Hefesatz im Weizenbier sehr klumpig

[Pfaffenbrauer]

Morgen allerseits

Mein aktuelles Weizenbier (mit Danstar Munich) bildet bei der Flaschengärung einen sehr kompakten Hefesatz. Wenn man die Flasche beim Einschenken schwenkt, löst er sich in recht grossen Brocken vom Boden ab. Das sieht nicht besonders schön aus im Weizenglas. Schüttle ich die noch verschlossene Flasche, löst sich der Satz problemlos auf und wird ganz fein; so, wie ich mir das wünschen würde. Lass ich die Flaschen dann aber stehen, klebt alles wieder zusammen, und ich hab dann wieder Brocken im Glas. Drum wollte ich mal hier nachfragen, ob es irgendeinen «Trick» gibt, damit sich die Hefe in der Flasche entklumpt.
Und eine zweite Frage wäre gleich noch, ob ich während der Flaschengärung irgendetwas beobachten sollte, damit dieses Problem gar nicht erst entsteht.

Danke für Eure Tipps
Stefan

[schloemi]

Bei der Flaschengärung kenne ich keinen Trick, der die Konsistenz der Hefe beeinflusst, außer dauerhaft schütteln. Interessant wäre mal ein Foto, auf dem die Klumpen ersichtlich sind, so dass man das Ganze besser beurteilen kann.

Ansonsten fällt mir zu dem Thema Hefeverklumpung spontan nur die Überdosierung mit Irish Moos ein.

[Pfaffenbrauer]

Danke, Schloemi.

Im Moment ist’s mir noch ein bisschen zu früh für ein Weizen , aber ich mache heut Abend eins auf und schiesse Bilder.

Bei Deinem Hinweis auf Irish Moos bin ich mir nicht sicher, wie rum ich ihn verstehen soll: Meinst Du, eine Überdosierung löst Klumpen aus, oder ich soll nächstes Mal kräftig davon reintun, damit es nicht wieder passiert? Habe übrigens weder in diesem Sud noch sonst jemals Irish Moos verwendet.

[chaos-black]

Zuviel irish Moss führt zur Verklumpung der Hefe. Wenn du aber keins verwendet hast hilft der Hinweis leider nicht viel. War aber auch mein erster Gedanke.

Beste Grüße,
Alex

[Boludo]

Ist das die Munich Wheat oder die Munich Classic?

Stefan

[ggansde]

Moin,
ich denke, das ist ganz normal. Beobachte ich auch bei kommerziellen Weizenbieren.
VG, Markus

[olibaer]

Hallo Stefan,

Drum wollte ich mal hier nachfragen, ob es irgendeinen «Trick» gibt, damit sich die Hefe in der Flasche entklumpt.
Und eine zweite Frage wäre gleich noch, ob ich während der Flaschengärung irgendetwas beobachten sollte, damit dieses Problem gar nicht erst entsteht.

Den kassischen "Trick" gibt es nicht. Man kann etwas gegensteuern mit der Auswahl des Hefestamms(wurde hier schon angedeutet) und mit der Menge an Hefe, die man zum Zwecke der Flaschengärung in die Flasche verbringt - auch die Feinjustierung der pH-Werte verschafft eine gewisse Linderung. Damit sind die Mittel für einen Hobbybrauer erst einmal erschöpft.

Im Umfeld von Weißbieren z.B. setzt man mittlerweile mehr auf eine "Eiweißtrübung" als auf eine "Hefetrübung". Man erkennt das sehr schön, wenn sich das im Biergarten gekaufte "trübe" Weißbier mit zunehmender Biertemperatur immer mehr ausklart und am Ende gänzlich "blank" ist - ganz ohne dass sich flankierend ein Bodensatz gebildet hätte -> Eiweißtrübung.

Solche Zustände zuverlässig und wiederholt herzustellen beschäftigt eine ganze Heerschar von Technologen, die begleitend einen Maschinenpark zu Verfügung haben, der im Umfang fernab unserer Vorstellung angesiedelt ist.

