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Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Sonntag 19. Juli 2015, 20:21
von GregorSud
Habe ein einfaches Weizen mit der Forbidden Fruit gebraut und die Hälfte mit Himbeeren gestopft. Mega lecker! Allerdings habe ich das Gefühl, dass das Bier immer saurer wird?! Der ungestopfte Teil wird hingegen eher süßer. Das Gärfass habe ich nur einmal aufgemacht, um die gefrorenen Himbeeren reinzuwerfen. Erkennt man, wenn da Milchsäurebakterien am Werk sind?

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 20. Juli 2015, 10:13
von negme
Meinst du, es wird nach dem Abfüllen immer saurer?

LG

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 20. Juli 2015, 10:44
von Dr Huppertz
Das kann ich bestätigen, ich vermute aber, das hier noch die lezten Fruchtzucker vergoren sind. Eine Infektion kann ich nicht ausschliessen, meine aber keine Milchsäure zu schmecken.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 20. Juli 2015, 15:00
von GregorSud
negme hat geschrieben:Meinst du, es wird nach dem Abfüllen immer saurer?

LG
So kommt es mir vor, ja! Noch stört es nicht. Aber ich habe keine Ahnung wie Milchsäure schmeckt. Daher die Nachfrage.

Dr Huppertz hat geschrieben:Das kann ich bestätigen, ich vermute aber, das hier noch die lezten Fruchtzucker vergoren sind. Eine Infektion kann ich nicht ausschliessen, meine aber keine Milchsäure zu schmecken.
Ja, habe auch das Gefühl, dass die Karbonisierung steigt!

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 20. Juli 2015, 15:08
von Hesse
Mein, mit Heidelbeeren gestopftes Weizen, ist auch deutlich trockener als das Ungestopfte.
Ich nehme an, das kommt von der Fruchtsäure.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Dienstag 21. Juli 2015, 20:55
von Aki
So, auch ich habe mein Himbeer-Bier abgefüllt. Blubbern war auch nach 2 Wochen nicht festzustellen, also ab in die Flaschen (mit einem Teelöffelchen Zucker).
Auch meine Himbeeren schwammen oben, waren nur ein wenig blass... Die Farbe war ja auch im Bier. Und das Aroma auch, leider hat es nach mehr geduftet als geschmeckt. Relativ sauer, aber erfrischend und bei der Damen- aber auch Herrenwelt als gut trinkbar befunden. Bisschen wie Berliner Weiße.
image.jpg
Ein Problem war das Abfüllen. Hätte ich mir denken können, aber das Abfüllröhrchen war sofort verstopft. Schwimmt halt doch nicht alles oben. Beim nächsten Mal also vorher über ein Sieb umschlauchen und dann abfüllen. Bei den Flaschen, bei denen Frucht mit abgefüllt wurde, besteht auch leichte Champagner-Dusche-Gefahr.
Fazit: kann man wieder mit einem Teilsud machen, die verkürzte Maltose-Rast würde ich mir aber sparen. Und die Himbeeren würde ich früher, nach 1-2 Tagen Gärung zugeben.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Mittwoch 23. Dezember 2015, 19:03
von s3b0
Gerade im Glas - saugeil :Drink

Links mit Bodensatz - rechts ohne.
20151222_135248.jpg

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 10:34
von s3b0
Wer probierts diesen Sommer alles aus? :thumbup

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Donnerstag 11. August 2016, 22:19
von Aki
Ich wollte am kommenden Wochenende ein Kirschbier brauen. Meiner 50er Sud auf je 25 l Witbier und 25 l Kirschbier aufteilen.
Die Reste vom Him(beer) musste ich letztes Jahr ensorgen. Die Flasschen haben alle total übergeschäumt. Hätte man zur Formel 1 verwenden können. Und der Rest war extrem sauer. Kann aber an den Fruchpartikeln liegen, die beim Abfüllen mit in die Flaschen gekommen sind. Da dürften Kirschen einfacher sein.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Freitag 12. August 2016, 23:57
von s3b0
Aki hat geschrieben:Kann aber an den Fruchpartikeln liegen, die beim Abfüllen mit in die Flaschen gekommen sind. Da dürften Kirschen einfacher sein.
Ich hab mein Jungbier erst durch ein grobes Sieb und anschließend durch einen Kaffeefilter (dauerte etwas).
>> Dann erst in die Flasche

Sonst hätt ich ein ungutes Gefühl bezüglich überschäumen gehabt (Gushing ist hier ja ein Begriff, was bei unachtsamem Hopfenstopfen passieren kann).

