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Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 25. November 2017, 11:24
von Hobbyhopfenbauer
Hallo,
ich habe nach meiner letzten Lieferung in der ich wieder die While Labs WLP041 bestellt habe vergessen die Hefe gleich danach imKühlschrank zu lagern. Die Hefe lag so ca. 2 Wochen bei Zimmertemperatur ohne Kühlung.Die Packung ist nicht aufgebläht oder sonstwie auffällig und liegt jetzt im Kühlschrank.

Kannn ich die Hefe noch verwenden?
Ich möchte vermeiden dass ich wieder so ein Gährungsdebakel bekomme wie beim 1. Versuch mit der Hefe zu brauen. viewtopic.php?f=17&t=14521&view=unread#unread

Frank

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 25. November 2017, 12:25
von Kurt
Die Hefe kann man sicher noch verwenden. Mach aber auf JEDEN FALL einen Starter.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 20:55
von Hobbyhopfenbauer
Ich muss das hier nochmal auskramen.
Ich habe kein Hefeextrakt, kann ich auch mit was anderm einen Starter ansetzten? Hätte noch Ovomaltine? :-)
Warum geht eigentlich nichteinfacher Zucker?
Frank

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 21:00
von Frudel
Ich habe mal Mangels Malzextrakt einen Starter mit Malzbiet gemacht,
das geht.
Suche mal nach Starter und Malzbier

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 21:03
von Johnny H
Hobbyhopfenbauer hat geschrieben: Samstag 23. Dezember 2017, 20:55 [...]
Warum geht eigentlich nichteinfacher Zucker?
Frank
Weil sich die Hefe an den einfachen Zucker gewöhnt und dann Schwierigkeiten mit der Maltose in der Würze bekommt. Das kann dann zu Gärstockungen und niedrigen Endvergärgraden führen.

Manche Malzbiere gehen, aber nicht alle. Da kenne ich mich nicht genug damit aus, aber es wird m.W empfohlen, den Überstand abzugießen.

Edit: der Malzextrakt (Anteil ca. 50%) in der Ovomaltine wäre m.E. eventuell gar nicht mal so ungeeignet. Mögliche Probleme ergeben sich aber aus den sonstigen Zutaten: Magermilchextrakt, Kakao, Öl etc. - das könnte man vielleicht durchaus mal ausprobieren. Allerdings würde ich es nicht machen, wenn davon das Gelingen eines Sudes abhängt bzw. dann nur mit einem handfesten Plan B.

PS: für einen Plan B zu einem Starter wäre übrigens auch seit Ende November durchaus Zeit gewesen ;)

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 21:12
von Frudel
Ja Malzbier ist nicht mein Fall sah und roch bedrohlich .
Ich hätte Karamalz , ( wenn ich mich recht erinnere ist
schon länger her ) ich glaube das von Aldi geht auch.
Alternativ mach einen Starter aus eigenem Malz.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 21:43
von Hobbyhopfenbauer
Alternativ mach einen Starter aus eigenem Malz.
Das wäre doch eine Idee, wieso bin ich da nicht drauf gekommen.

Ich schmeiss Wasser und etwas Malz in meinen Thermomix Klon und mache mir etwas würze mit dem Malz das ich eh noch übrig habe. Das müsste eigentlich nur wenig aufwendig sein, weil die kleine Kiste ja selber rührt und Temperatur hält. Ich schau gleich mal was ich da für Mengen ungefähr brauch ich scheiss das Ding morgen mal an.
Dann hätte ich sogar noch Treber und könnte noch ein Treberbrot machen.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 21:49
von Johnny H
Gute Idee! Und das Abkochen nicht vergessen!

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 22:26
von Jorgl

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 22:32
von Hobbyhopfenbauer
Ok, ich habe noch nie einen Starter gemacht, deshalb vielleicht mal kurz aufgelistet was ich anhand der Anleitungen die ich gefunden haben machen würde. Da ich hier meine vorhandene Hefe nur unterstützen will und nicht neu züchte sollte das ja reichen.

Zutaten für die Maische: 300g Malz und 1 Liter Wasser.
Im Mixer Maische ich das dann langsam durch und lass ihn Rückwärts laufen damit er keinen Malzbrei macht. Die Temperaturen mache ich so wie es später im Bier sein sollte.
Läutern mit dem Küchensieb ggf. mit Baumwolltuch wenn zu viel schmodder durchkommt.
Stammwürze stelle ich auf 10% ein.
Abkochen.
Runterkühlen auf Zimmertemperatur.
Hefe aus dem Kühlschrank und ebenfalls auf Zimmertemp kommen lassen.
Zu der Packung Hefe (50g) würde ich 300ml Würze geben (passt das)
Dann hat sie 2-4 Tage um sich zu vermehren, danach würde ich gerne brauen.
Das ganze natürlich möglichst hygiennisch.

