Hobbybrauer.de

Hallo,

um in die Materie erstmal reinzuschnuppern, habe ich mir ein einfaches Brauset zugelegt, Gäreimer, Extrakt-Kit mit Hopfenpellets und Hefe.
Es handelt sich dabei um das Weyermann Extrakt-Kit Vienna Red mit 100g Hopfenpellets Northern Brewer Typ90 und ein Tütchen Hefe, Safale S-04.
Leider finde ich kein Rezept, genau mit diesen Zutaten. Ich stelle mir die Frage, kommt da eigentlich was richtiges dabei raus ?

Auch habe ich gelesen, dass Malzextrakt und Hopfen in 30% der Ausschlagmenge gekocht werden kann und das Restvolumen dann mit kaltem Wasser aufgefüllt werden kann, geht das wirklich ?

Viele Grüße,
Homer

Dem Kit liegt doch eine Brauanleitung bei. Die solltest Du befolgen.

Die Ausbeute des Hopfens ist dann eine andere. Kann man mit einem Hopfenrecher aber alles ausrechnen.

Danke für das Feedback auf mein Post.

Leider war bei dem Kit keine anständige Anleitung dabei, die ist etwas zu allgemein gehalten, darum meine Frage nach einem Rezept.

Grüße,
Homer

Hallo Homer,

Google sagt, das Kit könnte von genussreich sein. Was ist dir den zu allgemein?

Ich würde, wenn du die Möglichkeit hast, den kompletten Malzextrakt kochen, weil der Extraktgehalt auch eine auswirkung auf die Hopfenausnutzung hat.

Zu deiner Frage: "kommt da was richtiges bei raus?" > Ja es wird Bier.
Jetzt ohne Scherz: Northern Brewer ist ein schöner Hopfen, und je nachdem, wann du wieviel gibst, kommt ein anders Bier dabei raus. Die S-04 macht schöne Biere, je wärmer du damit vergärst, desto mehr dominiert die Hefe.

Ich mach dir folgenden Vorschlag: Schreib mal 2-3 Biere auf, die du magst (möglichst Unterschiedliche Stiele) und wir schauen mal, was mit deinen Zutaten am ehesten geht.

Ansonsten fällt mir dazu eigentlich ein : Henry der Rote, EKG durch Northern Brewer ersetzen, und nach 8 Wochen ein Kilkenny zum vergleich kaufen


MfG
Thomas

Hallo Thomas,

richtig erkannt, das Kit habe ich von Genussreich.
Vielleicht ist der Begriff zu allgemein auch etwas falsch gewählt.
Da das mein erster Brauversuch ist, suche ich wohl genaue Angaben, was Schritt für Schritt zu tun ist.
Aber ich sehe schon, dass ich einiges einfach ausprobieren muss

Ich mag gerne Red Ales, oder auch Stouts, wie Guinness, oder in die Richtung eines Canadian Dark Ale.
Da ich aus Franken komme, ist natürlich auch ein Fränkisches Kellerbier eines meiner Lieblinge.

Dein Vorschlag geht ja schon in die eine Richtung

Achso, was ich noch fragen wollte, zur Nachgärung kann ich doch etwas vom Malzextrakt aufheben und dann an Stelle von Zucker beimengen, oder ?

Grüße,
Homer

Schön,

wenn ich weiterhelfen konnte. Das mit dem Malzextrakt kannst du machen, aber einfacher ist es mit Zucker.

Zucker ist kein Teufelszeug. Die Hefe verarbeitet ihn eh, und geschmacklich macht es auch keinen Unterschied.

MfG
Thomas

... na dann auf zum ersten Brauversuch
Ich werde berichten, wie es ausgegengen ist.

Danke nochmal, für die hilfreichen Tipps !

Homer

Gestern wollte ich den Sud des Extraktkits ansetzen, nur gut dass ich vorher getestet habe ob mein alter Einkocher auch die Menge an Wasser wallend kochen kann.
Was soll ich sagen, er ist etwas schwach auf der Brust und schafft es nur auf ca. 80°C.
Da muss eine Lösung her !