Gruß

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Samstag 13. August 2016, 05:33
von docpsycho
Gude,
s3b0 hat geschrieben:Wer probierts diesen Sommer alles aus? :thumbup
japp, am Dienstag, bin schon gespannt.

Grüße, der Doc

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Samstag 13. August 2016, 12:13
von butascratch
Mein Himbeerweizen befindet sich gerade in der Nachgärung. Ich habe es mit gestrippter Maiselhefe gebraut und die Himbeeren zuerst eingefroren, dann kurz erhitzt und in die Nachgärung gegeben.
Das Bier hat jetzt schon eine tolle rötliche Farbe.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Samstag 13. August 2016, 18:21
von nabla
Moin,

ich habe Anfang Mai auch ein Himbeerweizen gebraut. TK-Himbeeren im Kochtopf erhitzt und nach dem Abkühlen den durchgegorenen Sud mit der Himbeermasse gestopft (ca. 100 g/L). Die Gärung sprang dann noch einmal an. Währenddessen schwammen die Himbeerpartikel auf der Oberfläche (sieht nicht besonders appetitlich aus, wird aber lecker).
Während der Gärung
Während der Gärung
himbeeren_gaerung.jpg (86.96 KiB) 10576 mal betrachtet
Nach Ende der Gärung sind die Himbeeren fast vollständig abgesunken und ich habe das Jungbier durch einen abgekochten 150 µm Filter umgeschlaucht. Nach Karbonisierung und 2-3 Wochen Lagerung sehr lecker. :Smile

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 16:21
von HubertBräu
Ich habe am Wochenende ein Stout gebraut .. 22L mit 17,8°P sind es geworden.

Wenn die Hauptgärung durch ist, werde ich die Hälfte in Flaschen abfüllen. Zur zweiten Hälfte packe ich dann 1kg Himbeeren ran und lasse es noch 3 bis 4 Tage stehen.

Ich bin gespannt :Smile

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 16:23
von Blancblue
HubertBräu hat geschrieben: Montag 8. Januar 2018, 16:21 Ich habe am Wochenende ein Stout gebraut .. 22L mit 17,8°P sind es geworden.

Wenn die Hauptgärung durch ist, werde ich die Hälfte in Flaschen abfüllen. Zur zweiten Hälfte packe ich dann 1kg Himbeeen ran und lasse es noch 3 bis 4 Tage stehen.

Ich bin gespannt :Smile
Pack gleich noch bissl Milchzucker dazu - schöne Kombi!

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 16:30
von HubertBräu
Das Bier wird dann leicht säuerlich, weil bei der Vergärung des Milchzuckers Milchsäure entsteht? Mit welcher Dosierung g/Liter würdest ran gehen?

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 16:39
von Boludo
Aus Milchzucker kann keine Milchsäure entstehen und Milchzucker kann auch gar nicht von der Hefe vergoren werden. Daher wird das Bier süßer.

Stefan

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 16:41
von HubertBräu
Ups :redhead Danke für die Info Stefan.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 18:42
von Blancblue
Nennt sich dann auf neudeutsch Rasperry Milkstout... Die Idee dahinter ist, das Stouts die mit viel Röstmalz oft generell schon recht säuerlich daherkommen, mit der Süße des Milchzuckers aufzufangen. Gerade wenn dann noch die Fruchtsäure der Himbeere dazu stößt, kann es sonst schnell zu sauer werden. Ich kenne Deine Schüttung nicht, aber mit knapp 18 Plato hast Du schon mal ordentlich ordentlich Restsüße, die Säure ein wenig ausbalanciert. Dennoch empfehle ich für den Geschmackskick noch etwas Milchzucker dazuzugeben, in Verbindung mit den Himbeer- und dunklen Malzaromen einfach eine geniale Kombi.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 20:22
von Chrissi_Chris
Hier nun mein Ergebnis, nach kurzer Reifephase von nur 3 Monaten schon sehr lecker...
LG Chris

