Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

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Robster
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Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#1

Beitrag von Robster »

Hallo Braugemeinde!

Ich leide unter einem Beigeschmack, den ich nicht in meinem Bier schmecken will. Zunächst dachte ich, das ist vielleicht etwas biologisches und habe deshalb die ganze Anlage von Rohrgewinde auf Tri-Clamp umgebaut, die Kupfernachgussdusche durch Edelstahl ersetzt, die Magnetventile durch Kugelhähne ersetzt, ect. Der Beigeschmack ist geblieben. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass der Geschmack von dem Sauermalz verursacht wird. Habe jetzt den Test gemacht und ein dunkles Bier ohne Sauermalz gebraut und der Geschmack war weg. Aber mein Steckenpferd ist helles untergäriges Bier und ich muss dringend den Maisch-pH runter kriegen. Ich habe hier sehr weiches Oberflächen- (Talsperren-) Wasser mit sehr geringer Restalkalität. Wenn ich zuviel aufsalze, um den pH runter zu bekommen, komme ich aus dem Ionenprofil raus, welches für den jeweiligen Bierstil empfohlen wird. Ich hatte eigentlich nie mehr als 4% Sauermalz in der Maische, trotzdem ist die Geschmacksbeeinträchtigung deutlich. Wenn ich weniger Sauermalz nehme, nimmt die Geschmacksbeeinträchtigung ab, aber SHA und Gärung leidet unter dem höheren pH. Ich peile eigentlich einen Maisch-pH von 5,2 an. Wenn ich statt Sauermalz Milchsäure nehme, habe ich den gleichen Effekt. Von Keulen wie Phosphorsäure habe ich bis jetzt zurückgeschreckt.
Hat jemand von euch das gleiche Problem, oder einen Tipp für mich, was ich noch versuchen kann?

Gruß, Robster
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Juergen_Mueller
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#2

Beitrag von Juergen_Mueller »

Du kannst die RA weiter senken, indem du dein Brauwasser enthärtest, z.B. durch Abkochen (allerdings fällt dabei auch Calcium aus, welches du später wieder zufügen kannst).
Das Ionenprofil würde ich allerdings als nachrangig betrachten.
Warum strebst du eigentlich einen Maische-pH von nur 5,2 an?
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Gruß
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jbrand
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#3

Beitrag von jbrand »

Das Wasser von Robster ist ja nach seiner Aussage schon ganz weich, da wird ein zusätzliches Entsalzen nichts bringen. Nimm Phosphorsäure, das ist keine Keule sondern eine ganz normale Säure, von der Stärke mit der Milchsäure vergleichbar. Wichtig ist, dass du die Säure in Lebensmittelqualität kaufst.

Hier noch ein guter Link dazu ins Forum: viewtopic.php?t=14987#p231791
Viele Grüße

Jens
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Juergen_Mueller
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#4

Beitrag von Juergen_Mueller »

Robster hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 21:09 Hallo Braugemeinde!
(...)
Hat jemand von euch das gleiche Problem, oder einen Tipp für mich, was ich noch versuchen kann?

Gruß, Robster
Möglicherweise bringt eine Säurerast bei 38° noch etwas.
Zumindest eine bessere SA könntest du mit Dekoktion erreichen, da sie den Extrakt auch mechanisch aufschließt und nicht nur enzymatisch. Welchen Effekt sie auf den pH-Wert hat weiß ich allerdings nicht.
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Gruß
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Robster
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#5

Beitrag von Robster »

Hallo zusammen,

danke für eure schnellen Antworten! Der Link von Jens hat mich überzeugt, es doch einmal mit Phosphorsäure zu probieren.
@Jürgen: Die Meinungen sind ja geteilt, welchen Maisch-pH man anstreben soll. Die deutsche Literatur sagt meistens 5,4 bis 5,6. Die Amerikaner sagen immer 5,2. Ich selbst hatte immer Probleme mit dem Ankommen der Gärung (Kam meistens erst nach 2 Tagen an). Einmal bin ich mit dem Maisch-pH an die 5,2 herangekommen und die Gärung war nach 6 Stunden angekommen. Die SHA war auch noch nie so gut. Deshalb glaube ich, dass 5,2 für mich der richtige Wert ist. Deinen Tipp, das Ionenprofil zweitrangig zu betrachten und mir niedrigen pH über die Salze zu holen werde ich erwägen.

