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Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Samstag 16. März 2024, 15:42
von integrator
Hallo zusammen,
dieses Jahr wollte ich mir mal Gedanken um alkoholarme Biere machen.
Bei MMum habe ich folgende neue Rezepte entdeckt ...
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept

Die Hefe sagt mir leider gar nichts und ich habe hier auch nichts gefunden.
Gibt es vielleicht den ein oder anderen mit Erfahrungen oder ist der Der verrückte Hutmacher hier aktiv?

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Samstag 16. März 2024, 15:51
von FlorianTH
Hier einmal die Herstellerseite mit Datenblatt: https://fermentis.com/en/product/safbrew-la-01/

Ansonsten habe ich mit der auch noch nicht gearbeitet, aber mit der Saccharomycodes ludwigii (WSL17)

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Samstag 16. März 2024, 16:10
von integrator
Hey Florian,
kannst du bewerten ob die Arbeitsweise oder das heran gehen an ein Rezept ähnlich sind wenn man die WSL 17 benutzt?

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Samstag 16. März 2024, 17:30
von FlorianTH
integrator hat geschrieben: Samstag 16. März 2024, 16:10 Hey Florian,
kannst du bewerten ob die Arbeitsweise oder das heran gehen an ein Rezept ähnlich sind wenn man die WSL 17 benutzt?
Also du hast eigentlich immer ein Recht süßes Bier, da viele Polysaccharide vorhanden sind und bleiben. Das ist natürlich auch dem Maischeprofil geschuldet, wo du wenig Mono- und Disaccharide haben möchtest. Das sind ja die Zucker, die diese Hefen nur verarbeiten können. Bei der LA-01 sollte das genau so sein:
This yeast does not assimilate maltose and maltotriose but assimilates simple sugars (glucose, fructose and sucrose) and is characterized by a subtle aroma profile.
Ich mache auf die Art und Weise eigentlich nur IPAs, da ich dann mit der Bitterkeit des Hopfens der Süße entgegen steuere.

Mein Rezept müsste ich mal suchen, aber vielleicht hat jemand eins, dass er/sie/es teilen möchte. Oder du schaust mal auf MMUM :Smile

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Samstag 16. März 2024, 20:15
von Colindo
Ich hatte von der Hefe mal 500g gekauft und hier im Forum weiterverteilt. Ein Päckchen, dass für meinen eigenen, langfristigen Bedarf gedacht war, hätte ich sogar noch über.
Ich habe die dreimal verwendet und jedes Mal ist die Hefe bei 8°P auf 4% Alkohol durchmarschiert. Ob ich da nicht sauber genug gearbeitet habe oder es woanders dran gescheitert ist, kann ich nicht sagen. Jedenfalls habe ich das Projekt erstmal aufgegeben.

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Samstag 16. März 2024, 20:49
von BrauSachse
Colindo hat geschrieben: Samstag 16. März 2024, 20:15 Ich habe die dreimal verwendet und jedes Mal ist die Hefe bei 8°P auf 4% Alkohol durchmarschiert. Ob ich da nicht sauber genug gearbeitet habe oder es woanders dran gescheitert ist, kann ich nicht sagen. Jedenfalls habe ich das Projekt erstmal aufgegeben.
Genau so erging es mir auch. Nach zwei Suden habe ich den Rest der Hefe verschenkt.

Bestellt hatte ich hier, da mir die in Deutschland erhältlichen 500g-Packungen zu groß waren: https://www.brauundrauchshop.ch/lowalc- ... C3%BCllung Das war noch vor Einführung irgendwelcher Zölle usw. Wie es jetzt mit der Lieferung aus der Schweiz aussieht, weiß ich nicht. Die Leute vom Shop sind sehr nett und antworten schnell auf Anfragen.

