Quellwasser zum Brauen benutzen

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TobiasM
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Quellwasser zum Brauen benutzen

#1

Beitrag von TobiasM »

Hallo miteinander,

gestern haben meine bessere Hälfte und ich einen kleinen Spaziergang gemacht und dabei ist mir aufgefallen, dass wir ganz in der Nähe eine kleine Quelle haben. Nun stellt sich mir die Frage, wie ich das Wasser filtrieren kann, sodass ich es danach zum brauen benutzen kann - was für Filter benötige ich?

Natürlich ist auch interessant, wie die Wasserwerte sind, ob es sich überhaupt lohnt. Daher würde ich das Wasser gerne analysieren lassen. Weiß jemand ein Institut, das das für mich durchführen kann? Sollte natürlich irgendwo im Rahmen bleiben...

Danke euch :Smile

Grüße, Tobias
blub24
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#2

Beitrag von blub24 »

Hi,

probiers mal hier:

http://www.raiffeisenservice.de/nextsho ... 215&ssid=1

Die Probe für 40 € gibt dir eine grobe Orientierung, inbesondere bez. Schwermetalle und Nitrat. Zuviel Nitrat dürfte bei einer Oberflächenquelle die größte Gefahr sein.

Keime kannst Du Dir wahrscheinlich schenken, die Würze wird ja über eine Stunde gekocht...
Eine vollständige Analyse auf Trinkwassereignung mit organischen Verunreinigungen, etc. geht dann richtig ins Geld.
Wir haben einen Brunnen und ich hab dafür mal geschaut. Ich glaube es waren so 400€...

Mein Brunnenwasser (aus 14 Meter Tiefe) geht durch einen Aktivekohlefilter und eine Umkehrosmose. Damit ist das Wasser am Ende quasi wie "destilliert".

Grüße,

Nikolas
Der Geschmack der mich an den meisten Bieren stört ist der der fehlt.
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flying
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#3

Beitrag von flying »

Hi Tobias,

ich habe mal eine ähnliche Frage gestellt und folgende Antwort von einem Profi in dem Bereich bekommen.

Hallo Rene

ich bin Geologe und arbeite im Grundwasserschutz. Ich will jetzt nicht schwarzmalen, nur ist es so, dass man bei Quellen, die nicht öffentlich genutzt werden und nicht über eine Schutzzone verfügen, halt nie weiss, was so im Wasser drin ist. Gerade in Karstlandschaften kann Grundwasser sehr weit fliessen und Sickerwasser aus alten Deponien mitführen, aus Miststöcken, die in Dolinen entwässern, aus Ölunfällen, die kilometerweit weg passiert sind... alles schon gesehen. Die Geruchs- und Geschmacksprobe sagt schon viel aus, klar. Aber dennoch können Stoffe im Wasser sein, die Du nicht in grossen Mengen trinken willst.
Ruf doch mal im lokalen Umweltamt an (keine Ahnung wie das in Deutschland organisiert ist, auf Länderebene? Ich bin aus der Schweiz) oder bei einem geologischen Büro in der Nachbarschaft. Die können Dir vielleicht weiterhelfen.

Liebe Grüsse
Michi

Wasseranalysen kann man oft beim örtlichen Wasserwerk machen lassen. Die machen auch Analysen von privaten Brunnenwasser. Kostet sicher aber ein bisschen..Manchmal machen sie auch Angebote.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Boludo
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#4

Beitrag von Boludo »

Warum nur in aller Welt wollen alle nur mit dubiosem Quellwasser brauen, wo doch aus der Leitung blitzblankes Wasser kommt?
Versteh ich echt nicht.

Stefan
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TobiasM
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#5

Beitrag von TobiasM »

Das hat einen ganz einfachen Grund: Ich finde es einfach spannend :Smile

Warum denn auch nicht? Wenn ich ein Bier mit echtem "Hochdorfer Quellwasser" habe, finde ich das einfach klasse - und es ist was Neues!

