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Tutorials auf Youtube

Verfasst: Mittwoch 9. September 2015, 18:59
von tommes
Hallo Gerstensaftfreunde,

mit meinem Einstieg in die Welt des Heimbrauens hab ich mir neben dem Lesen des Forums auch ne Menge auf YT "reingezogen".

Zum Einen den an anderer Stelle schon diskutierten Metal-Opa, und heute noch 1,5 h Craft Beer Tutorial.
Zum Ersten ist ja hier schon etwas gesagt worden.

Weiß nicht ob Renè von dem anderen Film hier mit liest, aber nach Studium von Literatur und Forum sind mir da einige Sachen aufgefallen die erwähnt werden sollten:
- keinerlei Messungen
- Läutern durch die Windel obwohl Läuterhexe vorhanden
- "Kochen" bei 95°C mit geschlossenem Deckel
- Desinfizieren mit Brennspiritus
- Flaschen im Backofen
- Speise einfach so, keine Messungen
- Abfüllen aus dem Einkocherhahn obwohl ein Abfüllrohr zur Verfügung steht

Speziell die Flaschenbombenproduktion finde ich bedenklich.

Was meint ihr?
Ich werde den Thread mal in den Kommentaren verlinken.

Prost!

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Mittwoch 9. September 2015, 22:31
von afri
Nicht so viel auf YT gucken, mehr hier lesen, das führt zu schmackhaften und guten Bieren (die ich persönlich sogar bekömmlich nennen darf :-) )
Messungen sollten sein, Windelläuterlösungen sind Mist, Kochen mit geschlossenem Deckel ebenso wie auch Flaschen backen. Wo soll man anfangen und wo aufhören? Abermals: hier ein bisschen quer lesen hilft enorm. Es gibt auch noch einige andere Quellen. Bücher sollen auch helfen, mir jedenfalls hat ein solches das Brauen näher gebracht, es war von Hagen Rudolph geschrieben, wenn ich mich recht entsinne.
Achim

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Mittwoch 9. September 2015, 23:00
von Alt-Phex
Es geistern leider viele "Brauanleitungen" und "Tutorials" herum die eben "nicht ganz richtig" bis "falsch" sind.
Oder um etwas diplomatischer zu bleiben "nicht mehr Zeitgemäß" sind. Wir hatten hier auch schon oft Beiträge
von Anfängern die mit irgendwelchen "Nonsens-Begriffen" um sich geworfen haben, weil denen das so auf einem
Brau-Seminar erklärt wurde.

Läuterwindel, Flaschen backen und nach 5 Tagen abfüllen sind die Klassiker, kommt immer wieder.

Machen kann man da leider nichts, nur hoffen das die Leute den weg hierhin finden, wo sie die
richtigen Informationen bekommen. Ein guter Ansatz ist https://brauanleitung.wordpress.com

Obwohl mir die pauschale Angabe von 10 Tagen für die Nachgärung nicht gefällt, ohne Manometer
kann man das einfach nicht wirklich wissen. Der Rest ist aber deutlich besser als alles andere was
dort draussen so sein Unwesen treibt...

Aber solange IPA´s Übelkeit verursachen, Gerste eingemaischt wird und man sein Bier billiger herstellen will
als es der Discounter verkaufen kann, kratzen wir grade mal an der Oberfläche der eigentlichen Probleme.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Mittwoch 9. September 2015, 23:53
von Alt-Phex
https://www.youtube.com/watch?v=sUKLgKpok94

Das zieh ich mir grade rein - völlig absurd. Er macht BIAB, mit Windel und Läuterhexe gleichzeitig ?!?
Er schüttet das trockene Malz in den Topf und gibt dann erst Wasser dazu...

Ganz großes Kino, ich kann es nicht fassen.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 00:21
von Odin
und Stopfen gemeinsam mit der Hefegabe..... ja nee, is klar :Ahh

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 00:55
von Pepsin
Für Anfänger wäre erwähenswert, dass das Aufspeisen auch mit Zucker geht und viel einfacher ist.
Zudem füllt er die Speise nach dem Abkühlen in Flaschen, das wäre viel einfacher mit der heißen Würze (meine Meinung). Nach dem Abzweigen der kalten Würze (als Speise) hätte er auch erwähnen können, dass der nun dreckige Hahn schon ein Infektionsrisiko darstellt.
Oxidation könnte er ohne die ganzen Filter auch verringern.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 01:08
von j0nas
Alt-Phex hat geschrieben: ...
Aber solange IPA´s Übelkeit verursachen, Gerste eingemaischt wird und man sein Bier billiger herstellen will
als es der Discounter verkaufen kann, kratzen wir grade mal an der Oberfläche der eigentlichen Probleme.
:thumbsup

Geiles Video haste da gepostet, unglaublich das der Kerl da irgentwas genießbares bei rausbekommt.
Fängt ja schon beim abwiegen an, Tüte auf die Wage rauf und gut ist :Mad2 Das der sich das traut ins Netz zu stellen.
Immerhin ist er durch einen Kommentar schon mal drauf hingewiesen worden, dass man die Läuterhexe zum läutern benutzt :Bigsmile
Das Leute die keine Ahnung haben sich trotzdem verweigern ne Gebrauchsanleitung zu lesen finde ich immer wieder erstaunlich.
Naja jedem das seine, aber bissel schade um die Rohstoffe.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 01:37
von Alt-Phex
Ich habe zuende geguckt, ganz großer Blödsinn. Der Knilch macht so ziemlich alles falsch,
was man überhaupt falsch machen kann. Erstaunlicherweise kommt wohl trotzdem Bier
dabei raus. Der hat nicht einmal irgendwo gespindelt...

