Honigbier II
Verfasst: Dienstag 21. Februar 2017, 14:00
Griaß eich,
Am 10.02. und am 11.02. wurde der Nachfolger meines letztjährig gebrauten Honig-Ales gebraut.
Den Brautag habe ich über zwei Tage ausgedehnt, da ich das erste Mal Übernachtmaischen im Thermoport ausprobieren wollte.
Schüttung:
Folgende Schüttung mit 5kg hatte ich mir dieses Mal ausgedacht:
Pilsner 3,5kg – 70%
Münchner 1kg – 20%
Wiener 0,3kg – 6%
Carahell 0,2kg – 4%
Hopensorten:
An Hopfensorten kamen Challenger (39g) und Aurora (24g) zum Einsatz.
Hefe:
Aus Geschmacksgründen entschied ich mich dieses Mal für die Danstar Windsor.
Maischverfahren:
Als Maischeverfahren hatte ich mir die absteigende Infusion beim Übernachtmaischen überlegt. Ergänzt wurde das durch eine Teilmaische, die separat im Kochtopf gemaischt, danach gekocht und dem Rest in den Thermoport über Nacht hinzugefügt wurde.
Honig:
1,5kg Honig vom Nachbarn. Ich würde sagen eine Mischung aus Wald- und Blütenhonig. Ziele:
Generell wurden bei diesem Sud eine Stammwürze im Ausgangsbier zwischen 12 und 13°P, eine Stammwürze von ca. 16°P im Gesamtbier, eine höhere Menge an zugegebenem Honig, eine merkbare aber nicht aufdringliche Restsüße sowie eine ausgewogene Bitterung angepeilt.
Ablauf:
Am Abend des 10.02. war es dann so weit, 26l Wasser wurden auf die Einmaischtemperatur von 72°C gebracht und mit Milchsäure auf die RA=0 eingestellt.
Anschließend wurden 3,5kg Wasser in einen Topf entnommen und dort 1,5kg der Schüttung (1kg Pilsner und 0,5kg Münchner) eingemaischt und eine separate Kombirast, die eine Stunde dauerte, auf der Herdplatte durchgeführt.
Währenddessen wurde der restliche Hauptguss in den Thermoport eingeleitet und die Hauptmenge an Malz eingemaischt. Dies ergab eine Temperatur von 68°C im TP.
Abschließend wurde die Kochtopfmaische noch 10 Minuten ordentlich gekocht, etwas abkühlen lassen und dann der Maische im TP zugegeben, ergab nach ordentlicher Durchmischung eine Temperatur von 67°C. Das wurde nun über die Nacht (die eigentlich schon lange begonnen hatte, es war bereits 00:08 Uhr) stehen gelassen. Decke über den TP drüber und gut war’s.
Um 07:15 Uhr wurde mit dem Läutern begonnen, Jodnormal war der Sud auch, also los ging’s.
9l heißes Wasser dienten als Nachguss, ein kleines Läuterärgernis inklusive, ein Trichter als Läutergrant kam diesmal bedauerlicher Weise noch nicht zum Einsatz.
An Vorderwürze wurden nun 27,25l bemessen, die bereits mit der Vorderwürzehopfengabe von 25g Challenger (8,3%) versetzt wurden.
Die Kochzeit betrug 65 min und für 30 min wurden weitere 14g vom Challenger mitgekocht. Dies ergab einen IBU-Wert von 34, was fast dem Zielwert entsprach, der bei 32 lag. Den Zielwert hatte ich mir im Vorhinein überlegt, nachdem eine Stammwürze (inkl. Honig) von ca. 16°P angepeilt wurde und dies als ausgewogen gelten sollte.
Abschließend kam noch mein neu gebastelter Eintauchwürzekühler zum Einsatz, mit dem ich den Sud äußerst rasch auf Whirlpooltemperatur herunterkühlte, wo 24g des Aurora Super Styrian Hopfens als Whirlpoolgabe hinzugefügt wurden.
Es wurde weiter abgekühlt und binnen weniger Minuten ward sogar die Zieltemperatur unterschritten und ich hatte 24l Ausschlagwürze mit 15°C und einer Stw. von 12,22°P im Gäreimer. Entspricht in diesem Fall einer eher mageren SHA von 61,5%
In der Zwischenzeit wurde noch schnell die Trockenhefe Danstar Windsor rehydriert und anschließend sofort angestellt. Da war es bereits früher Samstagnachmittag, das Mittagessen kam dazwischen.
Wie auch immer, die Windsor brauchte unerwartet lange (>12h) zum Ankommen – evtl. auch aufgrund der für sie etwas frischeren Anstelltemperatur von 15°C, leistete danach aber bei 17°C das, was sie leisten sollte.
Vergangenen Freitag, dem 17.02. wurde dann die Stammwürze gemessen und der erwartet höhere Restextrakt zeigte sich: 4,74°P (temperaturkorrigiert auf 20°C). Das heißt ein von der Windsor erwarteter und von mir erwünschter EVG von 61,2%. Anschließen hab ich mir noch die Honigmenge errechnet, die ich zugeben wollte um die Stammwürze zu erhöhen. Hierbei habe ich beachtet, dass Qualitätshonig, sofern er als solcher bezeichnet wird, einen Wassergehalt von maximal 18% aufweisen darf, gängig sind eher Werte darunter.
So wurden knapp 1,5kg (lt. Waage 1450g, da sich die letzten Tropfen durch auskristallisieren leider nicht mehr aus den Gläsern lösten) in das Jungbier gekippt. Dies ergab eine gesamte Stammwürze für dieses Bier von 16,4°P. Fast eine Punktlandung also. Daraufhin legte die Hefe gleich wieder los. Der Honig war am Boden des Gäreimers von außen als dunkler Rand zu erkennen, nach 2 Tagen war er weg.
So, nun wird das Ganze noch bis Samstag stehen gelassen, um sicherzugehen, dass nicht zu früh abgefüllt wird.
Weitere Einzelheiten zum endgültigen EVG und zu den Ergebnissen erster Kostproben in ein paar Wochen folgen diesem Beitrag selbstverständlich.
SG, Seppl
Am 10.02. und am 11.02. wurde der Nachfolger meines letztjährig gebrauten Honig-Ales gebraut.
Den Brautag habe ich über zwei Tage ausgedehnt, da ich das erste Mal Übernachtmaischen im Thermoport ausprobieren wollte.
Schüttung:
Folgende Schüttung mit 5kg hatte ich mir dieses Mal ausgedacht:
Pilsner 3,5kg – 70%
Münchner 1kg – 20%
Wiener 0,3kg – 6%
Carahell 0,2kg – 4%
Hopensorten:
An Hopfensorten kamen Challenger (39g) und Aurora (24g) zum Einsatz.
Hefe:
Aus Geschmacksgründen entschied ich mich dieses Mal für die Danstar Windsor.
Maischverfahren:
Als Maischeverfahren hatte ich mir die absteigende Infusion beim Übernachtmaischen überlegt. Ergänzt wurde das durch eine Teilmaische, die separat im Kochtopf gemaischt, danach gekocht und dem Rest in den Thermoport über Nacht hinzugefügt wurde.
Honig:
1,5kg Honig vom Nachbarn. Ich würde sagen eine Mischung aus Wald- und Blütenhonig. Ziele:
Generell wurden bei diesem Sud eine Stammwürze im Ausgangsbier zwischen 12 und 13°P, eine Stammwürze von ca. 16°P im Gesamtbier, eine höhere Menge an zugegebenem Honig, eine merkbare aber nicht aufdringliche Restsüße sowie eine ausgewogene Bitterung angepeilt.
Ablauf:
Am Abend des 10.02. war es dann so weit, 26l Wasser wurden auf die Einmaischtemperatur von 72°C gebracht und mit Milchsäure auf die RA=0 eingestellt.
Anschließend wurden 3,5kg Wasser in einen Topf entnommen und dort 1,5kg der Schüttung (1kg Pilsner und 0,5kg Münchner) eingemaischt und eine separate Kombirast, die eine Stunde dauerte, auf der Herdplatte durchgeführt.
Währenddessen wurde der restliche Hauptguss in den Thermoport eingeleitet und die Hauptmenge an Malz eingemaischt. Dies ergab eine Temperatur von 68°C im TP.
Abschließend wurde die Kochtopfmaische noch 10 Minuten ordentlich gekocht, etwas abkühlen lassen und dann der Maische im TP zugegeben, ergab nach ordentlicher Durchmischung eine Temperatur von 67°C. Das wurde nun über die Nacht (die eigentlich schon lange begonnen hatte, es war bereits 00:08 Uhr) stehen gelassen. Decke über den TP drüber und gut war’s.
Um 07:15 Uhr wurde mit dem Läutern begonnen, Jodnormal war der Sud auch, also los ging’s.
9l heißes Wasser dienten als Nachguss, ein kleines Läuterärgernis inklusive, ein Trichter als Läutergrant kam diesmal bedauerlicher Weise noch nicht zum Einsatz.
An Vorderwürze wurden nun 27,25l bemessen, die bereits mit der Vorderwürzehopfengabe von 25g Challenger (8,3%) versetzt wurden.
Die Kochzeit betrug 65 min und für 30 min wurden weitere 14g vom Challenger mitgekocht. Dies ergab einen IBU-Wert von 34, was fast dem Zielwert entsprach, der bei 32 lag. Den Zielwert hatte ich mir im Vorhinein überlegt, nachdem eine Stammwürze (inkl. Honig) von ca. 16°P angepeilt wurde und dies als ausgewogen gelten sollte.
Abschließend kam noch mein neu gebastelter Eintauchwürzekühler zum Einsatz, mit dem ich den Sud äußerst rasch auf Whirlpooltemperatur herunterkühlte, wo 24g des Aurora Super Styrian Hopfens als Whirlpoolgabe hinzugefügt wurden.
Es wurde weiter abgekühlt und binnen weniger Minuten ward sogar die Zieltemperatur unterschritten und ich hatte 24l Ausschlagwürze mit 15°C und einer Stw. von 12,22°P im Gäreimer. Entspricht in diesem Fall einer eher mageren SHA von 61,5%
In der Zwischenzeit wurde noch schnell die Trockenhefe Danstar Windsor rehydriert und anschließend sofort angestellt. Da war es bereits früher Samstagnachmittag, das Mittagessen kam dazwischen.
Wie auch immer, die Windsor brauchte unerwartet lange (>12h) zum Ankommen – evtl. auch aufgrund der für sie etwas frischeren Anstelltemperatur von 15°C, leistete danach aber bei 17°C das, was sie leisten sollte.
Vergangenen Freitag, dem 17.02. wurde dann die Stammwürze gemessen und der erwartet höhere Restextrakt zeigte sich: 4,74°P (temperaturkorrigiert auf 20°C). Das heißt ein von der Windsor erwarteter und von mir erwünschter EVG von 61,2%. Anschließen hab ich mir noch die Honigmenge errechnet, die ich zugeben wollte um die Stammwürze zu erhöhen. Hierbei habe ich beachtet, dass Qualitätshonig, sofern er als solcher bezeichnet wird, einen Wassergehalt von maximal 18% aufweisen darf, gängig sind eher Werte darunter.
So wurden knapp 1,5kg (lt. Waage 1450g, da sich die letzten Tropfen durch auskristallisieren leider nicht mehr aus den Gläsern lösten) in das Jungbier gekippt. Dies ergab eine gesamte Stammwürze für dieses Bier von 16,4°P. Fast eine Punktlandung also. Daraufhin legte die Hefe gleich wieder los. Der Honig war am Boden des Gäreimers von außen als dunkler Rand zu erkennen, nach 2 Tagen war er weg.
So, nun wird das Ganze noch bis Samstag stehen gelassen, um sicherzugehen, dass nicht zu früh abgefüllt wird.
Weitere Einzelheiten zum endgültigen EVG und zu den Ergebnissen erster Kostproben in ein paar Wochen folgen diesem Beitrag selbstverständlich.
SG, Seppl