Viele Grüße
Tilo

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Samstag 16. März 2024, 22:18
von DvH
Ist ja witzig, heute endlich mal meine bereits mehrfach gebrauten Bleifreien bei MMum eingefügt und auch endlich mal hier angemeldet - nicht ganz ohne Hintergedanken. Da der Brau- und Rauchshop leider keinen Briefversand mehr nach Deutschland anbietet, wollte ich hier mal schauen, ob sich ein paar Leute finden, mit denen man sich ein 500g Gebinde teilen könnte. Also mal die Forensuche benutzt und siehe da ;) Mein letztes 11g Päckchen der LA erreicht im April das MHD und ist schon ein Jahr offen.
Ich habe die Biere wie gesagt mehrfach erfolgreich im kleinen Maßstab und auch mit einem Bekannten auf seiner 200l Anlage beraut. Leider hatte ich auch schon Misserfolg: einmal mit geernteter LA, die ging dann direkt bis 2°p runter und einmal bauten zwei Kegs im Keller Druck auf, nachdem das erste leer getrunken war. Ich gehe jetzt dazu über, eigene Gäreimer nur für Bleifreies zu verwenden.
Hatte anfangs vermutet, die Hefe mutiert und lernt in Folgesuden dann doch die Maltose zu verstoffwechseln. Irgendwo hatte ich das Gegenteil gelesen und nachdem die beiden Kegs nach über einem Monat erneut anfingen zu Gären (bemerkte ich beim Anzapfen, Hölle viel Druck drauf) gehe ich tatsächlich eher von mangelnder Sauberkeit aus.
Und zum Geschmackaprofil der Hefe, muss ich sagen, dass sie doch einen deutlich wahrnehmbaren Eigengeschmack hat, der sich aber prima mit Hopfen oder Gewürzen abrunden lässt. Es gibt übrigens eine weitere maltosenegative Trockenhefe, leider auch nur im 500g Pack:
https://mashcamp.shop/shop/rohstoffe/he ... hefe-500g/

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 11:10
von integrator
DvH hat geschrieben: Samstag 16. März 2024, 22:18 Ist ja witzig, heute endlich mal meine bereits mehrfach gebrauten Bleifreien bei MMum eingefügt und auch endlich mal hier angemeldet - nicht ganz ohne Hintergedanken.
:thumbsup Herzlich Willkommen :Drink

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 11:15
von integrator
Euch allen erst einmal Danke für eure Erfahrungen. Das hört sich ja alles erst einmal interessant an, leider mit einem gewissen Risiko.

@Colindo Wenn du mir ein Päcken verkaufen magst ... gerne. Ich weiß allerdings nicht wann ich dieses Jahr das Thema "Alkoholarmes Bier" angehen.

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 11:28
von FlorianTH
integrator hat geschrieben: Sonntag 17. März 2024, 11:15 Das hört sich ja alles erst einmal interessant an, leider mit einem gewissen Risiko.
Wenn es schlecht läuft, dann wird es halt normales Bier :Pulpfiction

Bei alkoholarmen Bieren musst du sehr sauber arbeiten. Wenige Fremdhefen (normale Bierhefe) reichen aus, damit die Vergärung vollständig abläuft.

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 14:42
von Colindo
DvH hat geschrieben: Samstag 16. März 2024, 22:18 Hatte anfangs vermutet, die Hefe mutiert und lernt in Folgesuden dann doch die Maltose zu verstoffwechseln. Irgendwo hatte ich das Gegenteil gelesen und nachdem die beiden Kegs nach über einem Monat erneut anfingen zu Gären (bemerkte ich beim Anzapfen, Hölle viel Druck drauf) gehe ich tatsächlich eher von mangelnder Sauberkeit aus.
Der Hersteller der LA-01 empfiehlt, die Hefe niemals wieder zu verwenden!
integrator hat geschrieben: Sonntag 17. März 2024, 11:15 @Colindo Wenn du mir ein Päcken verkaufen magst ... gerne. Ich weiß allerdings nicht wann ich dieses Jahr das Thema "Alkoholarmes Bier" angehen.
Ich habe gerade mal nachgesehen. MHD Januar 2023. War die gesamte Zeit tiefgefroren, aber der Vakuumbeutel hat ganz leicht Luft gezogen. Also perfekt wird die Hefe nicht mehr sein. Kannst sie aber gerne haben und dann entsprechend mehr anstellen.