Vom BiAB durch das Baumwoll-Tuch zur Läuterhexe ist schonmal echt Genial, da hat jemand
den Läuterprozess einfach nicht verstanden. Selbst beim abfüllen wird filtriert. Könnte ich
ja noch verstehen, wenn es um den Stopfhopfen geht. Da dieser aber zu Gärbeginn zugegeben
wurde, wird der halt von CO2 und Kräusen nach oben befördert. Kann man am Ende sehr gut sehen
Da hängt der meiste Hopfen ungenutzt an der Wand des Gärbottichs.

Aber jetzt kommt der Hammer, am Anfang des Videos listet er die Malze auf.
Ich komme da auf locker 9,5kg Malz für 20-25L, die er brauen wollte.

Man sieht auch später wie er mühsam in dem Kleister rumrührt.

Seine Bügelflaschen haben sogar noch die Etiketten drauf, aber Hauptsache im Backofen...
Die Speise wird in auch in solche Flaschen gefüllt und steht dann locker ne Woche bei
Zimmertempertaur rum. Beim öffnen der zweiten Speiseflasche meine ich einen PFFFTs
gehört zu haben.

Ein sehr gutes Beispiel wie man es nicht machen sollte

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 01:58
von Odin
sehr viel Murks zu sehen. Bitte nicht nachmachen :Drink

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 02:01
von HarryHdf
Wozu dann eigentlich noch Windeln? Die richtig modernen Youtube-Powerbrauer sollten doch mittlerweile schon beim Auspressen von Pampers angekommen sein. Die kann man einfach komplett in die Maische werfen, die saugen absolut sauber alle Flüssigkeit auf ... Da bleibt kein unangenehm klebriges Gefühl zurück .... Die Teile dann nur noch Auspressen, kochen, .... Und Lecker :puzz :puzz :puzz

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 02:15
von gulp
Die sind halt irgendwo zwischen Jean Pütz, dem man nicht genug danken kann, und Wolfgang Vogel hängengeblieben und haben sich dann in die falsche Richtung weiterbewegt. Wie man dergleichen Unsinn ins Netz stellen kann bleibt mir gleichwohl ein Rätsel. Ich will das einfach nicht glauben, dass die das nicht besser wissen. Wäre an der Zeit, dass das ein paar Leute von uns übernehmen, diese Tutorials auf Youtube. :Greets

Glotzt derweil lieber ein paar Ami Videos auf You tube. Meinereiner konnte bei der richtigen Auswahl gerade was NC-Keg-handling angeht einiges lernen. :Bigsmile

Gruß
Peter

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 11:15
von KTF
:D:D:D

Der Kerl läuert das Jungbier durch die Läuterhexe um die Hefe rauszubekommen... ( ab min. 1:22:00)

Hammer! Echt grosses Kino...

Mich würde echt interessieren, wie sein "Charakterbier" so schmeckt...

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 14:37
von Hefepilz
Ja mag sein das da nicht immer alles richtig ist,aber solche Videos
wie die von Metal Opa Steve haben mich erst auf die Idee gebracht Bier zu brauen.
Solche Videos finde ich schon ganz O.K ,um Leute überhaupt zum brauen zu bringen.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 14:50
von Ruthard
"Opa Steve" (mein Gott, was soll ich dazu sagen, ich bin 60!) war jahrelang das einzige deutschsprachige Brauvideo, im Vergleich zu den hunderten englischsprachigen, und hat Viele zum selber brauen bewegt. Sicher nicht perfekt, aber auch nicht ganz verkehrt und immerhin moderner als die 33 Jahre alten Hobbythek Klamotten. Bei der aktuellen Entwicklung müsste man Brauvideos alle drei Jahre neu drehen und alle Hobbybrauerbücher die älter als drei Jahre sind, wegschmeissen.

Cheers, Ruthard

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 15:23
von grüner Drache
KTF hat geschrieben::D:D:D

Der Kerl läuert das Jungbier durch die Läuterhexe um die Hefe rauszubekommen... ( ab min. 1:22:00)

Hammer! Echt grosses Kino...

Mich würde echt interessieren, wie sein "Charakterbier" so schmeckt...

Na, die Hefe muss er so wohl rausbekommen haben, am Ende leert er die Flasche bis zum letzten Tropfen mit dem Flaschenboden nach oben übern Glas aus :Shocked

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 16:00
von Ladeberger
Ich habe mich durch das "Craft Bier Tutorial" Video durchgeklickt und mir die letzten Minuten angeschaut. Das Bier scheint mit wenig Hefe in die Flasche gekommen zu sein. Bevor er den Bodensatz aufgeschüttelt und dazugegeben hat, sah es sogar gut geklärt aus. Die Karbonisierung schien zu passen, der Schaum war feinporig und die Haltbarkeit offensichtlich mehr als gut.

Wie gesagt habe ich mir davor nichts im Detail angesehen, aber das Ergebnis scheint zu stimmen und sein Arbeitsumfeld und die Arbeitsweise erschien mir aufgeräumt und hygienisch. Den Geschmack kann man ohnehin nur persönlich beurteilen, aber insoweit würde ich das jederzeit probieren wollen. Was ich von einigen grobporigen Hefesuspensionen oder versifften Brauküchen, die hier schon präsentiert wurden, nicht gerade behaupten kann.

Im übrigen stimme ich Brauwolf zu.

Gruß
Andy

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 17:50
von Bilbobreu
...und im Übrigen steht es ja jedem Kritiker frei, selbst das fachlich perfekte und keine Fragen offen lassende Heimbrauvideo zu drehen und bei YouTube einzustellen. Ich würde mich dann auch bereit erklären, auch darin noch das Haar in der Suppe zu suchen. :P

Gruß
Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Donnerstag 10. September 2015, 17:55
von Boludo
Haar in der Suppe find ich jetzt mal stark untertrieben.
Es ist natürlich immer lobenswert, wenn jemand so ein Video macht.
Aber prinzipiell finde ich es nicht gut, wenn da Dinge verbreitet werden, die wir hier wieder ausbügeln müssen.
Gerade das Abfüllen ist meist ziemlich haarsträubend beschrieben.
Also ich finde diese Videos nicht so toll.

Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 01:34
von Alt-Phex
Boludo hat geschrieben: Aber prinzipiell finde ich es nicht gut, wenn da Dinge verbreitet werden, die wir hier wieder ausbügeln müssen.
Und genau darum gehts. Die Leute machen den Blödsinn nach, es klappt nicht und die landen hier.
"Habe ich aber genauso wie in dem Video gemacht", heisst es dann und wir dürfen erklären
was da alles falsch gemacht wurde.
Wäre an der Zeit, dass das ein paar Leute von uns übernehmen, diese Tutorials auf Youtube. :Greets
Ja, Peter. Da hast du vollkommen recht. Wer will und traut sich das zu ?
Es sollte jemand mit Erfahrung sein der aber trotzdem noch mit Einkocher arbeitet.
Ich biete gerne an das Film-Material hinterher professionell zu schneiden.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 07:49
von Boludo
Ich mach das auf keinen Fall.
Ich schwätz schwäbisch und dreh durch wenn ich eine Filmaufnahme von mir sehe.
Außerdem fällt mir dann immer auf, dass ich mal wieder ein paar Kilo abnehen sollte.
:puzz

Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 09:36
von nacron
Also ich finde ein Paar Amis machen das ganz gut:

http://chopandbrew.com/
und
http://brewingtv.com/

Cheers
Bene

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 11:14
von Dave1987
Mal abgesehen von den groben Fehlern in den Videos, muss man den Beiden auch eingestehen, dass sie viel Arbeit reingesteckt haben. Wer schon mal ein Video zusammen geschnitten hat, der weiß wie viele Stunden das kostet. Gerade beim zweiten Tutorial wurde sehr viel Mühe reingesteckt. Die meisten schaffen es nicht mal ein paar Bilder beim Brautag zu machen, weil sie das schon überfordert. Die beiden haben alles gefilmt und kommentiert. Ich glaube manche stellen sich das zu einfach vor. Ist immer einfach sich über die Fehler anderer aufzuregen, anstatt es selbst besser zu machen. Viele hier hätten das Wissen und die Möglichkeit ein tolles und informatives Tutorial zu drehen, da bin ich mir sicher. Selbst ich habe darüber nachgedacht, weil ich die Kameras habe und sowieso viele Videos schneide. Was mich davon abhält ist die Arbeit, dass ich noch Anfänger bin und die mögliche negative Reaktion darauf. Man braucht nur ein wichtiges Detail zu vergessen und schon geht die Diskussion los. Eine tolle Sache wäre es aber schon, vor allem wenn man es mit mehreren Leuten macht und die Arbeit aufteilt. Vielleicht finden sich ja mal ein paar Leute, die so etwas auf die Beine stellen würden?!
Zu den Fehlern wurde eigentlich schon alles gesagt, da will ich auch nichts schön reden. Vor allem die Tatsache das nichts gemessen wird ist natürlich sehr gefährlich, vor allem für Anfänger die keine Erfahrung mitbringen.

Grüße
Dave

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 11:30
von Boludo
Dave1987 hat geschrieben:Mal abgesehen von den groben Fehlern in den Videos, muss man den Beiden auch eingestehen, dass sie viel Arbeit reingesteckt haben. Wer schon mal ein Video zusammen geschnitten hat, der weiß wie viele Stunden das kostet. Gerade beim zweiten Tutorial wurde sehr viel Mühe reingesteckt. Die meisten schaffen es nicht mal ein paar Bilder beim Brautag zu machen, weil sie das schon überfordert. Die beiden haben alles gefilmt und kommentiert. Ich glaube manche stellen sich das zu einfach vor. Ist immer einfach sich über die Fehler anderer aufzuregen, anstatt es selbst besser zu machen. Viele hier hätten das Wissen und die Möglichkeit ein tolles und informatives Tutorial zu drehen, da bin ich mir sicher. Selbst ich habe darüber nachgedacht, weil ich die Kameras habe und sowieso viele Videos schneide. Was mich davon abhält ist die Arbeit, dass ich noch Anfänger bin und die mögliche negative Reaktion darauf. Man braucht nur ein wichtiges Detail zu vergessen und schon geht die Diskussion los. Eine tolle Sache wäre es aber schon, vor allem wenn man es mit mehreren Leuten macht und die Arbeit aufteilt. Vielleicht finden sich ja mal ein paar Leute, die so etwas auf die Beine stellen würden?!
Zu den Fehlern wurde eigentlich schon alles gesagt, da will ich auch nichts schön reden. Vor allem die Tatsache das nichts gemessen wird ist natürlich sehr gefährlich, vor allem für Anfänger die keine Erfahrung mitbringen.
Das stimmt sicherlich.
Andererseits wäre ein schlecht geschnittenes Video ohne Musik und Schnickschnack, aber ohne Fehler, um Welten besser.

Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 14:15
von HarryHdf
Boludo hat geschrieben:Ich mach das auf keinen Fall.
Ich schwätz schwäbisch und dreh durch wenn ich eine Filmaufnahme von mir sehe.
Außerdem fällt mir dann immer auf, dass ich mal wieder ein paar Kilo abnehen sollte.
:puzz

Stefan
Geht mir (bis auf das Schwäbisch) ähnlich. Ich suche auch immer noch das optimale Hemd, das nicht so arg aufträgt, wie meine anderen :Bigsmile

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 17:50
von gulp
Drehen wir halt einen Stummfilm :P

Gruß
Peter

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 11. September 2015, 23:32
von HarryHdf
Hilft mir bei der Suche nach dem optimalen Hemd auch nicht ... Soooo lange Längsstreifen, daß ich darin schlanker bin, hatte bisher keines :Grübel

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 12. September 2015, 11:46
von PabloNop
tommes hat geschrieben: Was meint ihr?
Ich werde den Thread mal in den Kommentaren verlinken.
Ohne auf die Inhalte der Videos einzugehen: das Craft-Bier Tutorial fand ich so träge (kein Redefluss, Wiederholungen, ...), dass ich nach rund 15 Minuten incl. etwas Vorspulen aufgegeben habe. Vermutlich könnte das Video großzügig kürzen. Der Metal-Opa hat das in seinem Tutorial deutlich besser gemacht.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 12. September 2015, 12:50
von gulp
HarryHdf hat geschrieben:Hilft mir bei der Suche nach dem optimalen Hemd auch nicht ... Soooo lange Längsstreifen, daß ich darin schlanker bin, hatte bisher keines :Grübel
Da helfen nur schwarze wallende Gewänder. :Smile

Gruß
Peter

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 12. September 2015, 12:57
von Bilbobreu
So 'ne Mönchskutte passt ja auch gut zum Thema.
Dann ist der Hauptdarsteller doch schon gefunden. :Bigsmile

Gruß
Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 12. September 2015, 22:29
von HarryHdf
Hmmmmm. Brauen mit Bruder Tuck aus Robin Hood...hätte was. :Smile

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 14:35
von motocamp
So, da bin ich und begebe mich in die Höhe der Löwen.

Ich habe das Craft Beer Tutorial gemacht.

Die Reaktionen hier haben mich veranlasst mich mal zu melden. Anscheinend habe ich ja alles total falsch gemacht und möchte von euch nun lernen wie ich es richtig mache. Meine Bedingung ist jedoch: Es muss mit einfachen Mitteln in jeder Haushaltsküche zu machen sein.

Und nur mal so am Rande: mein Bier schmeckt, nicht nur mir, sondern auch Hauptberuflichen Bierbrauern :-)

Also, ich freue mich auf konstruktives Feedback ;-)

Gruß,

René

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 14:40
von tommes
Hallo motocamp,

da ich dich hier reingezogen habe sag ich auch mal "Herzlich Willkommen" - du bist ja schon länger angemeldet wie ich sehe.

Grüße und Prost!
Thomas

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 14:53
von philipp
Man muss ganz einfach mal realistisch sein:

"Wir hier" würden das erste Video von Jean Pütz, welches maßgeblich die Hobbybrauerbewegung in Deutschland beeinflusst hat (und viele als Ansporn diente, es auszuprobieren) gnadenlos in der Luft zerreißen.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 15:12
von El Gordo
philipp hat geschrieben:Man muss ganz einfach mal realistisch sein:

"Wir hier" würden das erste Video von Jean Pütz, welches maßgeblich die Hobbybrauerbewegung in Deutschland beeinflusst hat (und viele als Ansporn diente, es auszuprobieren) gnadenlos in der Luft zerreißen.
Damals wusste man es aber nicht besser bzw hatte noch nicht die Technik wie z.B. Läuterhexe usw.
Heute schon.

Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 16:41
von marsabba
Hallo Rene,

Mutig und Bewundernswert, dich hier zu melden. Insofern hast du auch einen gutes Feedback verdient.
Du bist uns ja schon einen Schritt voraus, denn - im Gegensatz zu uns "Meckerern" hast du dir die Mühe gemacht, so ein Tutorial zu erarbeiten und auf YOutube zu veröffentlichen... wir noch nicht. Also 1:0 für dich sozusagen...
Wenn du dir die ersten 9 Posts ansiehst findest du die wichtigsten Kritikpunkte zu deinem Tutorial. Ich liste sie hier nochmal auf:
- keinerlei Messungen
- Läutern durch die Windel obwohl Läuterhexe vorhanden
- "Kochen" bei 95°C mit geschlossenem Deckel -> DMS Problematik
- Desinfizieren mit Brennspiritus -> Risiko das Vergällungsmittel ins Bier kommt, besser Isopropanol verwenden
- Flaschen im Backofen -> Nicht effektiv, thermische Belastung
- Speise einfach so, keine Messungen -> Erzeugen von Flaschenbomben
- Abfüllen aus dem Einkocherhahn obwohl ein Abfüllrohr zur Verfügung steht -> weniger Oxidation
- Beim Einmaischen erst das Malz dann das Wasser -> Verklumpung
- Stopfen gemeinsam mit Hefegabe -> Hopfenaromen werden mit CO2 ausgetrieben
- Oxidation durch die vielen Filter (vor allem beim Abfüllen)
- Speise bei Zimmertemperatur schon kontaminiert
- Besser Zucker statt Speise, da viel einfacher und besser abmessbar für den Anfänger

Ich hoffe, du kannst diese Punkte als Anregung nehmen und deinen Brauprozess (und das Tutorial ) zu verbessern.
Viele Grüße
Martin

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 17:31
von motocamp
Hallo Martin,

danke für Deine Antwort. Ich habe aus den Beiträgen schon sehr deutlich heraus gelesen, dass ich wohl so gegen jegliche Sitten im Bier brauen verstoßen habe. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, wenn es sachlich bleibt. Für mich ist es ein Hobby und soll Spaß machen. Ich möchte auch nicht an irgendwelchen Wettbewerben teilnehmen oder jemanden nötigen es so zu machen wie ich es mache. Das muß jeder selbst für sich entscheiden. Ich bin nach vielen Brauvorgängen zu dieser Methode gekommen um mit einfachsten Mitteln und möglichst geringem Aufwand ein sehr gutes Bier zu brauen. Bisher ist es immer gelungen, nie sauer geworden und nie eine Flasche explodiert. Vielleicht ist meine Art zu Brauen exotisch, aber meiner Meinung nach zählt doch das Ergebnis.