Ich vergaß in meinem Post ganz, die Charakteristik meines Beigeschmacks zu beschreiben. Das läßt sich auch schwer in Worte fassen, aber ich würde es vielleicht am ehesten als "seifig" beschreiben. Nicht alle, denen ich mein Bier vorsetze, teilen diese Einschätzung, aber manche schon. Hat noch jemand seifigen Beigeschmack in Verbindung mit Sauermalz festgestellt?

Gruß Robster
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hiasl
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#6

Beitrag von hiasl »

Juergen_Mueller hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2024, 07:58 Möglicherweise bringt eine Säurerast bei 38° noch etwas.
Meinst du die Ferulasäurerast? Die hat jedenfalls nichts mit dem Maische-pH zu tun.
Gruß
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#7

Beitrag von Juergen_Mueller »

Nein, ich meinte schon die "Säurerast".
Aber inzwischen habe ich diesen Faden gefunden, der das Thema anspricht.
viewtopic.php?t=12115

Von daher, wohl entbehrlich....
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Robster
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#8

Beitrag von Robster »

Meine Anlage ist voll auf Infusion gebürstet und ich kann damit keine Dekoktion machen, obwohl ich das auch gerne mal ausprobieren würde.
Eine Rast beu 38°C wird auch schwer, weil ich mir angewöhnt habe, die Eiweißrast zu überspringen und erst bei 52°C einzumaischen. Dadurch will ich die Auswirkung von Sauerstoff vermeiden, der ja bei niedrigeren Temperaturen noch vermehrt im Wasser gebunden ist. Außerdem spart das Zeit ;-)
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#9

Beitrag von Lanzbräu »

Robster hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 21:09 Ich habe hier sehr weiches Oberflächen- (Talsperren-) Wasser mit sehr geringer Restalkalität.
Gruß, Robster
Hallo Robster,

ich empfehle die Nutzung dieses Tools hier aus dem Forum => siehe diesen Post. Schreib' doch mal dort deine Ionenwerte und Malzzutaten rein und schau', welche pH Wert Prognose dir das Tool ausgibt. Anschließend kannst du schön mit der Gabe von Sauermalz, div. Säuren und Salzen spielen, um in das Ionenprofil eines bestimmten Biertyps zu gelangen.

Als zweites Tool mit einer Angabe des Lactats empfehle ich hier.

Als letzten Tipp empfehle ich zur Vermeidung von Milchsäure/Sauermalz den Verschnitt von verschiedenen (Kauf-)Wässern und VE Wasser im Zusammenspiel mit möglichen Zusätzen.
Robster hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2024, 09:32 Das läßt sich auch schwer in Worte fassen, aber ich würde es vielleicht am ehesten als "seifig" beschreiben.
Zum seifigen Geschmack gab es im alten Forum hier Ideen. Oder hier und extern noch hier.
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Robster
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#10

Beitrag von Robster »

Hallo Lanzbräu,

danke für die vielen Tipps. Den Wasserrechner werde ich mal ausprobieren. Habe das bisher immer mit dem Rechner auf MMuM, oder mit der Brewing Water App von John Palmer gemacht. Die Threads zum Thema seifiger Geschmack werde ich mir durchlesen.

