ich möchte diesen Thread nutzen um einerseits meine Brauanlage vorzustellen und andererseits einen kleinen Anfängerguide zu erstellen. In letzter Zeit häuft sich meiner Meinung nach die Erstellung von Threads, die immer wieder Themen aufgreifen, die hier oder im alten Forum bereits behandelt wurden (Wo Material kaufen, welches Material notwendig, welcher Einkocher, wie Einkocher modifizieren etc.). Drum würd ich hier gerne einiges zusammenfassen, um vielen den Einstieg zu vereinfachen bzw. das erneute aufkommen einiger "Standartthreads" zu verringern.
Das ganze hier ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss und gibt auf keinen Fall vor, wie man in das Thema Bierbrauen zu starten hat. Dies soll lediglich eine Hilfe sein, die gerne von anderen diskutiert, ergänzt und kritisiert werden darf. Auch ist es weiterhin erwünscht, das Neueinsteiger bei Fragen einen Thread eröffnen, das habe ich ja als Neuling auch getan. So wie ich die Gemeinschaft hier kenne, wird sich auch immer jemand finden der Anfängern helfend unter die Arme greift.
Warum ich denke das meine Anlage für Anfänger hilfreich sein Könnte: Ich braue in der Einkocherklasse und habe mittlerweile einige Sude hinter mir. Meiner Meinung nach ist die Einkocherklasse die "Einsteigerklasse" wenn es um das Maischebrauen geht. Alle fangen bekanntlich klein an und bevor man nicht sicher ist, ob das Hobby etwas für einen ist, will man natürlich nicht gleich eine große Menge an Geld ausgeben.
Die Vorteile der Einkocherklasse sind:
-Grundausstattung preislich bezahlbar
-Nimmt wenig Abstellplatz in Anspruch
-Brauen kann auch in kleinen Küchen stattfinden
-Bedienbarkeit für Anfänger ohne Probleme händelbar
-Experimentierfreude (geht mal ein Sud in die Hose muss man nur 20L wegschütten)
Ich werde Meine Anlage und den Guide anhand der Vorgehensweise bei einem Brauvorgang erklären, so das hier alles in chronologischer Weise aufgezeigt wird. Ich werde hier Preise, Bezugsquellen und Produkte nennen. Dies soll keine explizite Werbung für ein bestimmten Shop bzw. bestimmte Produkte sein. Ich denke aber das transparenz für Anfänger sehr wichtig und hilfreich ist.
Leistungsdaten meiner Anlage
Bierausstoß 22l
Sudhausausbeute 65-70%
Schüttung max. 7,5kg
Dauer pro Sud inkl. Reinigung 5-6 Std.
Informationen beschaffen
Vor dem Brauen sollte man sich unbedingt in die Thematik einlesen. Sollte man ein Brauset oder ähnliches geschenkt bekommen haben, will man natürlich schnell mit dem Brauen beginnen. Eine sorgfältige Vorbereitung zahlt sich jedoch aus. Hierzu gibt es ein paar Informationsquellen die ich hier kurz nennen möchte.
Die größte Wissenssammlung zum Thema Hobbybrauen ist meiner Meinung nach dieses Forum. Ein Teil dieses Forums ist auch das alte Forum. In diesen beiden Foren sind wahrscheinlich schon alle Anfängerfragen und auch viele weiterführende Thematiken behandelt worden. Deshalb kann ich jedem Anfänger nur ans Herz legen sich ein Bier aufzumachen, die Suchfunktion zu nutzen und sich ein paar Stunden mit dem hier angebotenen Wissen auseinander zu setzen. Das beste daran, das ganze ist auch noch kostenfrei ;-)
Nächste Quelle ist ganz Oldschool der Griff zur Literatur. Hier gibt es eine Großzahl an Bücher die sich mit dem Thema Hobbybrauen beschäftigen. Hier muss man zwar ein paar Euro investieren, bekommt dafür aber eine gut strukturierte Einführung in unser tolles Hobby. Ich persönlich habe mich mit dem Hanghofer eingelesen. Zu nennen sind aber auch die Werke von: Rudolph, Kling, Wölfing und das Werk unseres Forenmitglieds TrashHunter.