Zu den genannten Kritikpunkten möchte ich hier mal Stellung beziehen und vielleicht meine Hintergründe dazu erklären.

- keinerlei Messungen
naja, das stimmt so nicht. Ich habe die Temperaturen ständig gemessen, die Gewichte der Zutaten und die Menge der Speis. Welche Messungen habe ich denn nicht gemacht, die unbedingt notwendig sind?

- Läutern durch die Windel obwohl Läuferhexe vorhanden
Dies habe ich über etliche Brauprozesse so entwickelt. Das Läutern habe ich erst durch die Windeln durchgeführt (diese habe ich natürlich vorher ausgekocht und sterilisiert). Ich verwende zwei Lagen Windeln, da zu viele Trübstoffe in den Flaschen waren. Dann entdeckte ich die Läuterhexe und erhoffte mir Verbesserung. Leider war das Ergebnis nicht gut. Darum verwende ich beides parallel. Das Ergebnis ist so ein nahezu klares Bier und nur ein geringer Satz in der Flasche der durch die Nachgärung entsteht.

- "Kochen" bei 95°C mit geschlossenem Deckel -> DMS Problematik
Bitte, was ist eine DMS-Problematik? Man verzeihe es mir, ich habe nicht Brauwesen studiert ;-)

- Desinfizieren mit Brennspiritus -> Risiko das Vergällungsmittel ins Bier kommt, besser Isopropanol verwenden
Das Risiko ist mir natürlich klar, also spüle ich sämtliche Teile die ich mit Spiritus desinfiziert habe gründlich mit heißem Wasser ab, so dass keine Rückstände das Bier kontaminieren können.

- Flaschen im Backofen -> Nicht effektiv, thermische Belastung
Eine andere Methode die Flaschen sicher steril zu bekommen habe ich noch nicht gefunden. Wenn Du hier einen Tipp hast, der mir die Arbeit erleichtert würde ich mich sehr freuen.

- Speise einfach so, keine Messungen -> Erzeugen von Flaschenbomben
Das stimmt so nicht. Ich verwende eine definierte Menge Speise. Ich habe angefangen (nach einschlägiger Literatur wohl gemerkt) mit 10%. Aber das ist viel zu viel. Hier kann man tatsächlich Flaschenbomben bauen. Ich verwende bei 20 Liter Sud 0,7 Liter Speise, das genügt.

- Abfüllen aus dem Einkocherhahn obwohl ein Abfüllrohr zur Verfügung steht -> weniger Oxidation
Ich habe die Wahl, entweder alles noch einmal in den Gärbottich zurück schütten und über das Abfüllröhrchen abzufüllen oder direkt über den Einkocherhahn. Ich entschied mich für den Einkocherhahn, weil das weniger Kraftaufwändig ist und meiner Meinung nach die Oxidation weniger gegeben ist als durch nochmaliges Umfüllen.

- Beim Einmaischen erst das Malz dann das Wasser -> Verklumpen
Verklumpen vermeide ich durch Rühren. Auch sieht die Küche wesentlich schlimmer aus, wenn man das Malz in Wasser einschüttet. Es staubt wie die Sau.

- Stopfen gemeinsam mit Hefegabe -> Hopfenaromen werden mit CO2 ausgetrieben
Ich bin bisher mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

- Oxidation durch die vielen Filter (vor allem beim Abfüllen)
Das Thema war oben schon angesprochen. Das Risiko einer Oxidation bin ich bewußt eingegangen, um ein möglichst klares Bier zu bekommen. Nichts ist schlimmer als ein halber Zentimeter oder mehr Satz in der Flasche, der beim Öffnen der Flasche auftreibt und die Kohlensäure quasi schlagartig freisetzt. Das Ergebnis ist meistens ein Schrubbereinsatz und die Flasche halb leer.

- Speise bei Zimmertemperatur schon kontaminiert
Die Speise ist steril, wird ja gekocht. Die fülle ich in sterilisierte Flaschen ab und stelle sie auf die Seite. Warum und mit was soll die bei Zimmertemperatur kontaminiert werden?

- Besser Zucker statt Speise, da viel einfacher und besser abmessbar für den Anfänger
Zucker mag ich nicht verwenden, da ich mich ans Bayerische Reinheitsgebot halten möchte.

Grüße,

René.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 18:10
von hyper472
Hallo René,

manches mache ich anders, weil ich sehr unerfahren bin und gerne auf erfahrenere Brauer höre. Dennoch gefällt mir Deine Antwort, vor allem, dass Du nach den vielen herabwürdigenden Äußerungen ("Knilch", "alles falsch" etc.) nicht eingeschnappt bist. Ich wäre es wohl.

Dank Martins Zusammenstellung lassen sich nun einfach und übersichtlich andere Vorgehensweisen zu den einzelnen Punkten diskutieren. Ich könnte nur mit Theorie antworten, deswegen lasse ich es lieber. Aber ich bin gespannt :Greets

So, Freitag, 18 Uhr, jetzt gibt´s erst mal eine Halbe. Bad Windsheimer Zwickel. Bin ich auch gespannt drauf :Drink