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 22:57
von HubertBräu
Blancblue hat geschrieben: Montag 8. Januar 2018, 18:42 Nennt sich dann auf neudeutsch Rasperry Milkstout... Die Idee dahinter ist, das Stouts die mit viel Röstmalz oft generell schon recht säuerlich daherkommen, mit der Süße des Milchzuckers aufzufangen. Gerade wenn dann noch die Fruchtsäure der Himbeere dazu stößt, kann es sonst schnell zu sauer werden. Ich kenne Deine Schüttung nicht, aber mit knapp 18 Plato hast Du schon mal ordentlich ordentlich Restsüße, die Säure ein wenig ausbalanciert. Dennoch empfehle ich für den Geschmackskick noch etwas Milchzucker dazuzugeben, in Verbindung mit den Himbeer- und dunklen Malzaromen einfach eine geniale Kombi.
Auch danke für Deine Erklärung. Wieviel meinst Du mit etwas?

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 22:59
von Blancblue
Poste mal dein komplettes Rezept bitte

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 23:16
von HubertBräu
4,5kg Pilsner Malz
1,5kg Münchner Malz
0,4kg Röstgerste
0,4kg Chocolat Malt
0,5kg Haferflocken

Einmaischen 65°
1. Rast 62° für 40min
2. Rast 72° für 60min
3. Rast 78° für 10min
Abmaischen 78°

Würze kochen 90min
Bramling Cross 5,3%
60g 90min
40g 30min

Hefe Wyeast 1084 Irish Ale bei 18°

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Dienstag 9. Januar 2018, 14:28
von Blancblue
Uih, kein Cara und 11% Röstmalze - mit Himbeeren im Kombi würde ich da mal Milchzucker ausprobieren. Zur Menge - das ist immer Geschmacksache, wobei man es nicht übertreiben sollte, sonst kanns nen flotten Abgang geben.

Ich würde so vorgehen: Himbeeren dazu, 3 Wochen warten, dann mal probieren. Ist es zu sauer, ein Glas nehmen und so lange Milchzucker geben, bis es Dir geschmacklich passt. Dann auf die Menge im Fass hochrechnen, noch mal ein paar Tage stehen lassen, fertig.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Dienstag 9. Januar 2018, 22:27
von hutschpferd
nach 3 wochen himbeeren hast du nicht nur eine infektion, sondern _alle_

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 05:58
von Chrissi_Chris
hutschpferd hat geschrieben: Dienstag 9. Januar 2018, 22:27 nach 3 wochen himbeeren hast du nicht nur eine infektion, sondern _alle_
Jupp, das wird nix und ist auch gar nicht nötig...
Ich hatte meine 2,5 kg Himbeeren für 3 Tage gestopft viel länger würde ich da nicht gehen.

Nach 3 Tagen ist aber auch alles raus aus der Frucht.

LG Chris

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 09:27
von HubertBräu
Ich werde auch 3 bis 4 Tage stopfen.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 09:33
von hutschpferd
Chrissi_Chris hat geschrieben: Donnerstag 11. Januar 2018, 05:58
Nach 3 Tagen ist aber auch alles raus aus der Frucht.
Das ist Blödsinn. Da kommt viel mehr, aber das Risiko einer Infektion steigt zunehmends.

Sola dosis facit venenum

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 09:56
von Chrissi_Chris
hutschpferd hat geschrieben: Donnerstag 11. Januar 2018, 09:33
Chrissi_Chris hat geschrieben: Donnerstag 11. Januar 2018, 05:58
Nach 3 Tagen ist aber auch alles raus aus der Frucht.
Das ist Blödsinn. Da kommt viel mehr, aber das Risiko einer Infektion steigt zunehmends.

Sola dosis facit venenum
Ist es das ? :Wink wenn du die Früchte pürrierst so wie ich das geschrieben habe weiter oben dann ist nach 3 Tagen ja wohl mehr als alles raus ... Bei ganzen Früchten mag das zutreffen.