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 14:57
von integrator
Colindo hat geschrieben: Sonntag 17. März 2024, 14:42 Ich habe gerade mal nachgesehen. MHD Januar 2023. War die gesamte Zeit tiefgefroren, aber der Vakuumbeutel hat ganz leicht Luft gezogen. Also perfekt wird die Hefe nicht mehr sein. Kannst sie aber gerne haben und dann entsprechend mehr anstellen.
:thumbup Lieben Dank Colindo aber ich denke dann belassen wir es dabei.

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 15:00
von Colindo
Verstehe ich. Vielleicht verbrauche ich sie ja eines Tages selbst...

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 15:22
von DvH
Wenn ich das richtig verstehe, hast du die 500g in kleine Portionen aufgeteilt und vakuumisiert, wie die kleinen Tüten, die man vom Brau- und Rauchshop bekam? Ich denke, dass sich die kalte Lagerung positiv auf die Haltbarkeit ausgewirkt hat. Ich setze heute auch einen Starter mit meinem alten angebrochenen Tütchen an. Wenn man Alkoholfreies, was durch gestoppte Gärung erzeugt wurde verwendet, müsste man anhand des Restextraktes beurteilen können, ob die Hefe das gewünschte Ergebnis liefert. Wenn sie beginnt, (teilweise) zu sedimenttieren und der Restextrakt stabil bleibt, ist sie in Ordnung. Theoretisch wäre es dann in der Würze bereits die zweite Generation, die dann die Arbeit verrichtet, ich hatte allerdings immer mit Starter gearbeitet und nie direkt gepitcht. So ärgerlich, dass sie sich nicht trauen, die für Hobbybrauer anzubieten. Sie wollen einfach den Stress nicht, kanns ja irgendwie auch verstehen. Ich hatte sie der Bequemlichkeit halber und vor allem auch aus Kostengründen als "meine" Alkoholfreihefe gewählt. Die Wsl war damals schon nicht so leicht zu bekommen und vor allem auch deutlich teurer. Die Kegs, die mir "durchgingen" schmeckten übrigens überhaupt nicht. Furztrocken und irgendwie auch mit einem Fehlgeschmack begleitet.

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 15:28
von BrauSachse
Hallo integrator,

falls es dir um alkoholfreies Brauen unabhängig von der verwendeten Hefe geht, gibt es noch andere Möglichkeiten. Besonders das eigentlich verpflichtende Pasteurisieren bei Nutzung der LA-01 ist für mich nicht umsetzbar. Daher hatte ich mich nach meinen Fehlversuchen mit der LA-01 intensiver mit anderen Braumöglichkeiten für alkoholarme Biere beschäftigt, habe die Thematik dann aber wieder verlassen, ohne etwas zu brauen. Hier ein paar Links zum Thema:

Hier im Forum:
viewtopic.php?p=458155&hilit=Alkoholarm#p458155
viewtopic.php?p=442182#p442182

Internetseiten zum Thema:
https://www.brewersjournal.info/grasp-t ... portunity/
https://ultralowbrewing.com/frequently- ... t-brewing/
http://hornbrewing.com/blog/category/cold-extraction/

Threads in anderen Foren:
https://www.homebrewtalk.com/threads/lo ... er.673443/
https://www.brewingwithbriess.com/blog/ ... lications/
https://www.homebrewtalk.com/threads/su ... rs.378450/

Viele Grüße
Tilo

Edit: doppelte Wörter gelöscht

Re: Erfahrungen mit Fermentis LA-01

Verfasst: Sonntag 17. März 2024, 15:36
von integrator
Mensch Tilo ... tausend Dank :thumbup