Viele Grüße, Henning

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 18:25
von marsabba
Hallo,

anscheinend funktioniert deine Methode für dich ganz zufriedenstellend. Viel spannender ist die Frage, ob deine Methoden Robust genug sind für die vielen Anfänger, die dein Tutorial ansehen und nachmachen.
- keinerlei Messungen
naja, das stimmt so nicht. Ich habe die Temperaturen ständig gemessen, die Gewichte der Zutaten und die Menge der Speis. Welche Messungen habe ich denn nicht gemacht, die unbedingt notwendig sind?
Die wichtigste Messung ist die der Stammwürze mit einer Bierspindel. Die gibt es für wenig Geld zu kaufen. Ohne Stammwürzemessung hast du kein Gefühl, wie stark dein Bier wird, deine Speisegabe wird immer ein Glücksspiel bleiben, und du kannst nie sicher sein, ob die Würze wirklich endvergoren ist oder ob die Hefe ein Problem hat.
- Läutern durch die Windel obwohl Läuferhexe vorhanden
Dies habe ich über etliche Brauprozesse so entwickelt. Das Läutern habe ich erst durch die Windeln durchgeführt (diese habe ich natürlich vorher ausgekocht und sterilisiert). Ich verwende zwei Lagen Windeln, da zu viele Trübstoffe in den Flaschen waren. Dann entdeckte ich die Läuterhexe und erhoffte mir Verbesserung. Leider war das Ergebnis nicht gut. Darum verwende ich beides parallel. Das Ergebnis ist so ein nahezu klares Bier und nur ein geringer Satz in der Flasche der durch die Nachgärung entsteht.
Mit Läuterhexe, Whirlpool, Kaltlagerung und evtl auch Irish Moss schafft es jeder, ein klares Bier ohne viel Bodensatz zu produzieren ganz ohne das Gematsche mit den Windeln. Deine Methode ist einfach zu aufwendig und unkonventionell als das man sie in ein Tutorial packen sollte.
- "Kochen" bei 95°C mit geschlossenem Deckel -> DMS Problematik
Bitte, was ist eine DMS-Problematik? Man verzeihe es mir, ich habe nicht Brauwesen studiert ;-)
DMS=Dimethylsulfid. Das muss durch offenes, wallendes kochen aus der Würze ausgetrieben werden. Wenn nicht, schmeckt das Bier nach Gemüse.
- Desinfizieren mit Brennspiritus -> Risiko das Vergällungsmittel ins Bier kommt, besser Isopropanol verwenden
Das Risiko ist mir natürlich klar, also spüle ich sämtliche Teile die ich mit Spiritus desinfiziert habe gründlich mit heißem Wasser ab, so dass keine Rückstände das Bier kontaminieren können.
OK. Aber robuster ist auch die Isopropanol-Methode, die verzeiht auch mal, das spülen zu vergessen.
- Flaschen im Backofen -> Nicht effektiv, thermische Belastung
Eine andere Methode die Flaschen sicher steril zu bekommen habe ich noch nicht gefunden. Wenn Du hier einen Tipp hast, der mir die Arbeit erleichtert würde ich mich sehr freuen.
Flaschen müssen nicht steril sein, das fertige Bier verzeiht so einiges. Google mal im Forum, und du findest die verschiedenen Möglichkeiten. Je nach Verschmutzungsgrad reicht evtl nur Wasser, oder der Geschirrspüler, oder ChemiePro Oxi, oder...
- Speise einfach so, keine Messungen -> Erzeugen von Flaschenbomben
Das stimmt so nicht. Ich verwende eine definierte Menge Speise. Ich habe angefangen (nach einschlägiger Literatur wohl gemerkt) mit 10%. Aber das ist viel zu viel. Hier kann man tatsächlich Flaschenbomben bauen. Ich verwende bei 20 Liter Sud 0,7 Liter Speise, das genügt.
Du kannst die korrekte Speisemenge nicht berechnen wenn du deren Stammwürze nicht kennst. Zucker ist viel einfacher (und bei obergärigem auch mit dem Reinheitsgebot vereinbar).
- Stopfen gemeinsam mit Hefegabe -> Hopfenaromen werden mit CO2 ausgetrieben
Ich bin bisher mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.
Versuch einfach mal gegen Ende der Hauptgärung zu stopfen und vergleiche. Vielleicht bist du dann noch zufriedener :-)


- Oxidation durch die vielen Filter (vor allem beim Abfüllen)
Das Thema war oben schon angesprochen. Das Risiko einer Oxidation bin ich bewußt eingegangen, um ein möglichst klares Bier zu bekommen. Nichts ist schlimmer als ein halber Zentimeter oder mehr Satz in der Flasche, der beim Öffnen der Flasche auftreibt und die Kohlensäure quasi schlagartig freisetzt. Das Ergebnis ist meistens ein Schrubbereinsatz und die Flasche halb leer.
Oxidation begrenzt die Haltbarkeit deines Bieres. Ich weiss nicht wie lange deine Biere halten (müssen), aber 6 Monate sollten auf alle Fälle drin sein. Das Gushing kommt sicher nicht vom Hefebodensatz sondern von der Überkarbonisierung durch die undefinierte Speisemenge(und stärke).
- Speise bei Zimmertemperatur schon kontaminiert
Die Speise ist steril, wird ja gekocht. Die fülle ich in sterilisierte Flaschen ab und stelle sie auf die Seite. Warum und mit was soll die bei Zimmertemperatur kontaminiert werden?
Das geht oft gut, aber beim Abfüllen schleicht sich doch mal was rein. Richtig steril geht erst, wenn du die Flaschen nach der abfüllung nochmal einweckst. Aber das ist viel zu aufwendig, wenn man statt Speise Zucker verwenden kann.

Bitte nicht falsch verstehen: Deine Methode funktioniert für dich sicherlich gut. Aber wir hier glauben nicht, dass sie noch zeitgemäss ist und damit die einfachste Methode für einen Anfänger, der ein Tutorial braucht.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 18:30
von El Gordo
Das Läutern habe ich erst durch die Windeln durchgeführt (diese habe ich natürlich vorher ausgekocht und sterilisiert).
Warum kochst Du die Windel ab? Im Heißbereich ist Sterilisieren Unfug. Durch das Malz kommen Unmengen Keime in die Maische, darum kocht man ja nachher die Würze.
Und mit Deckel kochen geht gar nicht! Gegen DMS hilft nicht mal das bayrische Reinheitsgebot...
Warum man die Stammwürze nicht misst, kann ich auch nicht nachvollziehen.

