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Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:18
von jemo
Ich habe mein Trappistenbier jetzt in CC-Kegs gefüllt und möchte das eigentlich bis zum Winter lagern. Muß ich da Angst vor Autolyse haben, ober wird diese durch den hohen Alkoholgehalt von ca. 11% verhindert?

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:23
von chaos-black
Im Zusammenhang mit dem Alkoholgehalt kann ich dir die Frage nicht beantworten. Ich glaube aber, dass es ggf. nicht so schlimm wäre, da z.B. Rochefort auch mit Hefe in Flaschen abfüllt und da ja auch irgendwann Autolyse zu erwarten wäre. Und die liegen ja teilweise deutlich unter 11%.

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 12:33
von danieldee
Wenn du es kalt (ca. unter 7°) lagerst autolysiert da nichts.

Gruß Daniel

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 12:44
von Ladeberger
An sich steigt die Autolyseneigung mit dem Alkoholgehalt. Niedrige Temperaturen bremsen den Prozess, verhindern können sie ihn nicht.

Drück es doch zwischendurch mal in ein neues Fass um.

Gruß
Andy

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Freitag 19. Mai 2017, 09:05
von BrewingJoe
Also laut dem aktuellen Brauwelt-Brevier (Publikation für die Brauindustrie) gibt es 3 Hauptfaktoren die Autolyse begünstigen:
1. Der physiologische Zustand der Hefe, junge und gesunde Hefezellen sind weniger geneigt zu autolysieren, außerdem können sie sogar Autolyseprodukte anderer Hefezellen aufnehmen und neutralisieren.
2. Die Anzahl der Hefezellen: man sollte durch umdrücken möglichst viel Hefe abtrennen, genau so wie Ladeberger schon empfohlen hat.
3. Der Hefestamm: obergärige Hefen tendieren weniger zur Autolyse als untergärige, die Hefen, die belgische Brauereien, deren Bier in Flaschengärung und mit langen Lagerzeiten produziert werden, scheinen besonders wenig genigt zu sein sich aufzulösen.

Ich würde dir also auch empfehlen möglichst viel Hefe loszuwerden und eventuell sogar noch etwas frische Hefe zuzugeben.

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Freitag 19. Mai 2017, 10:17
von jemo
Besten Dank für die Hinweise. Ich werde das Bier jetzt noch zwei, drei Wochen stehenlassen und dann umdrücken. Dann sollte der größte Teil der Hefe sedimentiert sein und die bin ich dann los.

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Freitag 19. Mai 2017, 12:10
von olibaer
BrewingJoe hat geschrieben:Also laut dem aktuellen Brauwelt-Brevier (Publikation für die Brauindustrie) gibt es 3 Hauptfaktoren die Autolyse begünstigen
Oh, es liest einer den Brevier - sehr schön.
Hab ich immer im Koffer und am Jahresende habe ich jede Seite gelesen. Eine schöne Zusammenfassung der wesentlichen Brauwelt-Inhalte mit Quellenangabe zur Ausgabe.

Gruß
Oli


P.S.:
Ansich, natürlich, ist das Geschehen rund um die Autolyse in der aktuellen Brevier-Ausgabe nichts wirklich Neues.

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Freitag 19. Mai 2017, 18:33
von gulp
jemo hat geschrieben:Ich habe mein Trappistenbier jetzt in CC-Kegs gefüllt und möchte das eigentlich bis zum Winter lagern. Muß ich da Angst vor Autolyse haben, ober wird diese durch den hohen Alkoholgehalt von ca. 11% verhindert?
Da ist kein Problem. Wenn man dergleichen 3 Wochen in der Hauptgärung stehen lässt, kommt da nur wenig Hefe mit ins Keg. Ich habe noch ein Quadruppel, das jetzt drei Jahre im Keg ist. Das wird immer besser. Das Rocheford 10 kann man auch 10 Jahre lagern, freilich bei der richtigen Temperatur. Mehr dazu hier:

Gruß
Peter

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Samstag 20. Mai 2017, 00:32
von aegir
Mein Quadrupel ist jetzt 1,5 Jahre auf der Hefe in Flaschen und verändert sich mit der Zeit. Gerade kommt es mir milder vor wie vor 6 Monaten. Autolyse hab ich jedoch nicht.
Also mach dir keine Gedanken.

Gruß Hotte

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Samstag 20. Mai 2017, 00:36
von aegir
gulp hat geschrieben:Ich habe noch ein Quadruppel, das jetzt drei Jahre im Keg ist. Das wird immer besser.
Kenn ich das?
Hast du mein Dubbel eigentlich schon getrunken?
Fragen über Fragen :Wink

Gruß Hotte

Re: Autolyse bei Trappistenbieren?

Verfasst: Samstag 20. Mai 2017, 15:38
von gulp
aegir hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Ich habe noch ein Quadruppel, das jetzt drei Jahre im Keg ist. Das wird immer besser.
Kenn ich das?
Hast du mein Dubbel eigentlich schon getrunken?
Fragen über Fragen :Wink

Gruß Hotte
Das Quadruppel habe ich dir glaube ich schon mal geschickt. Bin mir aber nicht mehr sicher. Kannst gern noch was davon haben. Muss ich aber erst nochmal überprüfen.

Dein Dubbel habe ich jetzt hier mal beschrieben. Ich bitte um Nachsicht, dass ich das nicht gleich nach der Verkostung gemacht habe, aber irgendwie muss ich das vergessen haben. :redhead

Gruß
Peter