Auch Youtube spuckt einige Videos zum Thema aus. Hier habe ich in der Anfangszeit so ziemlich alles zum Thema angeschaut was die Suche her gibt. Hier nur mal Zwei Werke als Beispiele:
Bier brauen - Anleitung
Bier selber brauen, so wirds gemacht!
Als letztes fallen mir dann noch Brauseminare ein. Hier empfehle ich google zu nutzen um sich diesbezüglich schlau zu machen. Hier gibt es natürlich gute und weniger gute Kurse, kostengünstige und kostenintensive, 2-Stunden-Seminare und Wochenendkurse, Kleinstbrauereien und große Brauereien. Da ich selber nie einen Braukurs gemacht habe, kann ich hier nicht viel dazu sagen.
Beschaffen der notwendigen Gerätschaften
Als Anfänger ist es wirklich schwer das richtige Equipment zu besorgen. Zum einen muss man wissen was man braucht und in welcher Liga man spielen will. Ebenso spielt das liebe Geld eine wichtige Rolle. Sollte man gleich groß investieren um dann nach dem ersten Sud zu merken, das dies doch nicht das richtige Hobby ist, dann ist die Enttäuschung natürlich groß. Ebenso kann schnell mal der Haussegen schief hängen, wenn man ein bisschen was investiert und die liebe Gattin für diesen Monat kein Geld mehr hat um sich noch ein paar Schuhe in den Schrank zu stellen. Deshalb werde ich im Verlauf der Vorstellung meiner Anlage immer anmerken, was ich für den Anfänger für sinnvoll halte und was man sich auch ohne Probleme später noch kaufen kann.
Dann ist natürlich wichtig wo ich das ganze kaufe. Vorweg kann ich sagen, das es nicht den einen Shop gibt, bei dem alles am billigsten ist. Ich habe schon bei fünf verschiedenen Shops Equipment und Rohstoffe gekauft, da bei dem einen mal das billiger ist, der andere was anbietet was kein anderer anbietet oder der eine was vorrätig hat, was die anderen grade nicht auf Lager haben. Deshalb hier eine Liste der mir bekannten Onlineshops. Alphabetisch geordnet, ohne Wertung:
Adams Hardware
AmiHopfen
Brau-Partner
Gastro-Brauen
Hopfen der Welt
Hopfen und mehr
Schnapsbrenner
http://www.brauhardware.de
http://www.candirect.de
Was will ich brauen / Rezeptentwickelung
Als nächstes ist dann wichtig zu wissen, was man brauen will. Auch hier gibt es wieder einige Möglichkeiten die man nutzen kann. Für Anfänger bietet es sich natürlich an, ein "Braupaket" bei einem der oben genannten Shops zu kaufen. Dort enthalten sind meist geschrotetes Malz, Hopfen, Hefe und eine Brauanleitung. Dies habe ich beim ersten Sud auch getan, da mir für die anderen Möglichkeiten die Praxiserfahrung gefehlt hat.
Der nächste Schritt wäre dann ein vorhandenes Rezept eines anderen Brauers zu nutzen und sich die Rohstoffe selbst zu besorgen. Rezepte kann man hier im Forum finden oder auf Internetseiten wie Maische, Malz und mehr oder Müggelland-Brauerei. Letztere Seite bietet auch einen umfangreichen Wissensschatz zu den Braurohstoffen. Hat man sich dann ein Rezept ausgesucht kann man sich die notwendigen Rohstoffe besorgen und hat auch schon das Maischprogramm zur Hand.
Früher oder später ist es dann aber soweit, das man sich sein eigenes Rezept erstellen will. Bei mir war dieser Zeitpunkt schon ab dem vierten Sud gekommen. Ab hier ist es aber wichtig, das man sich intensiv mit der Materie beschafft hat. Ohne ausreichendes Hintergrundwissen sollte man sich lieber an fertige Rezepte halten. Allerdings sagt man auch "probieren geht über studieren", deswegen sollte man sich ruhig ab einem gewissen Zeitpunkt, den jeder für sich selber entscheiden muss, an ein eigenen Rezeptentwurf wagen. Auch hier gibt es wieder Mittel und Wege um sich das ganze zu vereinfachen. Zum einen kann man sich das ganze mit Formeln zusammenrechnen, die man der genannten Literatur entnehmen kann. Allerdings gibt es auch hier elektronische Helfer, die diese Arbeit für einen übernehmen. Hier kann ich den Brew Recipe Developer empfehlen. Hier kann man mit einigen klicks ein Rezept erstellen und sich die gewünschten Rohstoffmengen berechnen lassen. Dies geht aber wie gesagt nicht ohne das nötige Hintergrundwissen. Begrifflichkeiten und Wissen über den Maischvorgang mit seinen Temperaturstufen sollten vorhanden sein.
