Vielleicht kennen die unter Euch, die den Inkbird ihr Eigenen nennen das Problem selber: Der Inkbird ist ne feine Sache zum Brauen/Gären, jedoch ist der Temperatursensor nicht das gelbe vom Ei:
- Beim Einmaischen hängt er meistens am Rand und an einer falschen Stelle,
- Bei der Verwendung eines Rührwerks muss man darauf achten, das er sich nicht aufwickelt und
- Beim Gären kann man zwar irgendwie am Rand vom Gärbehälter messen aber so 100% ist das ja nun auch nicht...
... Ich hab das Ding durch einen Einschraubfühler ersetzt - hier meine Erfahrungen dazu:
Im ersten Schritt ging es natürlich darum herauszufinden, welcher Sensor verbaut ist. Da im Datenblatt nur "NTC" stand habe ich den Orignalsensor ausgebaut und vermessen: es ist ein 10k NTC mit zwei Drähten. Achtet unbedingt darauf wenn ihr euren Sensor ebenso tauschen wollt - alles Andere kann nach Eurem Geschmack gewählt werden.
Für den Umbau benötigt ihr ebenso einen Lötkolben, Lötzinn, Entlötsaugpumpe, ... eben das was man so zum Löten benötigt. Ebenso sind zwei Kabelbinder später als Zugentlastung ganz hilfreich.
Den Inkbird vor dem Umbau von der Steckdose abstecken...
Schritt für Schitt:
- Als erstes wird das Gehäuse geöffnet (entfernen der vier Schrauben)
- Nach dem man die Platine entfernt hat sieht man auf der rechten Seite die Anschlüsse des Sensors:
- Den Originalsensor auslöten und durch den neuen Ersetzen (Anschluss an die Pins NTC und 5V)
- Danach das Ganze wieder in das Gehäuse frimeln, ich habe hierzu auf der Innenseite noch einen Kabelbinder zur Zugentlastung angebracht:
- Nach dem das Gehäuse geschlossen ist gabs noch einen Kabelbinder on-top:
Um zu Testen wie gut das Setup Funktioniert habe ich die Relevanten Temperaturen beim Maischen am Inkbird eingestellt und mit dem BrewMometer verglichen, sobald die Temperatur eingeschwungen war. Das ganze habe ich aktuellen Brausetup durchgeführt, mit der üblichen Hauptguss-Menge um ein recht genaues Ergebnis zu bekommen.
Dabei gibt es drei mögliche Szenarien:
1. Die Temperaturen stimmen überein --> Glückwunsch, viel Spaß beim Brauen,
2. Die Temperaturen stimmen nicht überein, die Temperaturdifferenz ist aber gleich --> Temperaturdifferenz in den Einstellungen des Inkbirds anpassen,
3. Die Temperaturen stimmen nicht überein, die Temperaturdifferenz weicht voneinander ab --> Dann muss man nochmal ran:
Anpassen des NTCs
Wenns dir so wie mir geht - Szenario #3 von oben - erhälst du bei der Kalibrierung folgendes Diagram:
Hier hilft nur eins: Jeden Temperaturwert mittels 10k NTC Kennlinie in einen Widerstandswert umrechnen, sowohl vom neuen Sensor, als auch vom Referenzthermometer. Vergleicht man diese Werte miteinander sieht man, dass die Unterschiede nicht soooo groß sind, zumal die Kennlinie nicht linear verläuft. Da ich beim Brauen vor allem die Temperaturen im oberen Bereich interessieren (bin nicht so der Weißbiertrinker) habe ich aus den oberen Werten den Mittelwert gebildet und einen passenden Widerstand herausgesucht, bei mir sind dies 560 Ohm.
Dieser wurde dann in Reihe zum NTC Sensor gelötet:
Das Ergebnis
Ohne zusätzliche Einstellungen ist die Temperaturmessung mit dem Einschraubthermometer genauer als erwartet:
Optimierung & Fazit
Wer mag kann sicherlich auch einen Klinkenstecker o.Ä. im Kabel Verbauen, so kann der gleiche Inkbird sowohl am Gärtank als auch Braukessel einfach umgesteckt werden, ohne den Einschraubfühler ständig tauschen zu müssen. Ansonsten bin ich mit der Lösung echt happy, wer die Schritte detaillierter benötigt findet hierzu meinen Blog-Post. Ansonsten freue ich mich über eure zusätzlichen Ideen!
Viele Grüße,
Fabs