LG Chris

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Donnerstag 11. Januar 2018, 12:11
von Blancblue
Wenn man mit ganzen Himbeeren arbeitet und die schon nach ein paar Tagen rausholt, verschenkt man Aroma ohne Ende. Auch braucht die Hefe Zeit, um den Fruchtzucker zu verarbeiten. 2-3 Wochen ist laut diverser Quellen Minimum, manche Belgier gehen sogar deutlich darüber. Das heißt nicht, dass man mit kurzen Kontaktzeiten schlechte Biere produzier, ich habe mit 3 Wochen die besten Erfahrungen gemacht. Pürieren geht natürlich schneller, aber das Bier wird auch deutlich trüber.

Das Infektionsrisiko durch kurze Kontaktzeit sinkt auch nicht wirklich - Wildhefen und Co. sind ab dem ersten Kontakt in Eurem Bier, wenn ihr mit unpasteurisierten Früchten arbeitet. Problematisch beim stopfen mit Früchten sind vor allem Kahmhefen. Wichtig bei (ganzen) Früchten ist daher, dass keine an der Oberfläche treiben, sondern vollständig mit Bier bedeckt sind. Nach dem Zugeben Co2 auftragen hilft auch, Infektionen zu unterdrücken.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Dienstag 9. Juni 2020, 22:34
von hopfenbär
Hi,

Ich plane demnächst auch ein Bier mit frischen Himbeeren.
Würde die Beeren gerne pasteurisieren, geht das einfach in einem Topf? Kurz aufkochen?

Desweiteren würde ich die Früchte gerne in meinem Hopfenstopf Keg mit eingebautem Filter ins Bier geben. Bei abgekochten Früchten sollten da ja keine Wildhefen oder Ähnliches zurück bleiben?

Übersehe ich irgendwas?
Würd mich über eure Meinung freuen.
VG Martin

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2020, 06:56
von TheCK
Ich gehe davon aus, dass die Beeren auch bei kurzem Aufkochen schon sehr matschig werden und du sie dann nicht mehr so einfach aus dem Bier rausfiltern kannst. Wenn es dir nur um die Fremdhefen geht wäre eine Kältebehandlung (z.B. Tiefkühler bei -20 Grad) schonender für die Früchte.
Ich habe bisher immer nur mit gefrosteten Erdbeeren gearbeitet und damit ganz brauchbare Ergebnisse erzielt.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2020, 20:19
von ak59
Etwas Off-Topic aber immerhin: da ich bisher nicht so viel von solchen Zutaten hielt, seit ich selber Hand anlege offener für solche Ideen bin, aber nicht gleich 35L trinken will, die mir dann doch nicht schmecken: was macht ihr bei einem Versuch - 2-3 L umschlauchen und dann stopfen?

Gruß,

Andreas

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2020, 22:04
von DerDerDasBierBraut
ak59 hat geschrieben: Mittwoch 10. Juni 2020, 20:19 was macht ihr bei einem Versuch - 2-3 L umschlauchen und dann stopfen?
Nicht kleckern. Sondern klotzen!
Mein Erstversuch mit Himbeeren vor 2 Jahren (50 Liter) hat keine 2 Wochen gereicht. Genial im Sommer,
Zweitversuch letztes Jahr (60 Liter) war praktisch auch gleich leer.
Dritte Runde folgt demnächst. Die Meute schreit schon danach.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Freitag 12. August 2022, 15:38
von Brauermann
Hallo zusammen,
Ich erlaube mir mal diesen alten Thread wiederzubeleben, aber die Infos hier haben mir bei meinem sommerlichen Himbeerbierversuch sehr geholfen. Der erste Sud ist prompt so gut geworden, dass er bereits ausgetrunken und ein zweiter Sud bereits im Fermenter ist! :redhead :Drink

Gebraucht hab ich im Grainfather G30 nach einem Rezept von mashcamp:
  • 60% Pilsner Malz = 2,90kg
    36% Weizen Malz = 1,70kg
    4% CaraPils® = 0,20kg
    18g Sorachi Ace 14,3%
    2x Lallemand Köln Kölsch Style Ale
Nach der Hauptgärung kamen dann 2kg TK Himbeeren (aufgetaut und aufgeteilt auf 4 Hopfensocken) für eine knappe Woche in den Fermenter.
Karbonisiert wurde mit Kristallzucker im KEG als auch in Flaschen.

