Hobbybrauer.de

Hallo,

ich habe mein Bière de garde jetzt 9 Monate im NC Keg reifen lassen mit Eichenholzwürfeln und Brett, hat soweit gut funktioniert.

Jetzt bin ich am Überlegen entweder eine Berliner Weisse oder ein Flanders Red im selben Keg mit denselben Eichenholzwürfeln direkt zu vergären (Mixed Fermentation, also Sacc und Lactos und die Brett) und dazu einfach monatelang stehen zu lassen.

Einen extra Deckel mit Floating Dip Tube habe ich, aber ich bin mir unsicher, ob das Setup taugt:
- keine visuelle Überprüfung der Gärung möglich (Pellicle…)
- Degen und Floating Dip Tube könnten beide zusetzen, je nachdem ob Schmodder oben oder unten sitzt ;-)
- Ist Edelstahl zu dicht für aerobe Säurebildung?

Hat das schonmal jemand von Euch gemacht? Was meint Ihr generell?

Mäcki

P.S.: Hat natürlich auch Vorteile, weshalb ich das machen mag
- Lichtdicht
- druckfähig für Karbonisierung und zum Abfüllen
- Gut zu reinigen nach Benutzung, da hitzefest (Lactos und Brett)
- sehr gut verstaubar und transportierbar
- kostengünstig, um monatelang rumstehen zu lassen…

Arbeitet Ihr alle mit Glasballons?

Mäcki

Ich werde das jetzt einfach ausprobieren und eine Berliner Weisse für den nächsten Frühsommer brauen:
- Mixed Fermentation mit Lactos, Sacc und Brett
- Ich werde den Degen und den Floating Dip Tube einsetzen, dann habe ich Optionen
- Ich werde eventuell den Lactos einen Tag Vorsprung geben, damit das ganze sauer genug wird…

Ich melde mich was rauskam

Mäcki

So, heute war Abfülltag!

Ich hatte Anfang Oktober gebraut und direkt aus dem Grainfather in das Keg abgefüllt (bei 40°C mit einem Monofilamentfilter).
Am ersten Tag habe ich die Heizmatte um das Keg gelegt und den Neoprensleeve. Und die Wlp535 Lactos gepitcht.
Nach circa 36 Stunden bei pH 3,6^ habe ich es abkühlen lassen und dann kam dann ein Starter Kölsch-Hefe, die Brett-getränkten Holzcubes aus meinem Biere de Garde sowie der Bodensatz einer Marlene von Schneeeule mit rein. Ab hier stand das Bier in meinem circa 17 Grad kalten/warmen Keller.

Ich habe nach circa 5 Tagen das Spundventil zugedreht für eine Grundkarbonisierung. Rest an CO2 habe ich per Sodastreamflasche über die letzten Wochen reingepumpt - geht im Keg ja auch problemlos.

Hat alles super funktioniert, unten im KEG waren jetzt nach 6 Monaten circa 200ml Hefesatz drin. Ich habe immer mal wieder gezwickelt und auch heute das Abfüllen (bei 2°C) habe ich durch den Floating Dip Tube abgezapft.

Das saubermachen mit heisser Lauge war auch okay, habe aber vorsichtshalber das Keg mit Edding markiert für den nächsten Sauerbiersud, bin also entspannt falls da nicht alles raus ist ;-)

Also ich kann nur zum KEG raten für Sauerbier Vergärung.

Mäcki

Besten Dank für's Teilen... Glaube rückblickend würde ich auch eher Kegs für meine Sauerbiere nehmen statt Glasgefäße, zumindest für Biere ohne Frucht. Das ganze Handling mit dem Bierheber & Flaschengärung ist immer ziemlich mühsam. Wäre auch interessant, ob man unter Druck mehr / schnelleren Brett-Charakter bekommt.

Sehe einzig folgende (potentielle) Nachteile an Kegs gegenüber den typischen Demijohns / Royal Bubblern: 1. Man kann der Gärung / Pellicle nicht zuschauen, 2. Ggf. weniger (!) Oxidation, ich hab's erst einmal geschafft, einen richtig guten Essigstich à la Rodenbach drin zu haben.

Man muss es ja auch wieder aus dem Keg bekommen. Also Zapfzubehör und GDA. Das würde ich nicht alles doppelt anschaffen wollen. Da finde ich die weithalsigen Glasballons tatsächlich praktischer.