Braurohstoffe
Hierzu will ich nicht viele Worte verlieren. Die Bezugsquellen habe ich bereits oben angegeben. Man muss sich nur im klaren sein, was man haben will und ob man das gewünschte auch umsetzen kann. Detailirtes Wissen zu den Thema findet man auch unter den angegebenen Infoquellen. Hier nur ein paar kurze, Grundlegende Gedanken.
Erster wichtige Punkt wäre zu wissen ob man ein obergäriges oder untergäriges Bier brauen will. Obergärig vergären kann zuhause jeder, da dies bei Zimmertemperatur geschehen kann. Untergärig wird jedoch schon schwieriger da hier dauerhaft Temperaturen um die 10-16°C herschen müssen. Deshalb empfehle ich für den Anfänger erst einmal obergärige Biere zu brauen. Als nächstes die Frage ob man Flüssig- oder Trockenhefe verwenden möchte. Hier empfehle ich für den Anfänger Trockenhefe, einfach weil diese Kostengünstiger ist und am Anfang leichter zu händeln ist.
Beim Thema Hopfen muss man nicht viel beachten. Die Rezepte oder Braupakete geben dem Anfänger vor wann, welcher und wieviel Hopfen zugegeben werden muss.
Beim Malz stellt sich am Anfang nur eine Frage. Nutzt man geschrotetes oder ungeschrotetes Malz. In allen mir bekannten Shops kann man sein Malz teilweise grammgenau bestellen, bzw. bekommt man eine fertige Malzmischung im Braupaket geschrotet. Vorteil an geschrotetem Malz: es ist direkt Einsatzbereit. Nachteil: Es kostet extra und man muss für jeden Brauvorgang einzeln oder lang genug im Vorraus bestellen. Lagerbar ist geschrotetes Malz wenn kühl und Luftdicht gelagert meiner Meinung nach 6 Monate. Will man jedoch flexibeler sein braucht man eine Malzmühle und ein kleines Malzlager. Dies ist jedoch für den Anfänger nicht notwendig. An dieser Stelle beginnt aber die Vorstellung meiner Anlage.
Malzmühle und Zubehör
Da ich meist beim brauen Spezialmalze brauche, kommt es oft vor, das ich für einzelne Sude Malz bestellen muss. Dies bringt natürlich jedes Mal Versandkosten mit sich. Deshalb habe ich ein kleines Malzlager mit Standartmalzen. Um diese lange lagern zu können kaufe ich es ungeschrotet. Damit es dann Braufertig gemacht werden kann habe ich mir eine Malzmühle zugelegt:
Dieses Modell kostet bei Braupartner rund 40€ und ist für die 20L Klasse volkommen ausreichend. In 15-20min habe ich die 4-7 Kilo Malz für meine Sude durch. Die Mühle befestige ich auf einem Brett, stülpe den abgeschnittenen Hemdsärmel über den Auslass und lasse ihn in einen Eimer hängen. So hat man sehr wenig Staubentwickelung. Eimer mit Deckel kostet im Baumarkt 2€. In solchen Eimern bewahre ich auch mein Malz auf. Dann braucht man noch eine Schaufel für 2-3€ und dann ist zum Thema Malz und Schroten in der Einkocherklasse alles vorhanden. Für den Anfänger jedoch alles nicht notwendig.
