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hohe StW, trotzdem wenig Alk.: Session IPA

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 17:49
von n.d.escher
Hallo
Ich trinke hier gerade ein Session IPA von Crew Republik mit gerade mal 3,4 %. Finde ich super, weil man da mehr von trinken kann, ohne, dass einem gleich die Lampe glüht.
Aber wie geht sowas? Ich dachte immer ein IPA sei ein starkes Pale Ale (also ganz vereinfacht gesprochen).

Kann man ein Bier mit hoher Stammwürze brauen, dass dann trotzdem wenig Alkohol hat?

Wenn man die Rast mit ca. 64° deutlich verkürzt und die Rasten mit ca. 68° und 72° entsprechend verlängert, bekomme ich mehr unvergährbare Zucker.
Dann wäre doch die StW hoch, aber es kommt trotzdem wenig Alk bei raus? Denkfehler?

Grüße und Danke für eure Beratung.
Andteas

Re: hohe StW, trotzdem wenig Alk.: Session IPA

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 17:53
von heizungsrohr
Such mal nach Springmaische. Hab ich auch schon probiert, direkt bei 73 Grad eingemaischt, 40 min. Rast. Kam auf knapp 50%EVG.

Re: hohe StW, trotzdem wenig Alk.: Session IPA

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 17:55
von Mjoelnir
Klar, kann man über die Rasten den Anteil an unvergärbaren Zuckern erhöhen. Zusätzlich noch eine Hefe mit niedrigem EVG und man bekommt noch weniger Alkohol. Aber dadurch wird das Bier halt sehr süß!

Klassisch sind IPAs schon mit hoher Stammwürze, aber das Session IPA von Crew Republik hat gerade mal eine STW von 9°P. Daher rührt bei dem Bier der niedrige Alkoholgehalt. Aber nicht alle IPAs müssen heutzutage eine hohe STW haben. Ich habe das Gefühl, heutzutage ist ein IPA eher ein sehr hopfenstarkes Bier und muss nicht zwingend eine hohe STW haben.

Grüße
Daniel

Re: hohe StW, trotzdem wenig Alk.: Session IPA

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 18:04
von t3k
Hi Andreas,

Es gibt wie immer mehrere Stellschrauben.
Eine hast du schon richtig erkannt mit angepasster Maische-Arbeit kannst du schon einiges erreichen.

Schau dir z.B. Mal Das Rezept "Wolke7" auf MMuM an. Das arbeitet mit dem "Springmaische verfahren"

DesWeiteren kannst du mit Hefen arbeiten die einen niedrigen EVG haben, sprich nicht so weit runter vergären.

z.B. Die California Lager

An der Schüttung kann man auch einiges tun.

z.B. Mit Roggen arbeiten um mehr Textur zu erhalten.
Oder eben mit einem höheren Cara-Anteil

Und dann kann man noch viel tricksen um den fehlenden Alkohol zu kaschieren (Alkohol=>Geschmacksträger).

Z.B. Randy Mosher empfiehlt z.B. Etwas Salz 1Tl/20liter zum Kochende dazu zu geben. Das hat bei mir extrem gut funktioniert.

Etwas niedriger Carbonisieren 4-4.5g CO2/l ... damit es "besser läuft"

Und noch vieles mehr. Unter der Masse an Parametern eine Kombination zu finden die gut funktioniert ist aber wie so vieles nicht trivial ;)

Cheers
T3K

Re: hohe StW, trotzdem wenig Alk.: Session IPA

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 18:19
von n.d.escher
Hi
Aber ist so ein Session IPA mit StW 9 denn dann überhaupt noch als IPA zu bezeichnen?

Wie kriegen die Jungs von Crew Republik dann diesen intensiven Geschmack hin?
Toll, wie die das machen!
Grüße

Re: hohe StW, trotzdem wenig Alk.: Session IPA

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 18:27
von Mjoelnir
Gerade nachgelesen, Sessionbier bedeutet, dass es eine hohe drinkability besitzen muss und erfrischend sein soll. Man kann wohl aus jedem Bierstil ein Session machen. Also deswegen nennen sie es auch Session IPA und nicht IPA.
Gut gehopft, sowie das Münchner- und Karamalz in der Schüttung sind vermutlich der Grund für den intensiven Geschmack.

Re: hohe StW, trotzdem wenig Alk.: Session IPA

Verfasst: Mittwoch 18. Oktober 2017, 10:49
von DerDallmann
Ich wollte letztens auch ein Session IPA machen, habs aber nicht umgesetzt.

Ich dachte an 10°P, mit 75% Wiener und 25% Cara hell, hoch eingemaischt.
Hefe die WLP002, die vergärt von Haus aus ziemlich niedrig.
Dann einfach 35 IBU über die VWZ und massig US-Hopfen und Callista nur in den WP und 5 gr/l stopfen.

Plan steht noch, muss nur Platz im Brauplan finden.