Kann man ein Rezept einfach halbieren ? 10 Liter Wasser würde der Topf schaffen.
Egal, ich werde mir wohl doch einen Tauchsieder anschaffen müssen.

Grüße,
Homer

Bei manchen Einkochern muss man erst was überbrücken damit die richtig Vollgas geben.
Hab auch mal gelesen das manche den Sensor kühlen.

Was für einen Einkocher hast du den?

Gruß Manu

Das Rezept kannst du meiner Erfahrung nach problemlos teilen. Du darfst den Rest aber bitte nicht zu lange aufbewahren. Schimmel Gefahr!

wwwcom hat geschrieben:Bei manchen Einkochern muss man erst was überbrücken damit die richtig Vollgas geben.
Hab auch mal gelesen das manche den Sensor kühlen.

Was für einen Einkocher hast du den?

Gruß Manu

Habe einen Einkocher der Marke abc, mit 1800 Watt, ist wirklich schon steinalt.
Denke aber für meinen ersten Versucht tut er's, wenn auch mit Unterstützung eines Tauchsieders.

Das Weyermann Kit ist für 25 Liter ausgelegt, das werde ich auch so aufsetzen.

Eine Anfängerfrage sei mir noch gestattet, füllt man das beim Hopfenkochen verdunstete Wasser am Ende wieder auf ?

Gruß,
Homer

Ich denke der sollte trotzdem kochen können, hast du während deines Testes umgerührt? Der Temperatursensor sitzt nämlich unten und den solltest du überbrücken, ansonsten gibt dein Einkocher nicht Vollgas. Wenn du natürlich einen Tauchsieder hast sollte das kein Problem sein. Wie viel Watt hat der den?

Je nach dem wie hoch deine Stammwürze nach dem Kochen ist. Du schüttest dann halt so viel verdunstetes Wasser drauf bis du bei deiner Zielstammwürze bist.


Gruß Manu

wwwcom hat geschrieben:Ich denke der sollte trotzdem kochen können, hast du während deines Testes umgerührt? Der Temperatursensor sitzt nämlich unten und den solltest du überbrücken, ansonsten gibt dein Einkocher nicht Vollgas. Wenn du natürlich einen Tauchsieder hast sollte das kein Problem sein. Wie viel Watt hat der den?

Je nach dem wie hoch deine Stammwürze nach dem Kochen ist. Du schüttest dann halt so viel verdunstetes Wasser drauf bis du bei deiner Zielstammwürze bist.


Gruß Manu

Ja o.k., bevor ich den Einkocher "zerlege", versuche ich mit dem Tauschsieder mein Glück.
Ich werde dann auf jedem Fall berichten, wie's gelaufen ist.

Gruß,
Homer

So kompliziert is das nicht wenn man schon mal gelötet hat :).
Ja viel Glück!

Gruß Manu

Homer hat geschrieben:Gestern wollte ich den Sud des Extraktkits ansetzen, nur gut dass ich vorher getestet habe ob mein alter Einkocher auch die Menge an Wasser wallend kochen kann.
Was soll ich sagen, er ist etwas schwach auf der Brust und schafft es nur auf ca. 80°C.
Da muss eine Lösung her !

Kann man ein Rezept einfach halbieren ? 10 Liter Wasser würde der Topf schaffen.

Du kannst auch einfach 10 Liter mit dem kompletten Extrakt ein paar Minuten kochen (um das Extrakt zu pasteurisieren). Dann die Hälfte abnehmen und schonmal im Gärgefäß abkühlen lassen. Wieder auf 10l auffüllen und nur die Hälfte des Extrakts mit dem Hopfen (berechnet für die volle Menge natürlich) weiterkochen. Bei Extrakt wird oft empfohlen nicht zu lange bzw. nur einen Teil zu kochen.