Gruß Robster
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#11

Beitrag von flying »

Nimm Braugips!
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Innuendo
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#12

Beitrag von Innuendo »

Ich habe ebenfalls weiches Wasser (Trinkwasseranalyse 4.2dH, pH4,3 1.19 pH 7.99). Wenn ich ein Helles UG braue, bereite ich das Brauwasser mit CaCl2, NaCl und eher selten MgSO4 auf. Ich nehme kein Sauermalz. Beim letzten Sud Helles war 15min nach dem Einmaischen der gemessene ph-Wert bei 5.6. Ich entscheide mich sehr oft am Brautag gegen Milchsäure oder setze nur für ein Bruchteil der berechneten Mengen aus MMum oder anderen Rechnern ein.
Mein ph-Meter prüfe ich unregelmäßig mit Pufferlösungen. Nachjustieren musste ich in den vergangenen 3-4 Jahren nicht. Die Messgenauigkeit wird vom Hersteller (im Labor) mit 0.01 angegeben. In trüber Maischeflüssigkeit würde ich 1.0 Abweichung annehmen: ein bisschen mit der Sonde im Maischewasser rühren oder zu nahe am Induktionskochfeld und die Messwerte wandern. Zwischen 5.4 und 5.6 liegt mMn der optimale ph-Wert für a- und b-Amylasen.
Bevor der komplette Chemiebaukasten ins Brauwasser geschüttet wird, wäre eine Info über die Ermittlung des ph Messwerts interessant und eine Info über den Zeitpunkt der Messung. Dein ph 5.2 ist mMn sehr niedrig. Ein Messfehler könnte den Wert noch weiter absenken. Eine Geschmacksverbesserung wäre in dem Fall ohne Giftschrank möglich.
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Kurt
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#13

Beitrag von Kurt »

Seifig? Das könnte auch Diacetyl sein! Milchsäure schmeckt man eigentlich in normalen Dosierungen kaum raus.
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Robster
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#14

Beitrag von Robster »

von flying » Dienstag 27. Februar 2024, 16:29
Nimm Braugips!
Braugips nehme ich ja bereits, aber nur soviel, dass die Empfehlung für Calcium und Sulfatgehalt für den jeweiligen Bierstil nicht überschritten wird.
Jürgen hat bereits geraten mehr zu nehmen. Ich ziehe das in Erwägung, werde aber erstmal die Variante Phosphorsäure ausprobieren.
von Kurt » Dienstag 27. Februar 2024, 18:13
Seifig? Das könnte auch Diacetyl sein! Milchsäure schmeckt man eigentlich in normalen Dosierungen kaum raus.
Wenn ich untergärig braue, mache ich immer eine Diacetylrast von 48h bei 17°C. Ich hoffe, dass ich Diacetyl als Auslöser für den seifigen Geschmack damit ausschließen kann.

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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#15

Beitrag von Colindo »

Ist seifig nicht der Fehlgeschmack, den ein zu hoher Bier-pH erzeugt? Also weil z.B. nur per Sauermalz der Maische-pH angepasst wird, das ganze Nachgusswasser aber noch eine hohe RA hat?

Wie sieht das denn bei dir mit dem Nachguss aus?
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#16

Beitrag von olibaer »

Innuendo hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2024, 17:22 Zwischen 5.4 und 5.6 liegt mMn der optimale ph-Wert für a- und b-Amylasen.
Bevor der komplette Chemiebaukasten ins Brauwasser geschüttet wird, wäre eine Info über die Ermittlung des ph Messwerts interessant und eine Info über den Zeitpunkt der Messung. Dein ph 5.2 ist mMn sehr niedrig.
100 Punkte!
Danke dafür :-)
Gruss
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Robster
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#17

Beitrag von Robster »


von Colindo » Dienstag 27. Februar 2024, 23:38
Ist seifig nicht der Fehlgeschmack, den ein zu hoher Bier-pH erzeugt? Also weil z.B. nur per Sauermalz der Maische-pH angepasst wird, das ganze Nachgusswasser aber noch eine hohe RA hat?

