
Okay:
1. Zum einen ist das Gasvolumen in einem vakuumierten Beutel extrem gering. Selbst bei dem höherem Dampfdruck der Aromaöle ist da einfach kaum Volumen, wo sie über die Zeit hindiffundieren könnten. Dass man beim Vakuumieren das Aroma absaugt hat mich zum Schmuzeln gebracht. Alles was man da absaugt, ist doch sowieso schon in der Luft und damit nicht mehr im Pellet. Und wenn dann der Unterdruck im eng anliegenden Beutel aufgebaut wird - ich wiederhole mich - ist wiederum kaum Volumen mehr vorhanden wo Aromaöle hin könnten. Geschweige dem dass sich die Aromaöle in den paar Sekunden <1bar nicht schlagartig aus dem Pellet verfüchtigen.

2. Die Verflüchtigung von Aromaölen ist sowieso nicht das Problem. Das Problem ist Oxidation und die tut sich schwer im vakuumierten Beutel.

3. Von einer Kaltlagerung geht auch die "Vakuumierfraktion" aus. Also Argumentationen, die warme Lagerung im vakuumierten Beutel mit kalter Lagerung im offenen Beutel vergleichen sind nicht hilfreich.

Quelle: Eigene Überlegungen.

Gruß
Andy
1. Was ich sehr schade finde ist die Mentalität die sich hier entwickelt hat. Leute mit geringeren Beiträgen werden hier immer in die Beweispflicht gedrängt und z.T. die Worte im Mund um gedreht, bzw. die Beiträge als lächerlich dargestellt.

2. Waren die von mir im 1. Post genannten Dinge nur Denkanregungen, die evtl. noch nicht beleuchtet wurden

Zu deinen Punkten:
1. Ich sprach nicht von Diffusion im vakuumierten Zustand, sondern dass wenn x-mal vakuumiert wird, sich die Aromaöle deutlich verflüchtigen, weil das GG zwischen Gasphase und Pellets sich immer wieder neu einstellen muss (--> Zustörmung ungesättigter Luft, die vollständig mit Aromaölen wieder gesättigt werden muss). Ich sprach auch nicht, dass dieser der Fall sei, wenn 1-2mal vakuumiert wird.

2. Ist mir bewusst, dass das nicht das Hauptproblem ist, aber ein Grund für Aromaverluste darstellen KANN. Oxidation wird je niedriger die Temperatur ist aber gehemmt. Kinetische Hemmung --> Stoßtheorie (die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Stoßes mit energetisch passenden Impuls, der zur Überlappung der Orbitalen und somit zur Reaktion, sprich Oxidation, führt, wird mit abnehmender Temperatur unwahrscheinlicher)

3. Wie gesagt Anregungen meinerseits --> Kosten/Nutzenfaktor, im Forschungszentrum Weihenstephan werden die Rückstellproben für Hopfen unvakuumiert im Gefrier gelagert.

Wenn Post von mir so unangenehm auffallen, kann ich es gern unterlassen... Finde es nur schade, dass die fachliche Kompetenz durchgehend bemängelt oder ins lächerliche gezogen wird.
Gruß Daniel
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Ladeberger
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#30

Beitrag von Ladeberger »

Falls dir mein Satz mit dem Schmuzeln als Beleidigung vorkam möchte ich mich dafür entschuldigen, das war so nicht gemeint.

Zum Rest: Du gehst in deiner Darstellung immer noch implizit davon aus, dass sich nennenswerte Mengen Aromaöl aus dem gekühlten bzw. gefrorenen Hopfen verflüchtigen in der Phase zwischen Tüte auf, Pellets raus und Tüte zu. Ich halte das für unrealistisch. Dann müsste Hopfen, den ich vor Kochbeginn abwiege ja schon ausgedünstet sein bevor er zur Verarbeitung gelangt. Und Aromagaben vor Kochende würden auch kaum funktionieren. So flüchtig sind die Hopfenaromen dann doch glücklicherweise nicht.

Gruß
Andy
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chixxi
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#31

Beitrag von chixxi »


1. Was ich sehr schade finde ist die Mentalität die sich hier entwickelt hat. Leute mit geringeren Beiträgen werden hier immer in die Beweispflicht gedrängt und z.T. die Worte im Mund um gedreht, bzw. die Beiträge als lächerlich dargestellt.
Ich hatte deine Postanzahl nicht mal gesehen bevor du diese erwähnt hast, ich bin in genug Foren aktiv um zu wissen dass diese Zahl all zu oft negative Einflüsse hat. Quellen möchte ich einfach nur weil ich gerne nachlese, sorry für das Missverständnis.

Die physikalischen Grundlagen die du zum Thema Druck beschrieben hast sind mir bekannt.

Bin wohl zu kritisch für dieses Forum... :Waa
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Rudiratlos
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#32

Beitrag von Rudiratlos »

Zumindest theoretisch sind Brewtotypes Überlegungen nicht von der Hand zu weisen.

Wenn ich ihn richtig verstehe , meint er, dass die Öle auch während des Vaukuumiervorgangs "ausdampfen", ähnlich der Vakuumdestillation bzw. Kochen bei Unterdruck? Bei x-maligem Vakuumieren könnte dann...

Ob die Überlegungen auch in der Praxis relevant sind ist halt die Frage.
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traffzug
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#33

Beitrag von traffzug »

1. Was ich sehr schade finde ist die Mentalität die sich hier entwickelt hat. Leute mit geringeren Beiträgen werden hier immer in die Beweispflicht gedrängt und z.T. die Worte im Mund um gedreht, bzw. die Beiträge als lächerlich dargestellt.
... Finde es nur schade, dass die fachliche Kompetenz durchgehend bemängelt oder ins lächerliche gezogen wird.
Daniel du sprichst mir aus der Seele.
Ich habe mir nach so einer ähnlichen "Diskussion" echt abgeschminkt in diesem Forum wirklich inhaltlich/sachlich diskutieren zu wollen.
Es gibt hier Leute (in anderen Foren ist das ähnlich), die die Position des "ich weiss alles und ich habe immer recht" besetzt haben.
Wenn man dann mal eine abweichende Meinung oder Beobachtung postet passiert oft das, was Du oben beschrieben hast.
Es wird nicht mehr inhaltlich diskutiert sondern mundtot gemacht.
Eklig.
Eine Entwicklung wie sie an vielen Stellen des Netzes zu beobachten ist.
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§11
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#34

Beitrag von §11 »

Nach meiner selbstauferlegten Pause kann ich euch nur einen Tipp geben. Einfach nicht dran beteiligen. Fuehle ich mich bei einem Thema nicht ernstgenommen, war es der letzt Beitrag. Es gibt Themen da ist das schon abzusehen, daran beteilige ich mich erst gleich gar nicht. Soll ich euch was sagen?

Das macht die Sache so viel einfacher und leichter. Ich denk mir meinen Teil einfach, grinse mir einen und denke mir meinen Teil :Pulpfiction

Einfach mal probieren!

Gruss

Jan
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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
cosmophobia
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Re: Hopfen einfrieren Pro/Contra

#35

Beitrag von cosmophobia »

traffzug hat geschrieben:Es wird nicht mehr inhaltlich diskutiert sondern mundtot gemacht.
Konnte ich in diesem Thread nicht feststellen. Wenn ihr diskutieren wollt, tut das doch und seit nicht beleidigt, wenn wer anderer Meinung ist.
Ich habe das Gefühl in letzter Zeit wird hier immer sofort überreagiert.
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