Allerdings ist das Argument von flying gravierend. Wir sind zwar in keinem Karstgebiet (noch vor der schwäbischen Alb), aber ich weiß wirklich nicht, was sonst in dem Wasser drin sein könnte - und 400 Euro für eine Gesamtanalyse sind vielleicht dann interessant, wenn ich eine eigene Großbrauerei hätte. Aber als Hobbybrauer... nääääää.

Trotzdem vielen lieben Dank euch!
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Ruthard
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#6

Beitrag von Ruthard »

Meinen allerersten Sud 1982 habe ich auch mit Quellwasser gebraut und zwar mit dem Wasser der Kahl aus dem tiefsten Spessart, ein paar Steinwürfe entfernt von der Wiesener Brauerei. Unserem heimischen Leitungswasser haben wir mangels Trinkwasseranalyse nicht getraut, wir hatten nämlich noch keine Computer um ins Internet zu gehen.

Cheers, Ruthard
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TobiasM
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#7

Beitrag von TobiasM »

Hört sich gut an Ruthard... und wie war das Resultat? Auch wenn ich bezweifle, dass die Erinnerungen daran noch allzu frisch sein werden - immerhin ist das mein Geburtsjahr und ich bin auch kein Jugendlicher mehr ;-)
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Ruthard
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#8

Beitrag von Ruthard »

Ans erst mal erinnert man sich immer. Das Ergebnis war durchwachsen, das lag aber mit Sicherheit nicht am Wasser. Geschrotet wurde mit einer Handkaffeemühle, geläutert durch eine Windel und der Gärbehälter war ein 30 Liter Plastik-Aquarium mit eingeklebter Aluhülse zum Ablassen. Das beste war noch das Treberbrot, weil es durch den nicht ausgewaschenen Extrakt eine richtige Geschmacksbombe geworden war.
Erst meine Oma hat mir dann die richtigen Kniffe beigebracht. Die hatte bis 1938 selber zuhause gebraut, bis so ein komischer Wicht mit vielen Haaren unter der Nase gemeint hat, dass sie das erst mal bleiben lassen soll.

Cheers, Ruthard
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hutschpferd
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#9

Beitrag von hutschpferd »

Filtration sollte nicht notwendig sein.
Analysen gibts in jeder größeren Stadt, einfach danach googlen.
Es wird ja eh abgekocht.
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marvin
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#10

Beitrag von marvin »

Hallo Tobias,

schau mal hier:

http://www.trinkwasseranalyse.net/trink ... nalyse.php

Da gibts "Brunnenanalyse" welche die meisten Parameter die fürs Brauwasser interessant sind abdeckt.
Die rein chem. Analyse kostet 48 EUR.
Gibts auch mit der Untersuchung auf Keime.

Für spezielle, ganz helle, hopfige Biere hole ich mir mein Brauwasser auch von einer Oberflächenquelle.
Die Biere werden einfach besser.
Diese Quelle wollte ich auch schon mal bzgl. der Qualität hin untersuchen lassen. Jedoch kannst du wie schon erwähnt bei einer Oberflächenquelle nie sicher sein, dass die Wasserzusammensetzung konstant bleibt, wesshalb ich meine Quelle auch noch nicht analysieren ließ. Jedoch sind diese Art Quellen in der Regel sehr mineralarm, was deren Wasser meiner Meinung nach für helle und hopfige Biere sehr geeignet macht. Problematisch sind sicher die Fäkal- u. Nitratbelastungen, die mit der Niederschlagsmenge oder Jahreszeit sehr stark schwanken können. Somit solltest du dir für deine Messung einen geeigneten Zeitpunkt überlegen...
Ansonsten braue ich die meisten meiner anderen Biere (je nach Sorte) mit meinem Leitungswasser.

Gruß

Marvin
Matze
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#11

Beitrag von Matze »

Hallo,

ca. 3 km von meinem Wohnort entfernt gibt's eine Quelle, da kommen Leute aus Karlsruhe (65 km einfachen Strecke) und holen sich kofferraumweise
Kaffeewasser. Der Kaffee würde besonders gut damit schmecken. Ich hab unterhalb der Quelle an mehreren Samstagen mal Brennholz gemacht; es war
unglaublich wie viel Autos zu der Quelle gefahren sind. Vielleicht nehm ich für meinen ersten Sud auch mal von dem Wasser.