Wie sieht das denn bei dir mit dem Nachguss aus?
Das ist ein interessanter Gedanke! Ich habe tatsächlich immer nur das Hauptgusswasser mit Braugips und Calciumchlorid aufbereitet, und den Nachguss unaufbereitet belassen. Den pH Wert wollte ich dann mit Sauermalz oder Milchsäure drücken. Mein (vielleicht etwas laienhafter) Gedanke dabei war, dass die enzymatische Arbeit mit dem Maischen ja bereits abgeschlossen wäre, und ich mit dem Nachguss ja nur den Zucker rauswasche. Außerdem wollte ich den Nachgusstank mit der WT-Spirale nicht unnötig belasten, um Salzkorrusion zu vermeiden.
Das bestärkt mich nun in dem Gedanken, es einmal mit Phosphorsäure zu probieren. Dann kann ich Hauptguss und Nachguss schon vor dem Einmaischen im pH-Wert etwas absenken. Vielleicht ist das ja des Pudels Kern.

Gruß
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#18

Beitrag von Colindo »

Wenn du Sorgen vor Korrosion durch Chlorid hast, kannst du das fehlende CaCl auch einfach beim Anstellen zugeben.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#19

Beitrag von Robster »

Zwischen 5.4 und 5.6 liegt mMn der optimale ph-Wert für a- und b-Amylasen.
Bevor der komplette Chemiebaukasten ins Brauwasser geschüttet wird, wäre eine Info über die Ermittlung des ph Messwerts interessant und eine Info über den Zeitpunkt der Messung. Dein ph 5.2 ist mMn sehr niedrig. Ein Messfehler könnte den Wert noch weiter absenken. Eine Geschmacksverbesserung wäre in dem Fall ohne Giftschrank möglich.
Ich messe den pH 20-30 Minuten nach dem Einmaischen bei ca. 62°C mit meinem Apera SX610 pH-Meter. Das zeigt manchmal ziemliche Fahrkarten an, aber ich komme idR nicht unter 5,7. (Ich entnehme bei 62°C und Messe nach Abkühlung) Deshalb habe ich das Bestreben, etwas saurer zu werden. Hier liegt das Problem, denn ich bin der Meinung, dass ich mir mit dem Einsatz von Sauermalz oder Milchsäure einen Beigeschmack einhandle. Ich habe also gewissermaßen zwei Probleme (schlechter Maisch-pH und Beigeschmack, evtl. durch Sauermalz/ Milchsäure).
Einmal habe ich etwas verkatert gebraut und habe vergessen das Brauwasser aufzubereiten. Dann habe ich die Salze und die Milchsäure erst nach dem Einmaischen dazugegeben. Der Maisch pH sank auf 5,2 und ich hatte den besten Gärverlauf und die beste SHA ever. An dem Beigeschmack hat sich nichts geändert, evtl. weil ich ja immer noch die selbe Menge Milchsäure benutzt habe.
Mein Schwager (Braugott in einem kleinen südamerikanischem Land), der mich mit dem Hobby angefixt hat, sagt, dass er immer 5,2 anpeilt. Er richtet sich nach John J. Palmer. Ich habe dort gerade nochmal nachgelesen und der gibt 5,2 bis 5,6 als optimalen Maisch-pH über den gesamten Temperaturverlauf an. Ich selbst bin kein Chemiker oder Biologe und kann das nicht beurteilen.
Ich werde nun versuchen, mein gesamtes Brauwasser mit Braugips, CaCl und Phosphorsäure aufzubereiten. Vielleicht kann ich so den pH-Wert senken und den Fehlgeschmack beseitigen. Wenn es nicht klappt, muss ich mir eben etwas anderes überlegen.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#20

Beitrag von jkb »

Robster hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 13:14 Einmal habe ich etwas verkatert gebraut und habe vergessen das Brauwasser aufzubereiten. Dann habe ich die Salze und die Milchsäure erst nach dem Einmaischen dazugegeben. Der Maisch pH sank auf 5,2 und ich hatte den besten Gärverlauf und die beste SHA ever.
Moment, gleiche Wasseraufbereitung und gleiche Schüttung hat bei dir zu unterschiedlichen pH-Werten geführt, je nachdem wann du die Aufbereitung gemacht hast?
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#21