O.k. gestern habe ich den gesamten Extrakt mit der Hälfte des Wassers angesetzt und eine weile kochen lassen.
Dann habe ich die Hälfte der Flüssigkeit in den Gärbehälter umgeschöpft und den Topf wieder mit Wasser aufgefüllt.
Anschließend die Hopfenzugabe in verschiedenen Abständen und insgesammt 70 Minuten kochen lassen.
Dann erneutes Umschöpfen in den Gärbehälter, diesmal durch den Sputnikfilter.
Über Nacht habe ich die ganze Sache abkühlen lassen und werde nachher die Hefe beimengen.
Mit dem Wasser habe ich zwar etwas improvisieren müssen, aber mit der Zusatzheizung (Tauchsieder) hat das ganz gut geklappt.
Jetzt bin ich gespannt, wie die Gärung verläuft und fiebere schon dem Abfüllen entgegen.
Ich plane ein 10 Liter KEG Fass zu befüllen und den Rest in Flaschen abzufüllen.

Grüße,
Homer

Also, die Gärung verlief sowas von schnell, nach sechs Tagen habe ich das erste Mal gespindelt und in den folgenden drei Tagen hat sich nichts mehr geändert.
Nach einem weiteren Tag Warten, habe ich dann abgefüllt, mit Zucker aufgespeist und ab ins Fass und Flasche.
Das ist jetzt ungefähr drei Wochen her und ich bin schon ganz ungeduldig. Was meint Ihr, kann man nach drei Wochen schonmal eine Flasche verkosten, oder verdirbt man sich damit die Freude auf das Selbstgebraute ?

Homer

Ich hätte wahrscheinlich schon längst probiert. ;-)

Aber im Ernst: nach drei Wochen würde ich (ohne Flaschenmanometer) davon ausgehen, dass die Nachgärung durch ist. Stell das Bier kalt und koste einfach mal!

Gruß
Hans-Martin

O.k. ich habe die Flaschen aber nur eine Woche bei Zimmertemperatur, ca 20°C gelagert, dann bei ca. 13°C, ist das asreichend für die Nachgärung ?

13°C ist prinzipiell etwas zu kühl für die S-04, um zu beurteilen, ob die da trotzdem noch was macht, fehlt mir aber die Erfahrung.

Andererseits kann auch die Woche bei 20°C schon genug gewesen sein, insofern: Probier doch mal eins und wenn's dir zu schal ist, stellst du es halt noch mal ein paar Tage warm.


Gruß
Hans-Martin

Hallo Homer

Also ich würde wahnsinnig werden vor lauter Neugier, wenn das erste selbstgebraute drei Wochen vor mir stehen würde.
Schnapp dir schnell eine Flasche und verköstige sie, wahrscheinlich ist das Bier so lecker das du gleich eine zweite Flasche vernaschen willst.
Als Faustformel für die Nachgärung rechne ich in etwa die Zeit, die das Bier für die Hauptgärung gebraucht hat, kommt meistens ganz gut hin.
Ich versehe aber sicherheitshalber eine Flasche mit einem Flaschenmanometer.

Lass es dir schmecken

Gruß Heiko

Was soll ich sagen, ich hab euren Rat befolgt und schonmal eine Flasche verkostet.
Mit einem anständigen "Plopp" sprang der Bügelverschluss auf, demzufolge hat die Hefe den beigemengten Zucker verwertet.
Wie ich sah, hat sich die Farbe von rot ins dunkelbraun gewandelt und eine Schaumkrone gabs auch im Glas.
Ich muss sagen, der Geschmack des ersten Schlucks war ganz anständig, nur ein leichtes Kratzen im Abgang war zu spüren.
Nachdem ich dem Bier im Glas etwas Zeit gegeben habe, sich aufzuwärmen, ich hatte die Flasche vorher einige Stunden im Kühlschrank, ist der Geschmack noch besser geworden.
Ich denke, die erste Kostprobe war schonmal ganz vielversprechend

Fazit : mein erster Brauversuch, wenn auch mit Extrakt, ist gelungen.
Das macht auf jeden Fall Geschmack auf mehr, vielleicht das nächste Mal mit Maischen.

Prost !
Homer