In einer gewisser Art und Weise kann ich Dich beruhigen - damit hatten schon alles "Flaschen-/Fassvergärer", ganz unabhänig von der Betriebsgröße, ihre Probleme.
Über den "Haltbarkeitszeitraum" eine homgene Trübung zu gewährleiten ist ein ewiger Kampf und das haben auch die meisten Craftbrauer bis heute nicht im Griff - der letzte Schluck aus der Flasche gelingt hinsichtlich dieser Motivation oft nur mit einem: "Augen zu und durch" und der Hipster zeigt sich stetig um Nachsicht bemüht, möchte man doch der Gruppendynamik nicht zum Opfer fallen....reden wir doch lieber über das Hopfenaroma ;-)

Ich kann nur empfehlen beim Übergang Hauptgärung/Nachgärung möglichst viel an unnötigem Beiwerk abzutrennen. Was nicht in der Flasche ist, landet auch nicht im Glas. "Umschlauchen" ist ein profanes Mittel und mit geschultem Auge sehr selektiv - hier wird bestimmt was in der Flasche landet und kleine Mengen an Bodensätzen neigen weniger zur "Brockung", als es Große tun.

Gruß
Oli

[reib]

Vielleicht hast du zu früh abgefüllt oder/und vor dem Abfüllen nicht umgeschlaucht.
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread

[Pfaffenbrauer]

Hier kommt wie versprochen ein Bild. Die Dinger scharf zu kriegen war gar nicht so einfach, weil sie im Kohlensäurestrudel auf und ab schwammen. Hier das beste Bild, das einen solchen Klumpen von ca. 12–15 ähnlichen zeigt. . Sie waren deutlich grösser und deutlich zahlreicher, als man sie in einem Maisels oder Schneider findet. (Z.T haben sie mich an früher erinnert, wenn die Wassermalfarben ausgetrocknet sind, und dann die Farbe in so Klumpen zerbrochen ist, die sich überall im Kasten verteilt haben, wenn man nicht aufgepasst hat.)

Danke für all Eure hilfreichen Hinweise. Das Bier war ganz fertig gegoren, aber ich hab tüchtig aufgespeist für die Flaschengärung, damit es nachher auch schön prickelt (wo auch immer genau ). In Bezug auf den Anteil Hefe in der Flasche, war das wohl zu viel.

Das mit der Eiweisstrübung war mir völlig neu. Was die Industrie sich nicht alles ausdenkt … Ev. werd ich in Zukunft einfach das mit der «Echten Flaschengärung» lassen … Für wenigstens minimalen Hefesatz kann ich ja das Nachgärungskeg vor der Flaschenabfüllung 1x umdrehen …

Sorry für die unvollständige Hefeangabe: Es war die Classic.

Mit Dank & Gruss
Stefan

[Pfaffenbrauer]

Hmm, das mit dem Bild ging in die Hose. Ich versuch’s einfach so: http://www.bilder-upload.eu/show.php?fi ... 137281.jpg

[NebuK]

So:

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[img]http://www.bilder-upload.eu/upload/9defc2-1502137281.jpg[/img]

[olibaer]

Hallo Stefan,

Hier das beste Bild, das einen solchen Klumpen von ca. 12–15 ähnlichen zeigt. [...]. Sie waren deutlich grösser und deutlich zahlreicher[...]

Solche braune Klumpen in dieser Grösse und in dieser Anzahl bilden sich nicht mehr während der Nachgärung.
Das sieht mir nach "Erblasten" von der Hauptgärung aus(Brandhefe, Schaumdecke, Hefesediment), die es bis in die Nachgärmenge geschafft haben(zu früh geschlaucht, nicht sauber abgetrennt, nicht umgeschlaucht, Schaumdecke/Kräusendecke eingespült).

Ich denke Du solltest beim Übergang Hauptgärung/Nachgärung etwas sorgsamer hantieren, nicht rumschütteln, möglichst wenig hantieren.
Vor dem "schlauchen" in den "Füllbehälter" die Schaumdecke in jedem Fall sorgsam & vorsichtig abheben.


Gruß
Oli