Beitrag von hiasl »

Zum Thema pH und Ausbeute habe ich mal einen Versuch mit aufsteigendem Sauermalzanteil gemacht:
viewtopic.php?p=475171#p475171
Gruß
Matthias
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#22

Beitrag von Robster »

von jkb » Mittwoch 28. Februar 2024, 13:24

Robster hat geschrieben: ↑Mittwoch 28. Februar 2024, 13:14
Einmal habe ich etwas verkatert gebraut und habe vergessen das Brauwasser aufzubereiten. Dann habe ich die Salze und die Milchsäure erst nach dem Einmaischen dazugegeben. Der Maisch pH sank auf 5,2 und ich hatte den besten Gärverlauf und die beste SHA ever.

Moment, gleiche Wasseraufbereitung und gleiche Schüttung hat bei dir zu unterschiedlichen pH-Werten geführt, je nachdem wann du die Aufbereitung gemacht hast?
Ja, so war es. Allerdings traue ich den Messwerten meines Apera-Meters kaum noch. Aber irgendwas war anders, sonst hätte sich ja Gärverlauf und SHA nicht so verändert. Vielleicht lag es auch daran, dass ich erst zum zweiten mal Milchsäure statt Sauermalz benutzt habe. Man weiß ja auch nicht wirklich, wieviel Milchsäure in dem Sauermalz drin ist.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#23

Beitrag von Colindo »

Robster hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 13:14 Mein Schwager (Braugott in einem kleinen südamerikanischem Land), der mich mit dem Hobby angefixt hat, sagt, dass er immer 5,2 anpeilt. Er richtet sich nach John J. Palmer. Ich habe dort gerade nochmal nachgelesen und der gibt 5,2 bis 5,6 als optimalen Maisch-pH über den gesamten Temperaturverlauf an. Ich selbst bin kein Chemiker oder Biologe und kann das nicht beurteilen.
Du musst bei amerikanischen Quellen aufpassen. Eigentlich ist es wissenschaftlicher Standard, dass man den pH-Wert bei Zimmertemperatur misst. Das Optimum ist also bei einer Maische, die bei 20°C einen pH von 5,5 hat. Bei höherer Temperatur ist der tatsächliche pH dann höher. Einige amerikanische Texte geben dazu den willkürlich gewählten Wert von 0,3 an, den der pH beim 65°C höher liegt. Es kann sein, dass sich John Palmer im Buch vertan hat und dachte, dass 5,5 der optimale pH bei 65°C ist. Er hat das dann entsprechend zurückgerechnet...

Quelle
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#24

Beitrag von hiasl »

Colindo hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 14:47 Eigentlich ist es wissenschaftlicher Standard, dass man den pH-Wert bei Zimmertemperatur misst. Das Optimum ist also bei einer Maische, die bei 20°C einen pH von 5,5 hat. Bei höherer Temperatur ist der tatsächliche pH dann höher.

Quelle
In der Quelle steht das richtig, deine Interpretation ist aber falsch. Der pH Wert sinkt mit steigender Temperatur, da bei höheren Temperaturen die Dissoziation zunimmt und somit die Konzentration von Protonen/Hydroniumionen.
Zuletzt geändert von hiasl am Mittwoch 28. Februar 2024, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#25

Beitrag von Colindo »

Woops, falsch erinnert. Danke für die Korrektur.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#26

Beitrag von Robster »

In dem Artikel steht ja drin: "So, all of us agreed that our recommended range of 5.2 to 5.6 is based on ROOM-TEMPERATURE MEASUREMENT." Ich bemühe mich ja auch, die Probe bei Maischtemperatur zu entnehmen und die dann auf Raumtemperatur abkühlen zu lassen, allein um Messwertfehler zu minimieren.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#27