Passt das so?

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 22:57
von Jorgl
Hallo Hobbyhopfenbauer,

Edit: obergärig
Wieviel Liter möchtes du vergären?
Mach die Würze wie von Alt-Phex im oberen Link beschrieben und verdünn den auf 8%.

Dann mach eine Vermehrung von 1:10

So wär meine Vorgehensweise.
Das hilft vielleicht weiter https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=6&t=1288
https://braumagazin.de/article/hefebank-weihenstephan/

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 06:43
von Hobbyhopfenbauer
Hallo Jorgl,
hatte deinen 1. post mit dem Link garnicht gesehen. Starter ist jetzt am Maischen.

Ich möchte 20-25 liter vergähren, ich denke also es reicht wenn die Hefe ein bisschen aufgepäpelt wird zur sicherheit.
Was meinst du mit 1:10 Vermehrung? ich will ja nur boosten, nicht die 10 fache Hefemenge herstellen.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 07:31
von Jorgl
Hallo Hobbyhopfenbauer,

So wie du geschrieben hast, ist die Hefe ja noch gar nicht "alt". Sollte passen .

Schöne Weihnachten

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 08:54
von DerDerDasBierBraut
Hobbyhopfenbauer hat geschrieben: Samstag 23. Dezember 2017, 22:32 Ok, ich habe noch nie einen Starter gemacht, deshalb vielleicht mal kurz aufgelistet was ich anhand der Anleitungen die ich gefunden haben machen würde. Da ich hier meine vorhandene Hefe nur unterstützen will und nicht neu züchte sollte das ja reichen.

Zutaten für die Maische: 300g Malz und 1 Liter Wasser.
Im Mixer Maische ich das dann langsam durch und lass ihn Rückwärts laufen damit er keinen Malzbrei macht. Die Temperaturen mache ich so wie es später im Bier sein sollte.
Läutern mit dem Küchensieb ggf. mit Baumwolltuch wenn zu viel schmodder durchkommt.
Stammwürze stelle ich auf 10% ein.
Abkochen.
Runterkühlen auf Zimmertemperatur.
Hefe aus dem Kühlschrank und ebenfalls auf Zimmertemp kommen lassen.
Zu der Packung Hefe (50g) würde ich 300ml Würze geben (passt das)
Dann hat sie 2-4 Tage um sich zu vermehren, danach würde ich gerne brauen.
Das ganze natürlich möglichst hygiennisch.

Passt das so?
Da würde ich von abraten. Ein frisches und gesundes 40ml Röhrchen Flüssighefe würde direkt 1:10 weiter propagiert werden. Nach 2 Wochen bei Zimmertemperatur wird es deiner Hefe aber nicht mehr besonders gut gehen.
10%ige Starterwürze ist kontraproduktiv. Viel hilft nicht viel. 7-9% sagen die Gelehrten, da sonst der osmotische Stress zu groß wird. Im ersten Schritt würde ich auf 7% STW gehen. Hefenahrung in der Starterwürze nicht vergessen, damit genug Zink vorhanden ist. Dabei hilft viel auch nicht viel, aber es schadet wenigstens nicht :-).

2-4 Tage stehen lassen ist auch schlecht. Die Hefe geht am Ende in die stationäre Phase und viele Zellen sterben ab.

Fange besser mit einem kleinen Starter an, propagiere ihn auf Anstellmenge.

Wir groß ist dein Sud? Du willst in 4 Tagen brauen? Das ist zu schaffen.

Sagen wir es ist ein 50 Liter Sud. Dann brauchst du einen 5l Starter.
> heute 5ml Hefe und 45ml leichte Starterwürze
> morgen 450ml leichte Starterwürze dazu (nicht abgießen)
> übermorgen 4,5l leichte Starterwürze dazu (nicht abgießen)
> am 4. Tag anstellbereit

Die andere Sudgrößen die Mengen entsprechend vergrößern bzw. reduzieren. Bitte darauf achten, dass du Vergrößerungen zwischen 1:7 und 1:10 einhältst. (zu viel und zu wenig schadet)

Einen Magnetrührer hast du hoffentlich? Sonst stelle den Starter irgendwo in die Wohnung, wo viel Betrieb ist. Anweisung an die ganze Familie, dass jeder im Vorbeigehen ein paar mal gut durchschwenkt, damit das CO2 ausgetrieben wird. Die ersten 2 Stunden nach dem Hinzugeben neuer Starterwürze besonders kräftig durchschwenken (mit Lufteintrag), danach genügt leichtes Andrehen.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 10:24
von Hobbyhopfenbauer
Magnetrührer? Ha ha. ne den habe ich nicht :-)
Hefenahrung auch nicht.
Würze habe ich jetzt auf 7% runter verdünnt.