Und nach so 3 Wochen hatte ich ein wirklich fruchtiges und süffiges Himbeer Bier im Glas:
himbeerale.jpg

Den zweiten Himbeer Sud habe ich nach dem gleichen Rezept gebraut, allerdings etwas anders angestellt und die TK Himbeeren gute 10 Tage im Fermenter. Letzterer ist ein GF Conical mit Kühlung, während der Gärung wurde alles auf 18°C gehalten.

Code: Alles auswählen

(add. Anstellen: beim ersten Versuch be ca. 30°C rehydriert und angestellt, dann mitsamt Würze im Fermenter auf Gärtemperatur runtergekühlt. beim zweiten Versuch ebenfalls bei 30°C rehydriert und die Hefe dann auf Gärtemperatur runtergekühlt und in die Würze bei Gärtemperatur dazugegeben)
Beim Rausfischen der Himbeer-Säckchen vor dem ColdCrash sind mir jetzt en paar verdächtige weiße Flocken aufgefallen, an die ich mich vom ersten Sud nicht erinnern kann. Ich habe es probiert halbwegs scharf abzubilden, was nur bedingt gelungen ist. Aber vielleicht kann ja trotzdem wer was erkennen?
sud01.png
sud02.png

Es sind sehr wenige, relativ kleine weiße Flankerl im Bier.
Die kleinen Bläschen sind wohl entweichendes CO², die bräunlichen Kleinteile Hefeklümpchen.
Riechen und schmecken tut es normal/gut, aber die Himbeeren sind recht dominant und könnten hier auch einiges kaschieren....

Muss ich mir da Sorgen machen?

Mir ist klar, dass das aus der Fenre und anhand von Fotos wie Kaffeesudlesen ist, aber vielleicht fällt ja dochw em was ein.
Danke im Voraus & beste Grüße, BM!

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Samstag 20. August 2022, 11:33
von Colindo
Ich hatte beim letzten Sud mit TK-Himbeeren eine deutliche weiße Kahmhaut auf dem Bier. Es waren 28°C im Zimmer und vergoren wurde mit der Kveik Voss, unter solchen Bedingungen scheint die Kahmhaut unvermeidbar. Allerdings ist das Bier völlig in Ordnung und es gibt auch nach 4 Wochen in der Flasche kein Gushing. Von daher würde ich mir bei dir keine Sorgen machen. Vielleicht zur Sicherheit nicht gerade 6 Monate lang lagern.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 22. August 2022, 13:06
von Brauermann
Danke für die Antwort, Colindo! :thumbsup Kahmhaut war am Bier noch keine zu sehen, ich kann auch nicht abschätzen, ob aus den vereinzelten Flankerl noch eine Kahmhaut geworden wäre. Ich habe schlussendlich kurzerhand gecoldcrashed und abgefüllt. Werde hier nochmal updaten, wenn ich den Sud in ein paar Wochen das erste Mal verkoste.... :Drink

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 22. August 2022, 13:37
von DevilsHole82
Colindo hat geschrieben: Samstag 20. August 2022, 11:33 Es waren 28°C im Zimmer und vergoren wurde mit der Kveik Voss, unter solchen Bedingungen scheint die Kahmhaut unvermeidbar.
Das ist ein eindeutiges Zeichen für Sauerstoff im Gärbehälter. Kahmhefe kann sich nur mit Sauerstoff vermehren und eine Kahmhaut bilden.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 22. August 2022, 13:57
von Colindo
DevilsHole82 hat geschrieben: Montag 22. August 2022, 13:37 Das ist ein eindeutiges Zeichen für Sauerstoff im Gärbehälter. Kahmhefe kann sich nur mit Sauerstoff vermehren und eine Kahmhaut bilden.
Völlig richtig. Der wird mit den Himbeeren zusammen in den Gärbehälter gekommen sein. Durch die Kveik war die Gärung schon so weit durch, dass kaum mehr Kohlenstoffdioxid entstand um den Kopfraum zu fluten.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 22. August 2022, 14:16
von DevilsHole82
Ich hab mein Himbeerweizen im ZKG vergoren und die Himbeeren bei Zusammenfallen der Hochkräusen hinzugegeben. Während der Zugabe wurde der Behälter permanent mit CO2 aus der Flasche gespült. Anschließend hat die Gärung nochmals richtig Fahrt aufgenommen. Die Beeren waren komplett von Kräusen umgeben. Relevante Sauerstoffmengen waren nicht mehr vorhanden.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 22. August 2022, 17:07
von Colindo
Ja, wie gesagt ist das mit der Kveik schwierig. Da war nach 48h nix mehr mit Hauptgärung und die Himbeeren waren zwar auch schnell durch, aber lieferten nur wenig CO2.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 24. April 2023, 13:11
von Barney Gumble
Brauermann hat geschrieben: Montag 22. August 2022, 13:06 Danke für die Antwort, Colindo! :thumbsup Kahmhaut war am Bier noch keine zu sehen, ich kann auch nicht abschätzen, ob aus den vereinzelten Flankerl noch eine Kahmhaut geworden wäre. Ich habe schlussendlich kurzerhand gecoldcrashed und abgefüllt. Werde hier nochmal updaten, wenn ich den Sud in ein paar Wochen das erste Mal verkoste.... :Drink
Und, wie ist das Bier geworden?
Wollte auch ein FC Bayern Bier machen (cremig weißer Schaum und tiefrote Farbe), mal sehen ob ich mich doch wieder durchringe hier was infektionsanfälliges zu wagen.
Leidet die Farbe bei Himbeeren durch einen kurzen Kochschritt?