Beitrag von Braufex »

Robster hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2024, 18:47 Ich ziehe das in Erwägung, werde aber erstmal die Variante Phosphorsäure ausprobieren.
Falls es Dich interessiert, hier auch noch ein Thread zur Verwendung von Phosphorsäure:
Fehlendes Calcium durch Aufbereitung Brauwasser mit Phosphorsäure

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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#28

Beitrag von hiasl »

Robster hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 15:42 In dem Artikel steht ja drin: "So, all of us agreed that our recommended range of 5.2 to 5.6 is based on ROOM-TEMPERATURE MEASUREMENT." Ich bemühe mich ja auch, die Probe bei Maischtemperatur zu entnehmen und die dann auf Raumtemperatur abkühlen zu lassen, allein um Messwertfehler zu minimieren.
Naja, entscheidend ist aber schon der pH Wert der warmen Maische. Denn darin sollen ja die Enzyme arbeiten. Es ging hier eher darum, wie die in der Literatur angegebenen Werte zu verstehen sind. Auch in meinem verlinkten Beispiel zum Sauermalzeinsatz wurde nicht der pH der Maische, sondern der pH der abgekühlten Würze gemessen.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#29

Beitrag von Juergen_Mueller »

So, jetzt ist die Verwirrung ja vollends klar!
Also nochmal für Doofies wie mich: Wenn die Maische bei, sagen wir, 66°C einen pH von 5,5 aufweisen soll, was zeigt die Messung dann bei 20°C an?
Und, gilt solches nur für elektrische Messgeräte oder auch für die billigen Pappstreifen?
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#30

Beitrag von Braufex »

hiasl hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 16:42 Naja, entscheidend ist aber schon der pH Wert der warmen Maische. Denn darin sollen ja die Enzyme arbeiten.
Juergen_Mueller hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 17:06 So, jetzt ist die Verwirrung ja vollends klar!
Also nochmal für Doofies wie mich: Wenn die Maische bei, sagen wir, 66°C einen pH von 5,5 aufweisen soll, was zeigt die Messung dann bei 20°C an?
Hallo Jürgen und Matthias

Da zähl ich mich jetzt auch zu den Doofies :Wink
Ich dachte auch, dass ich den pH-Wert so einstellen muss, dass die abgekühlte Maische bei 20°C einen pH von 5,5 haben muss.
Ist das jetzt falsch?
Wenn ja, hab ich die gleiche Frage wie Jürgen:
Wenn die Maische bei, sagen wir, 64°C einen pH von 5,5 aufweisen soll, was zeigt die Messung dann bei 20°C an?
Oder anders gefragt:
Was ist der optimale pH-Wert bei 64°C gemessen?

Mein Messgerät kann allerdings nur bis 60°C ...
(Greisinger G1501, Einsatzbereich Elektrode: 0..60 °C)

Gruß Erwin
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#31

Beitrag von jkb »

Juergen_Mueller hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 17:06 Und, gilt solches nur für elektrische Messgeräte oder auch für die billigen Pappstreifen?
Reiner Erfahrungswert vom letzten Sud, da es mich auch interessierte. Messstreifen in den Maischebottich gehalten hatte so ziemlich die gleiche Farbe wie der aus der abgekühlten Probe. Wie das jetzt mit den anderen Posts zusammenpasst, habe ich aber auch noch nicht verstanden.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#32

Beitrag von Colindo »

Es gibt keine Erfahrungswerte zum optimalen Maische-pH bei 65°C. Es wird immer der bei 20°C genannt. Er liegt bei 5,4-5,6, wie hier anfangs beschrieben.