Natürlich kannst Du so brauen und wenn dir das Bier so schmeckt, ist alles gut.
Aber es anderen so zu zeigen, ist wieder was anderes.
Erinnert mich irgend wie an ein Buch, das jemand hier mal geschrieben hat....


Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 18:46
von christoph83
Ich möchte auch antworten (eventuell kann sich ja jemand das Leben damit leichter machen). Die Trubmenge im Gäreimer hat fast nichts mit der Trübung des fertigen Bieres zu tun, eventuell kann es sogar die Gärung und die Eigenschaften des Bieres verbessern, den Trub nicht oder nicht vollständig zu entfernen- wer das trotzdem möchte, sollte eher den Vorlauf mehrmals rezirkulieren, bis es klar kommt (hat aber wie gesagt nix mit blankem Bier zu tun!) Abhängig von der Läutermethode kann das ein wenig dauern, wichtig ist auch, den Läuterbottich auf die geplante Ausschlagmenge anzupassen, so ca. 12 cm Treberbett sollte man nicht unterschreiten. Um das Bier klar zu bekommen kann man es schönen, oder aber auch warten, bis sich die Schwebstoffe abgesetzt haben, oder beides. Geeignete Schönungsmittel gibt es mehrere, ich selber habe gute Erfolge mit ganz normaler Gelatine erzielt, es gibt aber professionellere Lösungen.
Wenn man durch häufiges Messen ganz exakt weiß, welche Kennzahlen man erreicht, dann kann mal ein Sud ohne ohne Messungen gut gehen. Grade wenn man mit Speise reifen lässt sollte man aber nicht die Daumen-mal-Pi Regel hernehmen, da sonst, wie erwähnt, Überkarbonisierung (und auch vermehrter Satz) die Folge sein kann. Spindeln bekommt man für unter 10€ beim Brauversand des Vertrauens, Programme zum einfachen rechnen gratis online (z.B. fabier.de)
Wie gesagt, dies nur Anregungen, wie du dir eventuell dein Brauerleben leichter machen könntest.

Abschließend möchte ich noch meine Hochachtung aussprechen, dass du deinen Brauprozess dokumentiert und aufbereitet hast.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 19:01
von motocamp
Hallo,

hier ein Kurz-Statement der letzten Antworten:

Zum Thema Spindeln: Ich habe mir neulich einen Refraktometer angeschafft. Damit konnte ich beim letzten Sud den Gehalt recht genau ermitteln. Vielleicht mache ich damit ein neues YouTube-Video :Shocked
Zum Thema Filtern: mir geht es darum, Bier in einer Haushaltsküche zu brauen. Einen Whirlpool-Einsatz kann ich mir da nicht vorstellen. Gibt es da Geräte die einfach eingesetzt werden können?
Zum Thema Haltbarkeit: ich habe es ausprobiert, auch wenn das bisschen Bier was ich machen kann sowieso nicht lange im Keller stehen bleibt, und es hat mind. 9 Monate gehalten.
Zum Thema Stopfen: Ich werde es nächstes mal ausprobieren den Hopfen nach der Hauptgärung rein zu geben
Zum Thema Flaschen reinigen: welche Flaschen verwendet ihr? Neue oder spezielle? Ich besorge mir einen Kasten Bügelflaschen und nach dem Verzehr benutze ich diese Flaschen. Wie würdet ihr das machen? Ich dachte immer die Verkeimung sei viel gefährlicher als eine eventuelle Oxidation oder Schwankung der Speise.
Zum Thema Veröffentlichungen in YouTube: Ich finde es nicht verwerflich etwas zu veröffentlichen, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe.

Dann Prost! :Drink

Grüße,

René.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 19:09
von gulp
Ich zitiere mich jetzt mal selber.
Ich will das einfach nicht glauben, dass die das nicht besser wissen.
Wenn ich mir die Antworten so anschaue, muss ich zugeben, dass ich mich geirrt habe. Schade eigentlich, weil mir dein beherzter Auftritt hier doch ein wenig Respekt abnötigt. :Greets

Gruß
Peter

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 19:30
von El Gordo
motocamp hat geschrieben: Einen Whirlpool-Einsatz kann ich mir da nicht vorstellen. Gibt es da Geräte die einfach eingesetzt werden können?
Ja, Die Geräte nennen sich Kochtopf, Deckel und Kochlöffel.
Heizung aus, mit dem Kochlöffel andrehen, Deckel drauf, 20 min warten. Dann von außen die blanke Würze mit dem Schlauch abziehen.
Zum Thema Veröffentlichungen in YouTube: Ich finde es nicht verwerflich etwas zu veröffentlichen, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe.
Ich sehe das anders, aber egal.


Stefan

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 19:32
von Taufkirl
motocamp hat geschrieben: Zum Thema Filtern: mir geht es darum, Bier in einer Haushaltsküche zu brauen. Einen Whirlpool-Einsatz kann ich mir da nicht vorstellen. Gibt es da Geräte die einfach eingesetzt werden können?
Das Gerät für den Whirlpool, welches ich beim brauen in meiner Haushaltsküche verwende, ist ein großer Kochlöffel.

Isopropanol gibt es für weniger als 4€ pro Liter im Internet. Mit Wasser auf 70% verdünnen, fertig.

Schöne Grüße,

taufkirl

PS: Das bessere Bier, ist der größte Feind des guten Bieres! :Drink

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 19:34
von Liquidminer
motocamp hat geschrieben: Zum Thema Filtern: mir geht es darum, Bier in einer Haushaltsküche zu brauen. Einen Whirlpool-Einsatz kann ich mir da nicht vorstellen. Gibt es da Geräte die einfach eingesetzt werden können?
Ein Kochlöffel sollte genügen, wie hier beschrieben. Ist kein Hexenwerk, vor allem in Kombination mit einem Tortenring ganz gut. Was es dann noch ins Gärfass schafft darf bleiben und sich mit der Hefe absetzen.