Warum aber soll ichh nur 5g Hefe verwenden? Ich habe knapp 50g?

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 10:43
von DerDerDasBierBraut
Bitte lies nochmal genau. Du sollst mit 2ml anfangen. Der Start mit 5ml war ein Beispiel für einen 50iger Sud.
Oder du gehst auf Risiko, nimmst 20ml auf 200ml Starterwürze an Tag 1, dann weiter auf 2l an Tag 2 und Anstellen an Tag 3. Das spart einen Tag. Ist deine Hefe "zu kaputt", solltest du eine Reservehefe da haben.

Warum klein anfangen und ordentlich propagieren? >>> https://braumagazin.de/article/hefebank-weihenstephan/

Ein Magnetrührer ist sinnvoll aber nicht Pflicht. Das geht natürlich auch ohne. Das Ausgasen des CO2 durch ausreichend Bewegung ist aber wichtig für eine gute Hefevermehrung.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 11:55
von ggansde
Moin
wenn Du "Jens' leichte Starterwürze" nimmst, denke bitte daran, dass Du dir mit ca. 10% Anteil die Würze schon ganz ordentlich verdünnt. Nicht, dass Du nachher eine leichte Überraschung erlebst.
VG, Markus

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 12:05
von Hobbyhopfenbauer
So, also 1. Stufe ist angesetzt. Mal sehen was sich tut. Danke schonmal für die Hilfen.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Sonntag 24. Dezember 2017, 12:14
von DerDerDasBierBraut
Das fällt bei normalen Vollbieren nicht so sehr ins Gewicht, wie man befürchten könnte, Markus.

Ich habe gerade mal das Mischkreuz bemüht.
kleines Beispiel:
---------------------------------
angepeilte STW der Anstellwürze: 13°P
Volumen der Anstellwürze: 22l
Starter STW (3. Schritt): 9°P
Startervolumen: 2,1l
---------------------------------
Anstellwürze effektiv: 24,1l @ 12,65°P

Wenn man Wert drauf legt, dann kann man die STW entsprechend auf 13,37°P einstellen, um nach dem Pitchen genau bei 13°P zu landen.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Dienstag 26. Dezember 2017, 19:58
von Hobbyhopfenbauer
Update:
Irgendwie würde ich erwarten dass ich mal Kräusen sehe, ist aber nicht so. Sollte ich Kräusen sehen?

Leider ist es aber auch so dass ich das Rühren dank der ganzen Familienfeierlichkeiten auch etwas vernachlässigt habe. Da mir das zu unsicher ist bestelle ich lieber neue Hefe, das mit der nicht guten Flaschengährung möchte ich nicht nochmal haben, das Rezept ist aufwendig genug.
Danke Trotzdem für die Hilfe.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Dienstag 26. Dezember 2017, 20:26
von Jorgl
Ja, nach zwei Tagen sollte sich bei obergärigen etwas zeigen. Hast du die Würze etwas belüftet?
Die Hefemenge war anscheinend nicht ausreichend.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Dienstag 26. Dezember 2017, 21:04
von DerDerDasBierBraut
Hobbyhopfenbauer hat geschrieben: Dienstag 26. Dezember 2017, 19:58 Update:
Irgendwie würde ich erwarten dass ich mal Kräusen sehe, ist aber nicht so. Sollte ich Kräusen sehen?
Du meinst keine Kräusen im ersten Propagationsschritt des Starters? Mit welcher Größe hast du jetzt eigentlich begonnen? 2ml oder 20ml Hefe? Im ersten Schritt sieht man nicht immer eher selten Kräusen. Nachdem die Hefe sich auf die Nahrung eingestellt hat steht erstmal die aerobe Vermehrung im Vordergrund, bevor die Gärung einsetzt. Kräusen entstehen erst bei der Gärung. Die Trübung im Starter muss in 24 Stunden sichtbar zunehmen. Das wäre ein sicheres Erkennungszeichen, dass alles nach Plan läuft.

Re: Flüsssighefe nicht gekühlt gelagert --> Problem?

Verfasst: Dienstag 26. Dezember 2017, 22:12
von Hobbyhopfenbauer
ich wollte mit 2ml anfangen, ist aber wohl mehr geworden, habe keine wirklich präzise Waage. Da ich nicht viel umgerührt habe (fehler ich weiss) ist die Mischung total klar, bis auf den Bodensatz.
Also mir ist das zu unsicher, aber ich probier das mal aus wenn ich mehr Zeit habe und das Umrühren zuverlässig durchziehen kann (magnetrührer oder so).
Mach es Sinn jetzt mehr würze draufzuschütten? Ich kannn das ja mal als Übung durchziehen.