Bru'n'Water gibt eine etwas andere Empfehlung von 5,2-5,6 bei 20°C.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#33

Beitrag von Braufex »

hiasl hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 15:06 Der pH Wert sinkt mit steigender Temperatur, da bei höheren Temperaturen die Dissoziation zunimmt und somit die Konzentration von Protonen/Hydroniumionen.
Braufex hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 18:12 Oder anders gefragt:
Was ist der optimale pH-Wert bei 64°C gemessen?
Colindo hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 19:16 Es gibt keine Erfahrungswerte zum optimalen Maische-pH bei 65°C. Es wird immer der bei 20°C genannt. Er liegt bei 5,4-5,6, wie hier anfangs beschrieben.
Ok, die Aussage von Matthias deckt sich mit meinen bisherigen Beobachtungen.

Hier z.B. eine Messung aus jüngerer Vergangenheit:
Messung bei 63°C: pH 5,38
Nach Abkühlen auf 20°C: pH 5,54

Und noch eine Messung aus einem Brautag:
Messung bei 56°C: pH 5,25
Nach Abkühlen auf 20°C: pH 5,40

Bei beiden Brautagen liegt der 20°C-Wert um ca. pH 0,15 höher

Wenn der optimale pH-Wert bei 20°C im Schnitt bei 5,5 liegt, dann wäre somit mein optimaler Erfahrungswert bei 63°C ein pH von 5,3-5,4.

Damit ist für mich das Thema geklärt.
Außer es kommt noch ein Kontra ...

Gruß Erwin

Edith hat eine 2te Messung zur Bestätigung eingefügt
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#34

Beitrag von rakader »

Braufex hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 18:12
hiasl hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 16:42 Naja, entscheidend ist aber schon der pH Wert der warmen Maische. Denn darin sollen ja die Enzyme arbeiten.
Juergen_Mueller hat geschrieben: Mittwoch 28. Februar 2024, 17:06 So, jetzt ist die Verwirrung ja vollends klar!
Also nochmal für Doofies wie mich: Wenn die Maische bei, sagen wir, 66°C einen pH von 5,5 aufweisen soll, was zeigt die Messung dann bei 20°C an?
Hallo Jürgen und Matthias

Da zähl ich mich jetzt auch zu den Doofies :Wink
Ich dachte auch, dass ich den pH-Wert so einstellen muss, dass die abgekühlte Maische bei 20°C einen pH von 5,5 haben muss.
Ist das jetzt falsch?
Wenn ja, hab ich die gleiche Frage wie Jürgen:
Wenn die Maische bei, sagen wir, 64°C einen pH von 5,5 aufweisen soll, was zeigt die Messung dann bei 20°C an?
Oder anders gefragt:
Was ist der optimale pH-Wert bei 64°C gemessen?

Mein Messgerät kann allerdings nur bis 60°C ...
(Greisinger G1501, Einsatzbereich Elektrode: 0..60 °C)

Gruß Erwin
Hallo Erwin, ich kühle die Probe für die pH-Messung immer auf 20 °C herunter. Steht auch so in der Anleitung meines Hanna phep5. Bei hohen Temperaturen zu messen, verfälscht nicht nur den Messwert, sondern macht auch die Kathode kaputt.

Die Temperaturkorrektur taugt nichts. Hatten wir hier mal in einem Faden vor vielen vielen Jahren. Seitdem mache ich das so. Das wurde seinerzeit von einem Fachmann begründet...
Man kann bei Wasserkühlung zuschauen, wie sich der pH verändert von 30 °C auf 20 °C - das ist enorm.

Gruß
Radulph

Edit: Wenn ich den Faden finde, sag' ich Bescheid.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#35

Beitrag von Braufex »

Hallo Radulph,
Hier z.B. eine Messung aus jüngerer Vergangenheit:
Messung bei 63°C: pH 5,38
Nach Abkühlen auf 20°C: pH 5,54

Und noch eine Messung aus einem Brautag:
Messung bei 56°C: pH 5,25
Nach Abkühlen auf 20°C: pH 5,40

Bei beiden Brautagen liegt der 20°C-Wert um ca. pH 0,15 höher

Wenn der optimale pH-Wert bei 20°C im Schnitt bei 5,5 liegt, dann wäre somit mein optimaler Erfahrungswert bei 63°C ein pH von 5,3-5,4.
Ich habe am heutigen Brautag nochmal geprüft:
Maische: pH 5,5 @ 64°C
2 x 1g Milchsäure zugegeben: pH 5,35 @64°C
Probe auf 20°C abkühlen lassen: pH 5,51 @ 20°C
Ziel pH erreicht, passt ...