Putzutensilien:
Vor dem Brauen kommt das Putzen. Sauberkeit ist das A und O beim brauen und deshalb braucht man da ein bisschen was an Material:
Wichtig ist der richtige Reiniger. Ich nutze [1] ChemiPro Oxi. Dieser Reiniger ist sehr billig und kostet 8€ pro Kilo. Pro Brauvorgang benötigt man 4 Gramm. Man hat also was davon. Wichtig: dieser Reiniger macht das ganze nicht steril. Bisher hatte ich weder eine Infektion, noch musste ich ein Sud entsorgen. Wer sauber Arbeitet, muss auch nichts wegschütten. Beim Würzekochen wird dann sowieso durch das kochen sterilisiert. Wem das nicht reicht, dem möchte ich folgendes ans Herz legen:
Auch wichtig ist eine [2]Sprühflasche um den Reiniger aufzubringen. Diese gibts für 2€ im Baumarkt. Die anderen abgebildeten Utensilien sollte jeder kennen und bedürfen keiner weiteren Erklärung.uli74 hat geschrieben:Was ich auch empfehlen würde wäre eine Sprühflasche mit 70%igem Isopropanol. Damit kann man seine Utensilien (Löffel, Spindel...) wirklich desinfizieren.
Sudwerk
Hier ein Blick auf mein Sudwerk:
1] Hier zu sehen meine Maischepfanne/LäuterbottichKombi. Vorab kurz: alle drei Einkocher sind mit einer Schicht Alufolie (gegen Sauerrei) und einer IsoMatte (5€ im Sportgeschäft) isoliert. Die Maischepfanne ist ein so genannter Terminator oder einfach ein Einkochtopf von Profi Cook aus Edelstahl mit Displaysteuerung der Temperatur und der Rasten. Diesen habe ich für 95€ beim Selgros gekauft. Modofizeirt habe ich nur den Ablasshahn. Die Teile dafür habe ich aus dem Baumarkt. Kostenpunkt ungefähr 15€. Die Umbauanleitung findet ihr hier in Antwort 22 und ein Detailbild in Anhang 1. Dieser Einkocher ist meiner Meinung der beste vom Preis-/Leistungsverhältnis auf dem Markt und auch für Anfänger eine Empfehlung, billiger gehts aber auch, siehe im nächsten Absatz. Um direkt aus der Maischepfanne Läutern zu können habe ich eine Läuterhexe eingebaut. diese gibt es für 35€ bei Hopfen und Mehr. Diese Läutermethode halte ich für sehr einfach und kostengünstig und würde sie jedem Anfänger empfehlen. Einbau siehe Anhang 1 & 2. Auch ich habe am Anfang mit der Stoffwindel gearbeitet und kann behaupten das diese 35€ sehr gut investiert sind. Die Windel bereitet nur Sauerrei und Frust und verlängert das Läutern deutlich. Mit der Läuterhexe läutert man je nach Gewicht der Schüttung zwischen 25-45min. Gerührt wird mit dem Rührwerk von Kirk welches es bei Adams Hardware zu kaufen gibt. Den genauen Preis kann ich nicht sagen, da ich mein Rührwerk damals hier im Forum gebraucht gekauft habe. Preis dürfte aber über 100€ liegen. Auch das Rührwerk ist für den Anfänger nicht notwendig. Will man dieses jedoch mit der Läuterhexe zusammen nutzen, muss man das Rührwerk oder die Hexe modifizieren. Ich habe die Rührwerksflügel gekürzt, siehe hier in Antwort 22 und im Detailbild in Anhang 1. Wer nicht sägen will findet die Anleitung zur modifizierung der Hexe hier. Am Anfang schafft ein Braupaddel (Nr.7) abhilfe, welches man in diversen Ausführungen in jeglichen Shops für 4-15€ erwerben kann und welches für Anfänger unerlässlich ist.
4] Da die Läuterhexe nicht alle Schwebstoffe rausfiltern kann hängt hinterm Hahn ein Sputnikfilter. Dieser kostet 8€ bei Hopfen und mehr, ist aber kein absolutes Muss für den Anfänger, aber eben auch wohl investiertes Geld.