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 24. April 2023, 13:20
von HubertBräu
Ich habe schon öfter tiefgefrorene Himbeeren verwendet und es ist nie etwas schlecht geworden.
Aufkochen sollte für die Farbe keine Auswirkung haben.

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 24. April 2023, 13:30
von rakader
Brauermann hat geschrieben: Freitag 12. August 2022, 15:38 Beim Rausfischen der Himbeer-Säckchen vor dem ColdCrash sind mir jetzt en paar verdächtige weiße Flocken aufgefallen, an die ich mich vom ersten Sud nicht erinnern kann. Ich habe es probiert halbwegs scharf abzubilden, was nur bedingt gelungen ist. Aber vielleicht kann ja trotzdem wer was erkennen?

Es sind sehr wenige, relativ kleine weiße Flankerl im Bier.
Die kleinen Bläschen sind wohl entweichendes CO², die bräunlichen Kleinteile Hefeklümpchen.
Riechen und schmecken tut es normal/gut, aber die Himbeeren sind recht dominant und könnten hier auch einiges kaschieren....

Muss ich mir da Sorgen machen?
Das ist eine zweite Gärung. Die Himbeeren tragen u.a. Fruchtzucker/Fructose ein, also einen Einfachzucker, den die Hefe sofort verstoffwechseln kann. Dazu Sauerstoff. Auf der anderen Seite hemmen Himbeeren die Alpha-Amylase, sind also ein Antioxidans. Trotzdem kann ich mir einen ähnlichen Effekt wie beim Hop Creep vorstellen, also ein Himbeer Creep.

Farbe sieht übrigens toll aus. Macht Lust auf einen Schluck.

Gruß
Radulph

Re: Himbeeren - Kochen oder Stopfen?

Verfasst: Montag 24. April 2023, 16:13
von OS-Schlingel
Hallo Daniel

zu Deinem Text....

Ich hab mein Himbeerweizen im ZKG vergoren und die Himbeeren bei Zusammenfallen der Hochkräusen hinzugegeben. Während der Zugabe wurde der Behälter permanent mit CO2 aus der Flasche gespült. Anschließend hat die Gärung nochmals richtig Fahrt aufgenommen. Die Beeren waren komplett von Kräusen umgeben. Relevante Sauerstoffmengen waren nicht mehr vorhanden.


zum Vergären im ZKG....ich püriere die Himbeeren und separiere die Kerne, die Bitter sein können.
Das Himbeermark gebe ich dann in den geöffneten ZKG...da musst Du aber schnell sein, sonst schäumt die der Gärraum ein, weil sich sofort das CO2 entbindet. Durch den Vorgang treibst Du das CO2 beim Öffnen des ZKG sofort wieder aus.

Ungelogen, ich hatte innerhalb von 30 Sekunden schon wieder 0,5 bar auf dem Manometer. 12 Stunden später schon 1,5 bar. Läuft.

Gruß Stephen