Gruß

Matze
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GamZuBo
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#12

Beitrag von GamZuBo »

Das liegt wohl daran, dass das Wasser recht Nineralarm ist. Ich denke mal die Wuelle wird nicht überwacht. Ich wäre da wie die Vorschreiber sehr vorsichtig. Nicht nur Nitrat sondern auch TOC können zu hoch sein.

Ich mache meinen Kaffe und Tee mit Osmosewasser. Das ist kein Vergleich zum Leitungswasser. Der Tee schmeckt eben nur nach Kamille und der Heubeigeschmack ist weg. Ebenfalls wird der Kaffe milder, hab das Gefühl, dass da weniger Säure drinne ist.

Nun ja, da wir ja sagen können, warum der Kaffe und Tee da besser wird und nicht an Hokuspokus glauben, kann ich dir eine UOA ans Herz legen. Für 65€ gibt es da schon welche. Die liefern Ca. 10l Wasser die Std. Für die Einkocherliga ausreichend und wenn es dann doch 120l sind die benötigt werden, so lässt man ein Fass mit 60l mit UOA in der Basewanne über Nacht laufen. So kann nichts Passieren.

Ich selbst nutze eine Directflow Anlage, diese liefert 1,5l in der Minute. Kostet aber 300€.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich würde für 65€ nicht auf die Idee kommen 65 km weit zu fahren. Das kostet ja auch. Außerdem ist man auf der Sicheren Seite.

Kleine Anekdote noch, ich wohne Nähe Ludwigshafen. Da wurden in den 70er Fässer in Äckern vergraben. Darin lagerten Hochgiftige Sachen wie u.A Arsen und Sachen die noch schlimmer sind. Der Chemikonzern ist am Bergen dieser Altlasten und Erdschichten abtragen.

Sowas ist unglaublich, war damals aber sogar legal. Ich möchte nicht wissen was noch so alles verbuddelt wurde. Es wurde früher auch auf Hoher See verklappt. So würde man zum Teil auch Radio Aktive Abfälle los. Sowas ist kein Scheiß oder Verschwörungstheorie. Das würde echt so gemacht.

Mir würde es von daher auch nicht in den Sinn kommen.
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Einkoch-Theo
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#13

Beitrag von Einkoch-Theo »

Matze hat geschrieben:... da kommen Leute aus Karlsruhe (65 km einfachen Strecke) und holen sich kofferraumweise
Kaffeewasser. ...
Da fällt mir spontan zu ein:
"Der Glaube kann Berge versetzen" Bibel, Hiob 9,5; Matth. 17,20; Mark. 11,23 u.a.
"Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben" Bibel, Johannes, 20, 24-29
oder der etwas atheistischere Ansatz:
"Glauben heißt nicht wissen" Wilhelm Weitling

Gruß,
Theo, auf dem Wege der Erleuchtung.
Wieso ist Leergut?
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GamZuBo
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Re: Quellwasser zum Brauen benutzen

#14

Beitrag von GamZuBo »

Einkoch-Theo hat geschrieben:
Matze hat geschrieben:... da kommen Leute aus Karlsruhe (65 km einfachen Strecke) und holen sich kofferraumweise
Kaffeewasser. ...
Da fällt mir spontan zu ein:
"Der Glaube kann Berge versetzen" Bibel, Hiob 9,5; Matth. 17,20; Mark. 11,23 u.a.
"Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben" Bibel, Johannes, 20, 24-29
oder der etwas atheistischere Ansatz:
"Glauben heißt nicht wissen" Wilhelm Weitling

Gruß,
Theo, auf dem Wege der Erleuchtung.

Haha, leider geil! Weißt du das auswendig oder hast du gegoogelt ? :thumbsup
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