2] Die Würze läuft dann direkt in meine alte Maischepfanne, die ich nun zum Hopfenkochen nutze. Vorteil daran ist, dass ich die Würze direkt für das Hopfenkochen aufheizen kann. So ist der Wärmeverlust beim Läutern minimal. Dieser Einkocher ist der allseits bekannte Silvercrest von LIDL für 60€. Er ist das Einsteigermodell als Maischepfanne in der 20L Klasse. Viel günstiger bekommt man einen neuen Einkocher nicht. Dieser Einkocher ist mit dem Terminator fast baugleich, außer das er aus Emailie und nicht aus Edelstahl ist. Deshalb gelten die Umbauanleitungen für Hahn und Läuterhexe hier ebenfalls. Zum Maischen und Hopfenkochen braucht man keine zwei Einkocher. Ein einziger würde reichen, wenn man zum Beispiel in einen Gäreimer (dazu später mehr) läutert und die heiße Würze dann zurück in den gereinigten Einkocher kippt. So ist für den Anfänger nur ein Einkocher notwendig. Will man aber mit dem Silvercrest die Würze kochen, so ist ein Umbau unumgänglich, da der Kocher bei erreichen der 100°C abschaltet und so kein wallendes Kochen entsteht. Die Anleitung zum Umbau findet ihr hier und ist äußerlich in Anhang 3 dargestellt. In diesem Einkocher findet auch das Hopfenseihen statt. Mit dem Braupaddel wird ein ordentlicher Whirlpool veranstaltet und nach 20min wird über den Ablasshahn geseiht. Durch die Bildung des Trubkegels und des wieder angehängten Sputnikfilter gelangen keine Trubstoffe in den Gäreimer
3] Den Nachguss erwärme ich in einem Einkocher den ich für 20€ bei Ebay Kleinanzeigen gekauft habe. Dieser wurde früher zum Würzekochen genutzt, hatte aber den Nachteil, dass er keinen Hahn hat und so der Aufwand zum Hopfenseihen zu groß war. Hier kann man aber am Anfang auch einen Kochtopf aus der Küche nehmen. Der Nachguss wird mit einem Messbecher (Nr. 5, 2€ im Baumarkt) über den Treberschapf (Nr.6, 2,40€ Braupartner) auf den Treber aufgebracht. Durch die Siebwirkung wird das wasser schön versprenkelt. Ein Messbecher ist für einen Anfänger unbedingt notwendig, der Treberschapf empfohlen, da dieser auch beim Säubern der Maischepfanne hilft.
Messutensilien
Die hier gezeigten Dinge sind für jeden Anfänger notwendig:
[1] Thermometer (12€ HuM), [2] Messzylinder(5€ HuM) und [3] Spindel (7€ HuM) sind zur bestimmung des Restextraktes für den Anfänger von nöten ebenso kann man so die Temperatur beim Maischen kontrollieren. Das [4] Brauerjod (3€ HuM) ist für der Einsteiger für die Jodprobe auch unerlässlich.
Würze kühlen
Das Würzekühlen kann man mit diversen Hilfsmitteln beschleunigen. Für Anfänger bzw. allgemein in der 20L Klasse reicht das Abkühlen über Nacht jedoch vollkommen aus.
Gärung
Vergoren wird im angesprochenen Gäreimer:
Den [1] Gäreimer gibt es in diversen Ausführungen und zu den unterschiedlichsten Preisen. Günstigste, mir bekannte Version gibt es bei Hopfen und mehr für 17€ inklusive [2] Ablasshahn und [3] Gärröhrchen. Ich lasse den Gäreimer mit der Würze immer 2 Wochen stehen. Ich weis, man sollte das ganze spindeln und kann dann evtl. schon früher abfüllen. Nach zwei Wochen war die Gärung bis jetzt aber immer durch und ich hatte noch keine Flaschenbombe.
Wenn man mit Trockenhefe arbeitet, braucht man ein Gefäß um die Hefe zu rehydrieren. Hier kann man extra ein [6] Behälter dafür kaufen oder einfach als Anfänger den Messbecher dafür nutzen. Abgefüllt wird dann am besten via [4] Abfüllröhrchen welches es für 3€ in den meisten Shops zu kaufen gibt. Wer sich bei der Flaschengärung mit dem Zucker leichter tun will kann sich noch einen extra [5] Zuckerdosierer mit 3 Skalen kaufen. Diesen gibt es für 1€ bei Braupartner.
Abfüllen
Nach der Gärung gehts ans Abfüllen. Hierzu muss man erst einmal die Flaschen Spülen. Dazu gibt es folgendes Zubehör:
Für den Anfänger reicht ein Wasserhahn und eine [3] Flaschenbürste (1€ Drogeriemarkt). Ich nutze zum groben ausspülen der Flaschen den [2] Blast von HuM für 14€. Zum nachspülen nutze ich den Avvinatore von HuM für 16€ gefüllt mit ChemiOxiPro. Danach sind die Flaschen im Normalfall sauber genug, vor allem wenn man sie nach dem austrinken direkt mit Wasser ausgespült hat. Jedoch kann es bei sehr dreckigen Flaschen notwendig sein, diese zu desinfizieren. Hierzu möchte ich diesen Thread empfehlen, welcher sich intensiv mit dem Thema Flaschen reinigen/desinfizieren befasst.
