Hallo,
ich versuche mal eine Erklärung:
Grundsätzlich beruht dieses Mittel auf einem Phosphatpuffersystem. Das setzt sich zusammen aus der schwachen Säure Natriumdihydrogenphosphat (NaH
2PO
4) und ihrer konjugierten Base Dinatriumhydrogenphosphat (Na
2HSO
4).
Reines dest. Wasser hat keine Pufferkapazität und pH 7. Es reagiert auf eine Zugabe von Säure oder Base mit einer unmittelbaren Änderung des pH-Werts nach unten oder oben.
Leitungswasser/Mineralwasser ist selbst schon ein gepuffertes System, durch enthaltene Carbonate kann eine gewisse Menge Säure abgepuffert werden, was es mitunter schwierig macht den pH der Maische ausreichend zu senken.
Zurück zum Phosphatpuffer:
Der pH einer Lösung wird eingestellt durch das
Verhältnis von Natriumdihydrogenphosphat und Dinatriumhydrogenphosphat. Entscheident für die Pufferkapazität, also die Menge an Säure oder Base, die ein Puffer kompensieren kann, ohne dass sich der pH der Lösung nennenswert ändert hängt hingegen ab von der
Konzentration der beiden Bestandteile.
Nun ist das Leitungswasser ja selbst ein Puffer und hat meinetwegen pH 7,4. Wenn nun der Phosphatpuffer zugegeben wird, der in dest. Wasser
sofort einen pH von 5,2 einstellen würde, dann wird die pH senkende Wirkung des Puffers nun zunächst ihrerseits abgepuffert. Hier ist dann entscheident, welcher Puffer die höhere Pufferkapazität hat (also die Konzentration der Puffersubstanzen).
Ein Phosphatpuffer, der einen pH von 5,2 einstellen soll, enthält Säure und Base in einem Verhältnis von 100:1; besteht also fast ausschließlich aus Natriumdihydrogenphosphat. Dieses hat eine Molare Masse von 119,98 g/mol. Man soll 8 g von dem Puffer auf einen Liter Brauwasser geben. Das entspricht einer Konzentration von 67 mmol/l. Trinkwasser enthält in Deutschland (z.B. Düsseldorf) vielleicht irgendwas im Bereich von 3 mmol/l Hydrogencarbonat, also eine ganze Größenordnung geringer. Die Eigen-Pufferkapazität des Wassers ist also bei Zugabe dieses Phosphatpuffers recht schnell aufgebraucht, ohne dass die puffernde Wirkung des Phosphatpuffers wesentlich beeinträchtigt wird.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, dieses Zeug kann auch Leitungswasser auf pH 5,2 einstellen und puffern.
LG Florian
PS: Geschrieben nach besten Wissen und Gewissen
Bin für Verbesserungsvorschläge immer gerne offen.
EDIT: Kleiner Fehler im Verhältnis des Puffers. Es sind nicht 1000:1 sondern 100:1