Das Delta von der Messung bei 64°C und nach Abkühlen auf 20°C ist wieder bei + 0,15/0,16.
Für mich eine prima Lösung, da ich direkt in der Maische messen kann und nicht erst abkühlen muss.
Meine Sonde hat einen Einsatzbereich bis 60°C, ich denke, dann schafft sie auch mal die 64°C.
Sollte sie doch mal den Geist aufgeben, kann man sie bei meinem Gerät nachkaufen.

Ob das auch mit anderen Geräten funktioniert, kann ich nicht sagen.
Muss jeder für sich entscheiden, ob er das Risiko eingeht bzw. ob das mit dem Messgerät überhaupt funktioniert.

Gruß Erwin
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#36

Beitrag von rakader »

Hallo Erwin, dann ist Deine Konstruktion mit Sonde vermutlich die flexiblere Lösung.
Die verbreiteten Hanna- und Apera-Geräte arbeiten mit einer Elektrode, einem Diaphragma.
Vielleicht stellst Du die Sonden-Lösung mal vor? Früher wäre das was fürs Braumagaz in gewesen.

Gruß Radulph

Edit: Den Faden habe ich nicht mehr gefunden, auch nicht in meinem Archiv. Ich glaube die Erläuterungen kamen damals von @JackFrost.
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#37

Beitrag von Braufex »

rakader hat geschrieben: Sonntag 3. März 2024, 17:50 Hallo Erwin, dann ist Deine Konstruktion mit Sonde vermutlich die flexiblere Lösung.
Die verbreiteten Hanna- und Apera-Geräte arbeiten mit einer Elektrode, einem Diaphragma.
Vielleicht stellst Du die Sonden-Lösung mal vor? Früher wäre das was fürs Braumagaz in gewesen.
Sorry, da habe ich mich vielleicht ungeschickt ausgedrückt.
Meine pH-"Sonde" ist eine normale pH-Elektrode mit Diaphragma.
Allerdings kann man sie austauschen. Die Ersatz-Elektrode kostet aber bereits auch schon mehr als ein einfaches Apera-Gerät (ca. 90€).
Zum Gerät gehört ein PT1000-Temperatur-Fühler.
Hier ein Link zu dem Gerät: Greisinger G1501 Set mit Elektrode GE 114-WD. Da sind weiterführende Infos verlinkt.
Edit: Den Faden habe ich nicht mehr gefunden, auch nicht in meinem Archiv. Ich glaube die Erläuterungen kamen damals von @JackFrost.
Du meinst sicher diesen Post von JackFrost:
pH Wert Messgeräte Maische
Da gehts genau um dieses Thema.
Und da wird auch darauf hingewiesen, dass die hohe Temperatur schädlich für die Lebensdauer der Elektrode ist; dies ist mir bewusst.

Gruß Erwin
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Re: Alternative für Sauermalz/ Milchsäure gesucht

#38

Beitrag von rakader »

Braufex hat geschrieben: Sonntag 3. März 2024, 18:42 Du meinst sicher diesen Post von JackFrost:
pH Wert Messgeräte Maische
Da gehts genau um dieses Thema.
Und da wird auch darauf hingewiesen, dass die hohe Temperatur schädlich für die Lebensdauer der Elektrode ist; dies ist mir bewusst.

Gruß Erwin
Genau den meinte ich. Exakt ging es u.a. um ATC Temperaturkorrektur.
Danke fürs Finden - kommt jetzt wirklich ins Archiv.

Gruß
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