Die Art und Form der Flasche richtet sich natürlich nach den Vorlieben des Brauers. Ich persönlich finde das einige Bierstile in 0,33l und andere in 0,5l Flaschen gehören. Ebenso ist die Form für mich wichtig. Deshalb nutze ich vier verschiedene Flaschenarten:
Ebenso wichtig ist die Frage ob Bügelflaschen oder Kronkorken. Auch das ist eine "Glaubensfrage". Für den Anfänger sind Bügelflaschen von Vorteil. Ich nutze beides. Für Flaschen mit Kronkorken braucht man aber noch Zubehör:
Ein günstiger Kronkorkenverschliesser kostet ab 12€ und 100 Kronkorken ca. 3€ in sämtlichen Shops.
Gelagert werden die Flaschen natürlich in Kisten. Entweder nutzt man welche aus einem Getränkemarkt oder man baut sich wie ich selber welche. Hier sind die Materialkosten je Kiste ca. 10€:
Gekühlt werden muss das Bier ja auch. Ich habe zwei Kühlschränke. Den einen noch aus meiner Studentenbude, den anderen habe ich für 25€ bei Ebay Kleinanzigen erstanden.
Zum Schluss kommen dann Etiketten auf die Flaschen. Dies ist natürlich auch kein muss. Kostengünstig gehts mit einfachen ausdrucken auf Papier die mit Milch bepinselt werden. Ich nutze jedoch Klebeetiketten von Aldi für 4€ pro 800 Etiketten.
Hier im Detail:
Raus kommt dann am Ende hoffentlich soetwas wie hier mein HazeALEnut, ein dunkeles Ale mit Haselnussextrakt:
Nun hoffe ich das ich alles habe und würde mich freuen, wenn diese Ausführung dem ein oder anderen den Start in dieses tolle Hobby vereinfacht. Ich bitte um Ergänzungen, Anregungen und Kritik, die ich dann in das oben geschriebene einarbeiten kann. Alles in allem werde ich das Ganze sicherlich noch mehrfach editieren. Auch auf Rechtschreibfehler habe ich noch nicht kontrolliert, deswegen steinigt mich nicht gleich wenn was falsch geschrieben ist. Abschließend noch eine Übersicht mit den Dingen die man meiner Meinung nach dringend zum Start benötigt:
-Einkocher mit Ablasshahn 30€ Ebay Kleinanzeigen, besser Silvercrest 60€ LIDL
-Dämmung 5€
-Hahnumbau 15€
-Gäreimer mit Zubehör 17€
-Messbecher 2€
-Braupaddel 5€
-Läuterhexe 35€ (Alternative Stoffwindel 3€ aber zu hoher Aufwand und Frust)
-Chemipro Oxi 8€
-Sprühflasche 2€
-40 Bügelflaschen
-Thermometer 12€
-Standzylinder 5€
-Spindel 7€
-Brauerjod 3€
-Flaschenbürste 1€
-Kochtopf aus der Küche
Wichtig aber kein muss:
-1-2 Einkocher (Nachguss und Hopfenkochen)
-Treberschapf 3€
-Sputnikfilter 8€
-Rührwerk >100€
-Zuckerdosierer 3€
-Hefebecher 6€
-Flaschenspüler Blast 16€
-Avvinator 16€
-Abfüllröhrchen 3€
-Kronkorkenverschließer 12€
-Kronkorken 3€
-Malzmühle 40€
-Malzschaufel 3€
-Klebeetiketten 4€
-1-2 weitere Gäreimer
-mehr Flaschen
-Eigener Kühlschrank nur für Bier
Das ganze gibt es teilweise auch in diversen Startersets zu kaufen. Hier am besten einfach einmal vergleichen was wo drin ist und welches wieviel kostet.
Abschließend ein Bild wievel Platz die Ausrüstung inkl. Kessel im Keller einnimmt:
Anhang:
Anhang 1: Anhang 2: Anhang 3: