Erster Sud: IPA Simcoe
Verfasst: Montag 20. März 2017, 18:04
Hi,
am gestrigen Sonntag war es endlich soweit, der erste Brautag stand an. Vorab: Es gab keine Verbrühungen, keine Gasexplosionen, keine Kabelbrände, und mein Minimalziel (das Bier soll betrunken machen) scheint noch realistisch zu sein.
Herauskommen soll das IPA Simcoe von MMuM, vom kleinen Brauhelfer auf eine etwas kleinere Menge heruntergerechnet.
Soll:
Hauptguss: 45,31 l
Nachguss: 14,28 l
Ausschlagmenge: 40 l
Stammwürze: 13,7 ºP
Ist:
Ausschlagmenge: 35 l (aua ...)
Stammwürze: 13,4 ºP
Mein Lieferant hat kein CaraHell und hat mir stattdessen CaraPils empfohlen. Das hatte ich mit den richtigen Werten in den kleinen Brauhelfer eingetragen.
Um 8 Uhr wollte ich mit dem Aufbau anfangen, um 10 Uhr mit dem Brauen. Nach zwei kurzfristigen Besuchen im Baumarkt und einigen Last-Minute-Änderungen war die Anlage dann um 14 Uhr startklar, und die Hendi fing an zu heizen.
Pünktlich zum Braubeginn hat sich dann leider das Internet verabschiedet, womit meine sorgsam zusammengestellte Linksammlung nutzlos wurde.
In Maische- und Würzekessel sind übrigens Bazooka-Filter verbaut.
Während der Hauptguss aufheizte, habe ich geschrotet. Ziemlich anstrengend, und wegen des selbst auferlegten Alkoholverbots während des Brauens habe ich mich mit Malzbier gestärkt.
Beim Einmaischen wurde dann mein erster Fehler manifest. Ich hatte nicht bedacht, dass das Rührwerk die Maische nach oben drückt. Dadurch ist vermutlich ein halber Liter oder so übergeschwappt. Das nächste Mal veranschlage ich drei Liter weniger Nutzvolumen.
Die Hendi hat es überlebt und ist auch wieder sauber.
Der GN-Behälter zum Läutern passt nicht ganz auf den Kessel, und bekam deshalb eine Trage aus zwei Rundhölzern und Transportgurten verpasst.
Nachdem Eiweißrast (ja, braucht man wohl nicht, stand aber im Rezept) und Maltoserast durch waren, habe ich bemerkt, dass ich die Haferflocken vergessen hatte. Außerdem hatte ich nur 250 g statt der errechneten 405 g im Haus. Ich habe sie dann trotzdem noch reingeschmissen. Vielleicht hätte ich sie lieber einfach weglassen sollen?
Dann kamen die Verzuckerungsrast und das Abmaischen, die beide so langweilig wie die ersten Rasten waren.
Dieses Bild der Jodprobe hatte ich während der Verzuckerungsrast gemacht. Das Bild nach dem Ende der Rast war unscharf:
Nächster Fehler ... nach dem Abmaischen kam da nicht noch etwas? Stimmt, die Läuterruhe. Das fiel mir aber erst wieder ein, nachdem ich bestimmt 10 Liter trübe Maische immer wieder aufgefüllt hatte, und die Suppe wurde einfach nicht klarer:
Ich habe dann 15 Minuten Läuterruhe eingelegt, aber der Treber war wohl trotzdem ziemlich gut aufgemischt.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich gut 53 Liter.
Dann geläutert und Nachguss zugegeben, was verdächtig schnell ging. Kanalbildung?
Ich habe leider vergessen aufzuschreiben, wieviel Liter anfangs im Würzekessel waren. Die Menge war aber nicht so dramatisch niedrig, wie ich befürchtet hatte.
Während ich mit dem Nachguss angefangen hatte, habe ich dann auch den Brenner der Würze angemacht. Nach Läuterende kochte die Würze deshalb innerhalb von zehn Minuten wallend.
Nach 20 weiteren Minuten habe ich gemutmaßt, dass der Würzebruch durch ist, und dann die ersten 33 g Simcoe zugegeben und die Würze mit den weiteren Hopfengaben nach Rezept zu Ende gekocht. 10 Minuten vor Kochende habe ich noch 11,5 g Irisch Moos zugegeben. Stand nicht im Rezept und war im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich zu viel, weil gegen Ende der Kochzeit sehr viel Würze verdampft ist. Ich hätte den Gasbrenner vermutlich herunterregeln müssen.
Und dann hat sich das fehlende Internet leider gerächt. Ich habe zehn Minuten gewartet, bis sich die Würze beruhigt hat, und dann auf 25 °C gekühlt. Im Kessel hatte ich sehr klare Würze mit kompakten Ansammlungen von Eiweiß/Schmodder.
Und dann habe ich den Whirlpool angeschmissen:
Ich habe zwar sofort bemerkt, dass ich nur Schaum produziere, aber sofort war leider schon zu spät. Der Schaum war auch nach einer Stunde Warten noch nicht verschwunden. Ich hätte erst den Whirlpool anwerfen müssen, dann Warten und dann Kühlen, oder?
Zwischendurch fiel mir dann zum Glück noch ein, dass die Hefe aus dem Kühlschrank muss, um rehydriert zu werden. Wegen des Schaums hatte ich genug Zeit, dass die Hefe trotzdem noch Raumtemperatur annehmen konnte.
Weil der Schaum partout nicht verschwinden wollte, habe ich irgendwann das Jungebier abgelassen, das für meine Begriffe trotz aller Fehlgriffe erstaunlich klar aussah. Ich hatte erst versucht, durch einen Nylonstrumpf zu filtern. Kann man vergessen, funktioniert nicht.
Leider muss ich das Jungbier in kleinere Behälter umfüllen, und dann in zwei Chargen in den "Gärkeller" tragen.
Und, peng, der nächste Fehler. Ich hätte an den Gärbehälter eine Liter-Skala malen müssen. Hat jemand zufällig den gleichen (60 l von Bauhaus) und kann mir sagen, wieviel Bier hier drin ist?
Pleiten, Pech und Pannen, eine unterirdische Sudhausausbeute von um die 50 Prozent, aber heute morgen konnte ich von außen im Gärbehälter schon etwas Schaum sehen. Es blubbert noch nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es noch dauert, weil ja leider viel Luftvolumen im Gärbehälter ist.
am gestrigen Sonntag war es endlich soweit, der erste Brautag stand an. Vorab: Es gab keine Verbrühungen, keine Gasexplosionen, keine Kabelbrände, und mein Minimalziel (das Bier soll betrunken machen) scheint noch realistisch zu sein.
Herauskommen soll das IPA Simcoe von MMuM, vom kleinen Brauhelfer auf eine etwas kleinere Menge heruntergerechnet.
Soll:
Hauptguss: 45,31 l
Nachguss: 14,28 l
Ausschlagmenge: 40 l
Stammwürze: 13,7 ºP
Ist:
Ausschlagmenge: 35 l (aua ...)
Stammwürze: 13,4 ºP
Mein Lieferant hat kein CaraHell und hat mir stattdessen CaraPils empfohlen. Das hatte ich mit den richtigen Werten in den kleinen Brauhelfer eingetragen.
Um 8 Uhr wollte ich mit dem Aufbau anfangen, um 10 Uhr mit dem Brauen. Nach zwei kurzfristigen Besuchen im Baumarkt und einigen Last-Minute-Änderungen war die Anlage dann um 14 Uhr startklar, und die Hendi fing an zu heizen.
Pünktlich zum Braubeginn hat sich dann leider das Internet verabschiedet, womit meine sorgsam zusammengestellte Linksammlung nutzlos wurde.
In Maische- und Würzekessel sind übrigens Bazooka-Filter verbaut.
Während der Hauptguss aufheizte, habe ich geschrotet. Ziemlich anstrengend, und wegen des selbst auferlegten Alkoholverbots während des Brauens habe ich mich mit Malzbier gestärkt.
Beim Einmaischen wurde dann mein erster Fehler manifest. Ich hatte nicht bedacht, dass das Rührwerk die Maische nach oben drückt. Dadurch ist vermutlich ein halber Liter oder so übergeschwappt. Das nächste Mal veranschlage ich drei Liter weniger Nutzvolumen.
Die Hendi hat es überlebt und ist auch wieder sauber.
Der GN-Behälter zum Läutern passt nicht ganz auf den Kessel, und bekam deshalb eine Trage aus zwei Rundhölzern und Transportgurten verpasst.
Nachdem Eiweißrast (ja, braucht man wohl nicht, stand aber im Rezept) und Maltoserast durch waren, habe ich bemerkt, dass ich die Haferflocken vergessen hatte. Außerdem hatte ich nur 250 g statt der errechneten 405 g im Haus. Ich habe sie dann trotzdem noch reingeschmissen. Vielleicht hätte ich sie lieber einfach weglassen sollen?
Dann kamen die Verzuckerungsrast und das Abmaischen, die beide so langweilig wie die ersten Rasten waren.
Dieses Bild der Jodprobe hatte ich während der Verzuckerungsrast gemacht. Das Bild nach dem Ende der Rast war unscharf:
Nächster Fehler ... nach dem Abmaischen kam da nicht noch etwas? Stimmt, die Läuterruhe. Das fiel mir aber erst wieder ein, nachdem ich bestimmt 10 Liter trübe Maische immer wieder aufgefüllt hatte, und die Suppe wurde einfach nicht klarer:
Ich habe dann 15 Minuten Läuterruhe eingelegt, aber der Treber war wohl trotzdem ziemlich gut aufgemischt.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich gut 53 Liter.
Dann geläutert und Nachguss zugegeben, was verdächtig schnell ging. Kanalbildung?
Ich habe leider vergessen aufzuschreiben, wieviel Liter anfangs im Würzekessel waren. Die Menge war aber nicht so dramatisch niedrig, wie ich befürchtet hatte.
Während ich mit dem Nachguss angefangen hatte, habe ich dann auch den Brenner der Würze angemacht. Nach Läuterende kochte die Würze deshalb innerhalb von zehn Minuten wallend.
Nach 20 weiteren Minuten habe ich gemutmaßt, dass der Würzebruch durch ist, und dann die ersten 33 g Simcoe zugegeben und die Würze mit den weiteren Hopfengaben nach Rezept zu Ende gekocht. 10 Minuten vor Kochende habe ich noch 11,5 g Irisch Moos zugegeben. Stand nicht im Rezept und war im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich zu viel, weil gegen Ende der Kochzeit sehr viel Würze verdampft ist. Ich hätte den Gasbrenner vermutlich herunterregeln müssen.
Und dann hat sich das fehlende Internet leider gerächt. Ich habe zehn Minuten gewartet, bis sich die Würze beruhigt hat, und dann auf 25 °C gekühlt. Im Kessel hatte ich sehr klare Würze mit kompakten Ansammlungen von Eiweiß/Schmodder.
Und dann habe ich den Whirlpool angeschmissen:
Ich habe zwar sofort bemerkt, dass ich nur Schaum produziere, aber sofort war leider schon zu spät. Der Schaum war auch nach einer Stunde Warten noch nicht verschwunden. Ich hätte erst den Whirlpool anwerfen müssen, dann Warten und dann Kühlen, oder?
Zwischendurch fiel mir dann zum Glück noch ein, dass die Hefe aus dem Kühlschrank muss, um rehydriert zu werden. Wegen des Schaums hatte ich genug Zeit, dass die Hefe trotzdem noch Raumtemperatur annehmen konnte.
Weil der Schaum partout nicht verschwinden wollte, habe ich irgendwann das Jungebier abgelassen, das für meine Begriffe trotz aller Fehlgriffe erstaunlich klar aussah. Ich hatte erst versucht, durch einen Nylonstrumpf zu filtern. Kann man vergessen, funktioniert nicht.
Leider muss ich das Jungbier in kleinere Behälter umfüllen, und dann in zwei Chargen in den "Gärkeller" tragen.
Und, peng, der nächste Fehler. Ich hätte an den Gärbehälter eine Liter-Skala malen müssen. Hat jemand zufällig den gleichen (60 l von Bauhaus) und kann mir sagen, wieviel Bier hier drin ist?
Pleiten, Pech und Pannen, eine unterirdische Sudhausausbeute von um die 50 Prozent, aber heute morgen konnte ich von außen im Gärbehälter schon etwas Schaum sehen. Es blubbert noch nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es noch dauert, weil ja leider viel Luftvolumen im Gärbehälter ist.