:Drink

Edit: zu spät

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Freitag 8. Januar 2016, 19:53
von marsabba
Hi,

hier eine Kurz-Antwort zu deinem Kurz-Statement:

Für den Whirlpool brauchst du keine Geräte ausser einem Rührlöffel: Nach Ende des Würzekochens einfach ordentlich umrühren. Der ganze Schmodder wird sich dadurch in Mitte des Topfbodens absetzen, so dass du nur wenig davon in den Gärbottich bekommst. Ich gebe zu, das braucht ein bisserl Übung. Aber , wie schon genannt, macht ein bisschen Trub im Gärbottich nix aus und wird das Endprodukt in Geschmack/Klarheit nicht beeinflussen.
Zum Thema Haltbarkeit: ich habe es ausprobiert, auch wenn das bisschen Bier was ich machen kann sowieso nicht lange im Keller stehen bleibt, und es hat mind. 9 Monate gehalten.
-> Das ist beachtlich.Aber nach der Schulmeinung sollte das fertige Bier von jeglichem Sauerstoff ferngehalten werden. Über den Einfluss der Oxidation wird auch hier im Forum heftig diskutiert,vielleicht überbewerten wir deren Einfluss für den Hobbybrauermassstab (Stichwort Oxidationsschutz durch die Hefe).
Zum Thema Flaschen reinigen: welche Flaschen verwendet ihr? Neue oder spezielle? Ich besorge mir einen Kasten Bügelflaschen und nach dem Verzehr benutze ich diese Flaschen. Wie würdet ihr das machen? Ich dachte immer die Verkeimung sei viel gefährlicher als eine eventuelle Oxidation oder Schwankung der Speise.
->kuck mal hier: wiki/doku.php/flaschenwaschen

Grüße
Martin

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 9. Januar 2016, 11:57
von motocamp
Hallo,

na, so langsam wird es interessant hier. :thumbsup Das mit dem Whirlpool und dem Tortenring werde ich ausprobieren. Das Umrühren als Whirlpool zu bezeichnen war für mich irreführend. Ich dachte es sei ein Gerät oder ein besonderer Behälter dafür notwendig. :Ahh Der Hopfenfilter sieht auch sehr interessant aus. Und bei den Flaschen (diese sind bei mir in der Regel wie im Flaschenwaschen-Beitrag beschrieben nach dem Leeren mit heißem Wasser bereits ausgewaschen) werde ich mal die Chemiepro Oxy-Variante ausprobieren. Das Hantieren mit den Flaschen im Herd hat mich schon immer gestört. Außerdem werde ich beim Stopfen den Hopfen erst nach der Hauptgärung reinwerfen.

Danke für eure bisherigen Tipps.

Gruß,

René

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 9. Januar 2016, 12:47
von fg100
motocamp hat geschrieben:Hallo,

na, so langsam wird es interessant hier. :thumbsup Das mit dem Whirlpool und dem Tortenring werde ich ausprobieren.
Lass den Tortenring weg.
Gegen Ende, etwa ab dann wenn der ganze "Schmoderkegel" an die Luft kommt nur noch ganz laaangsam ablaufen lassen. Dann zerfällt auch nichts.

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 9. Januar 2016, 12:51
von Micha Ale
Hi auch,
von mir mal noch was grundsätzliches:
Du betonst häufig, das dein Bier mit einfachen mitteln in der Küche gebraut werden können soll.
Du rennst hier absolut offene Türen ein; der Grossteil der Foristen hier braut zwischen 20-50 Liter
und tut dies mit (die einen mehr, die anderen weniger) gängigen mitteln zu Hause.

Kaum einer hat Brauwesen studiert oder Brauer gelernt,
aber ein paar Grundlagen gehören eben auch dazu, wie bei jedem Hobby.

Die grundlegenden Tipps, die neulingen hier gegeben werden, sind meistens sehr einfach umzusetzen,
und zielen meist darauf, den Brauvorgang zu vereinfachen UND gleichzeitig zu verbessern.
Optimieren halt.
Aber ich glaube, das hast du jetzt auch schon raus ;)

Dir weiterhin alles gute und gut Sud,
Micha

Re: Tutorials auf Youtube

Verfasst: Samstag 9. Januar 2016, 19:13
von Griller76
Doof können aber auch Beiträge aus dem Fernsehen sein. Hier sehen wie den Hobbybrauer Gunnar Martens aus Königswinter, der aufgrund des Geruchs davon abrät in der Wohnung zu brauen, dann doch lieber im Keller, oder in einer Scheune (stimmt, die Feuerwehr gibt hier regelmäßig ABC-Alarm, wenn ich braue :Ahh ). Zudem ist es um die Sauberkeit in der gezeigten Scheune nicht gerade ums Beste bestellt, denn es ist schmutzig, überall hängen Spinnweben und ein Teil der Mauer hat einen Schlitz nach draußen. Da brauen wir doch in sauberem und schönerem Ambiente. Das Malz wird nur in "einer Art Mühle" von MattMill geschrotet (Das IST eine Mühle! Was denn sonst?). Das Malz wird bei 50 Grad Celsius eingerührt und dann einfach auf 78 Grad erhitzt, ohne Hinweis auf die Rasten (wohl auch ein Moderatorenfehler). Seine Maische läutert er im Lauterbottich (nein, das war kein Schreibfehler, aber der Fehler wurde wohl vom Moderator begangen, ebenso wie der erste hirnlose Hinweis), welche aber trotzdem noch sehr milchig rauskommt, dann vergärt er nur 4-5 Tage in einem lichtdurchfluteten Raum in lichtdurchlässigen Gärbehältern (Kunstofffass und Glasballon). Dann komt das Ganze schon in die Flasche und ist nach drei Wochen fertig.
Hier gehts zum Bericht: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... -Hausmarke